Kremp, Jan Gregor

Anfang Oktober, ich kam von einer Dienstreise aus Berlin zurück, stolperte ich gegen 20 Uhr aus dem Finger eines Linienfluges der Deutschen BA am Düsseldorfer Flughafen. Etwas später sollte ich dann am Hauptbahnhof noch eine Currywurst vom Berliner Imbiss essen, da ich hierfür in Berlin keine Zeit hatte. Das finde ich im nachhinein aus irgendeinem Grunde belustigend, wahrscheinlich nicht weil es vordergründig lustig ist, sondern vielmehr weil es so konstruiert gezwungen wirkt wie ein Vorabendkrimi im ZDF.
Die durch das Stolpern („Hoppala" - peinlich verschmiertes Lächeln in den desinteressierten Troß) kurzzeitig auftretenden Orientierungsschwierigkeiten gerade beseitigt, eilte ich an den vereinzelt herumsitzenden und Kaffee trinkenden Passagieren vorbei, die sich gleich in die von mir verbrauchte Luft im Flieger setzten sollten. Während ich eilte, schob sich hinter einem Pfeiler vornübergebeugt am Bistrotischchen sitzend Jan Gregor Kremp in mein Blickfeld, der mich auf dem Weg an Ihm vorbei zufällig fixierte. Mit angewinkeltem Kopf, das linke Auge zusammgekniffen, entriß er gerade seiner Kippe den letzten Zug, um diese daraufhin ohne eines Blickes zu würdigen im Aschenbecher für immer auszulöschen. Er scheint mir eine obercoole Sau zu sein.