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vor einigen jahren sah ich mich genötigt, die haushaltskasse durch einen mies bezahlten aushilfsjob aufzubessern. heutzutage würde man mich als 'object-managerin' adeln, damals nannte man mich schnöde 'putze'.
mein arbeitsbereich war der hausflur eines fünfgeschossigen neubauhauses in berlin-charlottenburg. nicht irgendeines hauses, sondern das haus in dem nena inkognito wohnte, wie mir die hauswartsfrau mit glänzenden augen mitteilte.
ich erfuhr gegen meinen willen, dass es sich bei nenas domizil um eine irrwitzig teure dachwohnung mit tausend zimmern handelte. den (sehr edlen) teppich, den der vermieter vorgesehen hatte, hatte die schlagersängerin herausgerissen und durch parkett ersetzten lassen. einfach so.
putzen kann ja eine recht kontemplative tätigkeit sein. nicht aber, wenn man bei jedem wischmob eintauchen über den popeligen stundenlohn zürnt. irgendwann plagte mich schlimmer sozialneid. hatte diese frau überhaupt schon mal ehrliches geld verdient? ich überlegte, was ich der frau unhöfliches sagen könnte, wenn sie mir über den weg laufen würde. vielleicht: 'hier ist frisch gewischt, passen sie doch auf wo sie hintreten' oder was man in meiner position halt so sagt.
der witz nur war: in dieser ganzen zeit habe ich sie nicht getroffen. nie war sie zu hause! kein laut war hinter ihrer wohnungstür zu vernehmen. meine zwangsgedanken nahmen zu und ich errechnete, wie viel geld der aufenthalt in einer so teuren wohnung pro sekunde kosten würde. verschwendung, ganz üble verschwendung! ich an ihrer stelle würde nur zu hause sitzen, um nur ja kein geld zu verschenken, dachte ich damals.
schrecklich, ich weiß.
ganz am ende traf ich sie dann doch einmal, glaube ich zumindest. ich kratzte grad ein olles türken-tag von der glasscheibe der haustür, als aus der tiefgarage ein geräumiges auto geschossen kam. am steuer saß eine frau mit sonnenbrille und kopftuch, hinten zwei kleinere kinder. (von der 'aufzug mit tiefgaragenkombination' haben prominente wahrscheinlich von deutschen terroristen gelernt.)
ich will mal hoffen, dass es tatsächlich nena war, sonst wäre meine paparazzi-geschichte vielleicht doch etwas zu dünn.
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ingwer, ganz und garnicht dünn! nena ist egal, die geschichte ist schön.
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Die Geschichte lohnt sich auf alle Fälle, Ingwer. Fein geschrieben.
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Nein, schön, die Geschichte... Das mit dem Sozialneid hätte ein bischen komisch rüber kommen können - aber da Du Deinen Putzjob so eingehend beschrieben hast, passt es. ich habe auch einen Freund, der mit einem bundesweit bekannten Unterhalter in einem Haus wohnt, der hat alle anderen dadurch genervt, daß er sich die Dachgeschosswohnung monatelang geräuschvoll hat ausbauen lassen. Zum Trost haben alle Tickets für seine Show bekommen. Beneidet wird aber nicht, er verbringt den größten Teil des Jahres auf Tournee und muß in gruseligen Hotelzimmern übernachten. In seiner tollen Wohnung ist er, ähnlich wie Nena, nur sehr selten.
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vielen dank zunächst einmal, und zwar recht herzlich!
ja, herr wrobel, sozialneid, das hört sich hässlich an und ist auch ansonsten nicht meine art. ich glaube, das lag allein an den rückenschmerzen, die mich damals plagten, denn ansonsten bin ich schon der meinung, dass alles seinen preis hat und niemand ohne rechte kenntnis der genauen sachlage zu beneiden ist.
ohne neid, also einfach so dahin, möchte ich jedoch bemerken, dass ich bei frau kerner jedoch immer das gefühl hatte, sie hätte nichts wirkliches geleistet als zwei drei lächerliche songs zu singen, um sich dafür jahrzehntelang beklatschen zu lassen.
aber ich möchte mir nicht weiter mein karma versauen, deshalb schluss, jetzt, sofort.
(Beitrag wurde von ingwer am 02.09.2001 um 20:41 Uhr bearbeitet.)
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karma soeben versaut
erste sexuelle emotion meines jungen lebens: achselhaare der nena.
deshalb laß ich nichts und niemanden über nena kommen...äh..unglücklich formuliert...
(Beitrag wurde von hoerme am 02.09.2001 um 21:27 Uhr bearbeitet.)
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rapsak schliesst sich hoerme an. ein lied, das in den usa No. 1 der charts war, ist definitiv kein 'laecherlicher song', sorry ingwer. pop ist pop! aber die geschichte hat was. weitermachen!
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Nenas Achselhaare stinken!
Diese Geschichte hingegen duftet.
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Ist Charlotte Roche eigentlich die Fortsetzung Nenas mit anderen Mitteln?
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diese geschichte duftet nach putzmitteln und haushaltsreinigern!
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singt
Ich hab heute nichts versäumt,
ich hab bei Nena aufgeräumt...