Murphie, Eddie, Harrison Ford und Uschi Obermaier

Drei Geschichten aus Hollywood- ganz frisch, letzte Woche erlebt und -logisch - sehr höflich (feig, verklemmt ) paparazzimässig reagiert.
1) Eddie Murphie.
Ich trabe/fahre so durch L.A. und denke mir, na, was könnte ich noch sehen? Ach ja, da war ja noch so eine mexikanische Folkloreecke. Mal sehen, ob ich die finde. Parke mich 30 min. später um die Ecke ein und versuche möglichst locker die angesagte Strasse runterzuschlendern. Und so zu tun, als ob ich die Einheimischeste aller Einheimischen hier bin. ( Mach ich im Ausland immer.) Die Mexikaner in dieser Strasse sind irgendwie anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Sie stehen ziemlich starr am Gehsteig rum und tun eigentlich nichts. Einige Frauen haben Kinderwägen mit Plastikpuppen drin. Einige Jugendliche schlecken Eis aus Plastik (?). Eigenartig, denke ich mir, und dann haben sie so viele Handys und Walkie Talkies. Was ist denn nur los mit den Mexikanern. Dauernd fragt mich wer, ob ich eine ID hätte oder irgendeinen ³Passã- na klar habe ich einen Pass, das hat doch jeder Ausländer hier. Also schlendere ich etwas irritiert weiter und da bemerke ich es - hier wird ein Film gedreht!! Ach ja, und die Mexikaner sind alle Statisten, die den ganzen Tag hier ³streetlifeã vorspielen sollen. Alles klar, nur wo ist der Hauptdarsteller?
Auf der anderen Strassenseite stehen dicke Filmautos. Licht, Regie, Garderobe, usw... und um einen grindigen Strassenkreuzer herum stehen 20 Leute mit dem ganzen Zeug, das man braucht um einen ordentlichen Cinemascopefilm zu produzieren. Ich bleibe stehen und starre rüber. Ein Typ mit Funkgerät verscheucht mich und meint, ich solle einfach gehen, oder mich bewegen, nur ja nicht hinschauen. Verdammt, da sieht man mal hautnah eine Filmszene und darf nicht hinschaunen weil man unfreiwillig Statist ist. Aber mit extrem verdrehten Augen geht es irgendwie. Aus dem Auto springt Eddie Murphie. Gangstermäßig. Lederjacke, Stiefel, Sonnenbrille. Er wirft einem Typen etwas zu - wohl Îne Waffe oder ein geheimes Dokument. Na, jedenfalls rennen sie dann gleich los und in den nahegelegenen Park hinein. Was im Film wie eine einsame Verfolgungsszene in einem mexikanischen Viertel aussieht ist in Wirklichkeit so ähnlich wie der Wien Marathon. Das ganze Team läuft einen Meter dahinter, mit Licht, Mikros und Kamera . Und da es so schön ist, drehen sie das gleich zigmal. Wunderbar. Ich hab mich hinter einer mexikanischen Mangoverkäuferin aufgestellt und tue so als ob ich esse.
2) Harrison Ford.
Auf dem Weg zur UCLA verfahre ich mich. Statt links vom Sunset abzubiegen und in den Parkplatz rein, fahre ich eine zu weit und muss umdrehen. Keine U-turn Möglichkeit und so bleibt mir nur der Weg nach rechts in das feine Beverly Hills oder wie die Gegend nördlich vom Sunset heisst, übrig. Man fährt durch ein dickes Rittertor und fühlt sich äußerst uneingeladen, jedenfalls unerwünscht und irgendwie illegal und ärmlich. Es ist grün und reich hier. Bäume so groß wie in Kanada, Villen die man nur als ferne Silhoutten erkennen kann und ein Jaguar nach dem anderen, dazwischen 10 m lange, verdunkelte Limousinen preschen vorbei. Endlich eine Sackgasse zum Umdrehen und als ich das Auto gewendet habe, kommen drei Jogger hinter mir her und überholen mich. Die Männer sehen auch so aus wie Eddie Murphie - schwarz, Sonnenbrillen, Kappen und Funkgeräte. Der in der Mitte hat nur eine Kappe. Er ist etwas kleiner, kleiner als ich dachte und es ist Harrsion Ford......Das Auto stirbt mir sofort ab. Ich bleibe stehen und starre ihnen hinterher. HF trägt ein blaues T-Shirt, kurze Hosen und weisse Adidas. Seine Beine sind muskulös und gut, aber er ist höchstens 180groß. Was tun? Rausrennen und um ein Autogramm bitten? Einen Unfall verursachen, Selbtsmord vortäuschen. Sinnlose Gedanken und letztendlich nur eine Art Leichenstarre.
Sie biegen um die Ecke und das wars. Er hat mich sicher nichtmal wahrgenommen. Aber so ist das, wenn man HP ist.
3) Uschi Obermaier.
Die Dame war mal die Gefährtin von Rainer Langhans in der berühmten Berliner Kommune 1 oder so und ein freizügiges, deutsches Fotomodell in den Sechzigerjahren. Heute macht sie Ethno-Schmuck und lebt in L.A. Ihre Freundin Mele ist auch meine Freundin. Und so hätte ich sie ja eigentlich sehen können, denn sie wollte letzten Sonntag Krautknödel kochen. Nur leider war ich sonntags ganz woanders und so verpasste ich sie um Haaresbreite. Montags kam ich zum Frühstück zu Mele und sah noch die ungewaschenen Teller. Und aus lauter perversem Paparizissmus wusch ich einen Teller ab, und dachte bei mir, den hat sicher Uschi abgeleckt...

Venus! Venus is back!!!! Wie schön. Obwohl sie uns demnächst verraten muß, wer Venus eigentlich WIRKLICH ist (>> Hatte nur noch keine Lust mich zu enttarnen, aber das kommt noch, for sure. Geduld und Spucke. <<). Ich schätze ja, da steckt wieder Gröbchen (der falsche) dahinter.
Wie immer auch: ein Dreierpack Hollywood-Stars, das verdient Lob von der Regieleitung. (Apropos: ist Tex verloren gegangen? Ach, der unverwüstliche Tex..)
Jemand einen Sixpack auf Lager?
Nebstbei, eine Semi-Promi-Story: ich kannte mal Venus, die stand immer hinter der Bar im U4 und lächelte mit ihren Kulleraugen. Für ca. 27 Tage war sie auch die Freundin von Ronnie Urini. Letzterer hat mal mit Mars Bonfire (Autor von 'Born To Be Wild') ein Lied aufgenommen, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Die nächste Runde geht auf mich.
hej ho,
WG
(xxx)

Liebe Venus,
das sind drei ganz wunderbare Geschichten!!! Bitte schreibe noch mehr, Deine Art zu erzählen erzeugt bunte Bilder in mir.

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OProfPap. Andrea Maria Dusl
Meisterklasse für politischen Paparazzismus

auch ich will ins loben einstimmen: dank fuer die schoenen geschichten.
so long, der hausrektor

Liebes Forum, liebe Frau Professor, lieber Herr Hausrektor.
Danke für ihren Kommentar. Umgekehrt vermisse ich leider immer mehr die skurillen Geschichten über Begegnungen mit Berühmtheiten. Das Gesprächsniveau im Forum verkommt zusehends zu einer Art - 3 Uhr in der Früh auf einer Party bei Texã- halbbetrunkenes Gelaber. Aber wo ist nur Tex? Ist er schon gegangen. Grummel...Schulschikursniveau!!
Nicht 100%igen Insidern fällt es schwer hier Einstieg zu finden, Fremden ist es unmöglich. Also - wo sind die guten alten Geschichten oder Diskussionen darüber?
Walter Gröbchen, Du bist schuld, dass ich hier noch rumlungere....
Da ich auf dieser Party aber sicher nicht eingeladen wäre, lüfte ich meine Identität nicht. Da bin ich ein altmodischer Chatroomfreak. Pseudonym geht über alles.
Ich Arschloch, ja danke, ich weiß.
Adios Freunde - Lady D'Arbanville alias Venus.

Hallo Venus, ich sehe mit Freuden, dass Du Dich nicht ohne schöne neue Promigeschichten nach Hause gewagt hast. Mein Vorschlag wäre, vielleicht aus jeder Geschichte einen eigenen Strang zu machen, dann sind wir dreifach bereichert und es fällt leichter, zu antworten. Auch sollten wir die Quarantäne-Patienten aus der Isolierstatio in den offenen Vollzug rüberholen. Da SIND nämlich neue Promigeschichten, die unbeachtet vor sich hin rotten, während wir hier im eigenen Saft schmoren.

Das ist es was ich schon die ganze Zeit predige. Holt die neuen ins Wohnzimmer, zumindest fragt sie, ob sie das wollen. Ich bin gegen diese Ausgrenzungen. bei den Alten ist es einfach so, daß wir Promigeschichtentechnisch einfach vollkommen ausgeblutet sind, wir haben einfach nicht mehr auf Lager,was sollen wir machen. Es ist natürlich hochinnovativ, Venus, um diesem Mißstand beizukommen extra nach LA zu reisen.
Und es hat sich auch ausgesprochen gelohnt. Auch ich muß jedoch sagen, etwas sparsamer hättest du vielleicht mit deinen grandiosen Geschichten umgehen können, drei Stränge und womöglich an verschiedenen Tagen. Davon hätte das Forum dann wieder gut zwei Wochen zehren können, bei sparsamem Gebrauch. Hausmeister, nun äußere dich doch endlich mal, wie es mit den Neuzugängen weitergeht.

Ja bei mir wäre es ja noch viel ärger, du (rückbezüglich, darum klein geschrieben) könntest mich mitten in Hollywood ohne einen Groschen Geld aussetzen und ich hätte keine Paparazzi-Erscheinungen, weil ich schlichtweg niemanden kennte. Mir verweigert sich das auf merkwürdige Weise.
(Beitrag wurde von Phettberg am 14.02.2001 um 09:22 Uhr bearbeitet.)

Bin, scheints, nur da, weils mich hierher verschlug. Und was soll ich woanders, da sich mir eh überall alles verschlägt (bleibender Tippfehler für verweigert)

Als hier noch alles Unschuld war

Also ich bin im großen und ganzen immer noch gegen Ausgrenzungen, Virchow.
Da hat sich nix dran geändert.

Klar doch, Angelika, aber manchmal brauchts halt die Ausgrenzung, die die Regel bestätigt...