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Verehrter Herr Sterblich, hier müssen Sie Ihre ansonsten zweifelsohne unbestechlichen Augen getrogen haben. Keineswegs behauptet diese Geschichte, beweisbar zu sein. Wenn man's genau nimmt, wird sogar exakt das Gegenteil angedeutet:
"Ich weiß, viele behaupten von sich, neben Dylan am Autobahn-Urinal gestanden zu haben. Doch keiner von denen kann das beweisen!"
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Ein Autogramm von Udo Jürgens? Tauschen Sie gegen Tony Marshall? Habe ich schon erzählt, wie ich mal neben Udo Jürgens am Fahrkartenschalter der Münchner S-Bahn gestanden habe? Na, die Geschichte wäre wirklich erfunden...
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Verehrte und hochgeschätzte Disputanten,
erlauben Sie mir, bevor ich mich für heute anderweitig verfüge, eine kurze Passage aus einem Büchlein zu zitieren, von dem ich annehmen darf, dass sich eines der letzten noch erhaltenen Exemplare in meiner persönlichen Bibliothek befindet:
"Genossen, es kann nicht der geringste begründete Zweifel daran bestehen, dass die Auslassungen des Beschuldigten von vorne bis hinten erstunken und erlogen sind. Das wiederum erlaubt tatsächlich nur eine logische Schlussfolgerung: Es ist die Wahrheit!"
Lawrenti Beria: "Verhör-Techniken in der geheimdienstlichen Tätigkeit", Ost-Berlin 1952
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Erstunken. Dylan ist nicht gerade der Gott des fingerpicking und spielt fast ausschliesslich mit Plektron, dazu braucht man keine "Krallen". Sie müssen also einen x-beliebigen Flamenco oder Konzertgitarristen mit ihm verwechselt haben.
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Tja, dann würde ich mir an Ihrer Stelle mal die Fotos ansehen, die Annie Leibowitz von Dylan gemacht hat. Möglicherweise hat sie ihn allerdings mit dem beliebten Zither-Spieler Anton Karas verwechselt. Kann schon sein.
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand wie Dylan mit einem Tourbus unterwegs ist, der ueber eine Toilette verfuegt, die komfortabler ist, als eine Pissrinne von der Raste. Ich verwette ein Lou Reed Autogramm, das Hans Albers gewidmet ist.
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Ja, gutes Argument. Aber, bitte, ist es nicht gerade das Sprunghafte, das Nicht-Fassbare im Genie, das den Normalsterblichen immer wieder in Erstaunen versetzt? Und sei es nur, dass der wichtigste Lyriker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gedacht haben mag: "Shit. Hier stinkt's. Außerdem muss ich mir unbedingt mal die Beine vertreten...Magdeburg. Nie wieder Magdeburg. Kommt direkt hinter Braunschweig!"
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Wie dem auch sei, ich finde das alles bemüht erfunden und dieses ganze Gesabbel hochgradig affektiert. Wenn sie Dylan nicht erkannt haben, aber so genau über seine Fingernägel bescheid wissen, stimmt sowieso etwas nicht mit ihnen. Ich hätte zwar zusätzlich noch Bangens Meinung dazu, aber das scheint ja momentan eher ausgeschlossen zusein.
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Interessanterweise stößt man bei der Suche nach Bob Dylan und Klo auf diese Klogeschichte, die vielleicht ein neues Licht auf Dylans Kloverhalten werfen kann oder auch nicht:
http://www.spiegel.de/panorama/leute...-a-613749.html
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Wenn Ihnen dieses hochgradig affektierte Gesabbel so auf den Keks geht, warum beschäftigen Sie sich überhaupt damit? Nichts Besseres zu tun? Dreht sich darum die Welt? Wer, wann, wo und unter welchen Umständen Bob Dylan auf dem Klo getroffen hat? Wenn davon das Seelenheil auch nur eines einzigen Menschen abhängen würde, sollten wir den Laden besser dicht machen.