Typisch Politiker

Meine Geschichte liegt schon etliche Jahre zurück. Es war zu der Zeit als in Österreich Franz Vranizky noch Bundeskanzler war und wir noch eine Sozialdemokratische Regierung hatten.

Ich arbeitete als junger Zahlkellner in einen noblen Wiener Restaurant. Wir hatten öfter Prominente Gäste, da das besagte Restaurant mit gutbürgerlicher Küche, in der gehobenen Klasse mitmischte.

Jedenfalls kam auch der damalige Bundeskanzler in unregelmässigen Abständen meist in Begleitung einiger seiner Mitarbeiter oder Politiker zum Essen.
Die Chefität war selbstverständlich immer sehr aus dem Häuschen und darauf bedacht das ja alles klappt.
Darum gaben wir uns grösste Mühe um die prominenten Gäste zufriedenzustellen.
Hat auch immer alles bestens geklappt, doch Anerkennung(dass heisst Trinkgeld gabs dabei nie.
Die Rechnung wurde ja auch immer ans Bundeskanzleramt gesandt. Nun hatten wir uns auch schon damit abgefunden das es bei diesen Gästen kein Trinkgeld gibt.
Doch siehe da es war ein paar Tage vor einer grossen Wahl, da gabs zur Verabschiedung einen Händetruck (wie immer) doch diesmal auch für jeden Servicebediensteten 100 Schilling (ca. 7 Euro)an Trinkgeld.

Ja da lässt sich der Herr Bundeskanzler eine Stimme ganz schön was kosten, dachte ich mir, doch meine Stimme wäre wohl in diesen Fall etwas teurer gewesen ;-((

Was ist denn ein Zahlkellner?

Nicht der, der der Bringkellner ist

Der fährt den Handetruck.

Küß die Hand! (gemeint ist Betty, wer sonst)