Ute Ohoven nimmt kein Pfefferminz

Ich musste einmal ins Düsseldorfer Hilton um einem Vortrag von Mario Ohoven zu lauschen, dem Präsidenten des Verbandes der mittelständischen Wirtschaft und Gatten der unsäglichen Spenden-Ute. Jetzt hatte ich mich vor dem Termin so lange geekelt, dass ich zu spät kam. Mario stand schon auf der Bühne und erzählte, dass allein der Mittelstand die Republik noch retten könne, blablabla. Der einzige freie Platz war in der ersten Reihe und zu meinem Entsetzen saß dort die schlimme Ute. Ok, Augen zu und hinsetzen. Recht schnell wurde mir klar, dass Nase zu besser gewesen wäre, denn „Deutschlands Charity-Lady Nummer Eins“ stank unglaublich fies aus dem Hals. Richtig fies, so eine Mischung zwischen sauer und faulig. Ich weiß nicht, wie Bulimiker aus dem Mund riechen, aber so stelle ich mir das vor und vielleicht war das ja auch der Hintergrund. Allerdings soll Bulimie ja eine seelische Erkrankung sein und ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Ohoven eine hat. Auf jeden Fall war das unerträglich, ich habe schon ganz flach geatmet. Leider konnte sie während der Ausführungen ihres Ehemannes auch nicht den Mund zu lassen, sondern gab die ganze Zeit noch Kommentare von sich wie „Genau“, „So ist es“ und „Richtig“. Da war das Fremdschämen schon allein eine Qual, aber dann auch noch dieser Geruch! Irgendwann fing sie dann an in ihrem Handtäschchen rumzukramen und ich dachte hoffnungsvoll: Jetzt nimmt sie bestimmt ein Pfefferminz! War aber nicht, sie förderte lediglich eine Chanel-Puderdose zutage und tupfte sich in aller Ruhe die Nase. Ich musste dann auch weg.

sehr schöne geschichte, aber 'lauscht' man vorträge?

Nein, Sie haben natürlich Recht, man erträgt sie.

Ich finde die Geschichte eher unschön, plump und taktlos.

sie ist unhöflich, das stimmt. aber für einen, der diese frau nicht kennt, beschreibt sie schön einen menschentypus, der tatsächlich schwer erträglich ist und wenn dieser mensch dann auch ncoh mundgeruch hat, ist das nicht schön.

Jemand, der diese Frau nicht kannte, kennt sie nun als "schlimme Ute" mit Mundgeruch, die die Ansichten ihres Ehemannes teilt und von allen so gehasst wird, daß man es offenbar vorzieht, sie als Senkgrube umherlaufen zu lassen, anstatt ihr ein Pfefferminzbonbon anzubieten.

Ich schwöre, hätte ich eins gehabt, ich hätte es ihr angeboten. Ganz sicher. Und ich gebe zu, dass die Geschichte ein bisschen taktlos ist, aber ich finde, man muss bei manchen Leuten auch Ausnahmen machen.

was sir yellow anspricht ist wohl wahr, aber es ist ja glück und unglück aller prominenz, vereinfacht und geliebt oder vereinfacht und gehasst zu werden. das rechtfertigt unhöflichkeit natürlich nicht. aber ich bleibe dabei: einer, der diese ute nicht kennt und nie kennenlernen wird und auch nie kennenlernen will, hat in einer kurzen geschichte viel von ihr und der welt gesehen.

zum beispiel kann man sich nicht vorstellen, dass sie eine seelische erkrankung hat.

Ich meinte das anders. Die Ohovens nicht zu desavouieren, wenn man die Gelegenheit dazu hat, wäre unverzeihlich, aber da Mundgeruch eher eine Behinderung ist als Ausdruck unvorteilhafter Wesensart, entlarvt die Geschichte nicht, sondern klingt nur gehässig.

So schlimm ist das jetzt aber auch nicht.

Danke, ich fing schon langsam an mich richtig schlecht zu fühlen.

Pathologisches Ehegattenbeigepflichte ist Mundgeruch!

Ausserdem war es Ihr gutes Recht, sich zu verziehen, weil sie Frau Ohoven nicht mehr ertragen wollten. Pfefferminzbonbons kann die sich auch selber kaufen, in eigener Auflage, mit Wohltätigkeitsfaktor.

Ist das die Frau, deren Tochter sich die Lippen aufspritzen ließ, und als das daneben ging behauptete, sie hätte nix mit ihren Lippen gemacht, sie hätte sich nur die Haare gefärbt und sähe deshalb jetzt so seltsam aus?

Genau die ist das. Frau Ohoven brachte mein Weltbild, also den Teil davon, der Society-Ladies betrifft, vor ein paar Jahren einmal ein bisschen ins Wanken, als sie in Bioleks Kochsendung in bizarrer Geschwindigkeit Spätzle schabte. Jetzt nicht mit so einer lächerlichen Spätzlereibe, sondern mit dem Schaber vom Brett. Und die sahen auch noch so aus, wie sie aussehen sollten! Als wäre die Spätzleschaberei ein in Charitykreisen beliebter Zeitvertreib.

Man muss ihr doch danken dafür, dass sie den armen kleinen hungernden Kindern in der dritten Welt zeigt, was für schlimme Fetzen und ätzendes Gehänge Frau aus der ersten Welt so mit sich rumschleppt. Sicher werden sie aber nach dem Besuch der WohlTÄTERIN Ute Ohoven, wenn diese Kopf an Köpfchen mit ihnen den Gedankenaustausch vollzogen hat, wissen, warum ihnen so schlecht ist. Hschhhhhhhhhhhhh

Frau Ohovens Gehänge ist Herrn Ohoven sicherlich auch ein Dorn im Auge.

Der "Ich muss weg"-Spot mit Mario Ohoven, auf den Frau Glass in ihrem Schlusssatz anspielt, wie er da erst die Ahnungslosigkeit zu überspielen versucht, in der Folgezeit zunehmend zerfällt und schließlich flüchtet, war einer der lustigsten Momente, oder sogar der lustigste jemals, bei TV Total mit Raab.

Yellow, ich denke das geht noch nicht weit genug. Ich find das hier nicht mehr lustig. Hier werden rechtschaffende Menschen mit heheren Absichten in den Dreck gezogen, nur weil Sie zufällig reich sind und ein paar Eitelkeiten pflegen. Wer tut das denn nicht? Frau Ohoven ist eine hart arbeitende Frau, die noch nebenbei ein Kind großziehen musste, weil Ihr Mann große Verantwortung trägt und deshalb kaum Zeit hatte. Das Töchterchen Chiara studiert nun und ist auch kein mißratender Mensch geworden. Dann hat sich die Tochter in einem schwachen Moment mal die Lippen aufspritzen lassen, na und? Was ist denn dabei, hat doch Melanie Griffith auch getan. Das ist eben in Schauspieler kreisen üblich. Da muß man an die Karriere auch mal Zugeständnisse machen und Dinge tun, die mit gesundem Menschenverstand nichts zu rechtfertigen sind.
Viele arme Kinder in der Dritten Welt haben vom Engagement des beliebten und eingespielten Ehepaares Ohovens bereits profitiert. Nicht umsonst berichtet die aktuelle Tagespresse oftmals über die selbstlose Mildtätigkeit mit ausführlichen Berichten. Wenn die Taten der Ohovens nicht so Wichtig wären für unsere Gesellschaft, würden die Journalisten nicht soviel berichten. Diese sind zum Objektivismus verpflichtet und haben die Ausbildung genossen, wichtige Themen von unwichtigen zu unterscheiden. Keiner in diesem Forum hat, durch Medienberichte untermauert, mehr für gemeinnützige Zwecke getan als die Ohovens. Wie hier mit gutherzigen Menschen umgegangen wird, daß grenzt schon an Zynismus und ist keiner Ehren Wert. Es handelt sich hier um normale Menschen mit Gefühlen und Ihr macht die hier so runter, als wären es Schmarotzer.

Fein, daß hier doch noch jemand eingetrudelt ist, der sich um Sachlichkeit bemüht.

wenn kinder nicht mehr weiter wissen, warum wer doof ist, sagen sie auch, der stinkt.

Manche Kinder und Leute stinken allerdings tatsächlich.

meine nase springt auch hervor

Klassisches "Super-Ich trifft Scheiß-Promi". Langweilig, witzlos, raab. Ach, der Raab, der war ganz früher übrigens besser.

Ich weiß, es gehört eigentlich ins "Ichichich"-Forum. Aber der "Ich muss weg"-Mann, das ist meine Erfindung, meine Entdeckung, mein Baby gewesen, damals, vor hundert Jahren.

Ok, Murmel,den Schuh habe ich mir angezogen.Er ist nicht sehr bequem.

Naja, die Ohoven ist aber ehrlich Scheisse.

Quälen Sie die Frau doch nicht so, die kommt ja gar nicht hinterher, mit Schuh an, Schuh aus.

Es sagt doch niemand, dass das Opfer gutgeheißen werden soll. Aber die Reduktion auf Mauldampf mieft auch irgendwie. Wie ein Schuh, mit dem man in einen Haufen getappt ist. Oder eine paparazzistische Qualitätsdiskussion.

Kann man immer nur wiederholen.

wys bzw mrml sgt

vielleicht handelt es sich aber auch um eine seelische erkrankung.

ja, das kleine, hungernde Kind in Frau Ohoven stinkt nach draußen.

Mundgeruch ist kein Unglück sondern eine Unhöflichkeit und eine Zumutung. Denn gegen Mundgeruch kann man mit wenigen Handgriffen (z.B. Zähneputzen, Pfefferminzbonbon einwerfen) etwas tun.

Mundgeruch kommt übrigens - entgegen landläufiger Annahme - in so gut wie allen Fällen tatsächlich aus dem Mund (nicht Magen, Speiseröhre, Atemwege etc.), daher ist der deutsche Ausdruck schön zutreffend, der englische ("bad breath", eleganter: "halitosis") hingegen leicht irreführend.

Ute Ohoven (vorher noch nie gehört, den Namen) klingt übrigens schon wie was, was nicht gut riecht. "Schmeiss es in den Ute Ohoven" wäre eine mir vollkommen logisch vorkommende Aufforderung.

Da jedoch selbst Ute, egal ob die Schlimme oder Gute, nicht schnüffeln kann, welch schwefelhafter Duft ihrer Kehle entströmt, sei sie diesbezüglich in Schutz genommen.

Ganz meine Meinung, Vorsatz könnte man der Lady aber unterstellen, wenn sie zuvor Sherry getrunken hätte.

Jedenfalls ist es beruhigend zu erfahren, dass auch vermeintliche Gutmenschen zu Lebzeiten innerlich verrotten. Oder zumindest so riechen.

Wenn man genug lustige Speckfalten hat, kann man auch von außen vom Hals her riechen, weil sich da ganz schnell so ein würziger Brie drin bildet in den Speckfalten, ganz erstaunlich. Geht einerseits mit waschen ganz leicht weg, ist andererseits aber auch ganz schnell wieder da.

Ich unterhielt mich mal 15 Minuten lang mit Ute Ohoven, wusste jedoch während des gesamten Gesprächs nicht, ob ich mit Uhe Ohoven oder mit Deborah Sasson redete. Die Opernsängerin war an diesem Gala-Abend nämlich auch vor Ort. Nach dem Gespräch fragte ich einige andere Anwesende, wer die blonde Frau sei, mit der ich gerade gesprochen hätte, aber niemand wollte mir helfen. Es war aber eindeutig Frau Ohoven.

Ich hingegen verwechsle auf Parties immer Gunilla von Bismarck mit Ute Ohoven.

Mit was für einem Gschwatl treibst Du Dich denn auf einmal rum, Tristram?

Was heißt da "auf einmal"?