Thomczyk, Willi & Mega, Tom & ich machen Theater

Wie bekloppt muß man eigentlich sein, um mit Willi Thomczyk zusammenzuarbeiten? Ich kann die Frage nicht zufriedenstellend beantworten, aber eingefallen ist es mir heute als ich Zeltinger hören mußte, der Zusammenhang läßt sich möglicherweise auf "Proll" reduzieren.
Jedenfalls fragte mich Willi auf der Premierenfeier meiner ersten Off-Produktion, ob ich ein Stück für ihn inszenieren würde. Ich sagte, nein du Arsch. Er bot mir DM 2000,- und ich sagte, mal sehen. Ich muß ihm dann noch meine Telefonnummer gegeben haben oder irgendeiner meiner illoyalen Darsteller hat sie ihm gegeben, er rief mich am nächsten Morgen an. Mir ging es sehr schlecht an diesem Morgen, sehrsehr schlecht. Abends war es nicht viel besser, aber ich bin hingefahren, nach Herne, und er hat mir sein Stück vorgelesen. Ja, sein Stück, er schreibt schon immer. Es war ein Monolog von einer Frau, die auf dem Klo sitzt. Furchtbar. (Ich möchte mich bitte an Details nicht erinnern, aber er hat Jahre später sogar einen Preis dafür bekommen. Vielleicht wars also doch nicht so schlecht, ich konnte nichts damit anfangen.)
Ich hörte mir das eine halbe Stunde lang an (es war absurd, ich war immer noch betrunken und Thomczyk saß breitbeinig in grauen Jogginghosen auf einem Stuhl in seinem Wohnzimmer und gab mit aller Kraft eine frustriert onanierende junge Frau), dann sagte ich: "Da läuft ein Käfer über deinen Teppich."
Er sagte: "Blöde Kuh, jetzt hast du mich rausgebracht."
Ich sagte: "3000,-"
Er sagte: "Ach Scheiße, okay, egal." und taxierte meine Brüste.

Ich probte die nächsten drei Wochen mit einer verzweifelnden aber gar nicht so unbegabten Darstellerin in einer Garage in Bochum-Hattingen, dann zogen wir um in die Flottmann-Hallen nach Herne wo Willi, ebenfalls seit drei Wochen mit einem verzweifelnden, aber nicht unbegabten Darsteller ein Stück von Tom Mega probte. Das ganze sollte ein Doppel-Abend werden: Ich mach Willis Stück, Willi macht Toms Stück, die Autoren überwachen vice versa die Proben und das Publikum bekommt die volle Packung Ruhrgebietspoetik an einem Abend für nicht viel Geld.

Ab dem Beginn unserer gemeinsamen Probenarbeit wurde es dann richtig lustig: Willi ging abwechselnd mir und der Schauspielerin an die Titten, Tom erzählte abwechselnd von dem Erwerb eines Pierre Cardin Morgenmantels und wie er sich mal mit Salzsäure überschüttet hatte. In den Probenpausen setzten sich Tom und Willi abwechselnd an den Flügel und spielten und sangen schöne, traurige Sachen. Und während die Darsteller ob des fragwürdigen Regie-Autoren-Teams zusehends nervöser wurden, fing ich langsam an, wirklich Spaß zu haben. Ich mochte diese beiden kindischen, kaputten Clowns und die tiefe, absolut unerschütterliche Freundschaft, die sie verbindet.

Auf der Premierenfeier (es war ein mäßiger Erfolg) übergab Willi mir meinen Scheck zusammen mit einer Geschichte über eine zugekokste Nutte, die er auf einem Autobahnparkplatz mit einem Bac-Deoroller befriedigt haben wollte. Ich sagte: "Tolle Geschichte Willi, vor allem in diesem Zusammenhang." steckte mein Geld ein und setzte mich zu meinem Vater, der nicht viel sagte, mir aber eine CD-Box mit Wagners komplettem Ring überreichte. Ich hatte an dem Abend nämlich Geburtstag.

Yeah.

Schöne Geschichte, Schwester. Aber ich les Dich ja sowieso immer gern. Gibt´s denn von der Aufführung ein Video? Und nur mal so technisch gefragt: hat Willi bei dem Bacroller vorher den Deckel runtergemacht?

Igloh, wenn Du nicht der Willi bist, dann bist Du doch bestimmt der Lobo Thomczyk, stimmt´s?

Doppelnein, würde ich gerne antworten, aber bei dem Video bin ich nicht ganz sicher. Ich hab jedenfalls keins. Ich würds mir auch nienie angucken wollen, geschweige denn zeigen, geschweige denn dir. Es sei denn, du würdest dann die Geschichte erzählen, von der Seemannsköpper immer erzählt, dass sie dir passiert sei. Aber ich hab ja kein Video, du hast also doppelt Glück.

Ich weiß leider nicht genau, welche Geschichte Du meinst - ich erzähl dem Seemann so viel Schmankerl, da kann ja keiner erwarten, daß ich mich auch noch an Details erinnere. Aber bitte werd jetzt hier NICHT genauer, nachher ist es eine von den furchtbaren, am Ende noch die mit dem...nein, Schwamm drüber.

Konnte man den Bacroller überhaupt aus der letzten Reihe sehen? Oder hättet Ihr da nicht besser eine Rasierschaumdose nehmen sollen? Oft sind´s ja gerade die Kleinigkeiten, auf die es ankommt - kannst Tobler fragen, der in seinem Theater offensichtlich immer die falschen Filme gezeigt hat.

"Ich leckte das Deodorant einer Nutte" liegt bis jetzt leider nur als Stück vor, Butch. Bei Bloch Erben glaube ich. Aber naja.

Donnerwetter, Karlino, das Stück gibt´s ja wirklich! Bloch Erben stimmt auch! Reschbeckt! Aber der wahre Hammer ist: der Autor von dem Deonuttenteil heißt (festhalten!) Jim Cartwright! Gut, daß Pa das nicht mehr miterleben mußte.


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"Er leckt an ihrem Deoroller. Auch das kann der Beginn einer Beziehung sein" (Aus dem Waschzettel von Bloch Erben)

Hmm

igloH, could you lay yourself hacked?
Thanx.

*smile*

oh, dead man wackling.

*hmmm...smile*

Ein Gast las grade hier. Danke, Gast.

Torns Schwester!!!!!! So wie du mit deiner Tomczyk- (schreibt man ihn so?) Geschichte hat mir schon lange niemand mehr aus der Seele gesprochen. Vor Jahren hatte ich mal eine ähnliche Begegnung mit ihm. Ich saß damals in der Jury, und er hat ein Trüpplein begabter aber ebenfalls verzweifelnder junger Menschen in einem selbst verfassten Stück über die Bühne gejagt.

Da der Saal (500 Sitzplätze) aber nur etwa zu einem Drittel gefüllt war, wollte er beleidigt abzischen. Irgendjemand (ich war's nicht!!!!) hat ihn dann aber doch überredet, zu bleiben.

Der Preis, den er erhalten hat, stammt aber ganz sicher nicht von diesem Abend. Ganz sicher nicht.

tofte!!
habe den kollegen (das ist doch der von den campern?)
mal als einmannkapelle (gitarre) auf der fleischereifachmesse bewundern dürfen. er hat rolling stones songs auf dem böklunderstand krakeelt, nebenbei würstchen (pute) geröstet und über stefan raab gemeckert. bizarro!

bisschen spät, aber welche butch- geschichte meinst du schwester? (ich kenne so viieellee)

nur dass hier keine missverständnisse aufkommen: ich mag willi thomczyk, sehr sogar. (und wie der geschrieben wird, steht im stangtitel und sie hatten ihrer beschreibung nach eine völlig andere begenung mit ihm als ich, frollein julie, genaues lesen ist ihre sache nicht, hm? ein kleiner rat: wenn sie ihn das nächste mal treffen, sagen sie ihm doch ungefragt ein „knecht bleibt knecht“ ins gesicht, die replik darauf kennen sie sicher und willi sicher auch. das könnte der beginn eines sehr lustigen abends werden.)

und seemannsköpper, ich dachte schon, du seist endgültig abgetaucht in die tiefe. wie butch zb. kleine auferstehungswelle momentan. die geschichte, die ich damals meinte, hat mit frauen und alkohol zu tun, wohlmöglich in niederschmetternder kombination. ein sujet, was mich immer und grundsätzlich und wg. meines hangs zum proll interessiert. grüße an butch.

ja ... bin wieder da.

leider haben ALLE geschichten von butch etwas mit alkohol und frauen zu tun... manche sogar noch zusätzlich mit handfeuerwaffen und orthopädie-cowboystiefeln.

Wollte weder Ihnen noch dem verehrten Herrn Thomczyk zu nahe treten, Frau Schwester. Und meine Chancen, ihm jemals wieder zu begegnen, sind gleich null; also wird aus dem "lustigen Abend" wohl auch nichts werden.

Das genaue Lesen werde ich ab heute täglich üben.

PS: Ich bin absoluter Neuling hier im Forum, bitte also, wenn möglich, um etwas mehr Nachsicht.

ich weiß, seemann, ich weiß. es war ein versuch, nenne butch, frauen und alkohol in einem satz und er wird etwas dazu sagen. dann noch waffen und stiefel, es kann nicht mehr lange dauern. zur not schreibe ich die geschichte, ich kenne sein passwort.

Wahrscheinlich blamiere ich mich jetzt für alle Zeiten, aber der Name Willi Thomczyk sagt mir gar nichts, er scheint die deutsche Westgrenze nie überschritten zu haben. Dafür kenne ich Cathérine Millet, aber die ist eine andere Baustelle.

Auf seiner Homepage, die ich mir jetzt einmal flüchtig angesehen habe sieht Willi Thomczyk aus wie der Mensch, der in einer Fernsehwerbung eine aus Klauen und Schnäbeln gemachte Grillwurst namens Bruzzler empfiehlt. Ich hoffe, dass das nur eine zufällige Ähnlichkeit und nicht mit "Ich war alt, ich brauchte das Geld" erklärbar ist.

Ach ja, Cassidy fehlt mir auch, aber die Sau redet sich immer mit zuviel Arbeit raus.

achwas blamage. allerdings gerade tief im westen kennt man ihn schon, den willi. die werbung hingegen kenne ich zwar nicht, aber er ist es sicher. bruzzler finde ich einen recht guten namen für eine grillwurst.

western ist übrigens ein genre, was völlig überschätzt wird. western sind alle insgesamt todlangweilig.

Was die Western angeht, da haben Sie sicher recht, liebe Schwester, es sei denn, es spielte Victor Mature mit, aber das ist alles Cassidys Domaine, und der ist ja jetzt ein Superstar.

Ich meinte mit Westen die Länder westlich Deutschland, dort, wo man nicht Werbung für Bruzzler kennt, sondern für Roquefort, Orval Bier oder les huitres. Gut, "Knorr - j'adore!" nimmt inzwischen im französischen Fernsehen auch überhand, aber direkt danach wirbt man dann wieder für ein genießbares Produkt, während in Deutschland auf den Bruzzler BiFi und Curry King folgen.

Willi Thomczyk ist der Bruzzler-Mann.
Und Butch hat wirklich zu viel Arbeit.

ich komme ja quasi um vor arbeit, ich weiß wie das ist, schon gut, ich habe nur gerade zufällig eine forumsphase. und auch dass ich western nicht mögen würde, war eine billige provokation und komplett gelogen, entschuldige herr schmittchen, immerhin kam master shandy her.

Ich hab Tom Mega nach einem Auftritt im Stollwerk zu Köln mal beleidigt, und er wollte mich hauen. Kann mich aber nicht mehr erinnern, weswegen ich ihn beleidigt habe. Waren beide sehr betrunken. Ich hab ihn als kleines Aas in Erinnerung.

Hat Butch eigentlich immer noch diesen Erdkundelehrerbart? Und wieso hat Butch zu tun, Shandy aber nicht?

Bin krank, arbeite nur mit halber Kraft, deshalb. Aber genau so "fieberhaft" wie sonst, haha.

Die Anführungszeichen waren wichtig, sonst hätte von euch Fickern wieder keiner das Wortspiel verstanden

. caradiert, da von Shandy gerade erklärt...

Den Bart hat Butch nicht mehr, zumindest nicht, als er mir vor langer Zeit am Rudolfplatz vor die Füsse lief. Vielleicht hat er ihn aber doch wieder, nur jetzt gleich einen wie Reinhold Messmer, denn Butch dürfte ja eigentlich auch keine Zeit zu Rasieren haben.

Ab heute sind die Anschuldigungen auch offiziell.


Willi die Sexsau!

Als ich Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, der Eltern zwar müde geworden, aber doch nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil mein Leben nun eben an dem Punkt angekommen war, einen Studienort zu wählen hatte, an dem ich die nächsten Jahre zubringen wollte, wählte ich, aus Gründen, die ich heute kaum noch nachvollziehen kann, Tübingen. Ich erinnere mich noch, mit einem Freund, der auch heute noch in der schwäbischen Akademikerhölle festsitzt, dahin gefahren zu sein, wahnsinnig weit weg war das, ein anderer Kontinent, auf dem aber auch Schwaben wohnen, Beweis dafür, dass es Kontakte gegeben haben musste zwischen dort und Esslingen, früher einmal. Wir fuhren zu einer Wohnheimverwaltung durch eine hohle Gasse aus lauter Grün, das ist das einzige woran ich mich noch erinnere, und dieses Grün hat mich dann vielleicht angelockt, die Tatsache, dass man in Tübingen mitten in der Stadt kein einziges Haus sehen konnte, sondern nur wilde Natur. Dass die wilde Natur Waldhäuser Strasse hiess, und schon deswegen nicht mitten in der Stadt sein konnte, weil es eine Stadt gar nicht gibt, und also alles Lüge war, fand ich dann schnell heraus.

Ich zog in ein Handtuchgrosses Wohnheimzimmer, im zehnten Stock eines Hauses, bei dem, das erfuhr ich aber erst später, erst nach Fertigstellung des Rohbaus das Fehlen jeglicher Sanitäreinrichtungen in Plan und Wirklichkeit bemerkt worden war. Man quetschte die Klos dann in den Abstellraum, aber der Planungsirrsinn machte da natürlich keinen Halt. Nachdem ich meine ersten beiden Bücher gekauft hatte, Experimentalphysik I und II werdens wohl gewesen sein, war plötzlich kein Platz mehr fürs Bett, ich zerlegte es also in die Einzelteile, schlief auf der Matratze am Boden und klappte sie tagsüber an die Wand. So hatte ich dann Platz für die Bücher.

Im Wohnheim, ja in ganz Tübingen kannte ich natürlich zunächst keine Sau, und aus dem blöden Grün des Grünstreifens, so arm das gewesen war, wurde erst buntes Konfetti, dann Schnee. Melancholisch stand ich dann am Fenster meines Handtuchs, im zehnten Stock, unten eine fröhliche Schneeballschlacht, vor dem Gebäude, das eigentlich eine mehrstöckige Mensa hätte werden sollen, aber dann ging das Geld aus, Hofbräu zahlte auf das unfertige Erdgeschoss ein Dach drauf, bis heute darf deshalb das Lokal, das "Joker" heisst, nur Hofbräu ausschenken. Und in diese blödsinnige Wintermelancholie eines Erstsemesterphysikers hinein spielte im Hintergrund aus dem Handtuch Book of Prayers von Tom Mega und machte alles erträglich.

Wollte das jemand wissen?

Schnippt ein Flöckchen vom Fensterbrett und sieht ihm zu, wie es langsam die zehn Stockwerke abwärts segelt.

Mir egal.

Hallo Torns Schwester...

vielleicht hast Du ja gerade mal wieder eine Forumsphase und kannst mir eine kleine Frage beantworten, die mir einfach keine Ruhe läßt:

In welchem Jahr genau war denn das, als Du mit Willi Thomczyk und Tom Mega in dieser Hattinger Garage geprobt hast? Und kann es sein, daß Ihr in besoffenem Zustand noch jemanden angerufen habt, um nachzufragen, was eine gewisse Person tatsächlich so auf dem Klo treibt?

na so ein zufall. da habe ich gerade heute eine meiner sog. forumsphasen (was im übrigen dem großen, sich durch unbestechlichkeit und integrität auszeichnenden HERRN WEBER und seiner verlosung geschuldet ist, eine veranstaltung, bei der ich zu gerne ein superrares Sammlerstueck der ersten Ausgabe des von Robert Crumb herausgegebenen Comicmagazins WEIRDO von 1981 gewinnen würde, was einigermaßen hoffnungslos ist, denn die jury ist uneingeschränkt unabhängig und ich habe bei einer veranstaltung, an der HERR WEBER zugegen ist, noch nie etwas gewonnen außer ein fisting-set, aber das ist eine andere geschichte), da habe ich also gerade heute eine forumsphase – und da kommen Sie! mit Ihrer frage!

ich muss Sie leider enttäuschen, Sie müssen etwas oder jemanden verwechseln. ich habe in meinem leben noch keinen alkohol getrunken, noch war ich also jemals betrunken. und kann deshalb niemals jemanden spät nachts in besoffenem kopf angerufen und mich nach toilettengewohnheiten erkundigt haben. tut mir leid.

Tja, Torns Schwester, das genaue Lesen ist Ihre Sache wohl auch nicht, denn ich habe mit keinem Wort behauptet, daß es sich um einen nächtlichen Anruf gehandelt haben soll. (Der Zustand des Besoffenseins ist ja auch nicht unbedingt an eine bestimmte Tageszeit gekoppelt...)

Da ich Ihre Thomczyk-Story einigermaßen aufmerksam verfolgt habe, fiel mir auf, daß Sie schreiben, Sie seien am Tag nach der Premierenfeier Ihrer ersten Off-Produktion noch immer betrunken gewesen. (Trunken vor Glück oder war da etwa doch der böse Alkohol im Spiel? Ja, ja ich weiß, es war eine absolute Ausnahme...)

Im Grunde ging es mir bei meiner Frage auch nicht um Ihre persönlichen Trink- und Telefoniergewohnheiten, sondern um die zeitliche Einordnung der Geschehnisse. Wenn Sie (fast) immer nüchtern sind, dann können Sie sich ja bestimmt noch an das Jahr erinnern, in dem das Ganze stattgefunden hat. (Es war immerhin das Jahr der Premiere Ihrer ersten Off-Produktion, also fast sowas wie ein historisches Datum, oder?)

ich verrate Ihnen was, warwas: ich verfüge über eine sehr gute beobachtungsgabe (gehört zu meinem job). und mir ist aufgefallen, dass viele menschen trinken, wenn es abend wird. (außer die alkoholiker, die trinken auch schon mal tagsüber, aber die werden ja auch viel langsamer betrunken, wenn überhaupt.) und so habe ich gedacht: sehr betrunken wird man wohl nachts sein. und so kam das spät nachts in meinem posting zustande. ich muss Ihnen in diesem punkt also widersprechen und finde es, gelinde gesagt, frech, dass Sie mir unterstellen, das genaue lesen sei meine sache ja wohl nicht, im gegenteil, ich lese sogar zwischenden zeilen. denn wenn Sie wissen wollen, ob wir in besoffenem zustand noch jemanden angerufen haben, fühle ich mich nach meinen persönlichen trink- bzw. telefonscherzgewohnheiten befragt. und darauf habe ich Ihnen geantwortet.

ums kurz zu machen: jemand hat Sie irgendwann, vermutlich vor jahren, angerufen (tagsüber!) und gefragt, was Sie oder eine gewisse person (!) tatsächlich so auf dem klo treibt. und jetzt kommen Sie 2005 hier her und wollen wissen, wers war. das las ich, um ihren einwand vorweg zu nehmen, zwischen den zeilen. ich war es nicht. und sie wollen wissen, wanns war. ganz heißer tipp: www.google.de. wenn Ihnen das zu umständlich ist, folgen Sie bitte diesem link: http://www.willi-thomczyk.de/sites/autor4.htm

Wie es immer und immer wieder geht einem scheinbar röchelnden Forum immer wieder neues unverhofftes Leben einzuhauchen

Ich finde Herrn Tomdingsbums voll gut, weil der mich mal tief in der Nacht angerufen hat, um mich über Heinz-Rudolf Müller auszufragen! Und ich hab dem echt ALLES gesagt!

also die Bayern fangen augenblicklich an, vormittags Alkohol zu trinken, sobald sie eine Weisswurst vor der Nase haben. Danach rufen sie häufig die Jungfrau Maria an.

Torns Schwester, ich wollte Ihnen durchaus nicht zu nahe treten. Ich bewundere Ihre sehr gute Beobachtungsgabe und ihr fotografisches Gedächtnis.

Trotz meines Mangels an Genialität bilde ich mir ein, schon Ihre erste Antwort verstanden zu haben und wollte nur noch anfügen, daß ich persönlich nie wirklich an diesem Comicmagazin von 1981 interessiert war.

Nix für ungut...

Eigentlich hatte ich ja nicht vor, in diesem Forum noch mal meinen Senf abzulassen, aber jetzt tu ich es eben doch.

Möglicherweise sollte ich für meinen Teil das genaue Lesen ja tatsächlich noch einmal üben, aber mir war so, als hätte sich an den bereits vor Jahren verfaßten Postings irgendetwas verändert. Diese Zusätze wie "alles Liebe von Jule" oder "...und jetzt ins Tiefe" scheinen mir neu zu sein und veranlassen mich dazu (Manipulation!) darüber nachzudenken, wer sich hinter den Identitäten von "Frollein Julie" und "seemannsköpper" tatsächlich verbirgt. An seemannsköpper kann oder möchte ich mich in diesem Zusammenhang nicht erinnern. Sollte "Frollein Julie" jedoch die sein, für die man sie halten könnte (homo homini lupus eloquens est), dann möchte ich ihr an dieser Stelle raten, mir in diesem Leben nicht noch einmal über den Weg zu laufen, denn ansonsten könnte es durchaus passieren, daß dabei das gute Meißner Porzellan zu Bruch geht.

Am Ende ist es ja aber vielleicht wieder einmal ganz anders als es zunächst aussieht und es steckt hinter allem nur eine einzige Person, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das langweilige und trostlose Dasein einiger Leute durch ein wenig interaktives Theater zu bereichern.

Ich frage mich jedenfalls, was diese Zusätze bedeuten sollen. "Alles Liebe von Jule" fasse ich simpel als Gruß und Sympathiebekundung - für wen auch immer - auf. Was ich mit "...und ab ins Tiefe" anfangen soll, ist mir hingegen ziemlich schleierhaft. Handelt es sich dabei nun um die Aufforderung, in andere Realitäten einzutauchen oder doch eher um den - an wen auch immer gerichteten - Vorschlag, besser gleich Suizid zu begehen und sich beispielsweise vom nächstbesten Hochhaus zu stürzen? Das kann ja quasi alles heißen. Von "Geh den Dingen auf den Grund!" bis "Lern endlich schwimmen und vergiß dabei, daß Du den Boden unter den Füßen verlierst!" ergeben sich da nahezu unendlich viele Möglichkeiten. (Transzendenz?)

Zwischenden Zeilen zu lesen ist nicht wirklich mein Ding und ich halte es im Grunde auch für relativ schädlich, da man dazu etwas verquer denken muß und schließlich zu extrem schrägen Ansichten gelangt, die dann kein normaler Mensch (sowas soll es ja auch noch irgendwo geben) mehr nachvollziehen kann.

Jedenfalls sollte man sich stets der Macht bewußt sein, die Worte haben und Menschen nicht wie Schachfiguren behandeln, die man nach Lust und Laune auf dem Spielfeld des Lebens herumschubsen kann. Möglicherweise rächt sich das sonst irgendwann. Menschen haben Gefühle, die zu ihnen gehören wie ihr Herz und ihre Hände. Diese Formulierung stammt übrigens nicht von mir, sondern - wie ich glaube - von irgendeiner Barbara, die so dumm jedoch nicht sein kann, da sie schließlich sogar Sinologie studiert hat. Es lohnt sich also wahrscheinlich, über das, was diese Frau so von sich gibt, zumindest einmal nachzudenken. Bei den Begriffen "Herz" und "Hände" assoziiere ich persönlich auch irgendwie "Faust" und denke dabei keinesfalls an Goethe, den ich übrigens genauso wenig lese wie von Nonnen geschriebene Bücher über irgendwelche zum Tode Verurteilten in Amerika. Mir fällt dabei eher eine Begegnung ein, bei der mir doch tatsächlich jemand (im Spaß?) ein Fisting-Set angeboten hat. An dieser Stelle übrigens ein kurzer Gruß an Torns Schwester, die ihres hoffentlich nie wirklich benutzen möchte. (Wie frustriert müßte man dazu auch sein?)

Auch wenn Menschen, die im Winter geboren wurden, möglicherweise tatsächlich eher zu Depressionen neigen als andere, tröstet selbst diese immer noch die Hoffnung darauf, daß irgendwann vielleicht bessere Zeiten kommen. Das Leben ist ein Überraschungsei - man weiß nie was man kriegt. (Oder so ähnlich...). Sprache soll ja ein wunderbares Verständigungsmittel zur Klärung, Versöhnung und Heilung von Konflikten sein ; und man trifft sich immer zweimal im Leben - mindestens.

Da es in diesem Strang ja eigentlich um Willi Thomczyk und Theater geht, nehme ich dies zum Anlaß, darauf hinzuweisen, daß eben dieser ab Ende März vermutlich in Düsseldorf in dem wunderbaren Stück "Elling" auf der Bühne stehen wird. Ich habe das Stück bereits 2004 (in einer anderen Besetzung und an einem anderen Ort) gesehen und konnte mich ziemlich gut mit den beiden Hauptfiguren identifizieren.

Wollte das irgendwer wissen?

Vermutlich nicht, aber jetzt hab ich es halt trotzdem gesagt.

wenn Sie es lernen, bei "...und jetzt ins Tiefe" zwischen den Zeilen zu lesen, hack ich mir ne Hand ab und applaudiere!

Manchen tut dieses "Studieren" gar nicht gut.

Bei "... und jetzt ins Tiefe!" irgendwas zwischen den Zeilen zu lesen wird selbst mir nie gelingen, da es sich nur um eine einzige Zeile handelt. Danke auch dafür, daß Sie sich mit "we must rechnen", dem angepaßt haben, was Sie offenbar für mein Niveau in Sachen Englisch halten. (Blubber...)

Meinetwegen können Sie sich selbst ruhig 'ne Hand oder wahlweise auch ein anderes Körperteil abhacken, ich gehe einfach mal davon aus, daß Sie irgendwo eine Tiefkühltruhe rumstehen haben, die Ihnen dann sicherlich gute Dienste erweist. (Falls man dann später noch irgendwie Verwendung für das eine oder andere Teil haben sollte, müßte es zwischenzeitlich auf jeden Fall gut gekühlt worden sein.)

Toller Name übrigens "Kalte Dusche" und dann auch noch "über der Tasse" als Ortsangabe. Das wird doch wohl nicht grade die Tasse sein, in der ich mich befinde? Obwohl ich eigentlich nie das Gefühl hatte, in einer Tasse (oder auf dem zugehörigen Unterteller) zu sein. Aber das muß bei mir nichts heißen, denn ich würde es zunächst vermutlich noch nicht einmal bemerken, wenn ich mehrere Jahre auf einem fremden Planeten verbracht hätte. Und wie eine kalte Dusche kam es mir auch nie vor, sondern dann schon eher als ob mir jemand immer mal wieder absichtlich in die Tasse reingespuckt und anschließend kräftig umgerührt hätte. Wer danach ohne den Hauch eines schlechten Gewissens weitergegangen ist, hält wahrscheinlich auch seinen eigenen Arsch für den lieben Gott und hat Spaß daran, Kant auf den Kopf zu stellen.

Wenn Herr Genista meint, daß manchen "Studieren" gar nicht gut tut, dann kann ich ihm darauf nur entgegnen, daß es wohl vor allem bestimmte Begegnungen (in der Kindheit) sind, die den meisten nicht wirklich gut tun. Und es spricht nicht für einen sensiblen Umgang mit Menschen, wenn man das nicht erkennt. Wer Scherben angerichtet hat, der sollte eher beim Zusammenfegen behilflich sein, anstatt noch weitere Verwüstungen anzurichten. Vielleicht sollte so mancher auch darüber noch einmal nachdenken, bevor am Ende einer kommt, der seine eigene Lampe mitbringt.