Berg, Sibylle (Frau Berg ist ganz anders)

Hier soll ein Photo rein, das beweist, das Frau Berg auch fröhlich sein kann. Dann kommt eine Geschichte, die dasselbe beweisen soll.

Du willst ja auch nur einmal Schöpfer eines Kampfstrangs mit theatralischen Abschweifungen sein, Igman.
kannst ja schon mal einen Rundruf an alle Flipper, Schmarotzertierchen, Krankenschwestern, fette Ladies, Quallen, Knobelfüchse, Bären, Counsellor Troys, Betten, Päpse, erste semester Jura, Backbleche, Grauen usw machen, vielleicht hast ja Glück, und alle haben gerade Zeit

Ankündigungspaparazzismus ist auch mal was Schönes. Das steigert die Spannung.
Grundsätzlich bin ich gegen Geschichten, die irgendwas beweisen sollen. Entweder sie zeigen irgendwas en passant oder nicht. Aber einem Wrobel ist alles zuzutrauen...
Wann ist es soweit?

Vielleicht zum Eingrooven in der Warteschleife 'Sibylle Berg ist wirklich so' nebenan lesen.
Wann gehts denn jetzt eigentlich los, der traurige Felix wär ja diesmal auch gerne dabei, der ist aber immer so um 6 Uhr morgens aktiv

Das Bild scheint auf sich warten zu lassen, also muß ich wohl anfangen. Mann, ich bin nervös! Muß immer an den großen honz denken!
Wie macht der das? Erotik, Romantik, Lokalkolorit, gezielte Abschweifung, irgendwo ein Promi versteckt. Wenn der Chefredakteur sagt, Hol mir den Arsch von Claudia Schiffer, dann holst Du den Arsch von Claudia Schiffer!
Dabei hab ich nur ein Foto von Sibylle Berg!
Da muß ich jetzt was drumrumschreiben!
O.K., honz, ich fang jetzt an zu schreiben!

O.K. Baby, dann leg schon mal los!

Was ich am wahrhaft Grossen honz besonders sympathisch finde: Nie setzt er andere unter Druck. Nie. Das finde ich wahrhaftig sehr sympathisch. Vom honz.
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*von tobler träumen heisst siegen lernen, hr. kubinski.*
(Beitrag wurde von Karlo Tobler am 26.09.2001 um 22:04 Uhr bearbeitet.)

Also mich setzt er nicht unter Druck, höchstens mit Qualität. Hab jetzt dreiviertel fertig, aber es wird viel zu lang!

He Ignatz, das letzte Viertel dauert aber ganz schön lang

Der Fokus hat sich schon wieder verschoben. Worum geht's eigentlich?

ERSTER!!

(Ignaz, schau mal in den Marco Rima 23:55.)

Kannst du nicht schnell fertigschreiben, damit ich endlich nach Haue gehen kann?
Ich brauch noch ne gute Nachtgeschichte.

Honz, ich glaube wir setzten Ignatz zu fest unter Druck, ihm geht es jetzt so wie Dir im Opernhaus. Wir warten auf morgen, da mögen dann die Töne kommen.
(Beitrag wurde von Hanswasheiri am 27.09.2001 um 00:09 Uhr bearbeitet.)

ok.
pssst, Hans, hörst du mich? Haat du mitbekommen wie wir Ruby rausgekantet haben?

ich dachte, das wird hier ein explodierender Strang, wo ist das Personal?
Hat der Chat das gute alte Happening mit Harpune gekillt?

Ich habe soeben meine treue Harpune vom Haken geholt, entspinnwebt und geölt. Von mir aus kanns losgehen.

Postiert sich äußerst unauffällig im Hintergrund.
Wo bleibt nur die Polizei? Seit wann ermittelt denn die Staatsanwaltschaft? Das ist ja hanebüchen!
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Ich klage noch nicht an, aber bald.

O.K., festhalten. Die meistgehypte Geschichte der jüngsten Vergangenheit. Harpunen frei.

Sibylle Berg lacht und Beate Uhse hat wahrscheinlich Schuld

Es war im Mai 1999, und mein Verhältnis zu meiner guten Freundin A. befand sich im langsamen Stadium der Umwandlung zu einer Liebesbeziehung.
Wir waren ständig zusammen und pflegten vorwiegend drei Hobbys: Ins Theater zu gehen, uns in der nahegelegen Beate Uhse Filiale von einer sehr netten Verkäuferin interessante Dinge vorführen und erklären zu lassen sowie uns gegenseitig aus Sibylle Bergs zutiefst traurigem, sämtliche Geschmacksgrenzen sprengenden 'Sex II' Geschichten vorzulesen und uns dabei kringelig zu lachen. Nicht alles davon ist mir heute noch verständlich, aber es war eine schöne Zeit und ich bereue nichts.
Das alljährliche Berliner Theatertreffen war natürlich ein Muß für uns, wie im Rausch gingen wir drei Wochen lang in jedes Stück, für das wir Karten ergattern konnten. Die Haupt-Spielstätte war das Schiller-Theater, vor dem man ein sogenanntes Spiegelzelt aufgebaut hatte, in dem Podiumsdiskussionen stattfanden. So auch am zweiten Sonntagnachmittag des Festivals und zwar unter dem Titel: 'Das Verhältnis von Theater und Film - wer klaut von wem?' Nicht wirklich aufrüttelnd, das Thema! Teilnehmer waren die (wahrscheinlich) üblichen Verdächtigen aus dem Kulturbetrieb und, etwas überraschend - unser momentanes literarisches Idol!

Die Schriftstellerin, die damals weder mit Theater noch mit Film irgendetwas zu tun hatte, war wohl eingeladen worden, weil sie in der 'Zeit' verbreitet hatte, sowohl das Kino als auch Theater zu hassen, das Theater aber noch viel mehr als das Kino. Sie war offensichtlich für die Rolle des enfant terrible vorgesehen, das war überdeutlich.
Unsere Rolle war auch klar: Wir benahmen uns wie fünfzehnjährige, hemmungslose Sibylle Berg-Groupies. Wir eroberten einen Tisch direkt vor der Bühne, richteten die Kamera auf unser Idol und hielten ab und zu grinsend ihr Buch hoch, so daß sie es vermutlich sehen konnte. An die Diskussion erinnere ich nicht mehr, sie war sterbenslangweilig und Frau Berg änderte daran nichts, sie dachte nicht daran, die ihr zugeteilte Rolle zu spielen und sagte kaum ein Wort. Stattdessen saß sie stillvergnügt auf der Bühne und grinste sich eins. Ich konnte ihre Gedanken lesen. Das Theater war tot und diese Hampelmänner würden es nicht zum Leben erwecken, da war jedes Wort verschwendet. Der Moderator, ich glaube, es war Benjamin Henrichs, gab sich redliche Mühe, etwas Drive in die Sache zu bringen, vergebens.
Nach der Diskussion setzte sie sich mit einer Freundesclique in den frühlingshaften Biergarten vor dem Zelt. Wir sahen unsere große Stunde gekommen und pirschten uns an. Wild entschlossen, den Kontakt herzustellen, sagte ich irgendetwas blödes wie: 'Ahem, Frau Berg, wir wollten ihnen nur kurz gratulieren zu Ihrem, äh, gelungenen Auftritt...' Sie kuckte erst etwas verdutzt, aber da wir derartig entschieden fröhlich wirkten, konnte sie auch nichts anderes tun als lachen. O.k., LACHEN ist warscheinlich übertrieben, aber LEIDEND sah sie bestimmt nicht aus. Als wir ihr dann erzählten, wir würden uns abends vor dem Einschlafen immer aus ihrem Buch vorlesen, schien sie uns in ihr Herz zu schließen. Rückblickend denke ich, daß wir wahrscheinlich geradezu grotek niedlich wirkten, niemand hätte unserem geballten Liebeswillen widerstanden. Wir plauderten ein wenig und ich sagte dann so etwas wie 'Frau Berg, können sie etwas ganz Peinliches und Spießiges tun und Ihr Buch für uns signieren?' Das tat sie und schrieb: 'Für A. und J. Vielen Dank und ein prima Leben von Sibylle'. Wir mußten alle ziemlich lachen und dann sagte ich: 'Achtung, jetzt wird es noch peinlicher, dürfen wir ein gemeinsames Foto mit Ihnen machen?' und zückte meine Kamera. Das machte sie natürlich auch willig mit und dann ließen wir sie in Ruhe.
Eine Woche später feierte ich meinen Geburtstag in äußerst künstlerischer Atmosphäre. Ich hatte ein Essen für etwa zwanzig Leute gemacht, die um einen riesigen Tisch herum saßen. Zur Feier des Tages las ich ein paar bitterböse Texte aus 'Sex II' vor. Das kam bei einigen gut an, andere, darunter einige sehr liebe Freunde aus eher christlichem Umfeld, fingen eine Diskussion über die Grenzen des Zumutbaren an. Dann kam die angekündigte Überraschung des Abends: A. tanzte für mich zu Barockmusik im Kerzenschein auf dem Tisch, in etwas aus dem Beate Uhse Laden gehüllt, dessen Beschreibung ich mir hier verkneife. Die normalerweise als verhüllenswertest erachteten Körperteile waren jedenfalls nicht verhüllt. Ich hoffe, man glaubt mir hier, daß die Vorführung nichts von einer billigen Nachtclubveranstaltung hatte, es war sehr gesammelt und ernst und wirklich rührend. Ich war begeistert, aber als ich mich umsah, konnte ich die Flamme der Begeisterung nicht in allen Augen lodern sehen. Besonders einige der weiblichen Gäste blickten krampfhaft auf ihren Teller und schienen sehr an der Oberflächenstruktur der Kartoffeln interessiert. Das Stück, Händels wunderschönes 'Love in her Eyes sits playing' schien sich endlos hinzuziehen.
Danach war es plötzlich still, sehr still. Ein Freund sagte dann etwas von künstlerischer Setzung und gelungenem Gesamtkunstwerk und jemand brachte schnell den Nachtisch herein. Mein Freundeskreis hat sich danach für längere Zeit halbiert und ich bin mir nicht sicher, ob es an Sibylle Berg lag oder an Beate Uhse.


(Beitrag wurde von Ignaz Wrobel am 27.09.2001 um 01:40 Uhr bearbeitet.)

Uh, peinlich.

Der neue Wrobel ist da! Funkelnder als eine ganze Menge Funkelndes. Jaja.

Macht sich einige Notizen in einen Akt.
Ausgezeichnet! Ich frage mich nur, ob die Polizei das anders sähe. Aber aus meiner Sicht: allerbeste Ware, und dann die Szene mit dem...
Lacht ein bißchen dreckig in seinen Staatsanwaltsbart.
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Ich klage noch immer nicht an, vielmehr lobe und preise ich!

Das Warten hat sich gelohnt, diese Geschichte ist ein Kleinod. Und jetzt will ich das Foto sehen.

Ignaz, wir sitzen gerade im Chat und feiern deine Geschichte. Denn zum Feiern ist sie.
Was für ein Tag: Ein neuer Honz, ein neuer Wrobel. Wie sollen wir das psychisch verkraften? Soviel wundersames an einem Tag.
In einer Nacht. Wrobel Ignaz, du bist zu recht der Moderator des Bücherforums.

Hustinettenbär, du meldest dich nach der Stunde im Lehrerzimmer.

sowas möcht ich auch mal schreiben.
(Beitrag wurde von Krossener am 27.09.2001 um 01:49 Uhr bearbeitet.)

Sowas möcht ich auch mal erleben.

Ich nicht.

Hustinettenbär, du schreibst bis morgen den ganzen Strang hundert mal ab. Sonst...

ohne Sie zu kennen und den rest der schreiberlinge in diesem strang auch nicht: das ist eine wunderbare geschichte.
und ich hätte grosse lust, sibylle berg - da sie in der gleichen stadt wohnt wie ich und wir uns in diesem kaff hier alle kennen - unter umständen gerne davon berichten. ginge das in ordnung?

...'davon zu berichten' - natürlich. (wenn nicht so spät nachts, bin ich der deutschen sprache durchaus mächtig.)

Unglaublich. Ein echter Wrobel.
(img)http://www.euro00.de/public/Sybilleb.jpg(/img)
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'd'oh!'

AAaaargn. Herr Hausmeister, warum ist hier ( img ) abgeschaltet?!?
Dann hier eine Krücke:
http://www.euro00.de/public/Sybilleb.jpg
------------------
'd'oh!'

Und, Wrobelchen, Makrele, noch dies: Wenn ich Dir nicht schon die ungeheuerlichsten Ungeheuerlichkeiten verziehen hätte, würde ich es nach dieser Geschichte tun. Versprochen.
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'd'oh!'

Mit solch leichthaendig geschriebenen Geschichten uebersteht man selbst die Sintflut. Der Tanz auf dem Tisch hat mir den Truebsinn fuer heute ausgetrieben. Danke, Wrobel!

Sibylle nerg von j und a ist super aber ich habe sie mal vor und einer lesung gesehen, da war ich sogar doppelt verliebt beate uhhe ist ein kinderkram für mich sex ist für mich vanillen eis mit teein alles was wrobel ein spatzlein schreibt ist ansprechend ich hätte so gerne getanzt mitgetanzt angetanzt unter die tnazende den nachtisch gestellt damit sie weich fallen kann und späatzlein müßte das es lecken was er kochte zuvor ach wäre das ein schmaus liebe und lust euphorie und orgie leben und leidenschaft und epochel party für die die es mitzumachen gewußt hätten wären das, doch niemals wäre sibylle dies zu beschreiben fähig nicht das zu fühlen nicht das zu verkörpern. nein nein nein. Viellecht ist dies mein polnischer zustand fatal dramatisch und apokalyptisch aber nach der ersten lektüre jener autorin wollte ich tatsächlich deutschland wegen meiner deutschen freunde verlassen, da alldie figuren bei berg irgendwie stimmten und so gezechnet wirklich für den arsch waren für den ossi nicht für die muschi das desser. Ich wollte mich lösen von meiner doppelten verliebtheit ich wollte zurück in den falatlismus wo allmeine freunde nicht mehr frei sondern abgepanzert verheiratet oder sonst irgendwie verzombiert oder einfach wie ich inzwischen ausgeweandert oder tod! Nein, nach Berg bekma ich eine Krise und depression die weder Richter noch Bufford hätte messen können, würdfe auch nicht, wenn der eine wie der andere aus dem Grab sich wenkte. Und die Berg vor der Lesung kokst sich zu und ihr Lächeln ist von seelischen Narben behemmt. Schade. Ich freue mich die positive diese Hormonbeladen geschichte gelesen zu haben, spatzlein ist ein schatzlein er hat mir ein klein wenig die deutschen wieder süßer gemacht, liebe ist was feines und ich ratte die freunde der party die sie verlassern haben tatsächlich auf den berg zu lenken und auf die parties wenn a sich exponiert weniger frauen zu laden ist sowieso lustiger für eine erotisierte gesellschaft eine tolle frau und im Urgermaniswchen Wald, Potenz und Fruchtbarkeit. Die Armseelige Berg wird glaube ich nicht würdigen können, wenn man ihr die Wrobels Geshcihte auf die Web in den Leserkasten oder reinkopiert. Die ist so zu. Nun ihre Rolle ist erfüllt. Ich wünschte ihr so eine Beziehung wie Wrobel sie beshcreibt und dann würde sie wohl keine Müde Mark verdienen, am kommen und nach Berg für mich eine Rettung der Lustvollbeschriebenen dennoch kritischen subversiven neuen Literatur ist Sylvia Szymanski bitte lesen KEIN SEX MIT MIKE und AGNES SOBIERAJSKI. Bitte mir ein Funken der Gemeinschaft mitteilen. Warum sich mit Unfalltauben abgeben, wenn man Kanrienvögel auf dem Tisch tanzen hat?

pips

wunderschön, herr wrobel.
warum bin ich gestern nur so früh ins bett gegangen? ich hätte von etwas angenehmerem träumen können, als spinnen.

Mir ist rätselhaft, warum sich der Freundeskreis geschockt halbiert hat. Nach dieser kribbelnden Geschichte hätte er sich eigentlich mindestens verdoppeln müssen. Die Lektüre als Aperitiv, der Tanz auf dem Tisch zu alter Musik all« das klingt doch nach einem echten Ereignis, bei dem jede Sekunde ausgekostet sein will - und nicht nach flachatmiger Kartoffeloberflächenobservation.
Noch nie hat sich das Warten so gelohnt wie heute.

Frau Berg sieht auf dem Foto aus wie eine Gottesanbeterin, die grinsend tötet.

Nach dieser wunderbaren Geschichte, werde ich die Unfalltaube wohl endlich mal lesen müssen.

Für eine naturgemäß stabile Taube, zudem unfallgehärtet, würde ich ohne Zögern 'ne komplette Schiffsladung der emfindsamen Dauertirilierer bieten.

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Es heißt Ostler.

Wunderbar, Wrobel eigentlich eine Geschichte für grosse Feiertage.
Frau Berg hat Augen wie diese Aliens aus akte X oder so. Du hast dich sicher wahnsinnig geärgert dass du nicht in die Kamera geschaut hast, sondern auf das Buch wie ein Kind auf einen geschenkten Lolli.
Dass deine Freunde so betreten waren versteh ich auch nicht. Aber feinsinnige Erotik scheint auszusterben. Statt Acis and Galatea hört man lieber 'you can leave your hat on' zu sich um Stangen räkelnden Damen.
Oder lags doch an Beates Reizwäsche deren Beschreibung du dir verkniffen hast?

lieber obstler

Vielen Dank Euch allen und Entschuldigung, daß ich Euch geschlagene vier Stunden hingehalten habe. Aber es kamen beim Schreiben so viele Erinnerungen hoch.
Captain,
vielen Dank für das Befördern des Bildes, schade daß es nicht direkt zu sehen ist, aber vielleicht ist es sogar besser so. Sie hätten übrigens links und rechts nichts abzuschneiden brauchen, finde ich, dann hätte man auch noch ein Stück von dem Spiegelzelt gesehen, und einen (weiteren)Typen, der blöd grinst.
sarah seltzer,
natürlich dürfen Sie berichten, würde mich freuen! (Sind Sie sicher, das wir uns nicht vielleicht doch kennen, waren sie nicht die Schweizerin am Müggelsee?)
Mariolachen,
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie die drastische Beschreibung der kaputten Deutschen bei Frau Berg abgeschreckt und die Barockorgie an Polen erinnert (Es gab übrigens zum Ausgleich ein ländlich-einfaches deutsches Essen, Kartoffeln mit Quark). Ja, stimmt, hier treffen zwei Extreme aufeinander, so sind wir halt manchmal.

Larry, es war keine billige Reizwäsche, eigentlich etwas sehr einfaches. Aber klar, aus Seide sind die Sachen bei B.U. wohl nicht. Es genügte jedenfalls, um keine FKK-Natürlichkeit aufkommen zu lassen, die wäre wohl konsensfähiger gewesen.

Lieber Ignaz, ich bin begeistert! Wundervolle Geschichte, wundervolle Protagonisten....der Teufelinnen Tanz auf dem Tisch im Zusammenhang mit dem offenbar frugalem Geschlemme hat mich verzaubert.
Hach...
P.S.: Interessante Geburtstagsfeiern feierst Du. Doch, doch...

@Don: herzilche Gratulation zum 500. Beitrag! Schön, dass es dir wieder besser geht!
@Sarah, berichte Sibylle doch von der Geschichte - und lade sie zum nächsten Pappentreffen in Zürich ein, ja?

Frau Seltzer, lesen Sie bitte auch 'Sibylle Berg ist wirklich so' von Frau H aus B.
Wo bleibt das Blut?

Lieber Ignaz, also ich finde deine Geschichte ganz wunderbar, und nach Punkten viel bessaer wenn man das mit Grace Zabriskie vergleicht, meine war zwar schneller, aber so what, ich bin das gewohnt, ich arbeita ja auch bei blitz, haha, aber Deine näher, und du hast, was mich natürlich grenzlos neidisch macht einen grandiosen Beitrag von der von mir sehr geschätzten Mariola Brillowska in deinem Strang, und ich nicht.
Meine Geschichte ist zu sehr 'ich', meine Gedanken, dann gibt es da nur die Zabriskie als Figur, von mir nur beschrieben, es gibt keine Interaktion zwischen mir und ihr , aber bei dir ist das alles drin.
Meine ist eine nette makarbre Lagerfeuergeschicht, aber Du hast dich mal an das gewagt, wofür wir hier versammelt sind, die zentralen Fargen der Menschheit, was das ist zwischen den Menschen und vor allem Mann und Frau, und was damit passiert in unseren Zusammentreffen mit gesellschaftlichen Zwängen , Ängsten, usw. und dann schreibt Mariola so schön von dingen wie abgepanzert verheiratet und von frau im Urgermaniswchen Wald, Potenz und Fruchtbarkeit.
gleich kommt wahrscheinlich auch noch Kubinski um die Ecke geschwebt und schenkt uns ein Stück seiner zauberhaften Lyrik und Poesie, vielleicht kotzt er auch nur besoffenn rum, auch das ist immer gut, und dann werde ich restlos neidisch.
Ach ja: Was ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen würde ist ein Auftritt von Joachim Marquart , mit diesem hinterhältigen Wrobelschen Grinsen im Gesicht und er sagt folgende Worte: 'Ahem, Herr/Frau Soundso, wir wollten ihnen nur kurz gratulieren zu Ihrem, gelungenen Auftritt...'
Wer Wrobel mal kennengelernt hat weiss, DASS ist really spooky

Unendlicher Wrobel, Sie errichten hier gänzlich neue künstlerische Dimensionen. Wo andere einfach eine Geschichte posten, da performen Sie, Sie haben diesen Strang zur Aufführung gebracht heute Nacht, getanzt gleichsam, in raffiniertesten, christliche Verhüllungswerte invertierenden Kleidern! Spooky Wrobel, mit diesem Strang haben Sie sich in der Oberflächenstruktur jeder einzelnen Kartoffel dieses Planeten festgeschrieben.

Ist 'spooky' jetzt das neue Modewort im Forum?
Und wieso ist es spooky, wenn ich jemandem zu seinem Auftritt gratuliere?!?
Ich fand übrigens Mariolas Ausführungen auch interessant, honz, wenn ich es nur nicht immer dreimal lesen müßte!
Wenn sie so tanzt, wie sie schreibt, würde ich das gerne einmal sehen... Ob man dann Stockhausen als Hintergrundmusik auflegen sollte? Wahrscheinlich ganz verkehrt.

Mariola, Depressionen und Fluchtinstinkte nach der Berg-Lektüre kann ich voll verstehen. Ich kanns auch nur selten lesen. Kann aber, ähnlich wie Schlingensief, befreiend wirken, wenn man eh schon Depressionen und Fluchtinstinkte hat, oder? Und kennst Du ihr Stück 'Helges Leben' (Leider nur in 'Theater heute' abgedruckt), das ist ganz anders, zwar auch böse, aber voll mit skurrilen Figuren, Tieren, mehreren Ebenen, die Leute haben zum Teil gelacht und zum Teil (hinterher) geweint, aber nicht, weil es irgendwelche vordergründigen Grausamkeiten zu sehen gab, es spritzte weder Blut noch andere Flüssigkeiten. Außerdem mitreißende Musik. Also vielleicht ist Frau Berg mittlerweile auch persönlich anders drauf, wer weiß.

weiß schon, warum sie wrobel nach hamburg gelockt hat
doch honz wär auch nicht schlecht in diesen zeiten


(Beitrag wurde von marie battisti am 30.09.2001 um 00:54 Uhr bearbeitet.)

ich bedauere es wirklich daß charmeuer kuisnki sich nicht so einfach einloggen kann, sein computer lüft wie die ddr. Mir ist später zu der gästeteilung auf der geb.party von spätzlein eingefallen, ders ingnaz wenn du mich mariolachen nennst ich bitte dir auch mariolka gegen wr—belku an, daß die gäste auf der party sich teilten und wr—belku sagt, sie, ihr seid nun mal so die deutschen ich sage, was ich nie vergessen kann, die deutschen waren das die gegangen sind, das sagte mir immer meine polnisch lehrerin über deutswche wenn sie die negativen seiten dieser volkes erklären mußte, das sei das wahre deutschsein, die stasi und die untergrundliteraturabfangenden ddr-zöllner, die aus paris nach polen die ganze vorsolidarnosczeit durch ostdeutschland zwangsläufig geschmuggelt wurde. Die Tschechen sind übrigens nicht besser, aus lautem Polenhaß. Es ist verrückt wie die Nachbarn so zueinander stehen. Und die Freunde erst recht. Da machst du denen zu essen, sehr sehr lecker, man soll in Deutschland immer einmal in der Woche Kartoffel mit Quark servieren, ich mache das morgen, ich koche jeden Tag, wenn ich nicht bei anderen eingeladen werde, oder essen gehe, aber man soll immer eine warme Mahlzeit pro Tag zu sich nehmen.
Frau Berg hat ein Plus bei mir und ich schwatze ihr ihr Talent nicht ab, sie hat es absolut, aber falsche Berater, Rahmstein und solche Blödmänner, daß sie a. in Zürich zu leben vorzieht, und b.sich als Tierpreparatörin ausgibt, habe ihr paa Tage geglaubt und wer gut lügen kann, der kann schreiben. Sie hat was schlimmes im Leben erlebt, dies verarbeite sie in ihren Büchern und ist nicht kriminell, was sehr wichtig ist. Man muß jeden Künstler in Schutz nehmen, sei es Schlingensief, daß er nicht die Bomben wirft wie Andreas oder Adolf und sonstige Limonovs, großes Herz, Sensibilität, auch sogar vielleicht Talent, bei Limonov ist es bestätigt, liest FUCK OF AMERICA, bei den zwei ersten nicht unbedingt außer der Zuneigung zur Ästhetik, in Schutz nehmen, heißt nicht kaputt machen, lieber machen lassen, man sieht wie Frau Berg aus ihrem Haß zum Theater aufblüht. Nun ist der Haß ihr Ding. Ich wäre so gerne Paparazzipsycholigin. Ich würde sofort Sybille meine Patientin nennen. Ich würde mich sogar per Telefax bei einem ihrer schlechten Berater die Sybille Agenten nennt, um die Stunden bewerben wie Jeff Coons bei Cicciolina. Bitte schreibe mir wer weiß,«ob das stimmt, daß Jeff Coons um die Hand Cicciolinas sich tatsächlich per Fax als Werbegag bewarb? So stand es in einem Interview und ich glaube es immernoch. Ich muß es wissen!
Herr Honz: Ich schaue mir diesen Grace Zabriskie Strag an... Mit Vergnügen und Gruß

(herbeischweb)
Junger werter honz, ich fühle mich seit ein paar Jahren tatsächlich wie an Fäden aufgehängt, ein seltsames Gefühl zwischen Freiheit und Verzweiflung.
Mariolka freut sich natürlich, dass Wr—belku einmal so lustvoll mit der Hand in sein Leben greift und etwas Anrührend-Erotisches hervorholt, das so dreidimensional ist und uns heiße Träume beschert.
Solche Geschichten sprechen mich sehr an, und wenn Du, Wr—belku, dadurch Deinen halben Freundeskreis eingebüßt haben solltest, weißt Du jetzt, wer Freund ist und wer nicht.
Um Dir Mut zu machen, möchte ich zwei kurze Anekdoten in die brodelnde Suppe werfen, also
1. war ich mal mit meiner Geliebten bei einer finnischen Freundin, die war aber erst 19, dafür schon ziemlich malle und mit Käfern und Flammen tätowiert. Kurz nach der Ankunft tranken wir das Übliche, dann bot es sich an, daß wir alle Nachthemdchen der Gastgeberin anzogen (wir waren insgesamt zu fünft) und herumtanzten zu guter Musik. So langsam gingen bei uns die Lichter (mental) aus und wir verteilten uns auf die Schlafräume. Es dauerte nicht lange, da kam die Finnin mit ihrem Freund zu uns ins Bett geklettert und befahl uns 'Be a Hamburger!'. Bevor wir die erste Schreckminute überwunden hatten, waren die beiden eingeschlafen.
2. hauste mal eine Isländerin bei mir, wegen der ich einige Blessuren davontragen mußte (Eifersucht), obwohl unschuldig. Tags darauf stürmte die nervige Freundin meines lieben Mitbewohners in mein Zimmer, zeigte mir den Duschkopf: ab! Ich solle das mal schnell wieder in Ordnung bringen! Und wer hatte zuletzt geduscht? Auf meine Frage antwortete die Isländerin vergnügt: 'Oh yes, you see I always masturbate with the line of the shower. With the top it doesn't work.'
Oh yes, I said.
Vielleicht sehen wir uns ja in Berlin und können uns die Details ausmalen wie ... na Du weißt schon, Wrobel.

Hier schreiben die Männer noch mit Hirn, Herz und Hoden, sehr schön, und die Frauen schreiben noch schöner, wenn auch mit der Nase.
Wegen Jeff Coons frage ich mal jemand, der das wissen könnte, das dauert aber manchmal ein halbes Jahr, bis ich die wieder einmal sehe, aber ich vergiss es nicht, Mariola, versprochen.

Danke im Voraus Hanswasheiri...

Fürchteten die christlich angehauchten Kartoffelguckerinnen vielleicht, die Salome im Beate-Uhse-Fummel könnte hinterher wieder einen Kopf fordern?

wehrter herr ignaz wrobel
ja, ich bin diese schweizerin von diesem komischen, laumwarmen müggelsee. mittlerweile ahne ich auch, wer Sie sind. aber Sie haben nicht mit mir 'boules' gespielt. fehler.
zu sibylle. wir kennen uns ganz gut, treffen uns alle paar wochen bei irgendeinem (von anderen) organisierten abendessen. die gespräche mit ihr sind immer sehr deprimierend. aber im nachhinein stelle ich jeweils fest, dass zynismus und hoffnungslosigkeit auch ihren charme haben. auf jeden fall möchte ich diese kieferoperierte dame in meinem umfeld nicht missen. schräg bleibt schräg.

wehrter - wie peinlich.
ich erröte vor scham

Lieber Wrobelinski, was für eine wunderwunderbare Geschichte! Du hast das Forum um eine düsterglitzernde Zymelie bereichert. Besonders beieindruckt hat mich der poetische Wirbelsturm gegenläufigen Gefühlswetters. Du gibst uns kalt und warm, wo es die einen lau, nass und trocken, wo es die anderen glitschig hielten. Souverän ziehst Du auch die verborgensten Register dieser Orgel.
Der Zentralsatz des vorliegenden Grossods ist für mich:'Händels wunderschönes 'Love in her Eyes sits playing' schien sich endlos hinzuziehen'.
Danke. Danke. Danke

Sarah Seltzer war am Müggelsee? Wo?
War das die Kellnerin, die Igman ein Bier schenkte?
Oder war das gar UNSERE Kellnerin?
ich dachte, die hiess Mandy

...dass zynismus und hoffnungslosigkeit auch ihren charme haben. auf jeden fall möchte ich diese kieferoperierte dame in meinem umfeld nicht missen. schräg bleibt schräg... liebe frau seltzesam sie sind eine typische deutsche masochistin. ich würde sie gerne kostenlos und einmalig behandeln. Ich dominiere zu gerne, möchte auch dies zu meinem Beruf machen. In Deutschland läuft das Sado-Maso Geschäft besser als woanders. Allerdings, wie das auch in allen Bereichen ist. Sind Frauen nicht so häufige Kündinnen als Männerkunden. Männer rotieren vulgär und überall. Und Sie, da, möchte ich sie auszeichen hier mit meiner Erfahrungsroutte. Lassen sich auf Abendessen von Sybille Berg torturieren! Wahrscheinlich lesen Sie sie dann auch zu Bettchen, wegen nachtisch und Reue!? Sie ein Schelmisches Mädchen aus Müggelsee. Ist es schön dort? Ist es etwa in Beyern? Oder doch die liebe Schweiz. Zu schade, daß ich die angehende Domina, nicht mir die Mügge maCHE nach Müggelsee zu schauen in Altas. Am Müggelsee alle müggeln heißt in DominaDeutsch Lüggen lüggen lüggen. Morgen ist der Tag der Deutschen Dialekte und Morgen schicken Sie ihrem Guru mit Schiffschanuze ein Gedichtband zur Entkramfung. Ich empfehle nichts Subversives. Ich empfehle Alicja Wendt die noch kein Gedichtband auf dem Markt hat, aber man findet sie in Hamburger Ziegel. Man muß sich mühe machen, als Mosochistin. Für die Heimat aber auch. Die muß gerettet werden. Sybille Bertg hinundher. Alicja Wendt ist auch unglücklich. Aber sie verpestet nicht die ohnehin trübe Stimmung. Sie übersetzt jahrelang, mit Fördergeldern der Hamburger Kulturbehörde einen gewissen Wojtaczek o. Wojaczek, o wie peinlich mein wissen ist nicht Buchstabenähnlich, doch der name bedeutet sowas wie Schwejk, also Kämpfelein und jener Wojtaczek, siehe, wird vor der Publikation Wendtschen so schönen und sensiblen Übersetzungen von einem trivialinski germanski Dolmetscher bereits gerade eben vor paar Monaten auf den Buchmarkt geworfen, ist immernoch der Wojaczek Wojtaczek weil so ein geiler Typ wird nur einmal geboren und wer scheibt: ich ziehe dir den Tampon aus der Schiede geliebte Madonna, der kann mir die Füße hauhen, da sagt Domina in Futura ja junge ja, dreh dich noch einmal im Grab für mich , denn dein Tod war nicht umsonst.

Müggelsee ist ein umgekippter See in Berlin, besungen wird er von Max Müller auf der neuen MUTTER

Das hätte ich mir denken können...

wow, ignaz, ihr seid die coolsten!
die geschichte, die ganze aktion, euer abendessen, der tanz auf dem tisch.
die freunde die sich abgewandt haben, waren wohl nicht die richtigen. darf ich das sagen?
am tollsten aber ist das foto!!! ein traumhaftes psychogramm. ich finde es übrigens o.k., dass du den blick nach unten
richtest, dass schafft distanz. toll.
die bomberjacke hat bille wohl von
einem nasa mitarbeiter nach der landung
bekommen.
ist denn die sybille berg ein anachronismus?
(Beitrag wurde von Don Spongo am 04.10.2001 um 23:34 Uhr bearbeitet.)

codepruf

cool, es geht also lieber don spongo, sybille berg ist viel schlimmer als anachronistisch. Sybille Berg ist abtönend, sie ist koks ohne wirkung, adrenalin ohne rettung. Sie ist eine Morgenlatte ohne Errektion. Sie ist ein trauriger Clown des traurigen Literaturbetriebes einer der schönsten Fremdsprachen die ich je gelernt habe. Sie ist also doch anachronistisch, denn wenn ich wegen ihr dann doch die deutschen also deren sprache zu verachten beginnen, dann ist es wohl anachronistisch, was geschah mit mir. Dann ist sie mitinbegriffen. Schade schade schade. Ließ das nicht was sie schreibt. Nur die wirklich zynischen Menschen auch die unglücklichen ohne Ständer aplaudieren Sybille vom Herzen. Ignaz, war denn die Sexphase mit deiner A. deswegen so intensiv, weil du wegen der Überdimensionallen Genitalien deiner Partnerin eventuell keinen Hoch bekamst? Immer dann rüber zum Shop und Johambintröpfen auf die Stange und Sybille Bergs Ratgeber hinterher, damit es nicht auffällt, daß es sowieso nicht klappt, oder wie lange hält die heiße drein Mal hintereinander Phase bei frisch verliebten an?

.
weil's eine wundersame, wundervolle Geschichte ist

Nur Mariolas letzter Kommentar war nicht kommentierenswürdig. Wuchtet doch mal den Savignyplatz-Strang von Goodwill, honz und mir, ihr wuchtungswütigen Taiwanesen!

Nu noelen se man nicht so rum, Wrobel! Hatte die Empfehlung schliesslich wegen Ihrer Schilderung der geburtstagsgeschenklichen Performance ausgesprochen. Und die findet offenbar Gefallen. Ausserdem zeigte sich P. beim Tortenessen vorhin ganz neidisch. Fuer den hat naemlich noch nie eine Frau auf dem Tisch getanzt, die er dafuer nicht bezahlt haette.

In Zürich hat Frau Berg ja bereits gelesen. Nicht weil wir die Nase immer vorn haben, sondern weil sie dort wohnt. Kann natürlich auch sein, dass wir off-broadwaymässig als Testpublikum mißbraucht wurden. Jedenfalls stellte man Frau Berg für die Lesung das Schauspielhaus zur Verfügung. Die Veranstaltung lief unter dem Titel ³Herrengeschichten aus Autobahnkirchen', was Schweinigeleien versprach. Also ging ich hin. Neben Sibylle Berg war auch Wiglaf Droste und eine Begleitband angekündigt. Seit den Lesungen von Rainald Goetz und Stuckrad von Barre kommen sich Worte ja irgendwie nackt vor, wenn man sie nicht in Musik einkleidet. Also wartete ich gespannt auf das sibyllinische Gerappe aus Frau Bergs schmerzlich schönem Mund. Aber diese Erwartung wurde sogleich dekonstruiert. Musik und Sprache wurden fein säuberlich getrennt. Die Band spielte zuerst und zwar ein paar mit eigenen Wörtern ausgestattete Liedchen, beginnend mit einer Ballade, in der der Bassist singend kundtat, dass er der Bassist ist. Also irgendwie hüschartig. Meine Freundin gähnte mich vorwurfsvoll an, denn sie war schliesslich hergekommen, um endlich die Frau zu sehen, von der ich immer behauptet hatte, sie wäre die schönste schweizer Dichterin. Statt dessen gesellte sich nun ein beleibter Herr in einer Art Rokokokostüm mit Westerneinschlag neben das muntere Trio, und gab einen Country-Song zum besten. Dann ging er in John Wayne-artigen Schritten, also so, als hätte er ein ganz kleines Pferd unter sich, auf dem er mit den Schuhen gerade noch den Boden berühren kann, zum Lesepult in der Bühnenecke und setzte sich hin. Es war Wigald Droste. Immerhin versprach er, dass jetzt dann gleich Sibylle Berg lesen würde.
Ich will es kurz machen, weil ich sonst vielleicht etwas ungerecht über diese Veranstaltung urteile, deren von Frau Berg mehrmals angekündigte Pause wir dazu benützten, unverzüglich abzuhauen. Jedenfalls las Frau Berg, deren Sex 2 ich mit einigen Abstrichen sehr mag, aus einem Büchlein vor, auf dessen Cover in großen goldigen Lettern GOLD stand. Nicht GOLDT wie Benzini kolportieren würde sondern GOLD. Sie las vor der Pause insgesamt fünf Geschichten, immer wieder unterbrochen durch Wigald Drostes Vagina- und ähnliche Monologe, und wenn die Geschichten geendet hatten, sagte sie zum Schluß immer ³hach'. Seltsamerweise kamen in diesen Geschichten überhaupt keine Schweinigeleien vor, aber sie klangen sehr nach Goldtberg-Variationen.

. Und nein, dies ist kein abgesprochener Wuchterei-Gefallen für Hern Wrobel.

Posting #53 von Felix Kubinski, Hans, Du schuldest mir ein Bier und einen Kuss.