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Vielleicht war es auch so: Diese Geschichte gehört zu den modernen Mythen, so wie der Mann der von gefrorner Flugzeugpisse erschlagen wurde.
Bob Dylan las diese Geschichte in einer Klatschspalte. Er dachte sich: Da hat sich jemand was ausgedacht. Er flog nach London, schaute ins Telefonbuch nach dem garnichtmal so seltenen Namen David Steward und machte sich auf den Weg. Er informierte sich natürlich wann der betreffende D.S. arbeitet um, dem Mythos entsprechend, nur seine Frau anzutreffen. Der günstigste Fall trat ein: Die Schwester von Conchitta Dill war völlig ahnungslos. Er hatte jetzt seinen Job getan, er hatte die Sache nachgeholt. Ungefähr so wie jemand der unschuldig des Mordes angeklagt jahrelang im Knast sass und dann einen Mord gratis hat.
(Beitrag wurde von Larry Erbs am 16.05.2001 um 10:38 Uhr bearbeitet.)
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Ja, genau! Raus mit der Sprache: Erst eine schöne Geschichte erzählen und dann, wenn alle rumrätseln, sich in Schweigen hüllen. So geht's ja nu nich...
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Der ein bißchen aus der Mode gekommene Bob Dylan hat sich unter dem Namen Conchitta Dill (Dill = Dylan; Conchitta = aramäisch für 'Bob') eigeloggt, um sich mal wieder ein bißchen ins Gespräch zu bringen. Wenn das der Papst wüßte, Bob...
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Rupertjahn, Sie Schlawiener!
Wenn Sie schon Verwirrspiele treiben, dann bitte im Namen Ihrer Großmutter, aber nicht in meinem.
Während alle auf Conchitta warten, werde ich ein wenig den Prominentenignoranzprotz heraushängen lassen:
1. Erst im Alter von etwa 13 Jahren begann ich zu ahnen, dass die Hauptfigur der Fernsehserie 'Derrick' nicht Bo Derrick heißt
2. Mit 17 verstand ich einen Witz nicht, dessen Pointe auf der Blindheit Stevie Wonders basierte
3. Von der Existenz eines Freddy Mercurie nahm ich erst mit dessen Ableben Notiz
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My fair Gentlemen,
Edmund
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Die Tatsache, dass diese Geschichte - wenn auch in leicht abgeänderter Form - in Lokalzeitungen oder im Internet auftaucht, spricht doch nicht dagegen, dass Conchitta sie wirklich so erlebt hat. Ich glaube vielmehr, dass die Sache irgendwie an die Öffentlichkeit kam (vielleicht durch Dave Stewart, den Musiker, der seinerzeit womöglich darbte und Publicity benötigte) und dann nach und nach leicht verfälscht veröffentlicht wurde. Deshalb wohnen die Daves in den Internetbeiträgen ja auch in einem ganz anderen Viertel als in Conchittas Geschichte. Und dass in England keine Namen an den Türen stehen, stimmt keineswegs. Ich kenne alleine zwei Menschen in London, deren Name an der Tür steht, einer davon wohnt sogar in Camden, heisst allerdings weder Dave noch Stewart.
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Ich las die Geschichte auch schon, in einer portugiesischen Musikzeitschrift. Und zwar in Form eines Interviews mit dem portugiesischen Tontechniker Dave Stewarts, der erzählte, wie Dave Stewart ihm die Geschichte erzählt habe. Dieser wiederum habe sie von Bobbi Dilano (er sprach den Namen wirklich so aus) erfahren, der seinerseits von zwei 'spanischen Mädchen' berichtet habe, die dem Ereignis beiwohnten.
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Wunderbar, stille Post! Bitte nun also, Conchitta, falls Du je die Geschichte von irgendwo übernommen und adaptiert haben solltest, sprich nun und Dir sei verziehen. Das will ich aber nicht glauben, es weht doch zuviel eigener Atem in Deiner Schilderung.
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Nur damit da keine Missverständnisse aufkommen: das wollte ich mit den Früchten meines Googelns keineswegs andeuten, dass Conchitta Dill hier fremdes Material verwendet hätte. Seien wir dankbar, dass wir hier quasi live das Schlüpfen einer urban legend sowie ihre späteren Metamorphosen beobachten durften.
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WAS IST DENN HIER PASSIERT???
UM GOTTES WILLEN, WAS HABE ICH ANGERICHTET?
ICH SCHREIBE IN GROSSBUCHSTABEN, UM MEINE FASSUNGSLOSIGKEIT ZU ILLUSTRIEREN. Da ist man mal ein paar Tage verreist, und dann sieht man, dass man quasi eine Prominenz ist. Und dies schon WAR, denn offensichtlich tauchte meine Geschichte, die ich WIRKLICH erlebte, in unzähligen Gazetten auf. Wer auch immer die Geschichte an die Öffentlichkeit brachte: Ich war es nicht, zumindest nicht, bevor ich dieses Forum entdeckte. Wenn ich mir vorstelle, dass ich in einer portugiesischen (!) Musikzeitschrift (!!) auftauchte, dann wird es mir direkt schwurbelig, sofern es dieses Wort gibt. Ich werde übrigens meine Schwester bitten, in ihrer Nachbarschaft nach Namensschildern zu suchen. Sie zumindest hat ein Namensschild. Aus Ton. Selbstgebastelt vom Kind einer Frau, die sie sozialpädagogisch betreut. Das Schild ist sehr hässlich, aber es hängt an der Tür. Tja.
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Conchitta, bist du nun Spanierin oder war das ein Stiller-Post-Effekt?