Tim Wiese ist ein lackiertes Brathähnchen aus einer Wienerwaldwerbung, das sich für einen Kanarienvogel hält.
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Tim Wiese ist ein lackiertes Brathähnchen aus einer Wienerwaldwerbung, das sich für einen Kanarienvogel hält.
Er ist ein Umlandproll
Das mit dem lackierten Brathaehnchen hast Du schon einmal gesagt, dafuer tauchst Du aus der Versenkung auf, um Dich zu wiederholen, in 43 Monaten nicht einen einzigen neuen Gedanken gehabt? Und ausserdem sind alle guten Fussballer Umlandprolls, Gott sei Dank.
Genau, "lackiertes Brathähnchen" ist doppelt, einen Punkt müssen wir abziehen, wenn ich mich recht erinnere, Klede, bitte korrigiere mich, war das in dem Strang, in dem es darum geht, dass Wiese mit einer Slapstickeinlage kurz vor Schluss bei Juventus Turin den sicher geglaubten Einzug in die nächste Runde der Champions League verpatzt hat, muss ein ziemlicher Schock für alle Anhänger von Werder gewesen sein. Das war zur Zeit der letzten Olympischen Winterspiele, die "Lindsey Jacobellis vom Delle Alpi" schrieb ich damals.
Matthias Schweighöfer hat kein Brusthaar. Ob rasiert oder Natur konnte ich nicht klären. Er und ich - wir waren damit beschäftigt, unsere nahezu gleich alten Töchter beim Babyschwimmen nicht ertrinken zu lassen.
Hier kein Chat, Kledemäusel.
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Im barocken Vortragssaal von Schloß Jägerhof sitzt man, im Durchschnitt jenseits der 50, auf Empore und Treppen. Der Saal lässt sich nicht lüften. Im Winter werden die Fenster nur noch für kurz geöffnet werden, um das angestaute Kondenswasser zu entlassen.
Ich komme spät und beim Kamin an der linken Flanke zum Stehen. Mir gegenüber filmt ein junger Mann mit Bart. Auch ich trage Bart.
Beim anschließenden Umtrunk trinkt Herbert Anton im warmen, gelben Licht des Schlosses versehentlich ein Weinglas Mineralwasser. Im Vortragssaal tropft ungesehen der Lüster.
Mir kommt meine Nachbarin Nina Proll entgegen, mit Kinderwagen, ich weiss sogar den Namen des Kindes, Leopold, weil, als ich sie letztes Mal tarf und sie mir seinen Namen sagte, kurz drauf der Herr Leopold entgegen kam, aus seinem eigenen Museum, dem Museum Leopold, jetzt war Frau Proll unterwegs mit dem Vater von Leopold, dem Bruder von Tobias Moretti, also Gregor Bloeb, ich sagte zu ihm: Dich kenne ich ja nicht, namentlich schon, aber persönlich nicht, oh doch, sagte er, ich hab mal meinen Bruder in Wien besucht, da wohntet ihr noch zusammen, ich war das erste Mal in der großen Stadt und 15, und es war Sonntag und wie jeden Sonntag auf der ganzen Welt um 17 Uhr zelebrieren die Jungs und Mädels von Hare Krishna ihr öffentliches Fest, und da hätte ich ihn mitgenommen, er fand es furchtbar, komisch, alle, die ich da mitgeschleppt habe, fanden das immer furchtbar, ich war der einzige der Hare Krishna gut fand
donald sutherland ist ein sehr großer mann mit weißem halblangem haar, einem ebenso weißen vollbart - der schnurrbart leicht gezwirbelt. auf dem kopf trägt er einen sogenannten lächerlichen sporthut, dazu große sonnenbrillen, trench, baggy pants. an der leine führt er ein sehr kleines weißes hündchen. neben ihm geht eine schöne elegante frau mit aufgesteckten dunklen haaren. vermutlich kommen sie aus der albertina. ich treffe sie hinter der oper, auf der höhe des hotel sacher. ich drehe mich nach ihnen um, sie biegen in die durch baustellen verwüstete kärntnerstraße ein. ich hab mich selten so gefreut, einen star zu treffen. meine alte mutter, die an ihrem beinbruch laboriert, freut sich mit mir durchs telefon.
Oh, da hätt ich mich auch gefreut.
Der alte Herr hängt ein wenig mager und zittrig, aber dennoch aufrecht-elegant am Arm seiner stattlichen weiblichen Begleitung, und hält Schritt mit ihr beim Gang über die Knesebeckstrasse heute Nachmittag. Für das uns entgegen kommende distinguiert wirkende Paar geben Freund Tawei und ich wohl ein merkwürdiges Bild ab. Wenn man mittelalte Chinesen hierzulande überhaupt auf der Straße herumalbern, kichern und knuffen sieht, tun sie das selten mit mittelalten, kichernden und knuffenden Kaukasierinnen. Als wir auf gleicher Höhe aneinander vorbei gehen, mustert uns die Dame mit missbilligender Neugier, während der Herr einen schnellen, interessierten Blick in unsere Gesichter wirft und dann ein kleines Lächeln. Kurz bevor der Moment vorbei ist, erkenne ich den Herrn als Viktor von Bülow. Im Erinnerungsbesitz wird es wohl eine Sonderstelle bekommen, dieses Lächeln von Loriot.