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Danke für die Aufklärung, aber das mit dem StGB ist so eine Sache ich nehme doch an, dass du das deutsche meinst und ich ja nach dem österreichischen lebe, wie der Homosexualität-Paraghraph hier geheißen hat weiß ich leider auch nicht.(vielleicht hat das mit dem Alter/Wissen doch was auf sich..*grübel*)
dankend
kathi
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Ja, in Österreich gab, nein, viel schlimmer, gibt es immer noch!!! - so einen Paragraphen, und soweit ich weiß, gibt es da auch ähnliche Zahlenspiele.
Österreichische Schwestern, klärt uns auf!
Interessiert,
Beautyfullooser
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Ich habe in der Eile nichts besseres gefunden , werde mich aber bemühen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob der Paragraph nun geändert wurde oder nicht (würde mich bei unserer momentanen Regierung nicht wundern wenn er noch vorhanden ist)
Bleibe am Laufenden
Kahti
¤209 STGB - Schutzalter
Im Gegensatz zum Rest der westlichen Welt kennt Österreich nicht ein
'Einwilligungsalter', ab dem dir zugestanden wird, selbst über dein
Sexualleben zu entscheiden. 'Schutzalter' heißt das hingegen bei uns im
Strafrecht und ist allgemein bei 14 Jahren festgelegt. Nur Männer dürfen
sich erst ab 18 lieben, davor werden sie 'geschützt'.
Das Europäische Parlament hat Österreich bereits 5 Mal aufgefordert, den
¤209 zu streichen. Nicole Fontaine, die Präsidentin des Europa-Parlaments,
wies darauf hin, dass es sich bei dieser Bestimmung um eine
Menschenrechtsverletzung handle und dass Österreich daher gegen den
EU-Vertrag verstoße.
Zum Stichtag 01.03.99 befanden sich 11 Männer wegen des ¤ 209 StGB in
Haftanstalten. ¤ 209 erfaßt nur schwule Beziehungen und nur solche mit
jungen Männern über 14 Jahren. Die 11 Inhaftierten sind also
Gewissensgefangene auf Grund ihrer sexuellen Orientierung im Sinne des
Mandats von Amnesty International. Derzeit sind fünf Fälle im
Zusammenhang mit ¤ 209 beim Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte anhängig
Quelle= http://www.homo.at/guide/03_wichtig/default.h
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Ja, so in etwa war meine Vermutung.
Mein Onkel ist wg. des 175 noch in den 60ern mit Elektroschocks behandelt worden und kurz danach gestorben...deshalb fahren mir bei sowas immer die Krallen aus.
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herr mueller,
ich habe mich scheinbar unklar ausgedrückt. mich überrascht nicht so sehr die fallhäufigkeit von homosexualität unter neonazis als solche, (liegen ihnen da eigentlich zahlen vor?) sondern vielmehr das ausmaß der widersprüchlichkeit in zusammenhang mit der häufung schwuler neonazi-führungskräfte in diesem strang. scheinbar schaffen es besagte herren sehr gut, beruf und privatleben zu trennen. bemerkenswert ist das allemal.
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@Beautyfullooser
Natürlich fällt es mir schwer auf so etwas zu antworten, es tut mir sehr leid um ihren Onkel, und ich finde es mehr als nur legitim das du(ich darf doch du sagen, oder??) bei diesem Thema auffährst.
Ich bin am Land aufgewachsen und hatte es immer mit vielen Vorurteilen zu tun. Seit ich aber selber denken und entscheiden kann was gut ist, habe ich - zumindest - meine Eltern mit stundenlangen Diskussionen davon überzeugt dass diese Dinge alle nur Blödsinn sind, und vielleicht wird ja die nächste Generation eine die ohne Vorurteile auskommt.
Grübelnd, hoffend
Kathi
(Beitrag wurde von kathi meierhofer am 18.04.2001 um 13:55 Uhr bearbeitet.)
(Beitrag wurde von kathi meierhofer am 18.04.2001 um 13:56 Uhr bearbeitet.)
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Huch, ich wollte gar kein großes Mitleid erwecken. Finde es nur immer wieder bemerkenswert, daß sich dieser unglaubliche Gesetzesschrott in der BRD immerhin bis 1991 (?) gehalten hat und in Austria sogar bis heute.
Und: lieber/liebe/liebes Klesk, ich könnte jetzt hier einen Vortrag über die neurotische Grunddisposition vieler schwuler Männer ('Bin ich ein richtiger Mann?') berichten und Vorträge halten über die spezielle Anziehungskraft von Männerbünden auf schwule Männer und die latente Homoerotik ebendieser.
Ich will aber nicht.
nett winkend aus München,
Beautyfullooser
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Das Gesetz gilt in Österreich bis heute. Immer wieder werden 19jährige wegen Geschlechtsverkehr mit 17jährigen verurteilt und letztens wurde einem sogar der Führerschein (!) deswegen entzogen - was dann sogar in der 'Kronen Zeitung' Kopfschütteln hervorrief, und die sind wahrlich nicht für ihre progressive Ader bekannt... Einzig und allein schuldig an der Aufrechterhaltung dieser Infamie ist meines Wissens die Volkspartei, die sich beharrlich gegen jede Änderung stellt.
Was mich an der Neonazi-Geschichte noch interessieren würde: Stellen diese schwulen Führer denn ihre Homosexualität frei zur Schau bzw. ist das allgemein bekannt? Oder muß das verheimlicht werden, weil sonst die Glaubwürdigkeit futsch wäre?
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Soweit ich weiß hat Kühnen das immer bestritten, während Althans da nie groß einen Hehl draus gemacht hat. Den hat man angeblich auch häufiger in Szenekneipen gesehen. Läßt sich vermutlich auch hübsch verquer begründen, von wegen Männerbünde gehen dann viel tiefer oder ähnliches.
Warm,
Beautyfullooser
(Beitrag wurde von Beautyfullooser am 18.04.2001 um 15:10 Uhr bearbeitet.)
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Michael Kühnen hat nur wenige Monate vor seinem Tod einen völlig verquasten Text über Homosexualität verfasst, in dem Stil: da der Mann einen starken sexuellen Trieb habe und die Frau ja während der Schwangerschaft einige Monate ausfalle, ergebe sich also eine Differenz zwischen männlichem Trieb und weiblicher Bereitschaft etc. etc. - also eine ganz verquere Erklärung von 'homosexuellen Handlungen'. Die taz hat seine Thesen zitiert und darüber die Überschrift gesetzt: 'Michael Kühnen bekennt sich zu seiner Homosexualität'. Daraufhin hat er einen Leserbrief an die taz gesandt, in dem der HIV-Erkrankte schrieb, dass die von ihm aufgestellten Thesen überhaupt nichts mit ihm persönlich zu tun hätten. Es seien sozusagen allgemeine philosophische Gedanken. Tja, was soll man dazu sagen?
Bei seiner Beerdigung ging - vor zwei Männern, die Trommel rührend - eine blonde Maid mit Schneckenfrisur und der Urne in den Händen: Die Verlobte.
(Klingt ähnlich bizarr wie eine Heirat im Führerbunker in allerletzter Minute- nämlich erschreckend normal.)
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Dazu kann man wenig sagen. In dem Film 'Beruf Neonazi' mit Ewald Althans wird nicht erwähnt, dass der eloquente Held der damaligen Neonazi-Szene homosexuell ist. Warum eigentlich nicht? Aus falsch verstandener 'Political Correctness'? Stattdessen sagten seine Eltern bezüglich seines Neonaziseins bei einem Besuch: 'Ach Ewald, du warst früher schon immer anders. Das fing bei dir schon im Waldorf-Kindergarten an...'
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Die Maid mit den Schneckenzöpfen und angebliche (?) Kühnen-Verlobte war Esther 'Lisa' Wohlschläger, kurze Zeit nach der Beerdigung zog sie zu Christian Worch nach Hamburg.
Bemerkenswert finde ich übrigens, dass diese Dame Esther heißt, sich aber Lisa nennt. Esther ist dann doch ein nicht sonderlich praktikabler Name in der Nazi-Szene. Esther 'Lisa' Wohlschläger verteilte in Langen Ende der 80er Jahre merkwürdige kleine Flyer von der DFF (Deutschen Frauen Front). Auf denen wurden unter anderem Einkaufsstätten genannt, in denen eine deutsche Frau aus rassischen Gründen nicht einkaufen sollte....das war wohl alles, was diese merkwürdige Szene zum Thema Emanzipation zu sagen hat(te)- Emanzipation durch Verweigerung ausländischer Produkte. Mir ist noch gut die geifernde Stimme dieser Frau in Erinnerung, ich empfand sie immer als latent irr, aber das denke ich eigentlich über alle, die in diesen Kreisen verkehren. Ob Esther Lisa Wohlschläger noch heute die Urne von M. Kühnen im Wohnzimmer stehen hat? Wo wohnt sie eigentlich jetzt? Und...ist Christian Worch auch schwul? Weiß jemand Antworten?
Miss Ratlos