Wie schön sie das schildern, Aporie! Ich bin jetzt schon verrückt nach dieser Geschichte.
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Wie schön sie das schildern, Aporie! Ich bin jetzt schon verrückt nach dieser Geschichte.
Noch besser: Sich selbst durch Durchhalteparolen aufmuntern.Zitat:
Das Abendrot zitterte depressiv im Wasser.
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'd'oh!'
Daß in Partnerschaften die wichtigen Dinge nie besprochen werden, die daraus resultierenden Frustrationen aber in Nebenkriegsschauplätzen wie ein Streit darüber, wo das Restaurant gestern abend gewesen sei, ist ja fast schon ein Allgemeinplastz, aber, daß sich Frauen zu 95% irren, wenn sie beschreiben sollen wo denn das gestirge Lokal gewesen sei, ist Fakt, Tatsache, unverrückbare Wahrheit.
Daß sich Männer bei diesen Auseindandersetzung zu 100% wie Idioten benehmen allerdings auch.
Hiermit wäre eine der zentralen Fragen der Mescnheit zumindest schon einmal gestellt.
Ein Tip wie man Depressionen bekämpft: Einfach mal jemand von hinten in die Lagune schubsen und dann auslachen, das hilft immer.
Eigentlich spornen mich überhaupt nur Gemeinplätze zu ironischen Bocksgesängen an. Rollenprosa ist eine Frage nach der richtigen Erzählerperspektive. Und die kann gar nicht tief genug liegen. Eine Depression ist da noch das Mindeste. Siehe Robert Walser oder Michel Houellebecq.
Den Tipp von Honz find ich goldtrichtig.
Schon wieder schön von Aporie, genau so ists in Venedig und nicht anders. Einmal strollte ich über den Markusplatz durch die Taubenherde, und trat, ich war jung und brauchte die Aggression, nach einer. Knapp verfehlte ich, wurde aber belohnt vom strahlenden italienisch eines vorüberhastenden älteren Venezianers, den der Taubenhass am Leben hielt. Endlich ein Tourist, der die Biester nicht füttert, sondern attackiert, sagten mir diese Laute, und jede Depression war fortgeweht.
Manchmal findet man die grössten Perlen in Nebensätzen. Herr Genista, wie kann ich mir die Rechte am Titel 'Den der Taubenhass am Leben hielt' sichern. Ich möchte ihn an Kevin Costner verkaufen. Von da an geht alles von selbst.
heuer habe ich das mich das erste mal getraut quer über den markusplatz zu gehen, am arm einer freundin, geh einfach durch sagte ich mir, schau nicht auf den boden
schleicht herein, kratzt sich am Kopf während sie überlegt, wie sie einen kleinen Sprengsatz inmitten der Brüderlichkeit platzieren kann, fällt nix ein
Ihr habt mit allem so recht!
10 Punkte für den Minnensang.
Ich möchte wirklich nicht unhöflich sein und eigentlich würde auch ich jetzt gerne in venezianischer Melancholie versinken (eine Erzählung schöner als die andere!), aber ich muss etwas loswerden, das, so hoffe ich, diesen exquisiten Strang nicht beschmutzt sondern vielmehr die ihm eigene Duftnote noch unterstreicht:
betr. Texens Erstreaktion
Geehrter Herr Rubinowitz,
das mit dem Parfum stimmt wohl nicht.
Ich weiß zwar nicht wie Ihre 20er Jahre gerochen haben, aber im Allgemeinen entsprach der Duft dieser Zeit wohl genau jener oben gegebenen Schilderung.
Als Zeugen führe ich an: George Grosz, in dessen Autobiographie ausgerechnet jene kleine, impressionistische Textpassage mich besonders anrührte, in der er die Atmosphäre einer Pariser Bar beschreibt. Ich werde sie als olfaktorisches Leumundszeugnis für mizz luna hier in Auszügen wiedergeben.
'Pascin in Paris: Licht, Stimmengesumm, Sommerabend am Boul'Miche und Boulevard Montparnasse, Fremde aller Länder auf den Terassen, Teppichverkäufer...Die Zeit ist 1924. Die Bäume sind grün, wie gefärbt, grün wie der Menthe ˆ l'eau. Es drängt und schiebt sich aus allen Nationen. Viele sind Amerikaner. In der Bar du Dingo sitzt ein amerikanischer Kunststudent, das seit ewiger Zeit nicht genutzte Skizzenbuch unter dem Arm, die ganze Benediktinierflasche am Mund - vielleicht ein früherer Cowboy. Jazzmusik klingt aus den kleinen bunten Bars. Le Jockey hat eine gestrandete Schiffsbesatzung als Kapelle. Da sehe ich Pascin wieder...
Eintretend, mich zwischen tanzenden Paaren durchzwängend sehe ich zur Musik hinüber. (...) War das hier ein Totentanz, der Totentanz einer Schmetterlingswelt? All die süßen, kleinen, bunten Schmetterlinge, die dicken Totenkopfschmetterlinge, die gelben Zitronenfalter - flatterten die noch einmal wie Motten um das zum letzten Mal hell strahlende Licht von Paris-Montparnasse?
Die Getränke schimmerten so süß und bunt, die Frauen (!) rochen (!!) wie aufgeblühte oder schon verwesende Blumen (!!!). Aber sie waren doch zauberhaft, wenn sie so halbnackt waren - waren sie das nicht, Freund Pascin? (...)'
(erst an diesem Punkt, nach einer Seite Ausschweifungen, kommt Grosz auf Pascin zu sprechen)
Überzeugt?
Ich jedenfalls bin überzeugt, dass George Grosz, gotthabihnselig, wundervolle Beiträge zu diesem Forum beigesteuert hätte, wäre das Internet nur ein paar Jahrzehnte früher entdeckt worden. Schade, sehr schade.
(Beitrag wurde von Lilaxista am 01.11.2001 um 18:55 Uhr bearbeitet.)
Verdammt!
Wie konnte ich so blöd sein!
George Grosz IST ja der Urahn aller höflichen Paparazzi!!!
Wieso hab ich da nicht früher dran gedacht!
Ich blätterte eben noch einmal gedankenversunken in der Groszschen Autobiographie, die ich ja eigentlich nur dufteshalber hervorgeholt hatte und von der mir auch ehrlich gesagt nur diese Episode in Erinnerung geblieben war...aber dann...dann las ich wieder und mir wurde alles klar!
Das einzige was ich mich jetzt frage...ist dieser Zusammenhang hier bekannt? Schreibt der gute George gar unter Pseudonym in diesem Forum postume Kolumnen?
Man lese nur die Beschreibungen seiner Begegnungen mit Karl May, Lenin, Thomas Mann oder Josef von Sternberg alias Svengali Joe...wenn man nicht wüsste, dass diese Erzählungen VOR der Gründung des Pappen-Forums entstanden wären, man müsste meinen, sie seien die Buchfassung einiger hier gelieferter Beiträge!
Verwirrend, sehr verwirrend.
laxi, auch mit der Gefahr, daß sie ihre Kinder verkaufen müssen, und ich dran SAchuld bin: schauen sie doch mal in das Bücherforum:
http://www.alles-bonanza.net/forum/s...=&threadid=556
P.S. Wrobel, die Provision krieg ich.
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Bücherforum - mich hats den Job gekostet