Ja - die socialness muss klar sein. Bauernhof ist keine rich-kid-Attitüde. Morgens mit dem ersten Hahenschrei aufstehen, dann Knöcheltief im Morast waten.
Ich sehe schon die Bilder der TV Homestory über die neue unprätentiöse Wunderautorin vor mir. Wie die Kamera von unten ihr Gesicht aufnimmt, der Kameramann vor ihr im Matsch knieend. Julia mit einer Mistgabel in der Hand und wischt sich mit dem Handrücken eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Abend kocht sie ihrem festen Lebensgefährten ein deftiges Mal, dann badet sie und setzt sich danach an den Computer und schreibt gegen all die lachhaften und falschen Sozialisationsmodelle der kapitalitischen Großstadtwelt an. Da merkt man - sie ist ein Mensch, ein Charakter, der viel mehr leuchtet, als all die aufgebrezelten Menschen, die Abends für viel Geld ihr Selbstbewußtsein aus Longdrinkgläsern mit dem Strohhalm ziehen.