Schon sehr, sehr charaktervoll, das Auto -
http://members.chello.at/t.winkelbau...r_XII_1930.jpg
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Schon sehr, sehr charaktervoll, das Auto -
http://members.chello.at/t.winkelbau...r_XII_1930.jpg
http://www.zuckerfabrik24.de/pics/Steyrxii_1928_1.jpg
Ferdinand Lanner II mit Steyr XII und Anton Kölbl beim Karawankenhof 1928 (natürlich nicht die Feuerwehr-Variante!)
Handelt es sich dabei um den Steyr-Wagen, den Brecht bedichtete, geschenkt bekam, kaputt fuhr und neu geschenkt bekam?
Wenn ja: Wo sind die Verwandten Brechts in diesem Urheberrechtsstreit einzusortieren?
Ich besitze ein Bild, von meinem Vater aufgenommen, da sitzt Brecht in einem Auto, das genauso aussieht wie das auf dem Foto meines Freundes Lenin. Leider weiß ich nicht, wie man Fotos hier veröffentlichen kann. Das - im übrigen von mir hochgeschätzte - Gedicht untermauert die Vermutung, daß es sich um einen Steyr XII handele, mit besonderem Hinweis auf die von Anton Fs Vater konstruierte Hinterachse:
Singende Steyr-Wägen
Wir stammen
Aus einer Waffenfabrik
Unser kleiner Bruder ist
Der Manlicherstutzen.
Unsere Mutter aber
Eine steyrische Erzgrube.
Wir haben:
Sechs Zylinder und dreißig Pferdekräfte.
Wir wiegen:
Zweiundzwanzig Zentner.
Unser Radstand beträgt:
Drei Meter.
Jedes Hinterrad schwingt geteilt für sich: wir haben
Eine Schwenkachse.
Wir liegen in der Kurve wie Klebestreifen.
Unser Motor ist:
Ein denkendes Erz.
Mensch, fahre uns!
Wir fahren dich so ohne Erschütterung
Daß du glaubst, du liegst
In einem Wasser.
Wir fahren dich so leicht hin
Daß du glaubst, du mußt uns
Mit deinem Daumen auf den Boden drücken und
So lautlos fahren wir dich
Daß du glaubst, du fährst
Deines Wagens Schatten.
Sein Auto bekam Brecht von der Firma Steyr für dieses Gedicht geschenkt. Im Mai 1929 verunglückte er mit dem Auto, und nachdem er eine Erklärung veröffentlichte, daß man in diesen Autos einen Unfall ohne Schaden überstehen könne, bekam er ein zweites Auto geschenkt. Dieses stahl ihm die Gestapo, als er bereits im Exil war. Aus dem Exil nach Berlin zurückgekehrt, erwarb Brecht einen gebrauchten Steyr-Roadster, den er bis zur Schrottreife fuhr.
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Gerade entdeckt, aus aktuellem Anlaß.
Rege einen Besuch der Brecht-Hauses in der Chaussee-Straße an, der Wagen passte genau durchs schmale Hoftor.
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