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(vollständiger Text unter HIER) tand er nicht auf, nicht deswegen, lachte. "In Kabul doch nicht...warst du jetzt da?" Ich verneinte (es gab ja auch keine Frauen dort). Das 'Gespräch' streifte schon wieder die Motive der Studentin ("eine blonde Eurasierin, selten") und die Westfrauen an sich. "Ich meine, warum schreibt sie auf ihre hervorragendsten Körperteile, sie sei in Kabul geboren? Das ist doch eine Art Solidarisierung, hm? Aber mit wem? Im Grunde müßten die Frauen der freien Welt doch STURMLAUFEN gegen dieses Gesochs. Das Gegenteil tun sie. Mit der künstlichen Unterscheidung von Islam und fundamentalistischem Islam, einen Unterschied, den es in der Wirklichkeit nicht gibt..." Er war sturzbetrunken, also jetzt wirklich, und ich wunderte mich über seinen klaren Geist, so wie ich mich vorher im 'Teen Angel' über seine Potenz gewundert hatte, doch das Soi Klang (vollständiger Text unter HIER)
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(vollständiger Text unter HIER) ch Hause. Hase wurde sofort wach. "Mensch Jolo, wie siehst du denn aus...!" Ich stieß hervor, der Abend sei furchtbar verlaufen. Gegen die Schwulen, gegen die Araber, gegen Madonna, und so weiter, mein Gott am Ende sei es mir zuviel geworden. "Du mußt das positivieren..." begann sie verschlafen. "Nein, nein, ich kann nicht mehr, das war - " Ich machte 'pfff' und schlug die Hände vors Gesicht. Meine Nichte zog mich zu sich aufs warme Bett, ich sollte wohl alles beichten. Ja, es stimme schon, die Schwulenbewegung damals mit ihren Darkrooms, faselte ich, außer Atem und durcheinander, ja da hätten wildfremde ausgewachsene Männer zu zehnt in abgedunkelten Kisten unter Zuhilfenahme von Stöcken - ich hielt inne. Ich konnte dem Kind unmöglich davon berichten. Oder daß alle 'respect!' schrien, als Madonna auf der Bühne masturbierte. Ich holte Luft. Ich ließ mir etwas Zeit, bis ich zu einer Erklärung ausholte. Hase kannte meinen Freund, sie dachte, ich hätte ein schönes Wiedersehen gehabt. Ich hätte Schluchzen können. "Häschen, Houle ist ein guter Mensch. Er meint, nachdem in den letzten 25 Jahren nur Frauen und homosexuelle Männer über Sex geschrieben hätten, sei er nun dran. Und - " Nein, ich hatte keine Lust. Die Supermigräne, die mich erwartete, schnitt mir bereits gleißend ins Gehirn. Ich stöhnte, ich würde ihr morgen alles erzählen, ganz ganz bestimmt. Ich würde jetzt nur einen falschen Eindruck vermitteln. Und ich dachte kurz, daß ja, verglichen mit der bisherigen sexuellen Emanzipationsliteratur, Michel romantische Texte schrieb. Über Reisende, die die wahre Liebe fanden, nachdem sie ein Leben lang unfreundlich behandelt worden waren von ihren Annette-Bening-Frauen. Das würde ich Hase schon vermitteln können, bei Ruhe. Ich würde alles Sexuelle zart umschreiben, nein WEGLASSEN. Und alle Hetze gegen Minderheiten. So kam man doch nicht voran im Leben. Hase glaubte an Gott und interessierte sich für alle Religionen dieser Welt, das war sogar ein ausgesprochener Tick von ihr. Sollte ich ihr im ausgepowerten Zustand hinwerfen, der Islam sei nix? Ich selbst glaubte an Jesus von Nazareth, das wußte sie, das sollte reichen an Intoleranz. Bekanntlich hieß das, daß man allein durch ihn zu Gott komme und ohne ihn nur zu Bin Laden. Soviel wußte sie doch schon! Nein, man konnte auch ZUVIEL rechthaben, und ich wollte nur noch schlafen.
Am nächsten Mittag gingen wir im Hausitaliener wie jeden Tag 'Pizza Margharita Regina' essen. Wir sprachen kein Wort mehr über Michel Houellebecq. Nie mehr.
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Kann mir jemand sagen, warum diese wie immer höchst vergnügliche Geschichte Lottmanns unbeachtet bleibt?
Liegt es daran, dass man hier auch Houllebecq bös unterschätzt?
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Die Frage hab ich mir auch schon gestellt, Aporie. Aber gelesen haben ihn alle, da bin ich sicher. (Den Lottmann da oben, mein ich jetzt. Den Houlle wahrscheinlich auch.)
Noch eine Frage: Was meint Lottman mit (vollständiger Text unter HIER) ? Wo ist HIER?
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Völlig übersehen wurde ja dieser Beweis, daß Lottmann erlebt hat, was er erlebt hat.
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(AFP) Der Anschlag von Bali ähnelt in bisweilen erschreckender Form einer literarischen Vision, die im Herbst 2001 von dem französischen Skandalautor Michel Houellebecq entworfen wurde. In Houellebecqs Roman "Plattform" werden bei einem Anschlag auf einen Touristenkomplex in Thailand 117 Menschen getötet. Nach dem mörderischen Anschlag fragen sich die Polizisten zunächst, ob sie es mit Tätern arabischen oder asiatischen Typs zu tun haben. Dabei ist die erste Annahme plausibler - CIA-Agenten zeigen dem Erzähler des Romans Fotos von international gesuchten Terroristen.