Jonas, Bruno (Sinnlose Gewalt mit Bruno Jonas)

Es ist auch schon wieder eine Weile her, da saß ich in München im Kino und sah einen guten Film mit Arnold Schwarzenegger. Ich glaube, es war „Eraser“, in dem Arnold irgendwann ein Plasmagewehr in die Hände bekommt. Mit dem kann er seine Gegner viel leichter erschießen als zu Beginn des Films, wo er dazu noch herkömmliche Schusswaffen verwenden muss. Nach und nach kommen nun eine Menge Leute ums Leben.

Mein Kinovergnügen wurde jedoch schon nach den ersten Toten ziemlich gestört, denn neben mir saßen zwei Männer und kommentierten lautstark, so ähnlich wie man das macht, wenn im Fernsehen Fußball kommt: „Ja, leg ihn um...wow, den hat´s derbatzt...hohoho...der ist hin!“ Ich empfand das als sehr störend, denn im Kino bevorzuge ich den Kampf als inneres Erlebnis.

Nach einer angemessenen Zeit indignierten Wartens auf eine Verbesserung der Situation wandte ich mich schließlich zur Seite, um die beiden Herren zu bitten, doch etwas leiser mitzufiebern – und erkannte, dass es sich bei dem einen um den an jenem Tag sichtlich ungeduschten Kabarettisten Bruno Jonas handelte.

Ich war überrascht. Von einem öffentlich-rechtlich subventionierten Kabarettisten hätte ich auf jeden Fall erwartet, dass er das Schwarzeneggersche Schlachtfest auf eine ironische Art bejubelt und damit sozusagen gleich am Tatort eine satirische Position zum tumbem Gewaltkonsum bezieht. Doch weit gefehlt! Brunos Freude am Gemetzel entbehrte jeder kritischen Distanz. Auf seinem unrasierten Antlitz erkannte ich eine beinahe schon kindliche Entzückung, die ohne jeden Zweifel ehrlich und tief empfunden war.

Jedenfalls, ich fand das recht charmant. Wegen der Lärmstörung habe ich nichts mehr gesagt, zum einen aus Sympathie, und zum anderen, weil dem Jonas sein Kumpel aussah wie ein Chapter der Hell´s Angels, und das muss dann ja auch nicht sein.

Jetzt hab ich sehr lachen müssen. Der Jonas in Begleitung eines Mannes, der aussieht wie ein ganzes Chapter, eine Kabarettistenadlaten-One-Man-Gang. Das macht ihn mir auch gleich um einiges sympathischer.

Sehr geehrter Herr Calli,

ich habe ihr Jugendfoto gesehen, das mit der Boygroup und der Löwenmähne. Bin immer noch sprachlos & deprimiert. Nie hätte ich mich getraut, so rumzulaufen. Bitte seien Sie schonungslos ehrlich: bei den Mädels hatten Sie mit dem Look seinerzeit freie Bahn, oder?

Ach, meine verschwendete Kindheit.

Butch Cassidy, ihre neue Erzählung ist schon wieder ziemlich lustig. Kurz, aber lustig. Freue mich auf mehr von ihnen.
Ps: der rron der sieht inzwischen noch viel knuspriger aus, wenn ich das mal so sagen darf. Der hat höchstens mal Probleme mit den Fluchtwegen, verstehn sie?

Sehr geehrte Frau Maisch,

die Fluchtwege, bedeuten die etwa, daß Herr Calli wegen der Vielzahl ihn bedrängender Mädels nicht mehr weiß wohin? Ist es das? Doch, bestimmt, das ist es.

Und da sind sie wieder komplett:
Die drei Amigos! (entbietet den Amigo-Gruß)

plus Butch Cassidy, der im übrigen gerade mir gegenüber sitzt und den Sänger von "Steppenwolf" interviewt.
Strange World, this.

Ha, Tristram, Amigo! Das ist ja wie in drei Amigos auf dem Broadway! Weißt du noch: Drei südamerikanische Großgrundbesitzer kämpfen für die Rechte der Bauern. Dann treffen sie Cochise und bald sind sie Freunde.
GENAUSO ist es jetzt!
Butch Cassidy, du hast das völlig richtig erkannt.
Wellcome auf Bonanza.
(Entbietet den Amigogruß)

Vielen Dank, Frau Maisch, für die nette Begrüßung auf eben der Ranch, auf der ich, metaphysisch gesehen, einen prägenden Teil meiner frühen Jahre verbracht habe. Es war eine schöne, unbeschwerte Zeit. Nur daß ich damals nie den Spätfilm sehen durfte (Trauma). Ich finde überhaupt, daß es nur wenige Dinge gibt, die so fürs Erwachsenwerden sprechen wie der Spätfilm, und sei er auch noch so erbärmlich.

Oder, wie Steve McQueen sagen würde: Ma´am, das ist der verdammt beste Apfelkuchen, den ich je gegessen habe.

Naja, Butch, der Jonas Bruno, der ist ja ein Kabarettist, ein gemeiner. Der hat ja ganz andere Möglichkeiten, seine Kritik und seine Abscheu vor solchen Dingen auszudrücken. Das ist ja das perfide an solchen, öhmmm.... Komikern, da wäre ich aber ganz vorsichtig.

Steppenwolf zu interviewen ist ja auch eher undankbar. Kann ich aber toppen:
Eine Freundin meinerseits geht immer mit Lenny Wolf (Kingdom Come) an der Elbe spazieren.

Fragt jetzt nicht welcher der beiden das ist.
http://www.lennywolf.com/Cover/LetThemTalk.jpg

Hätte dir denn bei deinem Kampf als inneres Erlebnis eine Simultanparodie besser gefallen?
Geht es deinem Bauch noch gut nach so vielen inneren Schüssen?
Ich rate dir: Lass es raus!

Der Linke ist Rron? Oder?

Das Erwachsenwerden, lieber Butch Cassidy, oft hat es noch nicht mal zum Spätfilm verholfen.
Da ist ein Satz, auf den ich bei Bonanza jahrelang gewartet habe, vergebens, leider.
Szene, erfundene: Die Bonanza-Buben Little Joe, Hoss und Adam stehen des Abends in der Stube auf der Ranch, der alte Cartwright sitzt im Sessel. Hoss fragt mit tiefer Stimme: " dürfen wir noch aufbleiben, Pa?"
Das wärs doch gewesen, die Essenz von dit Janze, gleichsam also der Belag von dem verdammten Apfelkuchen.
Gib mir Deckung, Butch, ich zähl bis drei, dann lauf ich raus.