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Im Herbst 1992 nahm ich in Berlin an einem Golfturnier teil und war vom Ausrichter ins Hotel Kempinski eingeladen. Just zu diesem Zeitpunkt hatte Herbert Frahm (besser bekannt als Willy Brandt) das Zeitliche gesegnet und wurde beerdigt. Die gesamte SPD-Prominenz logierte just auch im Kempinski! Nachdem ich mich zum Abendessen in Schale geworfen hatte, maschierte ich zum Lift und freute mich, daß er bereits mit offenen Türen wartete. Das lag aber daran, daß ein älterer, grau melierter Herr darin versuchte, nach unten zu fahren. Das gelang ihm jedoch nicht. Als wir dann endlich losfuhren, fiel mir erst auf, wen ich vor mir hatte: Johannes Mario Simmel! Er bedankte sich für meine Hilfe und machte sich auf den Weg zu seiner Veranstaltung.
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Herbert Frahm segnet also unter einem Decknamen das Zeitliche, nicht näher genannte SPD-Prominenz, Johannes Mario Simmel und Joern Grossblotekamp zur selben Zeit am selben Ort, einem alten Berliner Nobelhotel... Es ist die sogenannte Nachwendezeit, das Ende der Ära Kohl noch nicht in Sicht...Wie hieß doch gleich der Spion aus Simmels Roman mit dem Kaviar... Bist du das?
Ungefähr zu dieser Zeit besuchte ich übrigens einen Vortrag von Stefan Heym in Berlin, der Texte von Simmel vorlas und versuchte, diesen als ernstzunehmenden linken Schriftsteller zu rehabilitieren - beide kannten sich aus Wien, wo sie als emigrierte deutsche Juden Offiziere beim englischen Militär geworden waren.
