Becker, Ben Und wie er mir meine Sektflasche klaute)

Zur Walpurgisnacht vor einigen Jahren war ich in einem Bus voller Self-made-Hexen um die 50 in Richtung Stadtgrenze unterwegs, als wir mal wieder an einer roten Ampel hielten.
'BEN BECKER!!!!!' gellte da plötzlich ein Schrei durch den Bus und innerhalb von Sekunden drückte sich ein Pulk als Hexen verkleideter Frauen an die linke Fensterfront des Reisebusses, denn, wie sollte es anders sein, Ben Becker wartete selbstverständlich auf der Überholspur auf grün! Er saß in seinem flotten Zweisitzer-Cabrio-Flitzer und winkte aufgeregt zu uns herüber.
Was mochte er wollen? Große Ratlosigkeit machte sich breit, bis schließlich eben jene aufmerksame Kreischstimme vom Beginn geistesgegenwärtig bemerkte 'SEKT!!!'.
Blitzschnell nutzte ich den Moment, riß das Fenster auf und drückte jener sich mir gierig entgegenstreckenden Hand eine dreiviertelvolle Flasche Sekt in die Hand.
Schon bald sollte ich jene gedankenlose Tat bereuen, denn just in diesem Moment schaltete die Ampel auf grün und Ben Becker, mit seinem Flitzer natürlich unerreichbar, hinterließ mit der Sektflasche winkend nur eine große Staubwolke.
Auf der Heimfahrt schließlich im Trockenen sitzend tat uns das schön leid!!!

Sie sind ja selbst schuld, wenn Sie einem Arschloch wie Ben Becker Ihre Gunst erweisen. Aber schön, wie diese Geschichte belegt, wie man sich Ben Beckers Fangemeinde vorzustellen hat: Betrunkene Damen um die 50, die sich als Hexen verkleiden und fast einen Bus zum Umkippen bringen. Das hat was - wie soll ich sagen - was sehr eigenwilliges. Ich habe einen Bekannten, der hätte sich mal fast mit Ben Becker geprügelt, aber so wie er es berichtet, hat Ben Becker angefangen. Zur Schlägerei kam es dann doch nicht, weil die Kontrahenten beide Angst hatten. Ich habe ihn (meinen Bekannten) aufgefordert, diese Geschichte hierhinzuschreiben, aber er tut es einfach nicht.

Ich bin mir meiner Schuld durchaus bewußt, kann aber zu meiner Verteidigung folgendes hervorbringen: Als eben jene Fangemeinde den Namen 'Ben Becker' kreischte, mußte ich mir eingestehen, bis dahin nie von diesem Namen gehört zu haben. Angesichts der ans Fenster springenden Damen, die mir an Erfahrung viele Jahre voraus waren, wollte ich mir jedoch nicht die Blöße geben nachzufragen. So fügte ich mich meiner jugendlichen Unwissenheit und begnügte mich mit der Schlußfolgerung, daß es wohl 'irgendwer Berühmtes' sein müsse. Für die Zukunft geläutert werde ich mich beim nächsten Mal heimlich mit der Flasche Sekt auf den Rücksitz verkriechen und meine Bildungslücken mit Alkohol füllen.

Bestimmt hat sich 'Ben' Becker Ihre Sektflasche gleich gegen ein Säckchen Meersalz eingetauscht. An dem ist mir wirklich noch der Schnodden das liebste, der ihm in der Schlußsequenz von 'Schlafes Bruder' aus der Nase hängt. Kein Smiley.

Meersalz? Das verstehe ich nicht, wieso Meersalz?

Sorry, Fehler
(Beitrag wurde von lacoste am 14.02.2001 um 17:49 Uhr bearbeitet.)

Richtig, Meersalz ist hier durch einen beliebigen anderen anregenden Stoff zu ersetzen. Da wollt ich dezent sein im Indezenten. Entschudige meine schlecht gebremste Ausfälligkeit, aber gegen BB habe ich einen starken Aber, d.h. ein Gefühl des Widerstrebens. Ich schätze jeden deutschen Film, in dem der nicht mitspielt. Dennoch räume ich ein, dass auch Begegnungen mit Prominenten, die man gar nicht mag (oder evtl. sogar nicht kennt), einen plötzlich zu unerwarteten Handlungen hinreissen können. Da tut sich einem eben unvermittelt eine bisher verwehrte Dimension auf. Eine Freundin wurde kürzlich zB in meiner Gegenwart unvermittelt im Hamburger Hauptbahnhof des sog. Container-Alex ansichtig, der da für Waisenkinder und irgendein Oldie-Radio Kuchen verkaufte, 's war vor Weihnachten, und sie brach in wildes Winken und Nach-Alex-Rufen aus, woraufhin der olle Filou zurückzwinkerte, ihr gar ein Kusshändchen zuwarf, was sie in enorme Aufwallung versetzte. Dabei ist sie sich normalerweise durchaus voll bewusst, wer dieser Mann ist, wie er bekannt wurde, was er auf dem Kasten hat und was er kann, soweit man das eben allgemein so mitbekommt, dass er also nicht Billy Wilder ist oder was weiss ich wer. Trotzdem war das Höhepunkt und Thema des Tages, wenn nicht ihrer ganzen Visite in Hamburg.

ben becker ist einer der ganz, ganz weniger gründe warum ein vernunftsbegabter mensch erwägen könnte berlin zu verlassen.
denn wohin man auch geht, man trifft ihn, muß seine ekelhafte visage aushalten, und wenn man pech hat noch den rest der sippe.

Der wird mal so fett wie Marlon Brando

fetter. der bauch hängt ja jetzt schon über die geckenhaften 30-er Jahre Schauspielerdarsteller - Hosen.

darf ich fragen, was ihr alle gegen ben becker habt?? er ist doch immer noch sympathischer als diese ganzen 'good-looking-daily-soap-schnösel...ich verstehe eure aufregung nicht...

Es ist jetzt 19.17 Uhr, bin zurück vom Yoga, total beweglich möchte ich gern, dass Ben Becker bei meinem nächsten Hörspiel (Thema: Die Lautäußerungen ausgestorbener Vögel) den Gesang der Rosenkopfente oder des Molukkenbülbüls von sich gibt.

(Beitrag wurde von Wolfgang Mueller am 25.03.2001 um 14:31 Uhr bearbeitet.)