Löhr, Hennes und Schumacher, Toni (Löhrs Löhr)
In den frühen 80ern war ich «Redakteur» einer Schülerzeitung. Wir planten ein knallhartes Interview mit dem Trainer des 1. FC Köln. Damals war das Hennes Löhr. Er gewährte uns eine Audienz im Geissbockheim, dem Clubhaus des FC. Es war kurz vor dem Training.
Wir feuerten unsere erste Frage ab («Werden Sie dieses Jahr Deutscher Meister?»). Löhr antwortete und zog dabei sein Hemd aus («Jungs, dat weiss isch doch jetzt noch nich.»). Wir fragten weiter. Löhr zog seine Hose aus. Dann seine Unterhose. Die Socken hatte er noch an. Sein Trainerpimmel baumelte. An diesem Punkt des Gesprächs kam Toni Schumacher rein («Wat hammer den hier?»). Wir erstarrten vor Ehrfurcht. Schumacher ging zu einem Spind und zog sich aus. Wir fragten weiter («Freuen sich die Spieler immer noch über den Sieg gegen Glasgow?»). Löhr macht keine Anstalten sich anzuziehen. Er setzt sich – er hat immer noch seine Socken an – in einen Bürostuhl, sein Schwanz trudelt über die Sitzfläche. Wir starren an die Decke. «Warum gehen Sie eigentlich kurz vor wichtigen Spielen immer ins Trainingslager? Warum dürfen die Spieler nicht bei ihren Frauen bleiben?» An diesem Punkt dreht sich Schumacher zu uns um. Er ist nun vollständig nackt. Er stellt sich neben seinen Trainer. Die Bilder zweier Fussballerpimmel brennen sich unauslöschlich auf unsere Iris. Und Schumacher antwortet für seinen Trainer. «Jungs, wenn wir bei unseren Frauen pennen, dann kriejen wir im Spiel die Beine nit hoch.» Wir sitzen starr. «Dat versteht ihr nisch, kann dat sein?» Ja. Kann sein.