Red Milan
30.12.2007, 20:08
Im Herbst 1978 hatte ich ein für mich doch bemerkenswertes Erlebnis mit Walter Kempowski. Im Bereich des unwirtlichen Kröpcke-Areals bemerkte ich beim hastigen Durchqueren desselben etwa um die Mittagszeit in einer kleinen Warteschlange vor der Außentheke einer Nordsee-Filiale den damals noch nicht ganz so bekannten Schriftsteller. Natürlich blieb ich (an Literatur stark interessiert) in gebührendem Abstand unauffällig stehen und beobachtete die Szenerie. Was dann geschah, war natürlich ganz banal: Kempowski gab eine Bestellung auf und aß dann gemächlich ein Fischbrötchen. So weit, so gut.
Am nächsten Tag las ich in der Zeitung von der Verleihung des Niedersachsen-Preises an Kempowski. Leider konnte ich nicht herausbekommen, ob er das Fischbrötchen vorher (sicherheitshalber sozusagen) oder nach der Preisverleihung verzehrt hat. Letzteres wäre ein Indiz für die Knauserigkeit des Landes Niedersachsen, wird sich in des Schriftstellers Gedächtnis eingegraben haben und nicht zuletzt mit dafür gesorgt haben, dass das Kempowski-Archiv nun in Rostock und nicht in einer niedersächsischen Stadt zu finden ist.
Am nächsten Tag las ich in der Zeitung von der Verleihung des Niedersachsen-Preises an Kempowski. Leider konnte ich nicht herausbekommen, ob er das Fischbrötchen vorher (sicherheitshalber sozusagen) oder nach der Preisverleihung verzehrt hat. Letzteres wäre ein Indiz für die Knauserigkeit des Landes Niedersachsen, wird sich in des Schriftstellers Gedächtnis eingegraben haben und nicht zuletzt mit dafür gesorgt haben, dass das Kempowski-Archiv nun in Rostock und nicht in einer niedersächsischen Stadt zu finden ist.