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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sarkozy, Nicolas (wird kein Präsident)



Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 05:16
Es ist nicht mehr so kalt, und als ich an mir herumtaste, spüre ich, dass es mir wohl ganz gut geht. Obwohl ich die Augen nicht aufkriege. Das ist halt so. Nach dem Schlafen dauert es immer, bis ich die Augen aufkriege. Da ist Sonne links auf dem Gesicht, auf der Backe wird es warm. Ich taste mir über den Mantelkragen, die Stelle an meiner Hand schubbert über die Kruste, egal, es geht mir ganz gut. Vielleicht ist das relativ. Der Regen hat aufgehört, denn ich liege hier ziemlich im Trockenen - es riecht sogar ein bisschen nach Erde und Büschen. Nicht wie woanders nach Müll oder Abgasen. So liege ich da. Auf den komischen Lärm achte ich nicht. Es brodelt und blökt und sirent irgendwo. Egal. Ich schiebe das Rauschen im Schädel weg und versuche, die Augen aufzukriegen. Geht nicht.

Es ist wohl jetzt April oder so. So einfach ist das alles nicht. Ich habe den Job verloren, mal wieder. Ganz früher war ich mal Übersetzer und habe nebenher für zwei oder drei Zeitungen gearbeitet. Bis sie mich bei den Zeitungen rausgeworfen haben, weil ich oft voll war. Und mit dem Übersetzen klappte es nicht mehr gut. Dann war ich Anzeigenverkäufer in der Banlieue im Westen. Da haben sie mich rausgeschmissen, weil ich meist voll war. Dann hab ich im Möbellager Möbel geschleppt, ganz weit draußen in der Banlieue in einem Neubaugebiet. Möbelschleppen, für sowas bin ich nicht gebaut. Die haben mich bald an die Luft gesetzt. Weil ich nicht dafür gebaut bin. Und weil ich eh immer voll war.

Zuletzt war ich Totengräber auf dem Friedhof von Puteaux. Was soll ich auf so einem Friedhof Tote eingraben?, und was soll ich erst Recht auf dem Friedhof von Puteaux... Obertotengräber oder so wird da keiner, und es gibt da noch weniger Kohle als mit Bettelei in der Stadt. Seitdem ich den Job los bin, lass ich mich richtig volllaufen. Das habe ich auf dem Friedhof ja auch gemacht. Weswegen die mir dann gesagt haben, "merde, casse-toi" - Scheiße, hau ab. Obwohl ich da auf dem Friedhof meist nicht völlig total voll war. Aber egal. In Puteaux kann man eh kaum leben, bis in die Stadt ist es eh zu weit, und die Flics von Puteaux lassen einen eh überhaupt nirgendwo bleiben.

Dann bin ich an die Seine runtergegangen und hab die Flasche leergemacht. Das Wasser war grün, ich hab es unscharf gesehen, ganz unscharfes Grün hinter unscharfem Zement. Vorne genauso unscharf wie hinten. Da war verdammt viel Verkehr auf dem Zement an der Seine. Gleich vor mir. Unscharfer Verkehr, unscharfer Zement. Die ganzen Bewegungen. Alles donnert hier auf dem Zement vorbei. Lastwagen, Autos, Mopeds, alles. Das kann eklig werden, wenn du voll bist und über den Zement rüber willst.

Irgendwie kam ich doch rüber, alles war unscharf, die Bewegungen, der weiche Zement und das Geländer aus Watte. Wer weiß, was das war, das Zeug da in der Flasche. Hinten bin ich dann auf die Brücke nach Neuilly geklettert. Immer über den Zement. Da rast wieder alles drüber. Egal, durch Neuilly musst du durchgehen, wenn du in die Stadt willst, centre ville. Im centre ville geht's noch, da gibt es diese Zeltplätze, wo sie einen schlafen lassen. Wo man sogar ein Zelt bekommt. Hat mir einer erzählt. Und es gibt Leute, die dir Suppe bringen. Sowas gibt's da.

Weit bin ich nicht gekommen, in Neuilly. Unter ein Gebüsch bin ich gekrochen, als die Flasche alle war. Da sieht einen keiner rumliegen. Es sind ja jetzt Blätter an den Zweigen dran. Da liege ich jetzt, die Sonne heizt mir links die Backe, ich kriege noch nicht die Augen auf und egal, ich spüre, dass es mir wohl ganz gutgeht. Relativ vielleicht.

Aber dieser Lärm. Kein Donnern von Lastwagen und sowas, auch nicht das Hallen der Metro von irgendwo, nein, es ist was Anderes. Es brodelt und blökt und sirent. Was ist das? Da redet doch einer. Nein, der redet nicht einfach so, der redet in einem Lautsprecher. In einem verdammt großen Lautsprecher, oder das sind gleich ein paar. Es dröhnt mir den Schädel voll.

Als ich mich zur Seite wälze, komme ich mit der Stelle an der Hand an irgendwas Hartes, und das tut so weh, dass ich die Augen aufreiße. Na immerhin. Irgendwas sehe ich. Aber was ist das. Da ist ja sowas komisch Blaues oben. Keine Ahnung, was das ist. Gleich vor mir steht was Rundes Gerades. Ein Metallbein. Ein Gestell oder sowas, und auf dem Gestell drauf weht was Blaues. Ein blauer Regenmantel. Da steckt einer drin im blauen Regenmantel. Ah so, ein Typ im blauen Regenmantel, der auf einem Gestell draufsteht. Von hinten seh ich den Typ im blauen Regenmantel, von hinten unten. Ah so, der redet da in den Lautsprechern, der ist das, der redet da im Rhythmus, und der rudert mit den Armen im Takt. Der blaue Regenmantel weht in blauen Wellen bis unten, immer im Takt.

Zu trinken gibt es hier nichts. Der Typ sagt im Lautsprecher jetzt was über Steuern, ich höre "les impôts", die Steuern. Was ist das gleich noch, die Steuern. Als es mir einfällt, sagt er was über Gesundheitswesen. Was sind das gleich noch, diese Gesundheitswesen? Als es mir einfällt, ziehe ich mich an dem Gestell hoch. Es geht erst nicht, weil ich nicht hochkomme, und weil ich mit der Hand aufpasse. Dann geht es. Ich schwanke und stelle mich hin. Jetzt steht der blaue Regenmantelrücken genau vor mir, rudert mit den blauen Regenmantelarmen, und der Typ drin redet von innerer Sicherheit. Ich überlege, was das gleich noch ist. Ich rudere mal so mit meinen Armen, der Typ rudert wieder mit seinen Armen, ich ruder wieder mit meinen. Und so rudern seine Arme mit meinen mit.

Da kommt auf einmal anderer Lärm. Von vorne kommt der. Klingt wie im Fußballstadion. Ich beuge mich ein bisschen zur Seite und sehe an der blauen Regenmantelschulter vorbei. Erkenne aber nichts, ist alles unscharf da. Aber der Lärm. Der blaue Regenmantel flappt zur Seite. Da, jetzt sehe ich was, das sind ja Leute, viele Leute, alles ist voll mit Leuten wie im Fußballstadion, und alle sehen sie zu mir hin. Als ich mit den Armen rudern und was von Gesundheits-Sicherheit oder war übers Trinken sagen will, greifen mich schwarze Greiferarme von rechts und von links. Sie greifen mich brutal und schleifen mich weg. In einem Affenzahn. So zackzack bin ich noch nie weggeschleift worden.

Als mich die schwarzen Arme in so eine schwarze Greiferwanne stopfen, klammere ich mich einfach an der Tür fest und dreh den Kopf. Da ist er, der Typ im blauen Regenmantel. Steht wieder auf seinem Gestell und sieht zu mir her. Ist das nicht der, der Präsident werden will? Das hat mir einer erzählt, der eine Zeitung gefunden hatte. Da war das Gesicht drin. Wie von einem schönen Nussknacker. Das ist er. Ich rufe rüber, obwohl ich ganz heiser bin, ich rufe "nee nee, du wirst kein Präsident, du bist doch nur so ein Typ im blauen Regenmantel".

Er hat mich nicht gehört, es ist zu laut hier und ich bin zu heiser. Da rudert er mit den Armen zu den schwarzen Greifern und ruft, "mais relâchez-le!", lasst ihn doch los. - Sie lassen mich los. Der blaue Regenmantel dreht sich wieder weg, biegt sich das Mikrofon zurecht, stellt sich in Positur und redet weiter. Über "l'europe moderne".
Mir ist das hier zu laut. Ich dränge mich zwischen die Leute und dann weiter nach hinten. Da finde ich vielleicht was zu trinken oder ein Frühstück.

Frau H aus B
19.12.2007, 06:23
Herr Cohn wohnt jetzt also in Österreich.

Stimmen
19.12.2007, 16:10
Komisch, daß du Herr Cohn sagst. Eben, als ich nebenan las, wie sich Hasi und Bärli gute Nacht sagen, dachte ich genau das gleiche: Er ist zurück.

Stimmen
19.12.2007, 16:11
Es ist dieses spezielle Mehltau-Feeling, das der Körper nicht vergißt.

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 16:20
Guten Tag. Geht es hier um irgend Leute & uralte Widerwilligkeiten, oder geht's auch mal um Geschichten?
Ach so. Da hab ich mich geirrt.

Ihr Beißreflex hin oder her, ich schreibe hier schon nicht, machen Sie sich keine Sorgen um Ihr Wohnzimmer. War übrigens fünf Jahre nicht hier. Auch nicht 'nebenan', keine Ahnung.

Stimmen
19.12.2007, 16:38
Schon 2 Postings ohne Gejiddel. Sollten wir uns getäuscht haben?

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 18:47
Naja, Wolfgang, auf der Höhe bist Du heute nicht. Hier schrieb bloß ein Cheb Klepinsky, der was zu erzählen hat und der nun kein Penner mehr ist. Aber nach Frau Hausbes und Deiner eifrigen Schützerarbeit bin ich's bloß. Cohn der "Mehltau".

Ich werd Dir hier keine Moralpredigt halten. Es gibt ja Schlimmeres als Mehltau. Der greift bloß rosa Zuchtrosen an und sowas. Nu, dann vernichtet man den und gießt weiter die Edelbegonien. Ein richtiger Schädling ist fieser, denn der wühlt überall usf. Oder ist das nur ein anderer Ausdruck? Egal.

Punk ist tot...

Frau H aus B
19.12.2007, 19:17
Das Ziehen in der alten Kriegsverletzung, es hat mich nicht getrogen.

Frau H aus B
19.12.2007, 21:13
Übrigens, und es ist mir ein Anliegen, das klar zu stellen: Soeben erhielt ich eine PN, jemand hat der inzwischen aus dem Klepinskyprofil verschwundenen Mailadresse nachgegoogelt und ist auf eine Seite geraten, auf der ein gewisser R.C. einen greulichen Unfug schreibt. Ich kannte diese Seite nicht, hatte mich lediglich über die österreichische Mailadresse gewundert. Ich habe Sie, Herr Cohn, ganz alleine an meiner allergischen Reaktion auf den offenbar einzigen Ihnen zu Gebote stehenden Schreibgestus erkannt, der das Äquivalent ist zu einem knopfäugigen Robbenbaby, das den Betrachter seelenvoll anschaut, während im Hintergrund böse Männer sich anschicken, es niederzuknüppeln. Nur dass das Robbenbaby gar kein echtes Robbenbaby ist, sondern ein Mann mittleren Alters in einem schlecht sitzenden Kostüm, und die bösen Männer sind Pappaufsteller.

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 21:53
Sie könnten einfach eine neue Geschichte gelesen haben. Aber nein, Sie stoßen sich übel an der Papierfarbe und regen sich über irgend Dinge auf, die ganze fünf (!) Jahre, drei erzene Zeitalter und siebzehn Leben her sind.

Ist doch Unfug.

Nehmen Sie das (und sich selber) man besser nicht zu Ernst.

Frau H aus B
19.12.2007, 21:58
Wenn ich mein weiter oben Geschriebenes richtig deute, so habe ich mich einzig an Ihrem Schreibstil gestoßen, einem Schreibstil, der, aber das sagte ich ja bereits.

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 22:04
Ach, okay. Also, anstößig sollte die Geschichte nicht sein.

Da ist mir wohl etwas entgangen.

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 22:51
PS.
Von Robbenbabies, allerley Bosheiten oder auch nur von Augen findet man in der Geschichte nichts. Auch nichts vom Autor. Der Icherzähler ist kein Guter, er säuft, weil er's tut, und er lebt halt so. Vorwürfe macht er ja keinem. Sie haben jedoch 'Opferhaltung' da im Schreibduktus gelesen. Da kann ich Sie beruhigen, denn der Ich-Erzähler ist meist nicht der Autor.

In Paris ist es Thema, dass es da so viele Obdachlose gibt, derweil Verbände, Gewerkschaften usf. für ihre Mitglieder mehr Geld fordern, das der Staat nicht mehr hat. Wie das einer derer empfindet, ohne Zeitung zu lesen und was zu wissen, darum geht es in der Geschichte. Jedoch, so politisch wie das nun klingt ist sie nicht.

Frau H aus B
19.12.2007, 23:12
...

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 23:33
Aha, ein Pelzklischee im kalten Polarklischee.

Und?

klesk
19.12.2007, 23:38
http://youtube.com/watch?v=XMyiMnQy9d4&feature=related

Cheb_Klepinsky
19.12.2007, 23:44
Klesk...
Der dumpfe Aufprall auf dem Kies, sehr fein. Orcas wissen das wahre Leben zu schätzen.
- Ein Fortschritt, dass ich nun immerhin zum Säugetier avanciert bin, denn nur Mehltau zu sein ist auf die Dauer allzu ungezieferig.

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 02:04
Noch ein PS zur guten Nacht.

Seitdem es nicht mehr nur um einen parasitären Pilz geht, handelt der Strang ausschließlich von Robbenbabies. Von der Geschichte, die oben steht, hat er bislang in keinem Wort gehandelt.

Erstaunlich?, hmja, eigentlich schon. Ich sag jetzt mal, inwiefern.

- Mehltau ist ein Pilzbefall, ein Parasit, der sich auf edlen Gewächsen breitmacht. Er saugt sie aus und zersetzt sie langsam. Mit so etwas Minderwertigem, Unreinem und Schädlichem wie Mehltau macht man kurzen Prozess. Da wird nicht verhandelt und nicht überlegt, sondern man erkennt den Mehltau aus tiefsinnig-innigen Bauchgründen, wenn er auftaucht, und dann ist er zu vernichten.
Weil erst dann alles gut wird.

Da drin steckt das ebenso alte wie widerliche hierarchische Gegensatzschema wertvoll/unwert, hochwertig/minderwertig, schaffendes/raffendes Kapital, tiefgründig/seelenlos, Wirtsvolk/Eindringling, arisch/fremdrassig usw. usf.

Schon im Mittelalter wurde gerne mit dem Schema gespielt, denn es fühlt sich so beruhigend und aufwertend an, dass man selber als Spielender alsbald hochwertig, reinblütig usf. gilt. Dann wurde auch mal Ernst damit gemacht, hier und da. Man ist ja nur da ganz Mensch wo man spielt, wusste Schiller tiefsinnig.

Im 19. Jahrhundert wurde das Schema so friseursalonmäßig populär, ja wohnzimmerfüllend kaminwarm, nach der Hefe der Veränderung duftend, anheimelnd und einfach zum Schenkelklopfen schön. Aber es war ja harmlos, denn außer ein bisschen Rangelei passierte den Leuten auf der Ungezieferseite kaum was. Im 20. Jahrhundert gab's dann mal richtig Verwirklichung, so richtig mit Opfersinn und Tiefsinn und allem, ganz wegen der Sache, ja um der Sache selbst Willen.

Danach war ein paar Jahre Ruhe. Aber die nervt ja jetzt zunehmend. Das ererbte schlechte Gewissen wird einem wieder eingeredet. Und dieser faustische Zweifel, ob man denn selber etwas Wert sei. Und man wird ja wohl mal noch was sagen dürfen, nicht? Es sind ja nur Worte.


- Zum Robbenbaby. Das ist das geborene Opfer. Es sieht einen so an, das ist ja nicht zum Aushalten. Da muss man sich ja selber ganz pfuibäh und grobklotzig fühlen. Was fällt dem eigentlich ein, so unschuldig herzusehen, das macht einen ja ganz wotanesk!, da muss man doch mal was gegen machen. Ist ja nicht zu ertragen, dieses widerlich unschuldige Opfer, dieser schleimigpelzige Vorwurf. Wie ekelhaft es uns seine Schwäche vorwirft. Und mit wieviel Unverschämtheit es uns aber den Hering aus der deutschen Nordsee wegfrisst, tonnenweise. Das mästet sich auch noch in unserem Vorgartenwasser. Nicht mal mehr richtig jagen darf man's. Weil, es ist ja Schonzeit. Obwohl die vorbei sein soll, wie schon 1985 ein CDU-Mensch gesagt hat. Aber so unverblümt. Das sollte man doch nicht. Lieber nur eine kleine Anspielung, damit jeder weiß, was gemeint ist. Ja, wir sind süffisant, das können wir, und beweisen kann's uns keiner, denn wir sind zu schlau.
Naja, das Ziel hat überhaupt nichts von einem Robbenbaby. Der Typ ist wie erwähnt mittleren Alters und trägt schlecht sitzende Kostüme. Aber jeder weiß, der lebt in Knüppelerwartung wie dieses Robbenbaby. Es reicht ein Wort oder ein Bildchen als Platzhalter. Haha, was für ein Spaß.

rron
20.12.2007, 02:10
Sie haben ja ganz toll recht, aber, wo Sie schon mal hier sind, viel interessanter: Wann geht es eigentlich mit den Unjuden (http://unjuden.de/) weiter, dem völlig unjüdischen Forum, das vor einem knappen Jahr starten wollte? Bitte nur Daten.

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 02:39
Was für Daten, rron. Können Sie PHP4? Ich nämlich nicht.
Das war eine Idee, mit deren einigermaßen Lesbarkeit, Aktualisierung usf. jemand täglich Stunden zubringen müsste. Dafür hat sich niemand gefunden.

rron
20.12.2007, 02:47
Ja, kann ich. Mit "Daten" meinte ich ein ungefähres Startdatum, weil das dort stehende "in Kürze" ja eine gewisse Zeitnähe vorgaukelt. Aber wenn es letztendlich nur an Technischem scheiterte, bin ich auch schon wieder beruhigt. Ich witterte nämlich ein wie auch immer geartetes bösartiges Beziehungsgeflecht auf sie.

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 02:53
Oh, da rühren Sie an Uraltwindigem, das rührt mir das pelzige Herz.
Sie können Php4. Nicht schlecht. Aber der, der sich da dransetzt, der muss immer damit weitermachen.
Daran scheitern solche Vorhaben.

Stimmen
20.12.2007, 03:09
Daten, Daten, wie prosaisch. Mich würden die versprochenen Inhalte mehr interessieren:


Falls Sie bereits einiges über das Judentum und leider über Antisemitismus, Philosemitismus und die damit zusammenhängenden Probleme für Juden immer und überall wissen, dann wissen Sie vielleicht auch etwas über gefälschte pseudojüdische Biographien (Wilkomirski), gefakte jüdische Identitäten (Delaey), virtuelle Fälschereien und all so etwas.

Was sollte denn da aufgearbeitet werden? Ihre eigene Geschichte? Ihr Gejiddel und wie man Sie nötigte, auf hagalil.com vom Namen Cohn abzurücken? Wie man von einer Opfergeschichte sprach, die Sie sich erfinden? Wie Sie zum Rabbi gingen, um überzulaufen, und der Ihnen sentimentale Gründe vorwarf und ablehnte? Wenn ich kurz hagalil zitieren (http://forum.hagalil.com/board-a/messages/3315/12674.html?1051786776) darf (1. Mai 2003, 00:26 Uhr):


Die Sache mit der "Opfergeschichte, die sich Einer erfindet" - alles richtig. Ich versuche, gut zwischen Faktum und Lieblingsvorstellung zu unterscheiden. Und dann könnte ich die Wände eintreten, wenn mir einfällt, wie sich mein Vater fühlen mochte, 1936, als er 16 war. "Redliches Tun", Susanna? Redlich bin ich sicher nicht. Ich tue irgendwas und weiß bestenfalls später mal, weshalb und wozu das jetzt falsch war. Vermutlich wollte ich mir selber eine Grube graben, als ich im letzten Jahr zum Rabbiner gegangen bin, wegen eines Übertritts, und dort mit meinem Großvater angefangen habe. Nach ein paar Minuten schickte er mich weg, denn ich hätte "nur sentimentale Gründe, Herr Robert". Beglückend war & ist das sicher nicht.

bangen
20.12.2007, 05:01
Das mit der Ablehnung durch den Rabbi ist doch ganz einfach. Schaut mal bei Wikipedia nach:

"Jeder Rabbiner und jede Rabbinerin werden und müssen den Kandidaten/in zuerst dreimal abweisen, um auch die Entschlußkraft testen zu können."

Wundert mich jetzt allerdings warum Cohn da nicht hartnäckiger gewesen ist.

Eine Einbürgerung in Israel müsste er jedenfalls ohne Probleme bekommen.

Tristram Shandy
20.12.2007, 10:28
Vielleicht gibt's im Second Life ein Israel? Da könnte es leichter sein zu konvertieren.

joq
20.12.2007, 10:57
Bangens Punkt ist nicht der schlechteste.

joq
20.12.2007, 10:58
Gott, ich habe Jehova gesagt. Entschuldigt. Das Ciprofloxacin ist schuld.

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 15:55
Das schadt' gar nix, solches zu sagen, Jockel, denn die Vokalisierung des Namens ist ohnehin falsch (sie stammt von deutschen Hebraisten im 17. Jahrhundert, die die Vokalisierungspunkte missinterpretiert hatten, welche die Massoreten unter das Tetragramm gesetzt hatten, um an die Vokalisierung des Titels Adonai zu erinnern. Jaja, mir fehlt hier Bier und Aspirin).

Bangens Punkt ist richtig. Man kann sich nicht einfach in einer jüdischen Gemeinde einschreiben lassen, wenn die Papiere der Mutter fehlen. Zumal das meist Karteileichen gäbe, finden die Rabbiner. Ich hatte es schwer.

Stimmens Trouvaillen interessieren nicht. Oh Sensation, eine halbprivate Äußerung von woanders hier ganz smart öffentlich gemacht und zur Verhandlung mal eben dem Publikum hingeworfen. Sieh mal an, da hat sich ja einer ne Blöße gegeben. Das mussen wir doch mal kolportieren. Um zu zeigen, dass der ein Pilz ist.

Stimmen, Du Würstel. Streng Dich besser mehr an, um nicht so poppig solipsistisch zu schreiben. Trotz Klagenfurt und allem. Lottmann lobt Dich schon. Du weißt, was das bedeutet.

ingwer
20.12.2007, 16:20
herr cohn, sie schreiben "halbprivat", wie ich glaube, in der hoffnung, dass nun jemand daher kommt und "aber" und "internet!" plärrt. sind sie wirklich so verzweifelt auf der suche nach einem killerwahl, der sie ein bissschen herumkickt?
entspannen sie sich, wir sind doch alle irgendwie opfer von irgendwas, meistens allerdings von etwas langweiligem, zivilisationsdrögem.

und ansonsten: a) erfundene geschichten haben hier noch nie interessiert. b) sie wurden hier gesperrt und sind nicht erwünscht. beides wissen sie.
bitte, beenden sie die diskussion durch schweigen, das würde ein strahlend positives licht auf sie werfen.

Klaus Caesar
20.12.2007, 16:24
Der Autor von Posting #31 in diesem Strang ist ein Doofian.

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 16:31
Ah ja, Regeln, Ingwer. Man strahlt, sofern man die einhält? Wie schön.
Dass es hier um mich (bzw. um das, was dies&jener davon glaubt) geht, ist wahrlich nicht auf meinem Dung gewachsen. Es sollte es um Klepinskys Geschichte gehen. Woher wissen Sie denn, dass die nicht passiert sein soll? G'schichten aus zweiter Hand, steht da irgendwo. Na denn.

Und sperren Sie nun Menschen oder sperren Sie Pseudonyme?

Übrigens, dieses Sperrthema ist nicht abendfüllend, denke ich.

Klaus Caesar
20.12.2007, 16:49
Eigentlich wollte ich mit #30 den Strang abschließen. Aber so passt's auch.

bangen
20.12.2007, 17:11
Tut mir leid, ich hatte eine Frage gestellt auf die Cohn ausweichend geantwortet hat.

"Man kann sich nicht einfach in einer jüdischen Gemeinde einschreiben lassen, wenn die Papiere der Mutter fehlen."

Ich denke entscheidend ist ob du Bar Mitzwah gemacht hast, also das der Konfirmation entsprechende. Ich vermute, du hast die Bar Mitzwah nicht gemacht. Deshalb musst du dich zum Religionsunterricht anmelden. Und ich denke viele hier wundern sich warum du dabei nach einem Versuch aufgegeben hast. Dass man da zuerst abgelehnt wird kann man überall im Internet, wenn man sich für das Thema interessiert lesen.

Wenn du Bar Mitzwah hast hättest du dem Rabbi nix von deinem Urgrossvater erzählen müssen.

joq
20.12.2007, 17:32
Wo ist denn diese Mitzwa Bar?

Stimmen
20.12.2007, 17:38
Hier (http://www.j-comm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=191&Itemid=96).

Klede
20.12.2007, 17:56
Da wird's dann natuerlich langsam pathologisch, und ich meine jetzt nicht Stimmen. Die Geschichte da oben habe ich sogar gelesen, und es ist der gleiche onkelhafte Quatsch wie ehedem, der gleiche Stil: parataktische Wiederholungen bis der Arzt, pardon, die Polizei kommt.

vir
20.12.2007, 18:48
Hier gibt es nur einen Ausweg: Den Mann sofort in den Senat aufnehmen.

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 20:28
Hi Bangen. Weil Du fragst, antworte ich mal. Nein, wieso sollte ich was aufgegeben haben? Man weiß ja, dass es mir selten einfällt, irgendwas sein zu lassen... es dauert nur. Zumal es irgendwo einen Skandal gab, jaja, Rron hat ihn ahnend angedeutet. Die Rabbiner kennen ihre Pappenheimer, und einer, der mich Pappenheimer ziemlich gut kennt, sagt, Geduldgeduld, das kriegen wir schon noch hin. Also.

Wüsstest Du, was parataktische Wiederholungen sind? Ich nich so.


Senat -?

joq
20.12.2007, 21:23
http://de.wikipedia.org/wiki/Parataxe

Cheb_Klepinsky
20.12.2007, 21:45
Aha, Satzreihungen. Parataktische Wiederholungen sind also Wiederholungen von Satzreihungen. Sieht nach Sätzen aus.

Es gibt ja auch noch das Hamburger Dogma (http://www.probsthayn.de/1188/index.html), das jetzt keiner mehr befolgt. Es zwang u.A. zu diesen Parataxen, und das strafft einen Text. Zu viele davon wirken allerdings zu gewollt.

Tante Alighieri
21.12.2007, 00:17
Dies ist ein Posting nach dem Hamburger Dogma.



(erfüllt sogar 8.)

Tante Alighieri
21.12.2007, 00:21
Ich fühle, dass dies kein Posting nach dem Hamburger Dogma ist.

Tante Alighieri
21.12.2007, 00:22
Dies war auch kein Posting nach dem Hamburger Dogma.

Tante Alighieri
21.12.2007, 00:44
Dann ist dies hier ja jetzt wohl auch keins von diesen Postings nach dem Hamburger Dogma.

Verboten Wolf
21.12.2007, 01:36
Man kann ja noch nicht mal "dämliches Hamburger Dogma!" sagen, ohne die Regeln zu brechen. Ein dämliches Dogma ist das.

G.A.Schangscherall
21.12.2007, 02:55
Ähmdoch, Verboten Wolf, in Anführungsstrichen dürfen Sie. Das steht im drittletzten von Herrn Probsthayns Sätzen. Ich enteile nun wieder. Um keine dogmatischen Klammern zu kriegen. Wer weiß. Nacht ("gute" N. entspricht nicht dem usf.)