lost in translation
23.10.2007, 12:51
Ein einsamer Abend im Hotelzimmer, mit Room Service vor dem Fernseher? Diese Aussicht liess mich einen langen Spaziergang am Mainufer in Richtung Offenbach unternehmen, mit dem Ziel in der jüngst wiedereröffneten Gerbermühle zu Abend zu Essen.
Aus der früher eher biederen Mühle ist nun ein trendy Boutique Hotel geworden. Die Klientel war nicht unbedingt trendy, aber “well heeled”. Da ich im Restaurant nicht vorbestellt hatte, wurde mir ein eher schlechter Tisch am Eingang zugewiesen, doch dieser Nachteil wurde damit aufgewogen, dass ich die Kundschaft eingehend mustern konnte. Schon Goethe war gerne hier eingekehrt, doch heute abend sollte sich ganz andere Prominenz einstellen.
Ich kaute gerade an meinem gekochten Ei aus der Frankfurter Grünen Sauce, als am Eingang der Maitre d’ und, wie es mir schien, der Chefkoch, einen neuen Gast umwuselten. Zurückgegelte Haare, die Augenlieder auf Halbmast, der Teint ein bisschen zu sehr gebräunt, und ein gut geschnittener, wenn auch leicht zu enger Anzug – Michel Friedman. “Der Oelprinz” entfuhr es mir leise. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr im Fernsehen gesehen, und die letzten mir erinnerlichen Schlagzeilen drehten sich um eher unappetitliche Verwicklungen in der Rotlichtszene.
Michel grüsste das Personal gnädig mit Handschlag und wurde zu seinem – im Vergleich zu meinem – weitaus besseren Tisch geleitet. In Damenbegleitung, gleich welcher Art, war er heute abend nicht, sein Dinner Kompagnon war ein eher älterer Herr mit schütterem Haar. Michel sass nun an einem Tisch hinter mir, und so gestaltete sich eine weitergehende Beobachtung als schwierig, es sei denn ich hätte mit permanenten Kopfrecken unangehme Aufmerksamkeit erzielen wollen.
War Michel ein B-Promi, der ab und zu sich mit A-Prominz tummelte, oder gar A-Prominenz die zeitweilig in die C-Klasse abgerutscht war? Auf diese Frage konnte ich keine Antwort finden (und vor meinem geistigen Auge hatte ich ohnehin den Oelprinz aus dem Karl May Film, der versucht ahnunglosen Investoren falsche Oelquellen anzudrehen), und so zahlte ich und wanderte zurück nach Frankfurt.
Aus der früher eher biederen Mühle ist nun ein trendy Boutique Hotel geworden. Die Klientel war nicht unbedingt trendy, aber “well heeled”. Da ich im Restaurant nicht vorbestellt hatte, wurde mir ein eher schlechter Tisch am Eingang zugewiesen, doch dieser Nachteil wurde damit aufgewogen, dass ich die Kundschaft eingehend mustern konnte. Schon Goethe war gerne hier eingekehrt, doch heute abend sollte sich ganz andere Prominenz einstellen.
Ich kaute gerade an meinem gekochten Ei aus der Frankfurter Grünen Sauce, als am Eingang der Maitre d’ und, wie es mir schien, der Chefkoch, einen neuen Gast umwuselten. Zurückgegelte Haare, die Augenlieder auf Halbmast, der Teint ein bisschen zu sehr gebräunt, und ein gut geschnittener, wenn auch leicht zu enger Anzug – Michel Friedman. “Der Oelprinz” entfuhr es mir leise. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr im Fernsehen gesehen, und die letzten mir erinnerlichen Schlagzeilen drehten sich um eher unappetitliche Verwicklungen in der Rotlichtszene.
Michel grüsste das Personal gnädig mit Handschlag und wurde zu seinem – im Vergleich zu meinem – weitaus besseren Tisch geleitet. In Damenbegleitung, gleich welcher Art, war er heute abend nicht, sein Dinner Kompagnon war ein eher älterer Herr mit schütterem Haar. Michel sass nun an einem Tisch hinter mir, und so gestaltete sich eine weitergehende Beobachtung als schwierig, es sei denn ich hätte mit permanenten Kopfrecken unangehme Aufmerksamkeit erzielen wollen.
War Michel ein B-Promi, der ab und zu sich mit A-Prominz tummelte, oder gar A-Prominenz die zeitweilig in die C-Klasse abgerutscht war? Auf diese Frage konnte ich keine Antwort finden (und vor meinem geistigen Auge hatte ich ohnehin den Oelprinz aus dem Karl May Film, der versucht ahnunglosen Investoren falsche Oelquellen anzudrehen), und so zahlte ich und wanderte zurück nach Frankfurt.