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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klammer, Franz (Groessenverhaeltnisse)



l_tu
17.11.2001, 00:49
...

Benzini
17.11.2001, 01:09
Sie gibt dem Wort sich völlig hin,
Benzini spürt Adrenalin:

Durch Krankraft kurz dahingerafft
der Schleppliftbügel vollends schafft

Und Degenkämpfergesten
gehörn im Genre zu den besten.

Benzini dankt der Poesie
hier oder nirgens, wo auch wie.

Bartholmy
17.11.2001, 01:59
Es gibt einen Berg namens Dobratsch! - Mannomann. Da müsste doch eigentlich der Berg der Paparazzte sein.
Mehr davon!

Walter Schmidtchen
17.11.2001, 19:59
Ich wiederhole mich immer wieder, aber es muss gesagt werden:
Diese Geschichten von Ltu haben in ihrer angenehmen Kürze derartig viele grossartige Bilder, das man immer wieder versöhnt ist, wenns einem schlecht geht, wie mir heute.
Ich war gestern in Klagenfurt, und es ist dann doch länger geworden. Kathi Maierhofer auch getroffen, viel getanzt und sie schüttelte ihr karottenfarbenes Haar

Benzini
18.11.2001, 01:56
Nur Gelbfarbton in Langenscheidt
Benzini findet das zu weit.

(Benzini haßt eigentlich kleinliche stilistische Meckereien, fand sich aber bei der zweiten Lesung genötigt dies herauszufinden, denn es stört die guten Bilder.)

l_tu
18.11.2001, 02:27
...

Benzini
18.11.2001, 03:45
Stilistik ist ein gelbes Feld
Der Ponds ist grün und kostet Geld.

Aber zum Thema Größenverschiebung hat Benzini auch noch eine kleine Geschichte auf Lager-Bier:

Also da war mein Vater, die Gardinen und der Krieg. Mein Vater, ein guter Kerl, ein großer Mann, der manchmal die Gardinen aufhängen musste. Immer wenn er die Gardinen, die meine kleine Mutter ihm anreichte, vor die Fenster hängt, war Weltuntwergang. Er stand über mir, unendlich groß, die Gardinen wehrten sich dagegen aufgehängt zu werden, mein Vater fluchte und schrie rot wie eine entzündete Pustel, zerhackte Gott und die Menschen in tausend häßliche Einzelstücke, und legte die gemeine welt in Schutt und Asche.

Benzini war froh, daß dieser Krieg von dem sein Vater so oft erzählte zu Ende war. Es machte ihm Angst zu denken:

Mein Vater im Krieg, wo jeder Mann seine Waffe hatte, und irgendwo müssen die Gardinen aufgehängt werden.

Der schöne Maat
18.11.2001, 04:48
Hallo Benzini!
Ich bin der schöne Maat und Du sollst keine Angst haben. Du solltest stattdessen immer so schöne Geschichten niederschreiben wie gerade eben. Dem schönen Maat wird's dabei ganz warm ums Gemüt. Wo wir gerade davon sprechen, schau mal, dieses warme, pochende ...

Hilde
18.11.2001, 11:49

Sabeta
18.11.2001, 12:02
dieser strang ist leider unterherum zum grabbeltisch geworden. und das hat eine l_tu geschichte nicht verdient.

DonDahlmann
18.11.2001, 17:50
Ich konnte Maate noch nie leiden. Dafür aber ltu um so mehr. Hast meinen Sonntag gerettet mit dieser schönen Geschichte.

honz
18.11.2001, 23:20
Man erkennt die Perfektiion sofort, jedes weitere Wort ist überflüssig, man sitzt sprachlos da und staunt vor Glück, dabei sein zu dürfen bei der Offenbarung, der Epiphanie ohne Gott, wenn eine großartige Schriftstellerin aus dem Ei sachlüpft.

Frau H aus B
18.11.2001, 23:57
Ja, diese Geschichte ist staunenswert, wie alles, was ich bislang von l_tu gelesen habe.

frosch2
19.11.2001, 00:51
Als ich die schöne Geschichte von l_tu gelesen hatte und danach Elpenors ebenso erhebendes sonntägliches Selbstgespräch, seine Thesen zur idealen Erziehung, die man durchaus auf dieses Forum übertragen könnte, kam mir zwangsläufig der Gedanke für einen sinnvollen Strang. Aus vielleicht egoistischen Gründen. Aber wer wollte nicht ein Riese mit Krankraft werden? Thema wäre das Verhalten unserer Eltern, was daran störte und was liebenswert war. Was uns besonders geholfen hat. Oder Situationen die noch heute weh tun, nach langer Zeit. Schön wäre es, wenn er sich zu einem kleiner Ratgeber für die inzwischen zu Eltern gewordenen Kinder entwickeln könnte.

Eine kleine Anmerkung noch zur marginalen Rolle der Verwandtschaft im ersten Satz. Ich bin der Überzeugung, daß Eltern anfangs immer geliebt werden, als instinktive Strategie des Überlebens. Bleibt diese Liebe unerwidert, erkrankt die Psyche des Kindes. Wird die Liebe dagegen zurückgegeben, haben die Eltern gegenüber anderen ebenso warmherzigen Personen einen Vorsprung, der nie einzuholen ist; einen unschlagbaren Bonus.

Andrea Maria
19.11.2001, 00:53
Eine grössenverhältnismässig grosse Geschichte aus meiner nicht engeren Heimat obendrein. Wie schön.

Benzini
19.11.2001, 01:09
Eine Geschichte, Ltu, die offenbar sogar genug Atem besitzt, einigen Totgeglaubten wieder Leben einzuhauchen. Und nicht zu knapp.

Obwohl Benzini immer noch findet daß etwas Eiweiß daran klebt.

l_tu
19.11.2001, 01:36
...

frosch2
19.11.2001, 02:25
Liebe l_tu, es geht mir ganz genauso. Und das, obwohl man beim Sohn gemeinhin die bessere Beziehung zur Mutter vermutet. Zwar fahre ich nicht mehr mit meinem Vater in den Urlaub - das letzte mal liegt bestimmt über fünfzehn Jahre zurück, wir besuchten zu zweit seine alte schöne Heimat im Riesengebirge – aber ich würde immer noch eher mit ihm fahren wollen, als mit meiner Mutter. Sie hat den Anspruch, Probleme nicht unter den Tisch zu kehren, und brachte die teilweise unseligen Familienkonferenzen in unser Heim, reagiert in dieser schematischen Offenheit jedoch extrem empfindlich auf kritische Bemerkungen jedweder Art. Mit der Folge, daß ich es inzwischen aufgegeben habe, negative Kritik zu üben. Man zieht als ewiges Kind in jedem Falle den Kürzeren. Streit ist immer anstrengend und meist sinnlos. Der Charakter eines Menschen wird nach meiner Erfahrung sehr früh festgelegt und ist dann nur noch in Grenzen wandlungsfähig. Erwachsen werden heißt auch, die Fehler der Eltern zu akzeptieren.

Und jetzt geht's ab in die Falle. Gute Nacht.

l_tu
19.11.2001, 03:19
...

Tylor Durdon
21.11.2001, 13:54
Wunderbar erzählt l_tu. Ob's der Papa wusste?

Ignaz Wrobel
21.11.2001, 15:08
Was heißt "So, hazma obe"?

tschisi
21.11.2001, 15:26
"Kommt, laßt uns mit großer Geschwindigkeit hinunter fahren."

so ungefähr.

"hazma" heißt soviel wie "heizen wir" - "hazn" ist die Infinitiv-Form, heißt also soviel wie rasen, sich sehr schnell fortbewegen. "obe" oder auch "owe" erklärt sich wohl von selbst, bedeutet "hinunter".

bitte.

Walter Schmidtchen
21.11.2001, 16:02
tschisi, Du hast "So" vergessen, erklär das doch bitte auch mal

tschisi
21.11.2001, 16:09
nein, ich geh jetzt ins Bett.

Ignaz Wrobel
21.11.2001, 16:34
Achso, ja, "Kommt, laßt uns mit großer Geschwindigkeit hinunter fahren!" kenn ich auch noch, das haben wir uns auch immer beim Skifahren zugerufen.
Manchmal kam die Antwort: " Nein, lieber nicht, ich habe mir beim gestrigen gemeinsamen Alkoholgenuß in unseren touristischen Unterkunft mit Vollpension einen anhaltenden Schmerz im Hinterkopf zugezogen, so daß ich es vorziehen würde, mit eher geringer Geschwindigkeit hinunter zu fahren!" Wie das wohl Franz Klammer ausgedrückt hätte?

l_tu
21.11.2001, 16:40
...

kathi m.
21.11.2001, 16:44
"Nach da sauferei gestan, wars gscheida wonnma a bisale kamota forn tatn, manst nit a?"

l_tu
21.11.2001, 16:50
...

Tristram Shandy
21.11.2001, 17:03
Ich habe erst gelesen:
"Ich habe meinen Papa sehr gern, er mich auch, auch wenn er nur marginal damit zu tun hat, dass wir verwandt sind"

Ignaz Wrobel
21.11.2001, 17:06
Schön, danke. Ich ahne , was kamota heißt.

honz
21.11.2001, 20:52
Es gibt eine legendäres Interview mit franz Klammer, er hat irgendein Schirennen gewonnen, und ist geragt worden , wie er das gemacht hat, darauf hin antworte er: zerscht bin i aufa gfoan, und dann is oba gangn, aber ich habe das glaube ich schon irgendwo mal geschrieben

hanswasheiri
27.11.2001, 11:45
Ich habe statt hazma oba hamza oba gelesen und gedacht, es müsse wohl So, haben wir sie oben heissen. Und bei honzens letztem Beitrag habe ich zuerst gelesen, das FK über ein Skirennen geragt wurde.

honz
24.09.2002, 18:44
Und was macht der Papa von dem Kind des Kindes mit der Orange?

l_tu
24.09.2002, 22:34
...

Albin Kessel
05.03.2004, 11:32
!

raumoberbayern
28.12.2006, 02:46
schon wieder Winter!