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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Profitlich, Markus Maria (schnauzt seine Frau an)



Mirzel
26.11.2006, 01:37
Es waren seltsame Tage, damals mit meiner neuen Freundin.
Vor Jahren war sie bei den Freikirchlern gewesen, aber schon länger dort ausgetreten; jetzt war sie in Köln zur Hochzeit einer ehemaligen Betschwester , die aber immer noch fleissig frei betete, geladen.
Ich, "der Neue", durfte mit.
Bei der Hochzeitsfeier hatte sich das Brautpaar entschlossen auf die wirklichen Highlights, die eine solche Prozedur bei Freikirchlern zu bieten hat, zu verzichten- wohl, damit die Nicht-Freikirchler sich nicht allzusehr befremdet fühlten -, und so kam ich leider um die Erfahrung leibhaftig erlebten Glossolalierens in einer Kirche herum.
Schade.
Dafür aber gab es dann am späten Nachmittag ein nettes Hochzeitsfest im Schokoladenmuseum.
Nett war’s, auch die Leute, fast allesamt "Pfingstler", sehr gesprächig und freundlich.
Unter ihnen befand sich auch der aus FilmFunkFernsehen inzwischen recht bekannte Herr Profitlich nebst Gattin.
Es dämmerte bereits, als endlich die allseits so beliebten Kleinkunststückchen geboten wurden, die jede Hochzeitsfeier begleiten; auch Herr Profitlich wollte offensichtlich nicht abseits stehen und führte einen Sketch mit seiner Gattin auf; da die zwei Hochzeiter sich offenbar in einem Büro kennengelernt hatten, lag ein Bürosketch nahe.
Man zeigte also den altenalten "Any Key"-Sketch ("Sie müssen einfach irgendeine Taste drücken!" - " … und wo finde ich diese Irgendeine-Taste?").

Offensichtlich war Herr P. allerdings mit der Vorführung seiner Gattin nicht unbedingt zufrieden - wahrscheinlich hatte sie ihm sein Stichwort nicht mit genügend Emphase geliefert -, und so wurde ich halb hinter der Bühne, halb noch vor Publikum Zeuge, wie der Herr Profitlich mehrere Minuten lang seine Frau anschnauzte.
War nicht schön.

Tja, und dann mussten langsam auch alle nach Hause.
Das Ende der Feier, die eigentlich bis in die Nacht dauern sollte, war so gegen 8 Uhr abends und noch am nächsten Tag auf der Heimfahrt nach Hamburg dachte ich oft an die schönen Stunden, und dass die Freikirchler wirklich nett und ausgelassen feiern können.
Und Herr P. wirklich schnauzen.