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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wennemann, Klaus - Fahndung in Bodennähe



Rabauke
27.07.2006, 23:28
Vor einigen Jahren, es war an den frohen Tagen zwischen Weihnachten und Silvester, versackte ich mit einer Freundin auf dem Hamburger Berg, einer Seitenstraße der Reeperbahn. Wir schenkten uns in einer Bierstube namens Blauer Peter (damals noch ein absoluter Geheimtip unter denen, die das Leben studieren wollten, oder denen, die bereits ihr ganzes Leben studierend verbracht hatten) kräftig ein. Das Ziel war klar: betrunken werden, Sex haben, nachmittags Indianerfilme sehen, Käsekuchen im Bett. Da es zu Weihnachten den ein oder anderen Schein (damals Lübecker genannt) von Oma für ne anständige Jeans oder einen vorzeigbaren Haarschnitt gegeben hatte, saßen die Taler locker. Ich erinnere mich nicht mehr, ob auch zu jener Zeit schon ein Haarschnitt preislich einer Jeans nahe kam oder ob man für die Asche ein ganzes Jahr jeden Tag hätte zum Friesen-Klaus gehen können. Was unsere oder zumindest meine ungehemmte Trinkbereitschaft außerdem förderte, war der ebenfalls in dieser eigentlich besinnlichen Zeit ausgefochtene Krach mit meiner damaligen Freundin (wir trennten uns in viereinhalb Jahren 13 mal offiziell). Jedenfalls hatte sie mich des Feldes verwiesen und ich verbrachte einige Nächte bei meiner ehemaligen Nachbarin, die nicht unweit meiner damaligen Freundin lebte. Auf diese war ich eigentlich angewiesen, denn schlief ich nicht bei ihr, verbrachte ich die Nächte wahlweise zwischen Ziegen- und Kaninchenfellen auf dem Zuschneidetisch im Keller eines ehemaligen Kürschners in der Eidelstädter Ecke oder im nur 25% beruhigten Wasserbett meines damals besten Freundes. Beides keine wirklichen Alternativen zu der lacklila-bestuckten Einzimmerwohnung meiner kleinen Öko-Braut.

Frau Sommer und ich waren also auf Piste und zogen uns so richtig zu, ein St. Pauli Gedeck nach dem anderen, nur unterbrochen von ein wenig Gezappel zu den unharmonischen Klängen der Pixies, dem Toilettengang oder einem Wodka-Lemon. Zu vorgeschrittener Stunde landeten wir in einem Tanzgeschäft in dem gleichgeschlechtlich gesinnte Damen ihre sündigen Körper aneinanderrieben. Mir wurde nur Einlass gewährt, weil Frau S. die Türsteherin kannte. Warum das so war, hab ich mich in dem Moment nicht gefragt, denn eigentlich war mir diese Neigung von Frau S. stets verborgen geblieben und auch ihr gemeinhin als umtriebig bekannter Körper wies keinerlei Merkmal auf. Männer hatten jedenfalls dort eigentlich keinen Zutritt. Was in dem Laden vor sich ging, kann ich leider nicht wiedergeben, da ich das Treiben im Trockeneisnebel nur schemenhaft erkennen konnte. Egal - wir tankten weiter und irgendwann hatten wir uns aus den Augen verloren. Ich stand ein bißchen fehl am Platz herum, sah Frau S. nicht mehr wieder und beschloß, einen vorläufig letzten Absacker im 'Goldenen Handschuh' zu nehmen.

Der GH ist eine ehemalige Boxer Pinte, in dem heute wie damals nur die ihre Freizeit verbrachten, die vom Leben nichts mehr zu erwarten hatten, außer vielleicht einer Flasche Hardenberger am Tag. Ich hatte den Laden einige Wochen zuvor zum ersten mal betreten, ich war allein und als ich eintrat, lagen zwei betrunkene Frauen um die 40 in Trainingsanzügen auf dem Boden und versuchten sich gegenseitig blaue Flecken zuzufügen. Da wußte ich, hallo, das ist mein Laden. Ich möchte vorwegnehmen, dass ich im Laufe der Jahre dort viele, wenn auch oft genuschelte Gespräche geführt und sehr nette Menschen kennengelernt habe. Jedenfalls machte ich mich auf den Weg zum besagten Goldenen Handschuh, hielt noch kurz bei Rosies Bar inne, forschte im Anker und im Roschinsky nach Frau S's Verbleiben, traf sie aber nirgends an. Ich verweilte also noch das ein oder andere Holsten im Handschuh, unterhielt mich eine geschlagene Stunde mit einem Damenstrumpfhersteller, der es vorzog im Waidmannskostüm Trinken zu gehen (schlimmer hätte er in den von ihm hergestellten Stoff- und Wirkwaren auch nicht aussehen können) und wollte mich dann gegen 5 Uhr morgens schwer getränkt auf den Heimweg machen.

Nur wohin? Also flux bei Frau S. zuhause angerufen, aber niemand nahm ab. Ich ging davon aus, dass sich meine Übernachtungsmöglichkeit und damit die Option auf Beischlaf, Winnetou II und Backwerk erledigt hatten. Ich sah Frau Sommer förmlich vor mir, eng umschlungen mit der Türsteherin, auf ihrem Hochbett, auf dem man dank der 4,30 m Deckenhöhe auch im Stehen keinen zumindest materiellen Schaden anrichten konnte. Und irgendwie sah ich mich auch zwischen den beiden ... Aber das wird wohl eine ewige Männerphantasie oder einigen nicht kamerascheuen muskulösen Osteuropäern vorbehalten bleiben. Also beschloß ich nach Finkenwerder, dem direkten Elbvorort zu fahren. Ich hatte noch einen Wohnungsschlüssel des o.g. Wasserbett-Freundes, mit dem ich einige Zeit zusammengewohnt hatte, und erdachte mir dort auszunüchtern. Dazu mußte ich allerdings vom Kiez durch den Elbtunnel jetten, was zu dieser Uhrzeit zumindest mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (es fährt die Buslinie 150) nicht möglich war, denn um diese Uhrzeit war das einzige nutzbare öffentliche Verkehrsmittel das unangschlossene Fahrrad des Einlassers vom Kolibri. Als ich mich also in ein Taxi setzen wollte, ernüchterte mich die Tatsache, daß ich ca. 160 DM durch meine oder freundschaftlich gesonnene Kehlen hatte laufen lassen. Im Portemonnaie: nada, nix, niente, kein Geld fürs Taxi, nur die leicht vom Hartgeld angegriffene Naht meiner Mooshammer- (Gott hab ihn selig) Börse. Nachdem ich in meinem Brausebrand vergeblich einige Taxifahrer versucht hatte, davon zu überzeugen, mich umsonst nach hause zu fahren, kam mir eine, wie ich fand, zündende Idee: Bedingt durch die direkte Nähe Finkenwerders zum Hamburger Hafen, gehörte das ehemalige Fischerdorf zum Zollbezirk Hafenrand und die zuständigen Streifen der Polizei fuhren direkt von der Davidswache aus dorthin, um nach dem Rechten zu schauen. Und diese Wache lag verschwommen direkt vor meiner Nase.

Da dachte ich mir, die Herren in Grün könnten mich doch mal eben rumbringen, wenn sie denn ohnehin in die Richtung fuhren. Diese kleine Gefälligkeit des Mitnehmens hatte ich noch in bester Erinnerung aus meiner Jugend. Kam ich doch aus einem Dorf südlich des Stroms, in dem jeder jeden kannte und es auch für örtliche Polizeioberdienst-Anwärter kein Problem war, ein bekanntes Gesicht nachts während einer Streifenfahrt aufzulesen und vor dem elterlichen Gehöft abzsetzen. Ich betrat also die Wache. Um Mitleid zu erschleichen, erzählte ich, ich wäre bestohlen worden (hicks!). Aber das kam irgendwie nicht an, denn ich war wohl schon der zweihundertdreiundsechzigste mit dieser Erklärung in jener Nacht. Der Herr Polizist empfahl mir sodann, zwei Stunden auf den Bus zu warten und als ich etwas ungehalten wurde, setzte er noch einen drauf und riet mir, dann doch durch den Elbtunnel zu laufen. Wer schon mal durchgefahren ist, ahnt, dass das nicht möglich ist. Trotzdem verabschiedete ich mich mit den Worten: Das mach ich jetzt auch! Ich war keine 10 Meter weit getorkelt, da holte mich der Wachtmeister ein und bat mich zurück in die Wache. Das wäre alles nicht so gemeint gewesen und er hätte einen Tip für mich. Na jetzt sieht er sich Orden, Schulterklappen und die Walther einem Nachfolger übergeben, dachte ich ...

Folgenden Rat, den er mir wie folgt nahebrachte, hatte er für mich: Für zivile Beamte, die zu Fuß unterwegs sind, wird jeden Tag ein Passwort ausgegeben. Dieses kennen nur die Beamten selbst und alle, aber wirklich alle Hamburger Taxifahrer. Sollte also ein Polizist einmal einen Täter verfolgen müssen, könne er einem Taxifahrer das Codewort nennen und der müsse ihn dann fahren, egal wohin, egal wie weit. In meinem trunkenen Zustand gefiel mir diese Offerte. Ich hatte eh einen schon damals unmodernen Trenchcoat an und beim verlassen der Wache schlug ich den Kragen hoch, steckte mir eine Lucky in den Mund und fühlte mich schlagartig wie irgendwas zwischen Hinkebein Colombo und Breitkreuz Schimanski. Der Code für diesen Tag lautete nach Aussage des Polizisten 'Morgenstund hat Gold im Mund'. Ein bißchen mulmig war mir, aber Drang zur Aqua-Liege schien größer. Also wartete ich drei, vier Taxen ab, bis ich einen nicht ganz so helle aussehenden Fahrer ausgemacht hatte und stürzte aufs Taxi zu, riß die Tür auf und gröhlte: Mooooohhhhoooorgennnnstuuuhhhhund haaaat Goooollllllld immmmmm Muunnnnnd!

Das der Taxifahrer nur mit 'Alles klar, wo solls hingehen?' antwortete, irritierte mich (noch) nicht. Gerade als ich Anweisung geben wollte, den Wagen vor uns zu verfolgen, fiel mir ein, das dieser von mir als Täterfahrzeug eingestufte ja vielleicht auch in eine ganz andere Richtung fahren könnte. Ich musste also kurzfristig umdisponieren und erfand die Drogenübergabe in Finkenwerder. Dieser war eine über einwöchige Observation vorausgegangen und ich hatte meinen vierten Einsatz vor Ort. Aber heute nacht sollte der Zugriff erfolgen und wie schlecht bezahlt wir Beamten doch wären, setzten wir doch täglich für die Allgemeinheit unser Leben aufs Spiel. Ich selbst hatte bei einem ähnlichen Einsatz einen Kollegen verloren und morgen am Sonntag, meinem einzigen freien Tag, würde ich mich um seine Hinterbliebenen kümmern. Aber heute erst mal Zugriff mit anschließender Sicherstellung der Betäubungsmittel und Sicherheitsverwahrung der Verdächtigen. Aber mehr als ein 'ja ja' war dem Fahrer aber nicht zu entlocken. Irgendwann während der mir endlos erscheinenden Fahrt sagte irgendetwas in mir, dass etwas ganz, ganz schief lief. Der Alkohol entriss mir seine Wirkung und ich startete einen letzten Versuch, in der Hoffnung, das es dieses Codewort wirklich gab. Während wir in meine Zielstraße einbogen, fragte ich, wo er als Fahrer denn für solche Fahrten wie diese, also eine eigentlich als Dienstfahrt zu verbuchende, das Geld herbekommen würde? Musste nicht der Hamburger Senat dafür aufkommen? Das war wohl keine gute Frage, denn er sah mich fragend an. Ich erzählte ihm von dem Passwort, das ja schließlich jeder Fahrer, also auch er, kennen müsse. Es war ihm nicht bekannt. Wenigstens war er verunsichert und er behauptete, er hätte an jenem Morgen später angefangen und er würde sich deshalb nochmal in der Zentrale rückversichern. An seinen verspäteten Dienstbeginn klammerte sich jetzt meine letzte Hoffnung. Und daran, dass dieses ominöse Passwort erst heute morgen in Hamburg eingeführt wurde und ich sozusagen einer der Erstnutzer wäre. Mein Chauffeur erzählte der Zentralendame, er hätte hier einen Fahrgast sitzen, der behauptet er wäre von der Kripo und bevor er die Codewort-Frage fragen konnte antworte die Dame aus der Zentrale kurz und knapp, dann müsse ich mich ja als solcher ausweisen können. Noch nebeliger als in der Mitte meines bunten Abends zuvor hörte ich ihre Worte: 'Ich schicke ne Streife vorbei'...

Ich war zu platt um wegzurennen, also saßen der Fahrer und ich gute 10 Minuten wortlos nebeneinander, bis der grün-weiße Opel um die Ecke bog. Ohne Sirene, aber immerhin mit Blaulicht. Wankend ausgestiegen, wurde ich von der Obrigkeit per Handschlag begrüßt, wie man eben Kollegen begrüßt. Auch wenn sie nicht auf der gleichen Dienststelle ihren Auftrag verrichteten. Ich erzählte ich den beiden Herren meine Vorgehensweise und während der eine meine Personalien aufnahm, lag der andere sich den Bauch vor lachen haltend auf der Haube seines Einsatzfahrzeuges. Ich erwähnte noch unseren Kollegen auf der Davidswacheund seinen Tip, erntete aber nur böse Blicke. Nach schriftlicher Dokumentation der Begebenheit durfte ich schlafen gehen. Wenigstens das klappte. Als ich am frühen Nachmittag aufwachte, war an Käsekuchen nicht zu denken ...

Um's jetzt kurz zu machen: die Fahrt habe ich per Überweisung wenige Tage danach beglichen. Jedoch wurde ich einige Monate später schriftlich zu einer Geldstrafe von 1000 DM wegen Erschleichung von Dienstleistungen und Amtsmissbrauch verurteilt.

Was das Ganze mit Klaus Wennemann zu tun hat? Im Laufe dieser Nacht begegnete er mir im Albers-Eck. Er war allein, sternhagelvoll und krauchte auf dem Boden herum, raffte sich wieder auf, tanzte mit der Meute, die ihn natürlich erkannt hatte und immer dann Faaaaahhhhhnnnder gröhlte und mit dem Finger auf ihn zeigte, wenn Petula Clark aus der Liedermaschine Dooooowwwwnntoooownnn trällerte. Der gute Klaus, wo der jetzt wohl fahndet ...?


Rabauke, formerly known as Rappeldickevoll

Aleks
28.07.2006, 00:01
Ich glaube, wir haben einen grossen Schriftsteller entdeckt. Was meinst Du, Tex?

Alberto Balsam
28.07.2006, 00:02
Und? Was wollen Sie jetzt mit diesem Müll beweisen?

Alberto Balsam
28.07.2006, 00:04
Oh, ich hab Aleks´ Frage verpennt.
Aha, ich weiss was er meint, ich bin etwas langsam, Aleks meint, wir haben es hier mit "ganz großer Literatur" zu tun, war das das was Aleks meint?

Klaus Caesar
28.07.2006, 00:09
Tex, in der Wikipedia wirst du als "Erfinder des strike tags in der ironischen Verwendung für etwas nicht Gesagtes" geführt, zweifellos eine grandiose und wichtige Erfindung, aber worum handelt es sich da?

Aleks
28.07.2006, 00:14
Klaus, das ist die Internetversion von "hier sage ich was ganz bloedes", und hinterher behaupte ich, dass ich es gar nicht gesagt habe, und streiche es daher durch. Durchstreichen kann man allerdings in echt gar nicht. Man sieht es dann trotzdem noch und erkennt die augenzwinkernde, selbstdistanzierte Geisteshaltung des Autors. Eine durchweg bescheuerte Angelegenheit, und falls sie Tex erfunden hat, was ich bezweifle, dann.

Aleks
28.07.2006, 00:15
Uebrigens ist der Quatsch da oben wirklich ganz unterhaltsam, nicht von Alberto irre machen lassen.

Rabauke
28.07.2006, 00:26
Lieber Herr Balsam, die von mir eingestellte Geschichte ist weder Müll noch grosse Literatur. Es ist einfach nur eine weitere von vielen tausenden Begebenheiten, die zumindest mein Leben bereichern. Ihres offensichtlich nicht, und deshalb möchte ich Ihnen mit den fogenden in der 1874 erschienenen Gazzetta del Spurado von Jaques LaCaque veröffentlichten Worten antworten: Macht gonnix.

Stimmen
28.07.2006, 00:28
Jaques LaCaque! Er hat das Codewort gesagt! Mein Adoptivsohn!

bangen
28.07.2006, 00:28
Sicher wird es Menschen geben die den Text unterhaltsam finden. Meinst du das?

Rabauke
28.07.2006, 00:30
Vater ...?

arbor reloaded
28.07.2006, 00:32
moonwalked durch den Strang

yellowshark
28.07.2006, 00:33
Glückspilz.

Mikroschwein
28.07.2006, 00:35
Da mixt einer grünalternative Müsli-Jochen Ideen mit weinerlichem Weltschmerz-Gejammer und linkes Polit-Gefasel mit pseudorechtem Spießbürgergeschwätz. Offenbar zur sexuellen Spielart des homosexuellen Fäkalismus neigend, dürfen dann auch kahlgeschorene, sogenannte Skinheads in die Quälerei eingreifen. Ein bisschen Hooliganism darf natürlich nicht fehlen. Und weil das irgendwie dazugehört, die krass-kaputten Straßen der Großstadtslums. Da hat einer Bukowski gelesen und bringt seinen Stil nicht. Ausser Skin-Äusserlichkeiten wie Anzug und Attitüden hat das Ganze mit Skinheads wenig bis nichts zu tun. Hier fehlt die Authentizität. Das will harte Schreibe sein und setzt einfach nur Wörter aus der Gossensprache hintereinander.
Auch wenn gelegentlich nette Ansätze zu erkennen sind: dieses wüste Mischmasch enttäuscht letztendlich. Ich habs zu Ende gelesen - in erster Linie weil ich die happigen 18 Trommelstöcke nicht ganz umsonst ausgegeben haben wollte. Ansonsten: Daumen runter!

Rabauke
28.07.2006, 00:42
Basis an Kapsel, Basis an Kapsel, Herr Mirko, sind die rezeptfrei? Oder ist was mit dem Hitzeschild?

Aleks
28.07.2006, 01:59
Ihr seid doch alle komplett bachmanngestoert.

Evian
28.07.2006, 02:21
Ich finde den Text recht unterhaltsam, mich stört bloß, dass Rabauke schreibt statt zu lesen, weil: Ich brauch Kohle!

Aleks
28.07.2006, 04:25
Hier wird nicht rumgefunden, jedenfalls nicht, solange wir niemanden in der Jury haben, und jetzt möchte ich abschließend geklärt wissen, ob Tex die Strike-Scherze erfunden hat.

Aleks
28.07.2006, 04:52
Außerdem habe ich Sehstörungen, meine Augen markieren selbsttätig bestimmte Wörter auf dem Bildschirm. Wenn ich sie zusammensetze, entsteht das Gebilde "und unerfreulich Harmonie verbindet Springdale". Was soll das bitte bedeuten?

Alberto Balsam
28.07.2006, 08:51
In meinem zweiten Buch, es heisst "Aus der Toilette kamen Wischgeräusche" und erschien 1990, wird der oder das "Strike-Tag" mehrfach eingesetzt, etwas was ich auch in Briefen an so einen runden Schriftsteller, der mal Max Brod in einem Theaterstück spielte, während ich Kafka gab, verwendete, also lange bevor das kurzfristig im Internet für ein paar Minuten Frohsinn bei einfach Gestrickten sorgte, in den Nachfolgebüchern taucht das dann allerdings auch nicht mehr auf, die paar Minuten Frohsinn waren vorbei, lassen sich allerdings, im Gegensatz zum Internet, nicht löschen, außer man verbrennt sie wie Max Brod Kafkas Werk

vir
28.07.2006, 09:49
Wer zuerst den Gedankenstrich auf diese WEise in Witzzeichnungen eingesetzt hat, das ist ja nicht so wichtig. Aber wer hat diesen nichtssagenden und doch recht eleganten Ausdruck "strike tag" erfunden? Du?

Aleks
28.07.2006, 10:16
Das war nicht Tex, sondern HTML, ein ohnehin recht intelligentes Geschöpf, hört man.

Alberto Balsam
28.07.2006, 10:16
Ich kann doch nichtmal Englisch, wird irgendein Internetspasti erfunden haben, der auch Emoticon, Asterisk und Nettiquette erfunden hat

vir
28.07.2006, 10:24
Die Geschichte da oben ist übrigens wirklich unterhaltsam, wie halt alle Geschichten von Leuten, die sich in ödester Kiez- und Säuferromantik aalen, deren Sprache von der gequältesten Bemühtheit um Originialität geprägt ist und die jedem auch noch so nebensächlichem Halbgedanken nachgehen, irgendwie unterhaltsam sind.

Der Polizist in der zentralen Anektote lehrt uns immerhin folgendes: Nervensägen lieber verarschen, statt sich mit ihnen herumzuschlagen. Dann hätte mein Posting hier zwar eigentlich so aussehen sollen: "Ey Rabauke, voll die geile Story, ganz grosse Literatur, weiter so!" Aber der Scherz wäre ihm natürlich genauso entgangen wie seinerzeit der des Wachtmeisters. Das Dilemma des Smilieverzichts.

Evian
28.07.2006, 13:30
Wer Rum sucht, wird Rum finden.

Rabauke
28.07.2006, 17:07
Mein lieber Vir

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass es auch Menschen gibt, die mit ihren Beiträgen keinen Pulitzer-Preis gewinnen wollen und auch nicht versuchen, durch möglichst verquastete Satzformen und Worterfindungen Anerkennung zu finden bzw. es in der Art zu schreiben den 7 bis 20 allwissenden Weisen und Weisinnen dieses Forums gleichzutun?

Stellen Sie sich vor, ein jeder würde Ihnen nachahmen und wohlmöglich noch verquickter schreiben, als Sie selbst. Eventuell sogar ohne einen einzigen grammatikalischen Fehler. Da könnten Sie, ich betone könnten sie, so mir-nichts-dir-nichts ganz schnell an der das Ende der zeilenverschlingenden und -hervorbringenden Nahrungskette gelangen. Ob Sie dann noch (ich sag das mal in meiner Sprache, einer Art Dialekt) hier so den Dicken raushängen lassen könnten? Ich wage es zu bezweifeln.

Üben Sie sich also das Wochenende und von mir aus auch noch bis Dienstag in Dankbarkeit und genießen Sie die vorlesungsfreie Zeit.

Relativ einfach gestrickte Menschen wie ich sind es nämlich, die Ihnen und Ihren Worten zumindest virtuell den Stellenwert und das Ansehen zukommen lassen, das Ihnen gebührt. Sehen Sie Menschen wie mich als ein dankbares, leicht zu beeindruckendes Publikum. Wir sind Ihr Forum, in Ihrem Forum. Ich finde es auch mit meinen eingeschränkten schreiberischen Fähigkeiten sehr amüsant hier ...
Oder wie mein lieber Freund Rasmus Freese sagen würde: Is goil hier ...


Ergebenst, und selbst in der Erniedrung Ihnen noch dankend,
Ihr Rabauke


PS: Und auch wenn es mir nicht zusteht, ich lese dieser Tage zum zweiten mal den Krapfen, den auf dem Sims, den meine ich. Oder besser: ich versuchs ...

Stimmen
28.07.2006, 17:15
Wenn Sie das Posting #24 noch einmal ganz genau analysieren, mein lieber Adoptivsohn, werden Sie feststellen, daß die von Ihnen abgelehnten "verquasten Satzformen" und "Worterfindungen" evtl. genau die "gequälteste Bemühtheit" und "Originalität" sind, die Ihnen vorgeworfen werden (Sie dahergelaufenes Stück Scheiße).

Rabauke
28.07.2006, 17:21
Ach das galt mir? Sorry, habs nur überflogen ...

Rabauke
28.07.2006, 17:25
Übrigens nicht abgelehnt, nur mir nicht möglich, dachte ich zumindest. Bis eben.

starlingM
28.07.2006, 17:50
Hallo Vir, bist du eigentlich noch ledig? Weil, wenn.

Aleks
28.07.2006, 17:50
Ok, mit dem jaemmerlichen #26 ist mein Wohlwollen dahin und hat sich sogar in einen stinkenden Fettkloss verwandelt. Vermutlich ist #1 doch Mist.

Goodwill
28.07.2006, 18:01
Geehrter Herr R.,

mal abgesehen davon, dass Klaus Wennemann wunderbar kurz in Ihrer Geschichte vorkommt (Lob!), sind manch andere Passagen doch eher lang (kein Lob). Was ich nach der Lektüre am meisten an Ihnen bewundere, ist Ihre Trinkfestigkeit, Ihr Hang zu phantasievollen Lügen und Ihre Hartnäckigkeit. Alle drei Eigenschaften kann man in diesem Forum gut gebrauchen.

Wenn ich nun sage: Mit Ihnen werden wir hier noch Spaß haben. Oder: Jede weitere Geschichte wird besser. Oder: Reingrooven und einfach weiter schreiben; dann spreche ich möglicherweise nur für mich. Aber versuchen Sie es doch trotzdem.

Reto Ritzel
28.07.2006, 22:42
Jesses, da ist er, der neue Sascha Lobo.

Alberto Balsam
29.07.2006, 02:35
Echt?

DerCaptain
29.07.2006, 04:23
Ja.

Aleks
29.07.2006, 07:58
Wegen solchen Spätfolgen, Tex, sollte man google eigentlich verbieten.

Angelika Maisch
29.07.2006, 11:14
Goodwill ist einer kluger und besonnener Mann, dessen Argumentation man sich nur schwer entziehen kann, weshalb ich mich ihr auch anschließe.
Stimmen ist ebenfalls ein kluger, wenn auch nicht im gleichen Maße besonnener Mann, dem man sein Vaterglück von Herzen gönnen möchte.
Alberto, ein ebenfalls kluger Mann, wird angesichts der Tatsache, daß hier mehr und mehr Kinder mitlesen, hoffentlich so besonnen sein, sein Posting zu löschen, carrdieren, ändern, was auch immer.

Frau Rossi
29.07.2006, 11:22
Um bei so einem Anblick zu kollabieren muss man kein Kind sein!

yellowshark
29.07.2006, 11:49
Ach, du Schreck, was war denn das, die Kanone gegen Spatzen?

DREA
29.07.2006, 12:52
Mach das weg, Tex. Bitte. Kinderfasching geht anders.

Alberto Balsam
29.07.2006, 13:05
Ja, ich mach das weg. danke für die Ermahnung. Besonnenheit und Einsicht kommt bei mir immer etwas später.

Herr Genista
29.07.2006, 20:43
Goatse verlinken oder nachmachen ist tatsächlich Kinderfasching, ganz lustig aber dies hier (http://www.flickr.com/groups/firstgoatse/pool/), eine Kollektion der Gesichter von Leuten, die das Foto zum erstenmal sehen.

Alberto Balsam
29.07.2006, 23:25
Auch wenn Goatse Verlinker Kinderfaschingsniveau haben (stört mich ja nicht, habs erst gestern gefunden), was haben dann denn die Sekundärknaben wie die von Geno verlinkten Flickr Typen für Niveau, die sich daran weiden, wenn sich andere ekeln und geschockt sind?
Mich würd sowieso mal interessieren, wie all die kleinen perversen Obsessionen heissen, zB eine Freude daran zu haben, besoffen Leute verbal zu verletzen, um Prügel zu provozieren, wenn ich Psychotherapeuten nicht so lächerlich finden würde, ich würde deswegen gerne mal zu so einem gehen, vielleicht bieten die ja sogar Schnupperstunden an. Mein Freund Hermes Phettberg (Supertext heute in der SZ über ihn)war bei etlichen von diesen blutsaugenden, voyeuristischen Brüdern und Schwestern, die Psychotherapiekoryphäe Rotraut Perner (http://www.perner.info/) hat ihn sogar entlassen und gemeint, er sei ein hoffnungsloser Fall, das ist so, wie: Sie könnten sich jetzt eigentlich besser umbringen, mir ist sowieso so viel ein Rätsel, eben läuft ein Film in Fernsehen, der heisst DIE AKTE, da geht einer ins Pornokino (auch ein vollkommen unverständliches Konzept) und isst Popcorn

7000 Rinder
29.07.2006, 23:36
Bei meinem Proktologen hängt das Bild im Wartezimmer an der Wand. Ich kannte es daher auch schon.

Herr Genista
29.07.2006, 23:50
Der Unterschied bestünde darin, ob der Betrachter das sehen wollte, oder ob jemand es lustig findet, das Bild Unvorbereiteten unterzujubeln. Bin jetzt nicht mehr so sicher, ob die Leute auf den Bildern wirklich gewarnt waren, steht jedenfalls nichts dabei.

Alberto Balsam
30.07.2006, 00:06
Man kann an den Gesichtern ein bisschen erkennen, ob sie Vorbereitete, Proktologen oder Kinderfaschingsbesucher sind

bangen
30.07.2006, 00:06
In Deutschland hat man als Kassenpatient 6 Probestunden wenn es um eine Gesprächstherapie geht und 8 Probestunden wenn man einen Psychoanalytiker sucht. Das gilt pro Therapeut den man ausprobiert.

Aleks
30.07.2006, 00:07
Proktologen, Psychologen, große Literatur, Strike-Scherze, Besäufnisse und Kinderfasching, dazu ist jetzt bangen angekommen, ich sehe in diesem Strang ein gewisses, äh, Potential.

Alberto Balsam
30.07.2006, 00:10
Trotzdem, auch wenn ich es vielleicht baruchen könnte, werd ich nicht hingehen, ich kann das nicht ernst nehmen, ich würde dann mit dem therapeuten immer streiten und ihn ausquetschen und verarschen wollen oder zzumindest voprschlagen dass man das doch besser bei einem oder 7 Bieren bereden könnte, die Runde geht auf mich, Sie zahlen die Nüsse

Alberto Balsam
30.07.2006, 00:14
ein freund von mir ist zB therapeut, der kann sich "Was ist mit Bob" den grossartigen Film nicht ansehen, weil ihn Bill Murray fertigmacht, ich meine, wenns so schon anfängt, das ist doch unseriös, diese Ärzte sollen ja keine Menschen sein, sondern neutrale Stoiker, oder? Ist das nicht das Konzept? Soll man wissen, daass ein therapeut bei TITANIC hemmungslos geschluchzt hat, weil das Schiff als Phallussymbol untergegangen istz, also ich würde das nicht wissen wollen

Aleks
30.07.2006, 00:18
Ja, mehr zu wissen verbessert eben nicht unbedingt die Lebensqualität, sondern bewirkt in vielen Fällen genau das Gegenteil, Verwirrung, Verachtung der Gesellschaft und Alberto. Manchmal aber auch nicht, z.B. ist es durchaus gesund, die genaue Position von Landminen zu kennen, wenn man im Sudan oderso lebt. Vielleicht hängt es davon ab, ob das Wissen Gegenden innerhalb oder außerhalb unseres Kopfes betrifft. Hm.

Alberto Balsam
30.07.2006, 00:19
Proktologen, Psychologen, große Literatur, Strike-Scherze, Besäufnisse und Kinderfasching, dazu ist jetzt bangen angekommen, ich sehe in diesem Strang ein gewisses, äh, Potential.

Ja, ganau, man macht alles, um dem röchelnden Forum Atem einzuhauchen, triviale Taktik

bangen
30.07.2006, 00:36
Ich probiere gerade die Hypnose aus.
Die Probleme, die Alberto in seinem Posting #49 genannt hat fallen da weg.

Abgerechnet wird es als "Katathymes Bilderleben".

Alberto Balsam
30.07.2006, 01:13
jetzt weiss ich übrigens was mich an Julia Roberts (Die Akte läuft noch immer) so ärgert, was sie so dumm aussehen lässt, dass nämlich ihre Oberlippe größer ist als die Unterlippe, das irritiert so, weil bei 99% der Menschen die Unterlippe größer ist, danke bangen für die Diagnose, werd mich dann wohl auch mal gleich selbst hypnotisieren, ich nenne das aber Schlaf

Angelika Maisch
30.07.2006, 01:27
ich verstehe das immer nicht, wieso so viele mir ziemlich gescheit vorkommende Leute sämtliche Psychologen durch die Bank sozusagen als Blödiane, Scharlatane, nutzlose Nichtskönner usw schmähen.
Daß Hermes ein ganz spezieller ist, jenun, er brauchte eben auch einen Therapeuten von seinem Kaliber, den findet man nicht so leicht, aber das heißt ja nicht, daß es keinen gibt.
Ich kenne mittlerweil ziemlich viele Therapeuten bzw Psychologen, und die meisten sind halt ganz normale Menschen, nicht übermäßig intelligent oder kreativ, und für Leute, die ein bischen aus dem Rahmen fallen sind die nix, für andere Leute sind sie vielleicht gut.
Andererseits gibt es aber auch sehr pfiffige, die nie nach irgendeinem Schema F verfahren würden und da kommt man leicht ins Staunen hinein und sobald nicht mehr heraus, wie einem wird, wenn man sich da nur mal drauf einläßt.
Und im Handumdrehen ändert sich das Leben, die Welt und man selbst gleich mit dazu auf unvorhersehbare Weise.
Und wenn ichs mir leisten könnte, bzw die Krankenkasse es immer noch bezahlen würde, dann wäre es mir ein unvergleichliches Vergnügen, jede Woche zweimal die Couch zu drücken, wie ichs ja mal fünf Jahre gemacht habe, es gibt nichts besseres.
Weil, wie mein Analysedoktor mal irgendwann am Anfang gesagt hat, eine Analyse ist eine Reise ins Unbekannte, da kann man nicht wissen, was dabei raus kommt. Das ist wohl wahr. Und das gilt vermutlich nicht nur für die Therapieform Analyse.
Ich meine, wenn man Kino mag, dann ist das eine geniale Sache.
Filme von fremden Regisseuren sind doch ein Malzbier gegen das LSD der eigenen Produktionen.
Und die entlockt man sich nicht bei den sieben Bieren, würde ich jetzt mal vergleichend resümieren.

Alberto Balsam
30.07.2006, 02:05
ich halte sie nicht für "Blödiane, Scharlatane, nutzlose Nichtskönner", sondern im Grunde für Voyeure, die eigentlich nie wissen, wie so eine Sitzung ausgeht und die viel im Trüben fischen, es gibt so Präzedenzfälle, die sind so das Skelett um das sie herumdeuteln, und dann lullen sie die Leute ein. Ich finde es ja auch gut, dass es sie gibt, kann mir auch vorstellen, sehr gut sogar, dass sie vielen Menschen eine Hilfe sind, wie früher die Seelsorger oder die Barmänner, aber ich kann das für mich nicht ernst nehmen, ich müsste dann immer lachen auf der Couch, oder ihn anlügen, nur um zu testen, wie weit er das glaubt, was ich ihm da erzähle, ich kann ja mitunter nichtmal Praktische Ärzte ernst nehmen, weil sie mich ja auch nicht ernst nehmen, sondern nur als jemanden den man schnell durchwinkt und irgendwas verschreibt oder ihn irgendwohin überweisen, um ihre Ruhe zu haben, bzw den nächsten Patienten aufzurufen, kann man ihnen aber auch nicht vorwerfen, wenn die wartezimmer so voll sind, einfach gar nicht erst krank werden, Zähne verfaulen lassen, bis man sie selbst rausziehen kann und immer schön laufen, radfahren und im kalten Wasser schwimmen

Angelika Maisch
30.07.2006, 02:55
da hast du natürlich recht, klar wissen sie nicht, wie so eine Sitzung ausgeht, es sind ja keine Hellseher, und natürlich fischen sie im trüben, weil es eben trüb da ist wo sie fischen, diejenigen wo das Trübe klar ist, die brauchen ja keinen Therapeuten. Wobei, soviele Leute sind mir nicht begegnet, bei denen es sich nicht bei näherem Hinschauen so verhält, daß das Klare ungefähr zehn Zentimeter hoch ist und der Schlamm darunter sich halt festgesetzt hat, solange, bis mal mal einer oder irgendwas kommt und kräftig umrührt. Wenn sie gut sind, dann wissen sie aber, wo sie im Trüben zu fischen haben, ist Erfahrung, Wissen, Beobachtungsgabe, Instinkt,wie bei jedem normalen Sprengstoffexperten auch
Ob es Voyeure sind kann ich nicht beurteilen, ich hatte nicht so den Eindruck, es gibt andere Beweggründe, jedenfalls meiner Meinung nach.
Und Lügen und Lachen kann man ja soviel man will, das wird relativ schnell langweilig, weil es uninteressant ist, ob der Therapeut etwas glaubt oder nicht, in einer klassischen Analyse sagt er ja sowieso ernüchternd selten was und jedenfalls verkündet er sicher nicht wie ein Starßenbahnkontrolleur, dem man gerade eine Räuberpistole erzählt hat, feierlich: Gut, ich glaube ihnen!
Und das Lachen geht vorbei, ebenso wie das Gefühl, sich die Zunge abbeißen zu müssen, bevor man das Maul aufkriegt, um ein paar heisere Laute auszustoßen, weil keiner ein paar nette einleitende Worte sagt, oder einen sonstwie ermutigt.
Die eine oder andere Stunde, zwei oder drei vielleicht, am Anfang, habe ich daher auch mal in komplettem Schweigen verbracht, ich kriegte nichts raus, der Analysedoktor sagte auch nichts und irgendwann war die Stunde vorbei.
Fühlt sich strange an, aber im nachhinein möchte ich diese Stunden auch nicht missen.

FritzWoelkchen
30.07.2006, 09:23
Vor einem halben Jahr habe ich meinen Hausarzt gewechselt, weil ich vor zwei Jahren umgezogen war. Da meine Leiden urologisch und Heuschnupfen waren und nach wie vor sind... war ich entzückt einen Arzt im Branchenbuch zu finden, der alles auf einmal ist und noch dazu bereits zum nächsten Tag Termine vergeben konnte. Nämlich Allgemeinmediziner, Urologe und Psychotherapeut. Seine Frau macht in der selben Praxis obendrein Krankengymnastik.
Kurzfristig zog ich in Erwägung, bei dem auch mal in die Thearpie zu schnüffeln. Habe ich aber nicht gemacht, denn der Arzt hat mich was geistige Souveränität angeht, sehr enttäuscht. Von einem Therapeuten hätte ich anderes erwartet. Seine ersten Worte an mich waren, während er nervös mit den Händen fuchtelte:"Ich kann das nicht, machense mal selbst!"
Die Praxis hängt voller verunglückter Segelbootmalerei.

Ich finde, und vielleicht finde ich falsch und aus Angst, dass die Literatur durchaus mächtig ist, Funktionenen medizinischer Teilbereiche abzudecken. Überhaupt entstammt die Psychologie ja der Literatur und hatte sich dann verselbständigt und empirisch verkuddelmuddelt. Gegen Nervenleiden kann man besser Döblin lesen, gegen Geschlechtskrankheiten aber wohl eher nicht Benn und für allgemeinmedizinisches Leiden sind vlt. sogar Rubinowitzcartoons heilsam.

yellowshark
30.07.2006, 15:15
Sie sind ein unerträglicher Schwätzer. Wenn Sie nicht aufhören, hier herumzustammeln, werden Sie gesperrt.

Stimmen
30.07.2006, 20:51
Wie kommt es eigentlich, daß bangen neuerdings so ungeheuer konzis daherpostet, oder zumindest genauso konzis wie umgekehrt Aleks schwammig? Ist es das Alter? Ist es die Hitze? Die Therapie? Oder ist es nur wieder "Klede"?

Aleks
30.07.2006, 21:06
bangen wird neuerdings von benzini emuliert, der wiederum eine subroutine von klede ist, der auf dem neuen betriebssystem porno iglesias läuft.

Peter Bean
31.07.2006, 18:53
Dieser ganze Strang wirkt auf mich apokalyptisch. So jedenfalls stelle ich mir den Untergang des Forums vor.

Ruebenkraut
31.07.2006, 21:30
genau, ich werd jetzt erst mal rumsuchen, wer dieser klaus wennemann ist, um den es hier angeblich gehen soll.

Ruebenkraut
31.07.2006, 21:35
ach der!