horstf
27.06.2006, 14:04
Freitag Nachmittag, gegen 18.00. Boris Becker, derzeit als Kommentator tätig, verläßt das Hotel Adlon. Schicker Anzug. Aber was besonders auffält: Tolles, kleines Gepäck. Ein Pilotenkoffer aus feinem Leder, an einem beeindruckend langen Teleskopgriff rollend hinter sich herziehend. Anscheinend vorbei die Zeiten der lässig über die Schulter getragenen Sporttasche. Jene wird vormals auch hier beschrieben.
So auch 2000, als Boris Becker eine Freitagsmaschine von München nach Hamburg bestieg und als letzter Passagier seinen unglamourösen Mittelplatz in der Businessclass besetzte. Schon damals fiel auf: Die Aufmerksamkeit wurde dem angestrengt uninteressiert Dreinschauenden intensiv zuteil. Sind doch auf der Strecke Hamburg-München stets einige Prominente zugegen, so lenkte allein Boris Becker die müde an ihrem Feierabendbier nippenden Geschäftsreisenden über die gesamte Länge des Fluges von demselben ab.
Dabei hatte Herr Becker mit seiner Sporttasche nicht einmal den Rekord für das voluminöseste Handgepäck aufgestellt. Dieses hielt auf dieser Strecke unangefochten Rudolf Mooshammer. Dieser pflegte von seinem treuen Fahrer (diese Bezeichnung erreichte breite Massen erst nach dem Tode Mooshammers. Zuvor war derselbe Herr vor allem als Taschen- und Hundeträger aufgefallen) allerlei Louis-Vuitton-Taschen verschiedenster Größen im Flugzeug verstauen zu lassen.
Vor dem Adlon wieder dasselbe Schauspiel: Restlos alle Passanten bleiben stehen und rufen dem Reisenden ins Gesicht. "Guck mal, Boris Becker!". Ein nationales Symbol, das mit diesem ungewöhnlichen Gruß offenbar alt werden muß.
Gewählte Volksvertreter schneiden bei den Aufmerksamkeitswerten vergleichsweise schwach ab. Nur Minuten zuvor und wenige Meter entfernt betreten Guido Westerwelle und Edmund Stoiber ein Nebengebäude des Bundestags. Wäre für professionelle Beobachter allein schon diese Konstellation bemerkenswert, so nehmen die Vorbeischlendernden diese Spitzen der Politik nahezu demonstrativ nicht zur Kenntnis.
Vielleicht liegt es ja auch am tollen Anzug oder am Pilotenrollkoffer. Oder an der professionell geleiteten Begleiterin. Kaffeebrauner Teint, Modelfigur, höchstens Anfang 20. Mutmaßlich zuvor nicht in der Bild besprochen. Geschickt auch, wie Herr Becker solche Situationen zu handhaben weiß. So verlässt die Begleiterin etwa 3 Meter hinter Boris Becker das Hotel. Zwischen den Beiden ein Cordon von Hotelmitarbeitern. Gemeinsame Fotos unmöglich. Eilig besteigt Herr Becker ein Taxi. Die Hotelmitarbeiter bilden einen beflissenen Sichtschutzring. Dann steigt die Begleiterin dazu.
Allein der Rollkoffer ist etwas hinderlich. Der Teleskogriff verheddert sich zwischen Tür, Begleiterin und Kommentator. Beim nächsten Mal doch wieder die Sporttasche...
So auch 2000, als Boris Becker eine Freitagsmaschine von München nach Hamburg bestieg und als letzter Passagier seinen unglamourösen Mittelplatz in der Businessclass besetzte. Schon damals fiel auf: Die Aufmerksamkeit wurde dem angestrengt uninteressiert Dreinschauenden intensiv zuteil. Sind doch auf der Strecke Hamburg-München stets einige Prominente zugegen, so lenkte allein Boris Becker die müde an ihrem Feierabendbier nippenden Geschäftsreisenden über die gesamte Länge des Fluges von demselben ab.
Dabei hatte Herr Becker mit seiner Sporttasche nicht einmal den Rekord für das voluminöseste Handgepäck aufgestellt. Dieses hielt auf dieser Strecke unangefochten Rudolf Mooshammer. Dieser pflegte von seinem treuen Fahrer (diese Bezeichnung erreichte breite Massen erst nach dem Tode Mooshammers. Zuvor war derselbe Herr vor allem als Taschen- und Hundeträger aufgefallen) allerlei Louis-Vuitton-Taschen verschiedenster Größen im Flugzeug verstauen zu lassen.
Vor dem Adlon wieder dasselbe Schauspiel: Restlos alle Passanten bleiben stehen und rufen dem Reisenden ins Gesicht. "Guck mal, Boris Becker!". Ein nationales Symbol, das mit diesem ungewöhnlichen Gruß offenbar alt werden muß.
Gewählte Volksvertreter schneiden bei den Aufmerksamkeitswerten vergleichsweise schwach ab. Nur Minuten zuvor und wenige Meter entfernt betreten Guido Westerwelle und Edmund Stoiber ein Nebengebäude des Bundestags. Wäre für professionelle Beobachter allein schon diese Konstellation bemerkenswert, so nehmen die Vorbeischlendernden diese Spitzen der Politik nahezu demonstrativ nicht zur Kenntnis.
Vielleicht liegt es ja auch am tollen Anzug oder am Pilotenrollkoffer. Oder an der professionell geleiteten Begleiterin. Kaffeebrauner Teint, Modelfigur, höchstens Anfang 20. Mutmaßlich zuvor nicht in der Bild besprochen. Geschickt auch, wie Herr Becker solche Situationen zu handhaben weiß. So verlässt die Begleiterin etwa 3 Meter hinter Boris Becker das Hotel. Zwischen den Beiden ein Cordon von Hotelmitarbeitern. Gemeinsame Fotos unmöglich. Eilig besteigt Herr Becker ein Taxi. Die Hotelmitarbeiter bilden einen beflissenen Sichtschutzring. Dann steigt die Begleiterin dazu.
Allein der Rollkoffer ist etwas hinderlich. Der Teleskogriff verheddert sich zwischen Tür, Begleiterin und Kommentator. Beim nächsten Mal doch wieder die Sporttasche...