marieke
02.02.2006, 12:53
ich bin zum essen verabredet. in charlottenburg. bin
extra etwas früher losgefahren, einen parkplatz in
der knesebeckstraße finden kann einige zeit in
anspruch nehmen. der geübte parkplatzsuchende achtet
auf die pkw-innenräume. befindet sich ein fahrer
darin, bedeutet das normalerweise, dass der wagen
demnächst ausgeparkt wird. nicht so gestern. erster
wagen inkl. fahrer in der knesebeckstraße, ich kurbel
die scheibe runter, „fahren sie raus?“ kopfschütteln.
dann eben nicht. ein paar parkplätze weiter das
gleiche „fahren sie raus?“, kopfschütteln. und
noch einmal „fahren sie raus?“, kopfschütteln.
herrgott, was ist denn hier los? dann auf der rechten
seite ein weißer kleintransporter. steht zur hälfte
vor einem parkplatz, in zweiter reihe. „wollen sie da
rein?“ nicken des fahrers. allerdings setzt er seinen
wagen nicht in bewegung. arschloch! ich kurve weiter,
in die mommsenstraße, rum zum savignyplatz, wieder in
die knesebeck. die fahrer von eben sitzen immer noch
in ihren autos. kein programmieren des
navigationssystems, kein handy am ohr, sie sitzen
einfach nur da, alle wagen mit laufendem motor.
spinnen die? ich finde endlich einen parkplatz, kaufe
ein parkticket (ja, jetzt auch in charlottenburg bis
22 uhr, man will sich nicht abhängen lassen) und gehe
rüber zum „Q!“.
der salat ist okay. dass er nach seife schmeckt hätte
ich ahnen können. die ganzen korianderblätter
rauszupulen scheint mir zu langwierig, also esse ich
sie mit, erwarte jedoch jeden moment, dass sich schaum
vor meinem mund bildet. der schaum bleibt aus, dafür
verbreitet sich das gerücht, dass brad pitt und
angelina jolie im hotel waren. und dass sie
wiederkommen. alle schalten auf zeitlupe. man
will noch ein bisschen durchhalten.
plötzlich aufregung, ein paar leute gehen vor zum
empfang, alle anderen recken die hälse. wie
selbstverständlich mache ich mit. die leute kommen
wieder. fehlalarm. dafür ein paar geschorene
sicherheitsleute. man rüstet auf.
dann ein großes hallo! udo walz kommt hereingetuckert.
im schlepptau irgendeine blonde moderatorin, die alte
aus dem frauenknast und barbara becker. letztere hat
irgendeinen otter um die schulter hängen. oder ein
sehr großes meerschweinchen. ich bin mir nicht sicher.
küßchen hier, küßchen dort, fast das gesamte
restaurant wird begrüßt. also wir natürlich nicht. wir
werden zwar immer wieder angestarrt, ganz kurz wird
überlegt, ob man uns kennen müsste, aber nach ein paar
hundertstel sekunden scheint klar zu sein „nein, kein
küßchen. uninteressant“. nochmal glück gehabt.
der trupp setzt sich an einen tisch hinter uns. das
große hallo scheint nicht enden zu wollen. entweder
hört udo walz wahnsinnig schlecht oder die buhlen
tatsächlich um aufmersamkeit. die musik ist nicht so
laut, dass man sich anschreien müsste. dann fangen sie
auch noch an zu singen. ansatzweise mitleiderregend
das ganze. dann wird dem barmann noch eine cd
gereicht, die er doch bitte anmachen soll. robbie
williams. hallo? was geht denn jetzt ab? barbara
becker springt auf, tanzt wie wild durch den raum.
nein, sie tanzt nicht wirklich, sie geht sehr
übertrieben, aber akkurat, im grunde wie ein soldat,
nur schneller, quer durch den raum. dazu stößt sie
spitze schreie aus. im gegensatz zu allen anderen, die
seit einiger zeit auf zeitlupe laufen, scheint bei
babs irgendjemand auf vorspulen gedrückt zu haben.
erhöhter kirschsaftkonsum kann nicht der auslöser
sein. glaube ich zumindest.
zehn minuten später bricht der trupp wieder auf.
küßchen links, küßchen rechts, wieder ein blick zu
uns, „nee, die nicht.“ auch wir beschließen uns auf
den weg zu machen. die leute aus hollywood werden wir
heute wohl nicht mehr sehen. vielleicht sind sie auch
schon auf ihrem zimmer. draußen vorm hotel noch immer
die gleichen autos mit den gleichen insassen. und dann
geht mir endlich ein licht auf. unhöfliche paparazzi!
extra etwas früher losgefahren, einen parkplatz in
der knesebeckstraße finden kann einige zeit in
anspruch nehmen. der geübte parkplatzsuchende achtet
auf die pkw-innenräume. befindet sich ein fahrer
darin, bedeutet das normalerweise, dass der wagen
demnächst ausgeparkt wird. nicht so gestern. erster
wagen inkl. fahrer in der knesebeckstraße, ich kurbel
die scheibe runter, „fahren sie raus?“ kopfschütteln.
dann eben nicht. ein paar parkplätze weiter das
gleiche „fahren sie raus?“, kopfschütteln. und
noch einmal „fahren sie raus?“, kopfschütteln.
herrgott, was ist denn hier los? dann auf der rechten
seite ein weißer kleintransporter. steht zur hälfte
vor einem parkplatz, in zweiter reihe. „wollen sie da
rein?“ nicken des fahrers. allerdings setzt er seinen
wagen nicht in bewegung. arschloch! ich kurve weiter,
in die mommsenstraße, rum zum savignyplatz, wieder in
die knesebeck. die fahrer von eben sitzen immer noch
in ihren autos. kein programmieren des
navigationssystems, kein handy am ohr, sie sitzen
einfach nur da, alle wagen mit laufendem motor.
spinnen die? ich finde endlich einen parkplatz, kaufe
ein parkticket (ja, jetzt auch in charlottenburg bis
22 uhr, man will sich nicht abhängen lassen) und gehe
rüber zum „Q!“.
der salat ist okay. dass er nach seife schmeckt hätte
ich ahnen können. die ganzen korianderblätter
rauszupulen scheint mir zu langwierig, also esse ich
sie mit, erwarte jedoch jeden moment, dass sich schaum
vor meinem mund bildet. der schaum bleibt aus, dafür
verbreitet sich das gerücht, dass brad pitt und
angelina jolie im hotel waren. und dass sie
wiederkommen. alle schalten auf zeitlupe. man
will noch ein bisschen durchhalten.
plötzlich aufregung, ein paar leute gehen vor zum
empfang, alle anderen recken die hälse. wie
selbstverständlich mache ich mit. die leute kommen
wieder. fehlalarm. dafür ein paar geschorene
sicherheitsleute. man rüstet auf.
dann ein großes hallo! udo walz kommt hereingetuckert.
im schlepptau irgendeine blonde moderatorin, die alte
aus dem frauenknast und barbara becker. letztere hat
irgendeinen otter um die schulter hängen. oder ein
sehr großes meerschweinchen. ich bin mir nicht sicher.
küßchen hier, küßchen dort, fast das gesamte
restaurant wird begrüßt. also wir natürlich nicht. wir
werden zwar immer wieder angestarrt, ganz kurz wird
überlegt, ob man uns kennen müsste, aber nach ein paar
hundertstel sekunden scheint klar zu sein „nein, kein
küßchen. uninteressant“. nochmal glück gehabt.
der trupp setzt sich an einen tisch hinter uns. das
große hallo scheint nicht enden zu wollen. entweder
hört udo walz wahnsinnig schlecht oder die buhlen
tatsächlich um aufmersamkeit. die musik ist nicht so
laut, dass man sich anschreien müsste. dann fangen sie
auch noch an zu singen. ansatzweise mitleiderregend
das ganze. dann wird dem barmann noch eine cd
gereicht, die er doch bitte anmachen soll. robbie
williams. hallo? was geht denn jetzt ab? barbara
becker springt auf, tanzt wie wild durch den raum.
nein, sie tanzt nicht wirklich, sie geht sehr
übertrieben, aber akkurat, im grunde wie ein soldat,
nur schneller, quer durch den raum. dazu stößt sie
spitze schreie aus. im gegensatz zu allen anderen, die
seit einiger zeit auf zeitlupe laufen, scheint bei
babs irgendjemand auf vorspulen gedrückt zu haben.
erhöhter kirschsaftkonsum kann nicht der auslöser
sein. glaube ich zumindest.
zehn minuten später bricht der trupp wieder auf.
küßchen links, küßchen rechts, wieder ein blick zu
uns, „nee, die nicht.“ auch wir beschließen uns auf
den weg zu machen. die leute aus hollywood werden wir
heute wohl nicht mehr sehen. vielleicht sind sie auch
schon auf ihrem zimmer. draußen vorm hotel noch immer
die gleichen autos mit den gleichen insassen. und dann
geht mir endlich ein licht auf. unhöfliche paparazzi!