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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prinz Ferfried von Hohenzollern und Tatjana Gesell [3. Teil]



julia mantel
04.01.2005, 18:59
neulich hatte ich mal kurz rtl oder so einen scheiß an.
irgendeine komische boulevardsendung kam da und zeigte genau das liebesglück dieser beiden.

WIE OFT IST DIESE FRAU WOHL OPERIERT UND WER SPERRT SIE ENDLICH EIN?

le_reptile
04.01.2005, 19:41
muss voll kichern.

hanswasheiri
05.01.2005, 15:20
warum finden die leute, männer wie frauen, eigentlich schönheitsoperationen so schlimm, was ist daran denn nun verwerflich, habe ich nie verstanden, und vor allem hätte ich gerne eine antwort auf eine frage, die mich nun schon seit gut zehn jahren umtreibt, warum sind zahnkorrekturen und ohren zurückklappen eigentlich 'erlaubt', nasenoperationen und hautliften zb aber nicht, warum also sagt bei mir niemand 'DER WURDE JA OPERIERT, SPERRT IHN EIN', (weil ich einmal eine zahnspange hatte) bei der mir völlig unbekannten tatjana aber wird dergleichen gesagt nachdem man sie bzw ihr liebesglück höchst freiwillig in einem offenbar verachtenswerten tv-format ("format") begafft hat, alles sehr rätselhaft und irgendwie stelle ich mir immer vor, wie in den wohnungen im operationsverächtermilieu der manufactumkatalog neben einer handgefertigten citronenseife auf dem klo rumliegt, warum weiss ich auch nicht.

marieke
05.01.2005, 15:35
weil man nach zahnkorrekturen besser kauen und nach ohrenanlegen besser hören, nach liftings aber nicht besser fühlen und nach lippen aufspritzen nicht besser küssen kann. deshalb. wie das mit der nase ist weiß ich nicht. ich riech auch so gut.

Nicki Tuete
05.01.2005, 15:48
Ich nehme mal an, dass man nach Zahnkorrekturen nicht besser kauen kann als vorher. Man sieht nur besser aus dabei!

joq
05.01.2005, 16:08
Marieke (Für Stimmen): ROCK!

hanswasheiri
05.01.2005, 18:41
es macht mich völlig ratlos in letzter zeit, das verhalten der gesellschaft, dieses forums und jetzt auch noch ganz besonders dieses stranges, was soll das, ist das metametaironie oder einfach nur dreck? ich fasse die drei antowrten auf meine anfrage zusammen: marieke schreibt topchekcermässig kompletten mist um nicht zu sagen blödsinnigen scheissdreck, warum kann man nicht mal ganz kurz google anwerfen, bevor man medizinische fakten ('fakten') erfindet und zumbeispiel den ersten treffer, den gugle zu den schlagworten 'besser hören ohren anlegen' liefert, mal kurz durchlesen, nur die ersten zwei absätze oder so (hier: http://www.schoenheit-und-medizin.de/ohrenanlegen.htm), das ist doch nicht zuviel verlangt, man könnte sogar davon ausgehen, dass ich, wenn ich eine zahnkorrektur habe machen lassen in meiner judgen, weiss, ob ich jetzt besser kauen kann wie vorher (natürlich nciht), nun, wo war ich, ach ja, und dann schreibt nicki tüte hin, was sie annimmt, immerhin stimmt es, und dann schreibt jockel ROCK und das für stimmen, die vorgeschichte dazu kenne ich nun ja, nur, ich verstehe es trotzdem nicht ganz, wahrscheinlich wollte jockel das gleiche ausdrücken wie ich nur kürzer. und dann ist ja immer noch die frage offen, was überhaupt störend daran ist, wenn sich andere leute operieren lassen. weil sie ihren unverwechslebaren ausdruck oder charakter oder was auch immer verlieren? weil sie sich einen marktvorteil verschaffen? aber selbst bei einem doppelja: was geht einen das an? warum regt man sich darüber auf? warum nur?

hanswasheiri
05.01.2005, 18:47
man könnte sich doch über viel näher liegende dinge aufregen, zum beispiel über marieke.
(geht nach hause)

slowtiger
05.01.2005, 19:13
ist sie umso aufregender, je näher sie liegt? coat

DREA
05.01.2005, 19:35
Mantel? Farbschicht? Haeh?

Herr Genista
05.01.2005, 19:54
Wenn man anderen untersagen möchte, etwas bestimmtes zu tun, dann findet man das nicht nur falsch, sondern unmoralisch (sonst brauchte man es ihnen nicht zu verbieten). Moralempfinden hat sich entwickelt, um Kooperation eigensüchtiger Organismen zu ermöglichen, ohne die Kooperierenden völlig ausnutzbar zu machen. Schönheitsoperationen erhöhen die Reproduktionsaussichten des Operierten oder werden so wahrgenommen. Operationen, die einen Makel beseitigen wirken gerechtfertigt, weil sie die Fairness wiederherstellen, die durch einen Zufall beeinträchtigt wurde, Operationen, die von einem Normalzustand aus Verbesserung anstreben, werden als unzulässige Vorteilsnahme wahrgenommen.

Frei nach Pinker. Ich hab grade The Blank Slate gelesen.

Klingeltonk
05.01.2005, 20:18
Ich glaube, hans liegt mit der Manufactumseife schon ganz richtig. Der Teil der Bevölkerung, der sich für schlau hält, findet den operierten Teil der Bevölkerung doof. Gerade deswegen findet man sich ja schlau, weil man mindestens 80% der anderen für bescheuert hält. Ich zum Beispiel bin einen halben Tag damit ausgelastet, Gründe für das Dooffinden anderer zu finden, insofern bin ich Schönheitsoperierten, Tätowierten, Polyphonklinglern und Tsunamiwegrennern geradezu dankbar.

Und Herrn Genista möchte ich ausdrücklich widersprechen. Die Reproduktionsaussichten des operierten Packs sind dem ZEIT-Abonnenten völlig gleichgültig. Die ästhetische Moral ist der Geschmack, und wenn sich die Mädchen auf Britney Spears operieren, ist das derselbe schlechte Geschmack, sie sich anzuhören.

Benzini
05.01.2005, 21:24
Ab 18 ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich.

Herr Genista
05.01.2005, 21:25
Ein Kartesianer!

Soweit ich hans verstand, ging es ihm nicht um die Frage, ob die Menschen verschiedene Schönheitsoperationen verschieden bewerten, also ob diese Berwertung der Varianz unterworfen ist, die man Geschmack nennt, sondern wodurch die systematischen Unterschiede bedingt sind. Die Erklärung, dass die Schlauen für Schlausein Kontrastdoofe brauchen, ist hier unbrauchbar, weil sie nur erklärt, warum man sich irgendwem überlegen fühlt, aber nicht die Differenzierung der Überlegenheit, und die Erklärung, das sei halt eine Frage des Geschmacks schmilzt das Problem ein und giesst es neu als schwarzes Kistchen.

Was ist es denn, das dem ZEIT-Leser Britney Spears verleidet? Und weshalb wird aus einem ästhetischen Urteil ein moralisches und normatives? Und wie gelingt es einem sozialen Primaten, sexuelle Motive aus seiner Urteilsfindung zu blenden? Ist das ZEIT-Lesen notwendig für den Erfolg dieser Ausblendung oder nur ein Symptom der zugrundeliegenden Vergeistigung?

I beg to differ.

Edding Kaiser
05.01.2005, 21:30
So eine Möglichkeit der Operation zerstört natürlich beim Manufactumseifenbürger auch ruchlos die mühsam erarbeitete Erhabenheit im Schillerschen Sinne, denn nun kann er ja ein Verhältnis, welches ihm so nachteilig ist, eben nicht nur durch Vernichtung des Begriffes überwinden, sondern hat ja vielmehr eine verhältnismässige Kraft, die er den physischen Kräften entgegesetzen kann. Oder anders gesagt, da hat man nun mühsam seinen Frieden mit Buckel, Falten und Spreizohr gemacht, da lässt sich das alles plötzlich einfach so wegoperieren. Dumme Sache. Und schon muss man sich wieder fragen, ob es edler im Gemüt ist, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks zu erdulden oder sie, sich gegen eine See von Plagen waffnend, durch Operation zu enden?
Das ist schon alles nicht so einfach.

U_Sterblich
05.01.2005, 21:57
Bei der von Genista angeführten unzulässigen Vorteilsnahme liegt schon der Hase im Pfeffer.

Aber nicht nur. Ich frage mich natürlich auch was denn so stört an der Schönheitschirugie, denn schließlich schminke ich mich z.B. öfters, was auch eine Beauty-Fakemaßnahme ist, und trotzdem blicke ich skeptisch auf die Operierten-Armada.

Letztens im Monopol-Mittagsimbiss in der Alten Schönhauser (sehr gut übrigens) steht ein telefonierender Unympath in der Tür. Ich will offensichtlich durch eben diese Tür hinein, aber er denkt nicht dran, Platz zu machen. Also muss ich mich an ihm vorbeischieben. Drin stehe ich dann und studiere das Angebot, als er reinkommt und sich nun aus Rache rempelnd an mir vorbei schiebt, ganz ohne Not natürlich. Ich ordne ihn als schwer gestört ein.
Dann steht er mit dem Rücken zu mir am Nebentisch, ihm gegenüber ein operiertes Model oder dergleichen. Noch nie sah ich solche Operiertheit so nah. Und staune, dass man das so SIEHT.
Sie sprechen dann so Sachen "Okay, dann machen wir erstmal ein Probeshooting." Sie immer so starr lächelnd "Ja! Ja! GERNE!" Und die Schlauchbootlippe unterstüt die Tristesse der Szenerie, draußen setzt Regen ein.

Nicht selten bestimmt ja die Menge einer Substanz Wohl und Wehe ihrer Wirkung. Z.B. bei Alkohol. Aber auch bei Make Up und bei Schmuck. Und sehr auffällige GesichtsOPs sind eben doch auch ein bisschen oder auch grotesk zu viel.

julia mantel
05.01.2005, 22:10
WARUM OPERIEREN SICH DIE LEUTE DENN SCHON IN SO JUNGEM ALTER?????!!!

diese schreckliche reality-soaps in den privaten lassen einen doch ergrausen!

ich kann es einfach nicht nachvollziehen, dass alles worauf irgendwelche mittelschichts-kids noch bevor sie zwanzig geworden sind, sparen, eine nasen- ohren- oder brust-op ist. irgendwas ist da doch faul.

gerade mit vierzig, fünfzig gibt es zumindest in meinem bekanntenkreis so extrem gut aussehende frauen! von ihrer potenz ganz zu schweigen!!!!!

viele frauen, die ich schon seit jahren kenne, werden mit dem alter und mit den erfahrungen immer schöner und sinnlicher und wissen immer genauer, was sie wollen (wahrscheinlich auch im bett.)

mir ist es schleierhaft wie es so in mode gekommen ist, dass frauen schon in ihrem frühesten heranreifen nicht mehr zufrieden sind mit dem was ihnen "gott" (oder zumindest die natur) in die wiege gelegt hat.

Stimmen
05.01.2005, 22:17
Wahrscheinlich sind sie mit der Visualisierungsmaschine (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showthread.php?t=18553) in Kontakt gekommen und fühlten sich häßlich.

U_Sterblich
05.01.2005, 22:28
Leider fällt mir erst jetzt wieder ein, dass der Bunny des Jahres auch Erika Pluhar ganz gut gestanden hätte für ihr Gespräch mit dem Schönheitschirurgen Werner Mang in der Zeitschrift Chrismon.

Zitat:
"Die Schönheit eines Menschen entsteht doch nicht nur aus dem rein formalen Aspekt! Ein seelisch-geistiges Innensein des Menschen macht ihn schön oder hässlich. In meinem Umfeld, in den Medien, unter Schauspielern treffe ich ständig auf operierte Menschen. Aber ich habe noch nie jemanden gesehen, der hinterher schöner war. Und keiner kann mir einreden, dass ein Mensch sich nur wohl fühlt, wenn seine Nase okay ist oder der Busen; dass solche optischen Veränderungen einen unsicheren Menschen sicher, einen unglücklichen Menschen glücklicher machen."

Dann aber gibt Mang zu bedenken, dass viele "Mädchen, die eine große Höckernase hatten oder ein fliehendes Kinn" nach einer OP viel glücklicher und selbstsicherer sind.

Darauf Pluhar:
"Daran habe ich keinerlei Zweifel. Wenn ein Mädchen eine Höckernase hat oder ein Fliehkinn, wenn es also um wirkliche Verunstaltungen geht, die eine Operation beseitigt, haben Sie mein volles Verständnis."

Klingeltonk
05.01.2005, 22:37
Nee, ich bleibe dabei. Zunächst wollte ich nur schreiben „Aber Frau Gsell sieht doch wirklich scheiße aus“, aber genau an diesem Punkt war ich ratlos, wieso ist das häßlich, und damit sind wir mittendrin beim Geschmack. Es gibt den guten und den schlechten Geschmack. Der Geschmack ist der Durchlauferhitzer, durch den etwas Äußerliches gut oder schlecht wird. Warum es ausgerechnet Schlauchbootlippen sind, die einem guten Geschmack widersprechen, ist damit noch nicht ausgemacht. Vielleicht ein vermeintlich Unechtes, Körperkitsch, oder auch die schlichte Unverblümtheit einer äußerlichen Selbstproduktion.

Uzzi Engel-Ich
05.01.2005, 23:00
man gewöhnt sich ja vorübergehend an alles, das lehrt die geschichte der mode. und die ging ja auch auf der ganzen welt immer mit mehr oder weniger brachialer selbstverstümmelung einher. jetzt haben wir eben die möglichkeiten der plastischen feinchirurgie. nasen und kinne zertrümmern konnten ja zu schönheitzwecken schon die ägypter.

wie junge leute in das fahrwasser kommen, stelle ich mir vor, wie beim tätowieren. da berichten ja auch viele, daß sie einfach immer wieder wollen, auch wenns weh tut.

bei leuten, die sich nicht schön genug finden, glaube ich, gibt es den sattsam bekannten schminkeffekt: zuviel lidstrich links, also rechts noch ein wenig dazupinseln. ups, jetzt schau ich aber komisch aus. naja, vielleicht lippenstift? ja. besser. aber wenn ich mir die haare noch toupiere, dann stimmt das bild usf. das geht auch mit dem messer so.

DREA
05.01.2005, 23:00
Zeitgeschmack, Mode halt. Weiss eigentlich jemand, ob man Lippen so einfach zurueckmodellieren kann wie Ballonbrueste?

Was die OPs bei jungen Menschen betrifft, so scheinen viele davon in die Kategorie "verbesserte Startbedingungen durch optische Optimierung schaffen" zu fallen. Wer meint, dass z.B. Schlupflider, Huehnerbrust und ein schiefes Kinn bei Bewerbungsgespraechen nachteilig sein koennen, der hat wahrscheinlich recht.

Benzini
05.01.2005, 23:05
Ein Gesicht ist ein Gesicht.
Bitte. Operiert es nicht.

Benzini
05.01.2005, 23:06
Lässt sich auch auf Gedichte übertragen.

Stimmen
05.01.2005, 23:18
Ich glaube, es sind genau die Platitüden, wie Benzini (#21) sie vorbringt, auf die man sich im Laufe seiner gutbürgerlichen, liberalen Erziehung verläßt, die das Dilemma verursachen. Nicht von ungefähr sehen diese Operierten immer nach geistiger Unterschicht aus. (Noch.)

Wenn man ein guter, gebildeter Mensch ist und wohlgesonnen und frei, dann spiegelt sich das früher oder später auf dem Gesicht wieder, da ist man doch verantwortlich für, der gewohnheitsmäßige Ausdruck prägt sich in die Züge, und mit ein bißchen Sport hält man den Körper in Form, kein Problem. Und dann wird man plötzlich dreißig und muß erkennen, man sieht aus wie ein vollgeschissener Damenstrumpf, und das mit dem Gesicht hat auch nicht geklappt. Eine ungerechte Welt. Die einen sind reich und die anderen arm, aber daran kann man sich gewöhnen, das war ja schon immer so. Nur wenn dann einfach einer herausstürzt und überfällt eine Bank und gewinnt mit Leichtigkeit, woran man jahrzehntelang gearbeitet hat, ist es unverzeihlich. Dann kommen Angst und Neid und Schlagzeilen wie: Silikontitten explodieren im Flugzeug.

Benzini
05.01.2005, 23:19
PS: die Geschichte ist übrigens auf mittlerem Niveau misslungen. Typisch daSS hier jeder seinern Senf reinschreibt. Deppenmagnetengeschichte. Sperren.

DREA
05.01.2005, 23:21
Denn statt man sich im OP quaele
Besinnung auf die schoene Seele?

Uzzi Engel-Ich
05.01.2005, 23:29
@DREA:
wenn die lippen "nur" unterspritzt sind, verflüchtigt sich die pracht von selber und was immer es war, schwimmt dann durch die körpersäfte seinem schicksal entgegen. super geschäft, wie botox. man braucht immer nachschub.

hat schon jemand solche lippen geküsst? und wie war das?

Benzini
05.01.2005, 23:32
Plattidüde! Das stammt nicht von mir. Sonde45rn von Rimbuad. Du IngeborBachmannwasserleiche. DIE LITERATUR IST TOT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1

K.O.Tropfen
05.01.2005, 23:57
Diese ganze Diskussion über Schönheitsoperationen ist doch irgendwie ein Zeichen für deren Bedeutung, obwohl ja offensichtlich überflüssig. Ich dachte nicht, dass ein solcher Strang über diese Idioten solch ein Echo findet. Meine Gedanken dabei betreffen einen Freund, der immer abrät von Frauen mit schmalen Lippen.

Frau Rossi
06.01.2005, 00:57
Konfuziane sagt:

Auch Doppelkinn
ist ein Gewinn!

rron
06.01.2005, 01:20
Es gibt halt auch triftige Gründe. Stichwort: Penosuction.

Die Wucht
06.01.2005, 01:39
Zur Wirkung von kosmetischen Operationsresultaten auf die Oberneunmalschlauen: Es gibt sie! Als ich mitbekam, wie eine Studentin (Lippen, Brüste und Nase vom Ostblock-OP-Tisch, war auf drei Meter Entfernung ohne Brille bei leichter Kurzsichtigkeit erkennbar) sich bei meinem damaligen Chef (Univ.-Prof.) einen Schein ersäuselte, blieb mir nichts anderes übrig, als anzuerkennen, dass die Strapazen der OP sich gelegentlich lohnen. Und das halte ich für den entscheidenden Punkt: Kosmetische Chirurgie lohnt sich ab und an. Bloss: Ist hier einer – in echt jetzt mal - , der seine Scheine ersäuseln, sich zu Shootings mit ruppigen Rüpeln verabreden oder mit Prinz Ferdings verheiratet sein will?

Im übrigen sind mir sämtliche Moralvorstellungen und Lästerneigungen zum Thema abhanden gekommen, nachdem ich vor einiger Zeit bei drei mir nahestehenden Menschen das Vorher und Nachher von kosmetischen Operationen miterlebt habe. Bei den Betreffenden war kein moralischer Mangel am Werk oder ein übertriebenes Maß an Eitelkeit, sondern schlicht Leid und Verwirrung, die in irrtümliche Vorstellungen vom eigenen Aussehen gipfelten. Bei den Dreien war eine spezifische Sorte von Radabhaben am Werk. Mit Geld, Bildung, Alter oder der Beschaffenheit von Lippen/Brüsten/Penislängen hatten die Entscheidungen für eine kosmetische Operation nichts zu tun.

Mein 1A-OP-Indikator funktioniert dank dieser, ja was eigentlich? Dank dieser Erfahrungen, so will ich es mal nennen, funktioniert jedenfalls mein 1A-OP-Indikator wie geschmiert und ich gebe den Zwischenstand durch: Schönheitsoperationen sind ebenso weit verbreitet wie Tätowierungen. Die misslungenen Operationen sieht man sofort ("Unterschicht"). Die anderen Operationsresultate erschliessen sich erst auf den zweiten Blick. Die Leute sehen entweder erholter aus oder scheinen undefinierbare Fremdkörper in ihrem Gesicht oder an ihrem Körper herumzutragen.

Da fällt mir ein, dass ich die eine Geschichte über eine kosmetische OP mal posten könnte. Ist das Beauty-Ford-Forum zuständig? Oder hier? Mom.

rron
06.01.2005, 02:26
Jetzt habe ich mir wegen Dingen nicht den kompletten Strang durchgelesen und bitte um Entschuldigung, falls ich repetiere. Aber es ist doch so: Die kosmetische Chirurgie ist momentan auf dem selben Level wie die 3D-Animation. Man bekommt relativ gute Resultate, die aber gegen das Echtleben eher spärlich ausfallen, wenn man mit der dicken Funzel draufhält. Zum Beispiel ist ja Ice Age ein durchaus lustiger Film, wenn man übersieht, dass die Hintergründe bei der Herstellung ausgespart wurden. Genauso verhält es sich mit Lolo Ferrari und ihrem Gehirn.
Wenn ich die junge Frau Ohoven oder ein ähnliches Opfer sehe, dann läuft mein Denkmuster exakt so ab wie bei einer Übertragung der Paralympics. Ich bewundere, was da so passiert, aber ich denke mir, dass das ohne Zwang zur Prothese noch viel geschmeidiger laufen würde. Ganz arschlochmäßig. Aus dem selben Grund, aus dem ich Leder lieber trage als Polyutheran. Rindfleisch lieber esse als Tofu. The Eels lieber höre als SOOL. Torns Schwester lieber lese als Herlis und The Office lieber sehe als Stromberg.
Das ist jetzt lediglich eine viel zu lange Liebeserklärung an mein Mädchen, bei dem Gottseidank nur Narren auf die Idee kämen, etwas künstlich hinzu- oder hinwegfügen zu müssen

Die Wucht
13.10.2005, 16:17
Ein Ausschnitt aus "Prinz Ferfried von Hohenzollern und Tatjana Gsell" von DerCaptain, gepostet im Höpa-Forum