Georg Diez (macht Egosurfen)

[Lustiger Schmunzelhase]

Eine ganz neue Form der Prominentenbegegnung: Nicht wir begegnen dem Prominenten, sondern der Prominente begegnet uns.

[google]

Und zwar hier, wenn er sich selber googelt.

[Lustiger Schmunzelhase]

Und dann kommt der hier rein, der Georg, und schaut sich verwundert um, und was sieht er da? Seinen Freund Harvey! Hurra, hurra, hurra!

[Mein Freund Harvey]

Harvey winkt und wackelt mit den rosa Ohren, legt zärtlich die Pfote auf Georgs Schulter und sagt: Georg! Alter Bumsficker!

Und darauf Georg so: Was soll das denn?

Und darauf Harvey (sich umschauend mit diesem verhangenen Blick, der in Neo-Berlin so beliebt ist): Keine Ahnung, ich bin auch nur zufällig hier.

Und darauf wieder Georg: Aber das ist doch nicht son geheimes Naziding hier, wo du mich reinlockst, oder?

Harvey: Nein, kein Naziding, ehrlich! (kreuzt seine Ohren hinter dem Rücken)

Georg (erleichtert): Ich kann dieses Gerede nämlich nicht ertragen. Dieses dunkle Raunen, das jetzt so hip ist, wenn du weißt, was ich meine. Diese Undeutlichkeit, Worte, die schillern vor Lust an der Gefahr und dabei historisch abwaschbar sind! Nenn es Ambivalenz, nenn es Normalität - ich nenne es Faschismus.

Harvey: Aber Georg! Es gibt doch hier nicht die geringsten Anzeichen einer wie auch immer gearteten -

Georg (unterbricht ihn): Moment mal! Kennst du das Buch "Als Hitler den lustigen Schmunzelhasen stahl"? Kennst du doch, oder? Wenn das keine Verbindung ist! Das ist der Beweis! Faschisten!

Harvey (geknickt): Aber Georg. Wenn wir Faschis wären, glaubst du allen Ernstes, wir würden dich hier stundenlang rumquatschen lassen mit Worten wie "historisch abwaschbar"? Denk doch mal nach - würden wir dich alte Eierfeile nicht einfach hernehmen und in den Arsch bumsen, schneller als du "Blomberg-Fritsch-Krise" rufen kannst? Ich meine - he! Georg! Wo willst du denn hin? Lauf nicht weg!

Georg (hält seine Hose fest): Tut mir leid, mein Freund Harvey, mir wird das hier zu heiß! Ich weiß auch überhaupt nicht, was ich hier soll! Auf Wiedersehen!

Harvey: Warte! He, Georg! Ich kann mich mit Worten vielleicht nicht so gut ausdrücken, aber ich schick dir mal meinen Kumpel arbor von der Agitprop vorbei! Kennst du arbor? Nein? Sekunde!

Er hopst mit wehenden Ohren davon. Georg Diez bleibt stehen und kratzt sich am Eierkopf. Einige Minuten ist er ganz allein im Thread.

Auftritt arbor.

[arbor reloaded]

Scheiße, Mann.

[arbor reloaded]

Soll ickn hia?

[arbor reloaded]

Ah, da ist ja noch einer und hält seine Hose fest. Wenn das nicht mein alter Kackhauskumpel Georg Diez ist! He, Diezi! Nazidiez! Scheiße, Mann, wie siehst du denn aus! Hast du wieder auf deiner kackeverschmierten Tastatur mit Faschopopeln gespielt, wa? Du würzt dein Kotessen doch mit Klabusterbeeren, alter Kackbumser!

macht den Hitlergruß



































Haha! Reingefallen! Ich wollte nur eine Wespe verscheuchen! Hahaha!

[arbor reloaded]

wedelt mit erhobenem Arm, öffnet und schließt dabei seine Faust

Wem dient Heydrichs Arsch als Kiez? Dem Kopf von Georg Diez! Hahahaha!

[Georg Diez]

bekreuzigt sich mit der Spex: Wer sind Sie?

[arbor reloaded]

holt eine fünfzig Zentimeter lange und acht Zentimeter breite Mohrrübe aus der Tasche: Man nennt mich auch arbor, den Wohltätigen.

[Georg Diez]

Oh Gott - nein!

[arbor reloaded]

Doch!

[Georg Diez]

Nein! Bei Röhm, ich habs gewußt! Nicht mit der Mohrrübe! Blomberg-Fritsch-Krise! Zu Hülfe! Nicht mit der - oh Gott - nicht mit der - oh, aaah ...

wird ausgeblendet

[Tommi Kummer]

Ich bewundere Sie sehr, Herr Diez. Ich habe hier schonmal ein Interview mit Ihnen vorbereitet:

Herr Diez, wie denken sie über das Verhältnis der Deutschen zum Wetter?

Das ist ein ziemlich unangenehmes Thema. Das Wetter und die Deutschen, das ist eine ungute Verbindung von jeher. Schon die Verbrechen des Kolonialismus wurden ja mit der Forderung nach einem "Platz an der Sonne" begründet. Später wurde diese Formulierung bedenkenlos als Werbespruch für eine Lotterie übernommen. Wir haben nichts gelernt.

Ihre Lieblingsfarbe?

Farben sind doch nur die Geister des Ungreifbaren, die durch die langen Berliner Vormittage fliegen. Davon halte ich nichts. Ich dusche lieber. Wasser ist durchsichtig.

Ihr Lieblingslied?

Weiß nicht. Vielleicht "Im Frühtau zu Berge", das mag ich ganz gern. Musik und Text sind so hell. Manchmal singe ich es auch unter der Dusche.