Lautmakel
20.08.2004, 01:51
Seit Jahren reisen die Eltern vom Vater meines Kindes, nachfolgend Großeltern genannt, nach Peru zu den Indios um dort mild tätig zu sein, Einkäufe für den Weltladen und Handelsbeziehungen zu fairer Schokolade, Tee und Teppich, Krippenfiguren und wollfetthaltige Pullover. (Das schönste was ich mal bekommen habe war ein Armreif der aus einer Silbergabel gemacht wurde - die Zinken hübsch verbogen, ein paar blaue Steine und aufgelötetes in Filigran. Als ich sagte "Das war ja mal eine Gabel", wurde die Großmutter verschnupft und es ist nun nicht aus Gabel sondern aus Silber, Punkt.) Einer armen Familie haben sie z.B. mal 10 edle Zuchtalpakas geschenkt damit die Familie sich in Zukunft mit der besonders weichen Wolle ihr Leben verdienen möge. Im Jahr darauf waren die Tiere aufgegessen - stures hungriges Bergvolk.
Dieses Jahr waren die beiden ausnahmsweise mal in Chile unterwegs, in irgendeinem verratzten Bergdorf, weitere Mission Strickpullover, so berichtets das gute Kind, das diesem Gespräch zwischen Erwachsenen höflich nur zuhörte, Ort hat er sich nicht merken können. Die dortigen Einheimischen erzählten den Großeltern von einer sehr netten alten Frau die talabwärts am gleichen Berg in einer ungleich stabileren Behausung mit riesigem Garten lebt und großzügig Tabak und Coca Cola an die Leute die auch entfernten Nachbarn und die Angestellten ihres großen Hauses verschenkt. Auch erzählt wurde mir, daß Cola dort wie Gold bewacht wird, jeder Colalaster wird von drei Leuten mit MG bewacht, zwei sitzen draussen hinten, der andere vorne - alle seien dort ganz narrisch auf Coca Cola weil das wegen besonderer Blutbeschaffenheit bei denen viel mehr brezelt.
Also diese Frau da war nun zufällig auch Deutsche, und so war es denen aus dem Bergdorf durchaus wichtig, daß die Großeltern diese Frau auch kennenlernen. Ein Besuch wurde verabredet und die Großeltern stiegen hinab, oder sie saßen auf Mulis die hinabstiegen und dann kamen sie endlich zu der Dame, die viel älter aussah als die beiden sie in Erinnerung hatten. "In dem Haus waren so scheusslich wuchtige Möbel - aber schon ziemlich viel Platz" so hat die Großmutter gesagt, sagt der Sohn - über das Wohnzimmer von Margot Honnecker - irgendwo in Chile.
Dieses Jahr waren die beiden ausnahmsweise mal in Chile unterwegs, in irgendeinem verratzten Bergdorf, weitere Mission Strickpullover, so berichtets das gute Kind, das diesem Gespräch zwischen Erwachsenen höflich nur zuhörte, Ort hat er sich nicht merken können. Die dortigen Einheimischen erzählten den Großeltern von einer sehr netten alten Frau die talabwärts am gleichen Berg in einer ungleich stabileren Behausung mit riesigem Garten lebt und großzügig Tabak und Coca Cola an die Leute die auch entfernten Nachbarn und die Angestellten ihres großen Hauses verschenkt. Auch erzählt wurde mir, daß Cola dort wie Gold bewacht wird, jeder Colalaster wird von drei Leuten mit MG bewacht, zwei sitzen draussen hinten, der andere vorne - alle seien dort ganz narrisch auf Coca Cola weil das wegen besonderer Blutbeschaffenheit bei denen viel mehr brezelt.
Also diese Frau da war nun zufällig auch Deutsche, und so war es denen aus dem Bergdorf durchaus wichtig, daß die Großeltern diese Frau auch kennenlernen. Ein Besuch wurde verabredet und die Großeltern stiegen hinab, oder sie saßen auf Mulis die hinabstiegen und dann kamen sie endlich zu der Dame, die viel älter aussah als die beiden sie in Erinnerung hatten. "In dem Haus waren so scheusslich wuchtige Möbel - aber schon ziemlich viel Platz" so hat die Großmutter gesagt, sagt der Sohn - über das Wohnzimmer von Margot Honnecker - irgendwo in Chile.