Helmut Kohl lies "Nähe zu"

[MissVergnügen]

1994, zur Festspielzeit in Salzburg.

Nach dem Erlangen der Hochschulreife und bis zur Zulassung auf einer Hochschule arbeitete ich als Schwesternhelferin in einem Krankenhaus. Dort gab es einen dicken Patienten, der hieß Lutz Bollmann! Lutz Bollmann war superdick und sah genau! aus wie Helmut Kohl.

Am Wochendende fuhr man nach Salzburg, um sich den Jedermann auf dem Domplatz anzusehen.
Hey, und Herr Bollmann hatte wohl den gleichen Plan gefasst und stand weniger Meter von mir entfernt hinter einigen Fahrrad-Ständern.

"Hallo!" rief ich aus, ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.
Herr Bollmann drehte sich um. Ich verfing mich mit den Füssen in einem der doofen Ständer und fiel ihm entgegen, so dass ich mit meiner Backe auf seinem weichen Bauch landete, seitlich abglitt und auf unsanft auf dem Boden geprallt wäre, hätte er mich nicht am Arm gepackt und wieder hochgezogen!

Leider war das nicht Herr Bollmann, sondern der Kanzler selbst, man sah dann doch den Unterschied.
Wir entschuldigten uns gegenseitig mit einem kurzen "Schulldigung" und"Oh, tschlgng", richteten unsere Mäntel und ich ging aber schnell weg. Merkwürdig, dass er sich bei mir entschuldigte, aber eine patzige Art kann man ihm wenigstens nicht nachsagen.

"So nah" durfte dem Kanzler außer Hannelore noch keine kommen. Nur eben ich.

Schade, dass Bundeskanzler nie aussehen wie diese Schauspielertypen, mal so als Beispiel. Und Politiker sind die ja leider auch!
Es scheint mir natürlich total naheliegend anzunehmen, wir wären ansonsten sicher heute glücklich, seeeehr glücklich, ausgesprochen glücklich sogar, verheiratet oder hätten wenigstens mal geknutscht.
Aber so...

[Kreatives Umfeld]

Das mit dem seitlich von irgendwas abgleiten haben Sie gut drauf, Frollein!

[Nicki Tuete]

Man sollte dann halt nur nicht auf die Fresse fallen!

[Kreatives Umfeld]

Keine Angst, der Kanzler rettet!

[Iron Chef Morimoto]

Ich weiß nicht, was ihr wollt, den ersten und den letzten Absatz weggelassen, besser die letzten beiden, das Hey im dritten Absatz und ein, zwei Ausrufezeichen ebenso, dann ist das, das gestrige und nächtliche Geschwurbel der Miss mal beiseite gestellt, eine vollkommen okay-haye Geschichte.

[Iron Chef Morimoto]

Ähäm, das Geschwurbel im Kapielski-Strang nebenan gerade eben bitte selbstverständlich auch beiseite stellen.

[DREA]

Hey MissVergnuegen, seien Sie doch froh, dass das mit Kohl damals nicht geklappt hat! In einer Oeffentlichkeit zu stehen, die jeden, noch so kleinen Ausrutscher registriert und bewertet -- das ist naemlich gar nicht so spassig, wie man sich das immer vorstellt!

[MissVergnügen]

Das ist hier nicht "die Öffentlichkeit" sondern ein Forum mit speziellen Gusto! Wie anspruchsvoll das hier sein will, bleibt wirklich abzuwarten!

[hanswasheiri]

anspruch hin, abwarten her, es gibt auch das kriterium der reinen paparazzierung (und das war ja tatsächlich erfüllt, aber schade drum), aber auf das lob müssen sie wahrscheinlich warten, bis der umzugswagen in hamburg angekommen ist.

[Danny Rose]

Es fehlt mir hier an Renommee, aber ich fand die Geschichte gut.

[Bergmann]

Mir fehlt hier auch das Renommee, aber ich mag freche Menschen, solange sie mir nicht zu nahe kommen, bzw. mich in Ruhe lassen. Jedenfalls hat die freche Miss mir heute schon viel Vergnügen bereitet. Nicht unbedingt mit dem was sie schreibt, aber mit dem kleinem Tumult den sie hier im Forum ausgelöst hat. Erinnert mich ein bisschen an Jeremys eintreffen. So, jetzt gehe ich wieder in den Lesemodus.

[rron]

Ich habe eine Verständnisfrage: Wenn Sie im Stolpern mit Ihrer "Backe auf seinem Bauch" landeten, dann müssten sie so ungefähr 2 Meter 15 groß sein, oder wenigstens einsvierzig lange Beine haben. Kommt das hin?

[MissVergnügen]

Nicht schlecht geschätzt!

[DREA]

Photo! Wir wollen endlich ein Photo! Auch von Anny! Wenn Sie so schoen und interessant aussehen wie Sie schreiben -- herrje, gar nicht auszudenken, das gibt bestimmt Neid- und Eifersuchtdramen galore!

[MissVergnügen]

Toll, Hochglanzfrauenmagazine, Modepäpste, Eitelkeit, das Diktat eines fragwürdigen Schönheitsideals!
Ich trage bei meiner Körpergröße Schuhgröße 52 und gerade wenn ich mich mal schick machen will, hab ichs nicht so leicht wie ihr dürren H&M-Models mit euerer Superfigur...
Dass sie sich jetzt auch noch darüber lustig machen müssen, ist doch einfach zu erbärmlich! Bin ich vielleicht weniger wert, nur weil ich nie die Chance hatte so wie ihr... !
ich mach da nicht mehr mit! Seit einiger Zeit beispielshalber rasiere mich auch nicht mehr und habe herausgefunden, dass Achselhaare auch Spaß machen können, ich lasse mir von meiner besten Freundin gerne kleine bunte Afroperlen in die Haare und meinen Armen flechten, das sieht wirklich sehr hübsch aus und ist außerdem ein Zeichen meiner Solidarität mit den unterdrückten Schwarzen in Südafrika aus.
Und noch was, wenn Du Angst hast die Männer könnten Dich mit Deinen natürlichen Schenkelhaaren nicht mehr lieben, dann probier es doch einfach aus, verlässt der Typ Dich, na dann war´s wohl sowieso nicht der richtige, gell!
Einen schönen Sommer mit viel guter LiLaLaune wünscht Euch Eure Miss Vergnügen

[Angelika Maisch]

Ich sag ja auch immer: Was kann denn dieser Mohr dafür, daß er so weiß nicht ist wie ihr?
Das ist ja alles ganz tadellos erkannt, Frau Missvergnügen.

[Mutti]

Ich finde die Geschichte nicht schlecht, aber was Bergmann schreibt: Nää. Mir geht das "Freche" auf den Geist. Es ist nicht witzig, und Symphatie will sich keine breit machen. Schlimm, so "toughe" Menschen, auch wenn sie zwei Meter dreinundsiebzig groß sind, wobei das eine mit dem anderen nichts zu tun hat, aber egal. Dieses "ich lass mir die Butter nicht vom Brot nehmen", diese Meyseleske Rumgepose, also mir nimmt es die Lust, Geschichten der Gemeinten überhaupt zu lesen. Was schade ist, wenn das Geschriebene wider Erwarten auch noch ganz okay ist. Usw.usf.

[MissVergnügen]

Reine Projektion! Dieses modische "voll verrückte" riotgirlieske Frechsei-tum scheint mir hier innerhalb des Foren-Vereins weit verbreitet! "Frech" findet man hier superoriginell, und scheint ja hier total angesagter Mainsteam zu sein "Neuen" so unhöflich als nur möglich zu begegnen! Aber dann denn voll eingeschnappten Stuckrrad-Barre miemen... "Bääääääh, die war frech zu mir, die sperrrrr ich, wääääh!
ICH BIN ein höflicher Mensch, da glücklicherweise der Pubertät entwachsen! Sie nicht, schämen Sie sich was! Gehen sie in sich!

Ihr wohlwollender Mentor,
Miss Vergnügen!

[marieke]

Ich glaube ja, dass MissVergnügen Jeremy ist, der an einer Statistik arbeitet, wie lange es dauert bis eine Person gesperrt wird, die vielleicht okaye Geschichten schreibt, aber sonst alles falsch macht.

[Mutti]

Ach, vertane Zeit.

[Jeremy]

Wenn Sie mir einen grossen Gefallen tun wollen, Frau Vergnügen. Bitte frisieren Sie sich ordentlich, gehen Sie aus und suchen Sie sich einen Mann, egal was für einen. Becircen Sie ihn ordentlich und lassen Sie sich bitte am besten mehrere Kinder machen. Das ist jetzt nicht leicht nachvollziehbar, für Sie, aber es verhält sich so, dass ich "in Werbung" mache.

Leider bin ich minderbegabt, was das Werben angeht, naja, das können Sie vielleicht doch ganz gut nachvollziehen. Wie die meisten Leute in der Werbung lebe ich also von dummen Menschen, denn die sind irgendwie leichter zu überzeugen, also auch durch so schlechte Werbung. Sie würden mir also einen Gutteil meiner Altersversorgung ermöglichen, wenn Sie einen zukünftigen Kundenstamm produzieren würden.

[vir]

Eine 'okaye' Geschichte fängt damit an, dass man sich die Mühe macht, wenigtens den Titel ohne orthographische Fehler abzutippen.

[MissVergnügen]

Ich habe bereits einen Mann, deswegen brauch ich mich gar nicht mehr zu frisieren! Ich kann verstehen, dass es Ihnen ein wenig peinlich ist nur in der Werbebranche zu arbeiten, aber sie brauchen sich dafür bei mir nicht entschuldigen! Wer für richtige Arbeit nicht gebaut ist, der muß eben Schreibdienste für große, weitaus besserverdienende Firmen erledigen! Groß, dass sie sich dafür aufopfern, ich bewundere das! Könnt ich nicht!

Klofrau aus Passion,
Miss Vergnügen

[DonDahlmann]

Sie lasen so eben einen Beitrag aus unserer beliebten Reihe "Schlagfertigkeit & Pädagogen". Nächste Woche: "Jetzt origamier ich dich mal richtig durch"

[Makramee]

Hätten Sie sich doch nur Miss Anthrop genannt, dann würden Ihnen jetzt schon alle zu Füßen liegen.

[DREA]

Bitte seien Sie vorsichtig mit den Haaren! Unfrisiert sein wird als Beziehungskiller voellig unterschaetzt! Denken Sie an Charles Aznavour!

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...und tu auch was fuer die Figur!

[Danny Rose]

Was hat Aznavour damit zu tun? Ist der bekanntermaßen beziehungsbezogen schon desöfteren unter die Räder gekommen? Ich fand ihn immer gut frisiert, wenn er irgendwo auftauchte (Plattencover oder Film).

[DREA]

Na wenn das so ist, Danny Rose, dann kennen Sie doch sicherlich das todtraurige Beziehungsniedergangschanson Du laesst Dich gehn. Na, Scherz von oben jetzt verstanden? Nein? O.k.,also: in jenem Lied beklagt Aznavour, dass seine Frau voellig (also auch Haar- und Figur-maessig) verschlampt. Und dann wuenscht er sich, dass sie ein bisschen was an und fuer sich tut, weil er sie gerne weiter bzw. wieder moegen wuerde...

[Danny Rose]

"Tu t'laisses aller" Das besagte Chanson kenne ich. Vielen Dank für die Erklärung.

Wenn ich den Namen Charles Aznavour höre oder lese, muß ich wieder an eine lautstarke Auseinandersetzung mit meinem Vater denken, aber für die Schilderung ist hier wohl nicht der richtige Platz. Ein anderes Mal vielleicht.

[Kalte Dusche]

in welchem Verlag ist denn "Nähe zu" erschienen?

[slowtiger]

Diesen Strang bitte zunähen.