I AM WEASEL
13.07.2004, 21:56
Vor einigen Jahren hatte ich das zweifelhafte Vergnügen mich von der Sterblichkeit einer Legende überzeugen zu können
Es geschah zu einer Zeit als der Hauptbahnhof der Quadratestadt Mannheim noch nicht renoviert, glasverkuppelt und in ein Wochenend-Shopping-Center mit Verkehrsanbindung umgestaltet, sondern einfach nur ein hässlicher aber ehrlicher deutscher Bahnhof war, wie man ihn heute noch in Frankfurt am Main oder Stuttgart findet.
Während ich auf meinen (vermutlich verspäteten) Regionalzug ins idyllische Heidelberg wartete hörte ich plötzlich hinter mir eine Stimme, die ich sofort einzuordnen wusste. Da meine musikalische Prägung eng mit der Ausstrahlung der "Hitparade im ZettDeEff" zu Beginn der 80er Jahre verbunden ist, war mir sofort klar, dass es sich um niemand anderen als Dieter Thomas Heck handeln konnte.
Herr Heck stand an einem Kiosk zwecks Erwerb diverser Printmedien. Die Zeitschriftenfachverkäuferin kurpfalzte ihm gerade ein aufrichtiges "sie haben uns immer so viel Freude bereitet Herr Heck" entgegen. Dieser antwortete etwas vermutlich erneut Freude bereitendes und machte dabei diese väterliche Handbewegung, die er immer vollführte, wenn er in der Hitparade eine dieser NDW-Combos, nach denen heute merkwüdigerweise wieder zahlreiche Hähne krähen, ankündigte. Bezahlung, Empfang der Ware, Abgang Herr Heck.
An dieser stelle solte ich erwähnen, dass sich im Keller des alten Mannheimer Bahnhofs eine öffentliche Bedürfnisanstalt befand. Ich selbst habe sie nie aufgesucht, weiß aber aus verlässlicher Quelle, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit der "Worst Toilet in Scottland" aus dem Film Trainspotting nich gänzlich von der Hand zu weisen war.
Wenige Minuten später nämlich stieg die Moderatorenlegende hinab, um sich, ich vermute mal, frisch zu machen. Ich stellte mir vor wie es wohl wäre, neben Dieter Thomas Heck am Pissoir zu stehen und etwas nettes sagen zu müssen. Ich vermute, mir würde nichts einfallen. Als er die Treppe wieder hinaufschnaufte schien er immer noch frohen Mutes zu sein. Irgendwann kam dann doch mein Zug und ich musste mich innerlich von Dieter Thomas Heck verabschieden.
Epilog: Nur wenige Tage später hatte ich einen Arzttermin, der sich natürlich ein wenig verzögerte. Zum Glück lag im Wartezimmern genügend Lesezirkelmüll aus, um die ein, maximal zwei Stunden mit der Aneignung unnützen Wissens über krisengeschüttelte Königshäuser und gefallene Stars der Volksmusikszene auszufüllen. In einer Ausgabe der "Bunten Frau im Galaspiegel" war just zu dieser Zeit eine Homestory über Herrn Heck nebst holder Gattin und, ich glaube, Töchter. Ich erfuhr, dass die Familie Heck nicht in einem Reihenhaus in einem Vorort Hannovers sondern, wie es sich für eine lebende Legende des Unterhaltungsfernsehns gehört, in einem prächtigen Schloss lebt. Las es, staunte und dachte bei mir: Alle Wetter, der Herr Heck, zu Hause hat er ein ganzes Schloss aber auch er muss in die Kloake der Mannheimer Bahnhofstoilette hinabsteigen, wenn's mal dringend ist. Er kocht halt auch nur mit Wasser.
Es geschah zu einer Zeit als der Hauptbahnhof der Quadratestadt Mannheim noch nicht renoviert, glasverkuppelt und in ein Wochenend-Shopping-Center mit Verkehrsanbindung umgestaltet, sondern einfach nur ein hässlicher aber ehrlicher deutscher Bahnhof war, wie man ihn heute noch in Frankfurt am Main oder Stuttgart findet.
Während ich auf meinen (vermutlich verspäteten) Regionalzug ins idyllische Heidelberg wartete hörte ich plötzlich hinter mir eine Stimme, die ich sofort einzuordnen wusste. Da meine musikalische Prägung eng mit der Ausstrahlung der "Hitparade im ZettDeEff" zu Beginn der 80er Jahre verbunden ist, war mir sofort klar, dass es sich um niemand anderen als Dieter Thomas Heck handeln konnte.
Herr Heck stand an einem Kiosk zwecks Erwerb diverser Printmedien. Die Zeitschriftenfachverkäuferin kurpfalzte ihm gerade ein aufrichtiges "sie haben uns immer so viel Freude bereitet Herr Heck" entgegen. Dieser antwortete etwas vermutlich erneut Freude bereitendes und machte dabei diese väterliche Handbewegung, die er immer vollführte, wenn er in der Hitparade eine dieser NDW-Combos, nach denen heute merkwüdigerweise wieder zahlreiche Hähne krähen, ankündigte. Bezahlung, Empfang der Ware, Abgang Herr Heck.
An dieser stelle solte ich erwähnen, dass sich im Keller des alten Mannheimer Bahnhofs eine öffentliche Bedürfnisanstalt befand. Ich selbst habe sie nie aufgesucht, weiß aber aus verlässlicher Quelle, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit der "Worst Toilet in Scottland" aus dem Film Trainspotting nich gänzlich von der Hand zu weisen war.
Wenige Minuten später nämlich stieg die Moderatorenlegende hinab, um sich, ich vermute mal, frisch zu machen. Ich stellte mir vor wie es wohl wäre, neben Dieter Thomas Heck am Pissoir zu stehen und etwas nettes sagen zu müssen. Ich vermute, mir würde nichts einfallen. Als er die Treppe wieder hinaufschnaufte schien er immer noch frohen Mutes zu sein. Irgendwann kam dann doch mein Zug und ich musste mich innerlich von Dieter Thomas Heck verabschieden.
Epilog: Nur wenige Tage später hatte ich einen Arzttermin, der sich natürlich ein wenig verzögerte. Zum Glück lag im Wartezimmern genügend Lesezirkelmüll aus, um die ein, maximal zwei Stunden mit der Aneignung unnützen Wissens über krisengeschüttelte Königshäuser und gefallene Stars der Volksmusikszene auszufüllen. In einer Ausgabe der "Bunten Frau im Galaspiegel" war just zu dieser Zeit eine Homestory über Herrn Heck nebst holder Gattin und, ich glaube, Töchter. Ich erfuhr, dass die Familie Heck nicht in einem Reihenhaus in einem Vorort Hannovers sondern, wie es sich für eine lebende Legende des Unterhaltungsfernsehns gehört, in einem prächtigen Schloss lebt. Las es, staunte und dachte bei mir: Alle Wetter, der Herr Heck, zu Hause hat er ein ganzes Schloss aber auch er muss in die Kloake der Mannheimer Bahnhofstoilette hinabsteigen, wenn's mal dringend ist. Er kocht halt auch nur mit Wasser.