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Herr Jakob
16.06.2004, 08:25
Mit 15 habe ich dem Mädchen, in das ich verliebt war, auf Klassenfahrt die wirklich fiesen Stellen aus Naked Lunch vorgelesen. Im Vorgarten der Jugendherberge in Köln Deutz sind wir auf und abgegangen, während ich ihr Abschnitte aus Hassans Matratzengruft vorlas. Sie sagte nur „Das ist krank“ oder etwas ähnliches in der Preisklasse. Sie blieb äußerlich sehr ruhig, in der Gefasstheit eines in tiefem Vertrauen lebenden Christenmenschen. Ihr Vater war der hiesige Gemeindepfarrer. Ich sagte „Das ist genial“ oder etwas in der Preisklasse.Auch ich blieb äußerlich sehr ruhig, nur das Herz brannte.

Mit 20 habe ich meine Studentenbude in Hamburg renoviert, als im NDR ein Feature über Burroughs lief und eine Lesung von ihm angekündigt wurde. Ich verstand nicht recht, wo die Lesung stattfinden sollte, ließ Pinsel und Farbeimer (das billigste Weiß von 1000 Töpfe für 5.95 den großen Eimer) stehen und wählte die Nummer des NDR . Der Redakteur musste nicht mal aus der Kantine geholt werden und konnte mir gleich mitteilen, wo die Lesung stattfinden würde. „Danke“ sagte ich und legte auf.

Vierzehn Tage später saß ich in einer der hinteren Reihen des Kinos Filmkunst 66 in der Berliner Bleibtreustraße. Ich muss zugeben, dass der Meister sehr weit weg schien und ich mich mehr mit dem Pubkikum um mich herum beschäftigte, das sehr eindrucksvoll aussah. Alles , was „wild“ war oder sich dafür hielt, in den verganenen Jahrzehnten dieser Republik, hatte sich eingefunden. Alt gewordne Beatniks in Jacketts und Drehtabak, Junkies, auch ein paar Penner, Punks, Abiturienten, Anglistikstudenten, Journalisten und Bildungsbürger. Auch eine Abteilung der Hell´s Angels, die den ganzen hinteren Bereich in Besitz genommen zu haben schienen.

Der Meister gab das Beste von den Benway Sequenzen und etwas über eine Fruchtfliege (Fruitfly), das ich nicht ganz verstand. Er wirkte ziemlich klapperig auf der Bühne, aber seine unnachahmliche breite fast texanisch daherkommende Stimme war immer noch in Höchstform. Ziemlich schnell war alles vorrüber. Ein anderer, den man noch aus Brinkmanns „ACID, neue amerikanische Szene“ kannte, ich glaube es war John Giorno, gab eine Lyrikperfomance. Irgendwas apokyltisches ( Achtziger Jahre), glaube ich.

Meine Begleitung, ein Paar, dass ihre wilde Zeit in den frühen 80iger Jahren hinter sich gebracht hatte und sehr skeptisch meiner genialischen Heldenverehrung gegebüber stand, fühlte sich bestätigt. Sie waren gleich als erste wieder hinausgegangen, ich stocherte, die Eindrücke noch verarbeitend, den Gedanken an eine persönliche Begegnung mit dem vielleicht einzigen „zur Zeit lebenden Genie“ (Norman Mailer) aufgebend, hinter her, als ich IHM in einem schmalen Gang, der nach draußen führte, plötzlich gegenüberstand. Mein Puls ging in die Höhe, ich bekam sehr weiche Knie, verwarf allerdings sofort den Gedanken, jetzt etwas Schlaues zu sagen (das würde sich später in einer Bar oder einem Café mit ihm alles nachholen lassen) und nickte ihm zu. Er nickte zurück, eine Zehntelsekunde später stürmten zwei Mädchen auf ihn ein, mit gezuckten Büchern von ihm in den Händen, die gerade noch von einem weiteren hinzueilenden Menschen, der sich schützend vor Burroughs stellte, zurückgehalten werdenkonnten. Ein weiteres Mal schaute ER MICH fragend an. Beinahe hilfesuchend, den Kopf geduckt, die Hände abwehrend vor das Gesicht und Oberkörper haltend. Die Linie seines Mundes zeichnete in der gekräuselten Linie das Entsetzen (zwei weibliche Teenager mit seinen Büchern in den Händen!) nach, wie bei Lucy, nachdem Snoopy sie geküsst hat.

Dann, und dies fast in einer gewissen Gleichzeitigkeit, ging eine Tür in dem Gang auf, worin die beiden Männer verschwanden, während vom Kinoinneren die Masse des Publikums heranrauschte, diese, in völliger Unkenntnis des gerade Vorgefallenen schon Pläne für das Aufsuchen der nächsten Kneipe schmiedend das Ganze in eine gewöhnliche Nach-dem Kino-Szenerie verwandelten.

Sichtlich bedröppelt (wie sagt man?) ging ich hinaus. Meine Bekannten ließen mich in Ruhe, stellten keine Fragen, unterließen auch das Aussuchen einer Kneipe und fuhren nach Hause. Noch heute bin ich mir über die Schicksalsträchtigkeit der Begegnung nicht im Klaren.

Zum Anlass des Todes des großen Dichters habe ich mal wieder daran gedacht und ein weiteres Mal im Sommer an einem Badesee im Norden Berlins, wo ich in einer Gesellschaft die jüngere Schwester der Angebeteten aus der Schulzeit wiedertraf, die mir mitteilte, dass diese in Afrika als Missionarin arbeitet und eine Gruppe gegen das Beschneiden usw. leitet.

vir
16.06.2004, 15:27
Die Harald Juhnke Geschichte war gut, dann kam leider die angeberische, verdrehte und aufgesetzt-cool dahergeschriebene Kim Basinger-Story aber die hier ist wieder gut.

Burroughs fand ich immer klasse weil er sowohl als Schriftsteller als auch als Bildender Künstler ja doch irgendwie scheisse war, dabei aber grossartig als Typ.

Ruebenkraut
16.06.2004, 20:38
Den drittletzten Absatz mochte ich nicht, zu maniriert (sagt man das so?).
Sich "über eine Schicksalsträchtigkeit nicht im Klaren sein", wie geht das?
Interessieren täte mich auch das "usw." im letzten Satz.
Aber ich habs gern gelesen.

Herr Jakob
16.06.2004, 20:47
Uff.

Ruebenkraut
16.06.2004, 20:51
war nicht bös gemeint

Herr Jakob
16.06.2004, 20:52
Schicksalsträchtigkeit-ich weiß auch nicht wies geht, aber es geht.
usw-klang einfach gut, so hab ichs hingeschrieben.

Herr Jakob
16.06.2004, 20:55
ist OK (pathetischer Tonfall)

Max DeRire
16.06.2004, 21:05
Meinetwegen ist das eine gute Geschichte, ich mochte das alles letztlich nach der Entsetzen yeichnenden Linie des burroughschen Mundes (zwei weibliche Teenager mit seinen Buechern in den Händen!) nicht gelesen haben, aber vielleicht fehlt mir auch das Feingefuehl, jemand moege mir meinen Missmut erklaeren, ich bin fiebrig und leidlich, Herr Jakob.

Herr Jakob
16.06.2004, 21:13
das hätte man vielleicheicht weniger schwatzhaft erledigen können, aber ich hatte diese gezeichnete Linie des Mundes von Lucy im Kopf, als ich das nein den Mund von Herrn Burroughs sah. Und man will komisch sein und schreibt das denn dann so hin...für den Augenblick.
Wünsche gute Besserung!

hanswasheiri
16.06.2004, 22:01
nun vergrault mir doch nicht den herrn jakob. zürich, sagte er und in meinem kopf entstand der plan, ihn demnächst für tobler einzuwechseln, den altmeister ziehts weg von hier und wir brauchen ersatz. sagen sie, herr jakob, würde es sie freuen, wenn man sie in dieser oder der nächsten woche zum 'mitarbeiter der woche' ernennen würde? das hat damals beim tobli auch geklappt, als der neu war haben wir hinter seinem rücken ein bisschen getuschelt und dann haben wir, bzw. der betriebsrat - damals gabs noch einen betriebsrat - gerufen: "MITARBEITER DER WOCHE!" und stellen sie sich vor, es hat geklappt! einer der besten mitarbeiter ist er geworden und ein guter freund dazu! und nun, 5000 postings später, will der mann weg von zürich, ich glaube, es ist ihm einfach zu wenig schön hier (vergl. den "zürich"-strang), er geht jetzt nach hannover, die hätten die besseren bahnhofsunterführungen dort und überhaupt.
und noch ein tipp: lesen sie doch einmal seine geschichte vom teigigen kritiker.

Herr Jakob
16.06.2004, 22:03
mache ich, aber jetzt muss ich ins Bett!

hanswasheiri
16.06.2004, 23:39
na, so wird das aber nichts mit dem toblernachfolger, wenn sie dann um elf sagen, tschüssikow, der herr jakob geht jetzt liegen. ansonsten bräuchten sie noch gute haare, ein gutes fremdwörterlexikon, eine entzückende freundin und noch dies und das, na, wir werden sehen.
wie wärs mit einer rituellen stabsübergabe an einem der tradition gewordenen limmatschwimmen, irgendwann ende juni, anfangs juli? tobler? seltzer, virchow, apo, angelika, tigerin, tex, usw.?

Alberto Balsam
17.06.2004, 00:46
das "Tradition gewordene Limmatschwimmen" war bereits, aber wir können das gerne wiederholen, zB am 13. Juli, da bin ich dann wieder mal da, und wohne natürlich traditionsgemäß in der ohrenbetäubend lauten Splendidbar, wegen der Gratisnüsse

seltzer
17.06.2004, 00:49
ich werde dann deine begleiterin sein, balsam.

Elpenor
17.06.2004, 02:34
Uff. Posting #10 hat das Ruder rumgerissen, Leute, diese das und das fand ich gut, das und das eher nicht, knallt nicht. Hat es nie getan, wird es nie. Stiel im übrigen ganz groß in der Pressekonferenz, als die Aufnahme von seiner Rettungsaktion nach dem Aufsetzer gezeigt wurde. Er barst vor Lachen .

seltzer
17.06.2004, 02:43
Stiel ist ja leider ab jetzt arbeitslos, kein Verein will ihn haben. Was bedeutet das? Ist er ein zu starker Charakter?
Das Auffangen des Balls mit der Stirn war einfach zu köstlich. Für morgen tippe ich allerdings auf 1:0 für England, obwohl ich für unsere Schweizer Nationalmannschaft schreien werde. Aber man muss doch realistisch bleiben.

hanswasheiri
17.06.2004, 02:48
charakterloses miststück. ich wette 10 dagegen, 2-1 für uns.
kontonummer hab ich, überweisung geht morgen früh raus.

seltzer
17.06.2004, 02:50
Ist eine realistische Einschätzung charakterlos?
Muss ich gleich mal bei Kierkegaard nachschauen.

hanswasheiri
17.06.2004, 02:52
ist enthusiamus doof?
gleich mal hildegaard fragen.

(ach seltzer, du sollst doch deine psoting nicht verändern, "kirgegaard" war viel besser)

Elpenor
17.06.2004, 02:54
Stiel hat eine reiche Auswahl an Vereinen, er ging von Gladbach, er wurde nicht gegangen, so meine Gewährsfrau Torns Schwester im Fußball-Forum. Gegen England sollte man nicht zu pessimistisch sein. Ich setze auf Wicky und Haas, Haas pfeilschnell, zudem wird er nicht ein 2. Mal die Abseitsfalle verbaseln.

seltzer
17.06.2004, 03:06
Dein Wort in Gottes Ohr, Elpe-Schatz.
Aber solange Chapuisat im Angriff spielt und nicht durch Gygax ersetzt wird, haben wir keine Chance.

Alberto Balsam
17.06.2004, 08:29
Ch: Eng
0: 3

Herr Jakob
17.06.2004, 08:34
Ach was.

CH Eng
1 2

und zwar mit Mühe.

hanswasheiri
17.06.2004, 13:38
charakterloses lumpenpack. ch-engl. 1:0.
auch mit mühe.

random walk
17.06.2004, 15:07
So ist das ja einfach mit dem Prophet spielen Alberto Balsam: Hier gross 3 zu 0 für die Engländer verkünden und da (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showthread.php?postid=330048#post330048) als EINZIGER auf die Schweizer setzen.

Huch! Entschuldigung, ich seh grad, ich bin verrutscht. Dann bleibt mir nur zu hoffen, dass hanswasheiri heute Abend irgendwelche Sprüche über ihre angeblichen seherischen Fähigkeiten machen kann.

Kater
17.06.2004, 15:12
.

Aporie
17.06.2004, 15:49
Limmatschwimmen ist out, ihr Wassersäcke. Aber am 7. August knallt die Streetparade um den See: raven statt waven!

Herr Jakob
17.06.2004, 15:51
ist raven mehr als waven?

Aporie
17.06.2004, 16:31
kommt auf die Wellenlänge an

Alberto Balsam
17.06.2004, 18:51
Wie heisst der Fussballtippgott? Der Mann mit den 4 Doppelkonsonanten in seinem Titel, der Mann der zu gefährlich war, um in die Forumswettbank aufgenommen zu werden, und darob freiwillig verzichtete und ankündigte professionell zu wetten, aber es heute leider versäumte, weil er einen geruhsamen Nachmittag im Bade vorzog.
Wette futsch, aber Sonnenbrand

Jeremy
17.06.2004, 18:56
Balsam, ich bin in der Woche nach Klagenfurt in Wien, wir gehen ins Kasino, keine Widerrrede, ich werde Dich bestechen, mit Alkohol und einem handsignierten Dollar von Turbonegro, ganz einfach, Du musst nur Zahlen sagen, hörst Du, nur Zahlen sagen, einfach so, ganz leicht.

Alberto Balsam
17.06.2004, 18:58
Zahlen sagen?
ich soll auch noch blechen für Deine schalen Biere, Stinker?

Jeremy
17.06.2004, 19:03
Quatsch, Balsam, Du sollst dasitzen, Vodka auf Eis trinken und Zahlen sagen, einfach die, die Dir einfallen. Vodka zahle ich, Biere, wen interessieren denn Biere? Wir machen 50:50, Black Jack, das kann ich gut, kenne die Zahlenreihen, mir fehlt nur das Quentchen Glück oder Gespür oder whatever, jedenfalls habe ich immer Mal am Abend zehnmal mehr Geld als am Anfang, aber dann später halt null Mal mehr Geld als am Anfang. Eine Tradition, am Ende nochmal auf volles Risiko zu gehen und auf bestimmte Karten zu setzen, und dann kommst Du ins Spiel, Balsam, Bargeld lacht.

Alberto Balsam
17.06.2004, 19:04
Außerdem ist der "Turbonegrodollar" eine One-Zillion-Turbonegrodollarnote, und die hab ich schon von virchow bekommen, ganz ohne Gegenleistung und (möglicherweise) gefälschter Unterschrift

Jeremy
17.06.2004, 19:06
Meine Unterschrift ist viel besser gefälscht, Balsam, no joke, ich habe das ganze Internet nach einem Muster durchgewühlt und mir extra einen norwegischen Filzer besorgt.

Alberto Balsam
17.06.2004, 19:09
ist Black Jack 17 & 4?
wenn 17 & 4 dann hab ich das vor ca 10 jahren exzessiv gespielt und immer gewonnen, das ist so leicht zu gewinnen, damals haben wir, meine mitbewohnerin Usho, ihr damaliger Arbeitgeber Kurt Palm, der Hermes Phetttberg entdeckte und Tobias Moretti, der Schauspieler, das bis in den Morgengrauen gespielt

Jeremy
17.06.2004, 19:13
Ja, fast 17&4, ganz ähnlich, und man kann tatsächlich gut gewinnen, Sommer 2002 hab ich mich so finanziert, wenn man zwischen 1 und halb 4 eh nicht schläft, ist das ganz praktisch. Dann aber Pechsträhne, bin zwar immer noch im Plus, aber möchte alleine nicht mehr; gibt's in Wien Kasinos, die Black Jack haben?

Alberto Balsam
17.06.2004, 19:17
Gibt in Wien ein kasino, in der Kärntnerstrasse, aber ich kenn die kasinoregeln nicht, die Rolle der Bank, wir spielten immer so ein Armeleute17&4, wo nur der gewann, der gewann, es wurde auch sehr viel geschrien, das war das schönste an der ganzen Sache, dass man so schreien konnte, das geht wohl im Kasino nicht, nicht?

Jeremy
17.06.2004, 19:23
Klar geht schreien, irgendwann fliegt man raus, aber das gehört dazu, bin am Potsdamer Platz mal aus dem Kasino geflogen, weil ich rumgeschrien habe. Berechtigt in meinen Augen, ich hatte gesetzt, gewonnen und ein anderer hat (beim Roulette) so getan, als wäre es sein Chip. Der Croupier, das miese Stück ranzige Kacke, kannte den anderen, einen Stammgast, jugoslawische Mafia, gefühlte jugoslawische Mafia, ich suhle mich gerade in liebgewonnenen Vorurteilen, und sprach ihm den Gewinn zu. 34x20 €, wollten in meine Tasche und sind schliesslich aber für irgendwelche Landminen nach Serbien geflossen, wo sie jetzt unschuldige moslemische Albanerkinderbeinchen zerfetzen. Ganz ähnlich habe ich argumentiert, aber der Cheef des Kasino hatte ein Herz aus Stein, liess sich nicht erweichen. Das Hausverbot müsste inzwischen aufgehoben sein.

Jeremy
17.06.2004, 19:24
Schreien geht also klar.

Elli Kny
17.06.2004, 19:27
Gefällt mir die Geschichte, Herr Jakob.

Auch Schreien bei Spielen gefällt mir, wo das doch so wichtig ist. Neuerdings schau ich sogar Fußball, aber da interessiert mich die Optik der Burschen schon eher. (ich find ja Ruud van Nistelrooy gut-darf man das?)

Die Berlin Mitte Girls
17.06.2004, 19:34
Sexy Ruud gut finden geht für alerte girls mit zwei Augen im Kopf vollkommen klar.

Benzini
17.06.2004, 19:48
Und ich finde, die Schweiz ist das Hannover Europas.

Aporie
17.06.2004, 20:23
Du bist das Würstchen Frankfurts.

Benzini
17.06.2004, 21:00
Natürlich rein fussballerisch.

Kater
17.06.2004, 21:21
Du meinst, sie bleiben in der Gruppe?

Benzini
17.06.2004, 21:59
Ein 4:0 gegen die desaströsen Franzosen ist allemal drin.

elinor
17.06.2004, 22:12
Das erwähnte ich bereits einmal irgendwo im Literaturstrang:

Burroughs und Allen Ginsberg lasen anfang der 70er Jahre in der Akademie der Künste. Bevor die Veranstaltung begann, steuerte Ginsberg im Foyer direkt auf uns zu und erkundigte sich nach der Herrentoilette. Ich muss dazu bemerken, dass mein Begleiter stolz und schön wie ein Engel aussah. Ginsberg trug ausgebeulte Manchesterhosen, Burroughs hingegen war wie stets in Anzug und Schlips unterwegs.Wenn ich mich nicht irre, war auch Gregory Corso dabei. Die Veranstaltung wurde von Walter Hoellerer moderiert, was zwischendurch unfreiwillig komisch ausfiel. Er las einen Teil der Texte auf deutsch und sprach H (Heroin) wie 'Ha' aus, was in dem Zusammenhang reichlich irre klang, zumal Höllerer sowieso wie ein Finanzbeamter wirkte. Das fiel neben Burroughs aber nicht so auf.

elinor
17.06.2004, 22:15
Jetzt muss ich schon recyclen.

random walk
18.06.2004, 08:14
wältzt sich im Staube zu den Füssen des Fussballpropheten

Sag mir, oh Orakel, gewinnt heute Schweden oder Italien?

Der Admiral
18.06.2004, 10:44
stellvertretend
Schweden gewinnt.
2:0

Herr Jakob
18.06.2004, 10:53
Das ist doch interessant! Danke. Hoellerer (so?) sagt mir was, ist der jetzt auch noch wo zugange?
Zweitens: Frage: Hätt ich das jetzt als private Mitteilung schicken sollen, weils jetzt ja schon einige Stundenher ist, oder wie?
Randnotitz: Ich bin relativ neu hier.

Der Admiral
18.06.2004, 10:57
Walter Höllerer war mir der liebste meiner Dozenten, auch wenn er nacheinander meiner Tante und meiner Mutter nachstieg. Er ist leider heute nirgendwo zugange, da er letztes Jahr starb.

Aporie
18.06.2004, 11:00
Walter Höllerer ist tot. Er wurde von Carl Bucher in Berlin mit dem Auto angefahren. Dies allerdings etwa 20 Jahre vor seinem Tod.

Herr Jakob
18.06.2004, 11:13
Die Firma dankt. Welches Frach unterrichtete der gute Mann? Oder ist das jetzt blöde...zu fragen?

Kleine Zugabe: Ich habe einmal einen Phonetikprof jahre nach meinem Examen in einer Backerei getroffen.

Er (süffisant): Ich kenn Sie, ja ja, ich kenn Sie!

Er nahm sein Plunderteil in die Hand und ging lächend hinaus. Die Bedienung lächelte mich ebenfalls an. Ich fühlte mich gut, denn irgendwie schien ich dazuzugehören- the great chain of being.

Herr Jakob
18.06.2004, 11:15
zu blöde: Fach, einfach nur Fach

Der Admiral
18.06.2004, 11:42
Germanistik.
Googel mal Literarisches Colloquium.

Herr Jakob
18.06.2004, 11:53
Wrid gemacht!

Herr Jakob
18.06.2004, 11:58
Sieht nett aus! Und ich habe meinen Horizont erweitert!

Klugscheisser
18.06.2004, 12:04
Das ist ja wohl ein total verblüffender Zufall, ich hab auch mal, Jahre nach dem Examen, meinen Phonetikprof getroffen, allerdings auf der Buchmesse! Und er hat mich auch gleich erkannt!
Boah, echt, da hängt ja voll das Mikro ins Leben.
Sagen Sie bloß, Ihrer hieß auch Sauer.

Mannmannmann.

Herr Jakob
18.06.2004, 12:27
Nein, Ternes, Elmar Ternes. Seines Zeichens d e r Sachverständige für Ausprachefragen in Tagesschau und Tagesthemen.
Ja, die Phonetiker führen ganz zu Unrecht ein Schattendasein in dieser Republik.
Ich kannte mal einen Phonetiker, der beim BKA arbeitet und die Stimmen vieler berühmter Verbrecher nachmachen konnte. Verblüffungsgrad fast so wie bei Higgins. Einmal konnte er einen Täter lokalisieren und noch in der Nacht ist der Hubschrauber losgeflogen, um ihn zu Hause zu verhaften. das erzählte er bei einem Vortrag in unserem Institut.
Eine reizende Mitstudentin von mir ist nun ebenfalls beim BKA, ob sie mit ihm ( dem Phonetiker) was angefangen hat, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

Aporie
18.06.2004, 14:52
Und ich finde, die Schweiz ist das Hannover Europas.

Solche Dreiecksvergleiche, lieber Benzini, haben ihre eigenen Gesetze. Der eine Schenkel führt in die Ferne, der andere wieder zurück. Auch fussballerisch gesehen. Es kann also nur heißen: Die Schweiz ist das Argentinien Europas. Oder: Hannover ist das St. Gallen Deutschlands.

Ruebenkraut
18.06.2004, 19:14
dings

Trevelyan
18.06.2004, 20:49
Ad #60: Sauer? Walter Sauer??

Klugscheisser
18.06.2004, 20:55
Walter Sauer.

Shirley flirts with Bert.
Her purple skirt is dirty.
I heard a bird in the church.
It's the first bird I heard in a church.

DER (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3533028410/ref=pd_sxp_elt_l1/028-0056228-0189346) Walter Sauer.

Trevelyan
18.06.2004, 20:56
Aus Heidelberg? Fry me a stork, somebody!

Oh, zu spät. A split-second.

"Ich hatte das Glück, im ersten Anglistik-Semester bei Herrn Sauer persönlich die Phontik-Vorlesung an der Universität Heidelberg besuchen zu dürfen." - das passt. Das passt so gut zu diesen "Herr Lehrer, ich weiß was!"-Anglistikstudentinnen.

Warum wird eigentlich nicht mehr angezeigt, dass ich mein Posting bearbeitet habe, ein ums andre Mal?