delminio
28.05.2004, 15:41
Der Einsturz des Daches eines der Abflugterminals des Flughafens Roissy/Charles de Gaulle vor ein paar Tagen hat mich jäh daran erinnert: In einem dieser Abflugterminals habe ich Ende Februar letzten Jahres selber gesessen und dabei kurz den Berliner Maler Johannes Grützke gesehen.
Ich war für ein verlängertes Wochenende nach Paris geflogen. Der Flug dauert etwa anderthalb Stunden; der Flughafen Charles de Gaulle befand sich noch (und befindet sich anscheinend noch immer) im Bau; überall standen Gerüste und waren Bauarbeiter mit schweren Maschinen im Einsatz, so daß der ganze riesige Flughafen trotz der hypermodernen Anmutung dessen, was schon fertig war, noch recht provisorisch wirkte. Der Bus zur Rue du Depart am Tour Montparnasse ließ dann annähernd eine Dreiviertelstunde auf sich warten, so daß die Fahrt vom Flughafen nach Paris selbst insgesamt fast solange gedauert hat wie der Flug von Berlin nach Paris.
Für den Rückflug war ich überpünktlich am Flughafen. Etwa eine Stunde vor dem Abflug checkte ich ein; das Abflugterminal war eine lange Halle, von einer Beton-Glas-Konstruktion überwölbt. Auf beiden Längsseiten gingen jeweils mindestens zehn Gangways ab; vor den Zugängen zu den Gangways waren Reihen langer Bänke aufgestellt, auf denen die Wartenden Rücken an Rücken mit anderen saßen. In der Mitte der Halle befanden sich, etwa drei Meter tiefer gelegen, eine Cafeteria und die Toiletten. Ich setzte mich zunächst in die Cafeteria. Und dort erschien, kurz nach mir, ein Mann, der mir bekannt vorkam. Es war der Maler Johannes Grützke, den ich schon öfters auf Fotos und einmal bei einer Lesung eines mit ihm befreundeten Schriftstellers vor acht, neun Jahren real gesehen hatte.
Im Museum „Jeu de Paume“ war gerade eine große Magritte-Ausstellung eröffnet worden; ich hatte bei einem Spaziergang durch der Garten der Tuilerien kurz überlegt, hineinzugehen, dann jedoch angesichts der Warteschlange Abstand davon genommen. Jetzt gefiel mir aber der Gedanke, daß der seinerseits mehr einen drastischen Realismus bevorzugende Grützke vielleicht wegen dieser Ausstellung nach Paris gekommen war: Nur, um sich Magrittes sauber gemalte Paradoxien anzuschauen.
Im nachhinein bin ich jedenfalls froh, daß Grützke und mir vor einem Jahr nicht die Decke auf den Kopf gefallen ist.
Ich war für ein verlängertes Wochenende nach Paris geflogen. Der Flug dauert etwa anderthalb Stunden; der Flughafen Charles de Gaulle befand sich noch (und befindet sich anscheinend noch immer) im Bau; überall standen Gerüste und waren Bauarbeiter mit schweren Maschinen im Einsatz, so daß der ganze riesige Flughafen trotz der hypermodernen Anmutung dessen, was schon fertig war, noch recht provisorisch wirkte. Der Bus zur Rue du Depart am Tour Montparnasse ließ dann annähernd eine Dreiviertelstunde auf sich warten, so daß die Fahrt vom Flughafen nach Paris selbst insgesamt fast solange gedauert hat wie der Flug von Berlin nach Paris.
Für den Rückflug war ich überpünktlich am Flughafen. Etwa eine Stunde vor dem Abflug checkte ich ein; das Abflugterminal war eine lange Halle, von einer Beton-Glas-Konstruktion überwölbt. Auf beiden Längsseiten gingen jeweils mindestens zehn Gangways ab; vor den Zugängen zu den Gangways waren Reihen langer Bänke aufgestellt, auf denen die Wartenden Rücken an Rücken mit anderen saßen. In der Mitte der Halle befanden sich, etwa drei Meter tiefer gelegen, eine Cafeteria und die Toiletten. Ich setzte mich zunächst in die Cafeteria. Und dort erschien, kurz nach mir, ein Mann, der mir bekannt vorkam. Es war der Maler Johannes Grützke, den ich schon öfters auf Fotos und einmal bei einer Lesung eines mit ihm befreundeten Schriftstellers vor acht, neun Jahren real gesehen hatte.
Im Museum „Jeu de Paume“ war gerade eine große Magritte-Ausstellung eröffnet worden; ich hatte bei einem Spaziergang durch der Garten der Tuilerien kurz überlegt, hineinzugehen, dann jedoch angesichts der Warteschlange Abstand davon genommen. Jetzt gefiel mir aber der Gedanke, daß der seinerseits mehr einen drastischen Realismus bevorzugende Grützke vielleicht wegen dieser Ausstellung nach Paris gekommen war: Nur, um sich Magrittes sauber gemalte Paradoxien anzuschauen.
Im nachhinein bin ich jedenfalls froh, daß Grützke und mir vor einem Jahr nicht die Decke auf den Kopf gefallen ist.