Verboten Wolf
13.04.2004, 23:28
Weil die Unfähigkeit zum Paparazzieren nämlich erblich ist, das ahne ich schon länger. Was die Mutter gerade beim Abendessen berichtete, stützt meine These.
Sie sei mit meinem Vater sowie diversen Kollegen in Oberwiesenthal zum Skifahren gewesen. Dort habe man nach Besichtigung irgendeiner Skischanze unbedingt ein Hotel aufsuchen müssen, das nämlich von Jens Weißflog geleitet wird, woran sich die Kollegen unermüdlich ergötzten. Leider sei Jens Weißflog selbst gar nicht da gewesen, sondern nur seine Frau habe einsam an der Rezeption herumgesessen. Da habe man sich stattdessen eben mit der Frau fotografieren lassen, paparazzing by proxy. Die folgende Besichtigung des Weißflogschen Trophäenraums schwänzten meine Eltern peinlich berührt; es sei dabei aber oft und inbrünstig "Mei, auf dem Buidl schaut er aber ganz liab aus!" gerufen worden. Danach händigten die stolzen Kollegen meiner Mutter in der Wirtsstube eine Jens-Weißflog-Autogrammkarte aus, die sie aber höflich mit den Worten "Na, des brauch i ned" zurückwies. Man trat ihr unter dem Tisch ans Bein, denn Frau Weißflog stand direkt hinter ihr. Aber meine Mutter ist für diskrete Hinweise nicht direkt empfänglich. "Ich interessier mich halt ned für Fußball", erklärte sie unumwunden und gab die Karte ein zweites Mal zurück. Den Kollegen sei das überaus peinlich gewesen. Sie selbst! hätten sie ein ums andere Mal der Frau Weißflog versichert, seien aber jedenfalls ganz große Fans vom Jens! Die Frau Weißflog aber habe nur großmütig abgewinkt und gemeint, ihr sei das ganz egal. Edle Einfalt! (meine Mutter) Sowie stille Größe! (die Frau Weißflog). Alles in dieser Geschichte enthalten, nur keine anständige Paparazzierung.
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Sie sei mit meinem Vater sowie diversen Kollegen in Oberwiesenthal zum Skifahren gewesen. Dort habe man nach Besichtigung irgendeiner Skischanze unbedingt ein Hotel aufsuchen müssen, das nämlich von Jens Weißflog geleitet wird, woran sich die Kollegen unermüdlich ergötzten. Leider sei Jens Weißflog selbst gar nicht da gewesen, sondern nur seine Frau habe einsam an der Rezeption herumgesessen. Da habe man sich stattdessen eben mit der Frau fotografieren lassen, paparazzing by proxy. Die folgende Besichtigung des Weißflogschen Trophäenraums schwänzten meine Eltern peinlich berührt; es sei dabei aber oft und inbrünstig "Mei, auf dem Buidl schaut er aber ganz liab aus!" gerufen worden. Danach händigten die stolzen Kollegen meiner Mutter in der Wirtsstube eine Jens-Weißflog-Autogrammkarte aus, die sie aber höflich mit den Worten "Na, des brauch i ned" zurückwies. Man trat ihr unter dem Tisch ans Bein, denn Frau Weißflog stand direkt hinter ihr. Aber meine Mutter ist für diskrete Hinweise nicht direkt empfänglich. "Ich interessier mich halt ned für Fußball", erklärte sie unumwunden und gab die Karte ein zweites Mal zurück. Den Kollegen sei das überaus peinlich gewesen. Sie selbst! hätten sie ein ums andere Mal der Frau Weißflog versichert, seien aber jedenfalls ganz große Fans vom Jens! Die Frau Weißflog aber habe nur großmütig abgewinkt und gemeint, ihr sei das ganz egal. Edle Einfalt! (meine Mutter) Sowie stille Größe! (die Frau Weißflog). Alles in dieser Geschichte enthalten, nur keine anständige Paparazzierung.
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