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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von Promis verfolgt



Mrs. Passmore
13.03.2004, 00:05
Kann irgendjemand nachempfinden, wie es ist, wenn man sein ganzes Leben lang schon von Promis regelrecht verfolgt wird? Wie es ist, wenn einem Konstanin Wecker unbedingt reinen Wein einschenken will (obwohl ich nur Orangenjuice wollte, was er nicht verstand), wenn Margot Klestil-Löffler einem über den Kopf von Joe Zawinul hinweg zuwinkt und –zwinkert, wenn einem nächtens Josef Haslinger gegenübersitzt und die letzten Spaghetti aus der WG-Gemeinschaftsdose aufisst?

Dabei hatte es relativ harmlos begonnen.

... und der Rest wurde gelöscht, es graute mir selber.

Noch eine Frage: Kann man den Strang im Nachhinein nicht umtaufen?


Aber zur besseren Verständlichkeit muss ich wohl erwähnen, dass im gelöschten Teil Franz Beckenbauer in Kitzbühel vorkam, der von der Tochter meines gegenwärtig Zukünftigen nicht erkannt wurde. Darauf bezieht sich sich Herr Genista dann weiter unten.


When I'm good I'm very good, but when I'm bad I'm better. Mae West.

Herr Genista
13.03.2004, 00:06
Seufz.

Herr Genista
13.03.2004, 00:16
Vielleicht passt hier ja ganz gut rein, dass ich mich kürzlich in der Sierra Nevada widerwillig auf Ski gestellt habe. Widerwillig, weil ich Fotos aus Skigebieten, Erzählungen mit Apres Ski und Beinbruch drin, und das ganze skiaffine Volk immer grässlich fand. Bis auf den netten, aber komplett skiirren Professor aus Toronto, der den Hang runterrollte, sich das Schlüsselbein brach, sich aber nicht schienen ließ, weils so zwar schmerzhaft ist, aber schneller heilt und er möglicherweise in der Saison nochmal auf die Piste kann. Den mag ich sehr gern, aber das verstärkte das Mißtrauen gegen die Skifahrer nur noch.

Umso größer die Überraschung, als ich da kürzlich nicht nur nicht alle drei Minuten jammernd im Schnee lag, sondern sogar halbwegs würdevoll die Hänge runterwedelte, wie wir Skiexperten das ja nennen. Glaub ich. Durch dieses Funstahlbad gegangen, empfinde ich jetzt jedenfalls bei Erwähnung von Kitzbühel und dergleichen ein ganz winzig klein bißchen weniger Widerwillen als früher.

Alberto Balsam
13.03.2004, 00:16
Text, der eigentlich gleich gelöscht werden sollte, so unpassend isser, aber Frau Passmore, eine Frage vorher noch: was ist eigentlich sonst noch so in "der WG-Gemeinschaftsdose" außer Spaghettis?
Hasch? Zuckerwürfel? Gedichte? Die Kloputzordnung?

Alberto Balsam
13.03.2004, 00:23
ich liebe übrigens den falschen Plural der langen Nudel, seit ich einmal einen Derrick gesehen hab, wo Horst Tappert einen jugendlichen Renitenzler bei sich in der Wohnung, die aussah wie ein Musterzimmer in einem Möbelhaus, aufgenommen hat, Tappert steht hemdsärmelig in der Küche, rührt in einem kleinen roten Topf und fragt quakend den Jugendlichen, der in einem anderen, unsichtbaren Raum, also in der Kulisse sitzt: Wollen Sie Spaghettis?

Mrs. Passmore
13.03.2004, 00:28
Nein, Spaghetti-s, nein.
Sind Sie jemals Horst Tappert begegnet?

Mein Text ist grauenhaft. Ich weiß.
Bin entsetzlich nervös.

Zu Ihrer Frage:
In der Dose befanden sich ausschließlich Spaghetti. Wir waren eine anständige WG, keine dieser Anarcho-Kommunen.
Waren - nicht sind.

Herr Genista
13.03.2004, 00:32
Das versteh ich jetzt nicht, wenn Sie wissen, dass er grauenhaft ist, warum haben Sie ihn dann abgelaicht? Ist das so, wie wenn man weiss, dass Skifahrer Idioten sind, aber dann trotzdem fahren geht?

Mrs. Passmore
13.03.2004, 00:36
Der Vergleich mit dem Skifahren ist gar nicht so schlecht ... obwohl ich niemals in der Sierra Nevada mein Glück versuchen würde. Ist es dort nicht entsetzlich unfreundlich?

Herr Genista
13.03.2004, 00:38
Inwiefern unfreundlich? Ich war sehr angenehm überrascht.

Alberto Balsam
13.03.2004, 00:39
In Kitzbühel ist es, schätz ich, noch um ein Vielfaches unfreundlicher

yellowshark
13.03.2004, 00:43
Im ersten Abschnitt verstecken sich drei Geschichten, Mrs. Passmore, erzählen Sie davon vielleicht später auch noch?

Mrs. Passmore
13.03.2004, 00:46
heute noch eine wenn Sie möchten.
welche hätten's gern?

vir
13.03.2004, 00:47
Kitzbühel ist total freudnlich, Ihr Chaoten. Ktizbühel ist die Freundlichkeit in Person. Aber das verstehzt Ihr nicht.

yellowshark
13.03.2004, 00:49
Eine Konstantin Wecker-Geschichte, vielleicht?

Mrs. Passmore
13.03.2004, 01:05
Konstantin Wecker hatte in den 80er Jahren eine Kneipe in München, das Cafe Giesing. Ich arbeitete zu der Zeit in München und setzte mich abends manchmal dort rein, trank was und las. Ab und zu gabs Life-Konzerte.
Einmal war Wecker himself auch dort. Er hinter der Theke. Ich ging hin und bestellte "Orangenjuice", was ihn in Rage brachte. "Oraschen-was? So was gibts bei uns net. Mir reden da fei Deitsch" polterte er über die Theke "Also, was wüst?" Ich wiederholte brav "An Orangensaft", bezahlte und verschwand alsbald.

Den Satz "Mir reden da fei Deitsch." habe ich schon einmal aus einer ganz anderen Ecke gehört - von einer Kellnerin in Südtirol, die wir auf italienisch angesprochen hatten.

Ruebenkraut
13.03.2004, 01:29
und welche Sprache ist Orangenjuice?

"Fei" ist mein Lieblingswort in Bayern. Das macht mir den Wecker fei sümbadisch.

yellowshark
13.03.2004, 02:00
.

huehnergott
13.03.2004, 08:34
Den Satz "Mir reden da fei Deitsch."

kann mir das bitte mal jemand ins deutsche übersetzen?!

marie battisti
13.03.2004, 08:56
in südtirol sagt niemand "fei deutsch".
die frage ober mir schaudert mich.

Mrs. Passmore
13.03.2004, 10:19
Ich frage mich auch schon lange, was das bayrische "fei" eigentlich wirklich zu bedeuten hat.

Ich meine, ich weiß wann und wo man es einsetzt. Aber ob es dafür eine hochdeutsche Übersetzung gibt? Keine Ahnung.

"Orangenjuice" war durchaus gebräuchlich in manchen Gegenden der Tiroler Gebirgswelt in den frühen und späten 80er Jahren. Warum, weiß ich aber auch nicht. Möglicherweise von Touristen eingeschleppt.

honz
13.03.2004, 12:34
Orangenjuice muss man dann aber so aussprechen wie Gerhard Polt "Garage " ausspricht in "Die Garage" aus "Standort Deutschland", eine hübsache kleine CD, die in keiner Büchersammlung fehlen sollte, eine ideales Geschenk jetzt zu Ostern für den Nikolausi.

Der Admiral
13.03.2004, 12:51
Eine gute Freundin aus München, die sich bei einem Berlinbesuch arg bemühte, nicht als Bayer erkannt zu werden, war fassungslos, als sie jeder fragte, ob sie aus Bayern stamme. Sie fragte mich daraufhin: "Finds du net a, daß i fei scho hochdeutsch sprech?"

Mrs. Passmore
13.03.2004, 13:13
.
in südtirol sagt niemand "fei deutsch".

Mir fiel gerade ein (beim Frühstücken), dass der Satz der Kellnerin anders lautete, nämlich.
"Mir sein fei Deitsche."

Herr Genista
13.03.2004, 20:49
In Schwaben sagt man fei auch fei. Könnte ein Zusammenhang bestehen mit verbumfeit, gefeit, feien? Die gehen offenbar zurück auf ein mittelhochdeutsches Wort (http://www.etymologie.info/~e/d_/de-unterg.html) für "durch Zauber schützen". Andere sagen: Abtörnpartikel (http://www.wer-weiss-was.de/theme197/article966339.html), das aus "fein" entstanden sein soll. Und jetzt schweig ich fei fein still.

marie battisti
13.03.2004, 22:21
nein, sagt man auch nicht, du musst südtirol mit schwaben verwechseln.
darauf trink ich jetzt den führerwein, den besuch aus deutschland zu "recherche"-zwecken gekauft und bei mir trotz etlicher erinnerungsversuche meinerseits "vergessen" hat

Mrs. Passmore
14.03.2004, 10:18
Lieber sehr verehrter Herr Genista!
Danke für den Link und Ihre aufklärerische Tätigkeit. Nun bin ich schlauer, zumindest was Anwendungsmöglichkeiten (die ich allerdings bereits vorher schon kannte) wie die Existenz des "fei" in Deutschland betrifft.
Nicht schlauer bin ich betreffend Existenz in Nord- und Südtirol, obwohl ich immer noch ganz sicher bin mich nicht verhört zu haben bzw. heute noch genau richtig zu erinnern, obwohl die Geschichte Ende der 70er Jahr passiert ist.

Liebe Frau Battisti!
Ich fühle mich sehr verstanden. Danke!

Herr Genista
14.03.2004, 10:49
Ich habe den leisen Verdacht, dass dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruht, Mrs. Passmore.

Mrs. Passmore
14.03.2004, 10:57
Die Worte an Frau Battisti waren auch nicht an Sie gerichtet, Herr Genista. Bitte halten Sie sich da raus. Danke!

Herr Genista
14.03.2004, 11:04
Warum?

Mrs. Passmore
14.03.2004, 13:34
Ich habe den leisen Verdacht, dass dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruht, Mrs. Passmore.

Lieber Herr Genista!

Sollten Sie Herr Genista UND Frau Battisti sein, würde ich Ihre Bemerkung akzeptieren. (Man weiß ja nie in diesem durchgeknallten Forum). Dann können Sie sich auslassen über die Gefühle von Frau Battisti.

Sollte Frau Battisti Ihnen mitgeteilt haben, dass Sie sich von mir nicht verstanden fühlt, würde ich Ihre Bemerkung - zähneknirschend aber doch - ebenfalls akzeptieren und in unterwürfiger Demut schweigen. Aus dem selben Grund wie oben.

Sollte jedoch keiner der beiden Fälle zutreffen, sollten vielmehr Sie Frau Battisti einfach interpretiert haben (und exakt davon gehe ich aus), dann akzeptiere ich Ihre Bemerkung nicht, empfinde sie vielmehr als unnütze Einmischung.

Ich habe aber das Gefühl, Sie haben wirklich nicht verstanden, was Frau Battisti verstanden hat (nämlich den Nachsatz aus der Wecker-Geschichte).

Vielleicht sollten Sie sich wieder den explodierenden Eiern zuwenden?

Gruß
D.L. Passmore

Ruebenkraut
14.03.2004, 13:41
hihi

rron
14.03.2004, 13:51
Vielleicht hat die Kellnerin ja gesagt "Mir sein lei Deitsche". Das wäre zwar wenig selbstbewusst, aber immerhin schon mal annähernd Tirolerisch. Oder sie war Kärntnerin und hat gesagt "Mir sein Deitsche. Lei Lei! Damit hättens jetz nit grehnet!"


Ach und Mrs. Passmore, wenn Sie hier - in einem öffentlichen Forum - "unnütze Einmischung" bemängeln, sollten sie bis auf weiteres vielleicht doch lieber telefonieren, e-mailen oder sich zwei Knöpfe auf eine Socke nähen, diese über die Hand stülpen und ein interessantes Gespräch beginnen.

Mrs. Passmore
14.03.2004, 14:06
Lieber rron!

Ihre Vorschläge sind ganz und gar unsinnig.
Des Nähens bin ich unkundig.
e-mailen und telefonieren tu ich sowieso.

Aber nun beginne ich ernsthaft darüber zu rätseln was die Frau damals WIRKLICH gesagt haben könnte, wenn es nicht "fei" war.
"Lei" schließe ich ganz und gar aus.
Ein Möglichkeit: sie war aus Bayern (und dann hätte ihre Bemerkung wiederum überhaupt nicht den Hintergrund den ich ihr unterstellte). Die Theorie krankt daran, dass ich Bayern als solche immer erkenne.
Oder: Die Wahrnehmung 'is a Hund.
Und sie hat einfach nur gesagt "Mir sein da Deitsche." Vielleicht war es so.

Ich danke jedenfalls für Ihre Bemerkung, die doch auf eine seltsame Weise anregend wirkte.

marie battisti
14.03.2004, 20:49
genista kann denken wie ich und rron kann reden wie ich. Was für ein Forum!

Frau Passmore, ihre Paranoia bezüglich des einen Hirns scheint mir gar nicht mehr so abwegig.

der führerwein ist gar nicht so übel.

marie battisti
14.03.2004, 21:00
wobei da fällt mir ein: eigentlich wäre es feiner umgekehrt: ich könnte denken wie genista und reden wie ron

Herr Genista
14.03.2004, 21:47
Frau Passmore, ich fürchte jemand hat Ihr Checkerkarma auf links gezogen.

Tobi Wahn
14.03.2004, 22:01
Wartet lustlos auf irgendwen, dessen Eier explodieren

Herr Genista
14.03.2004, 23:22
Gläschen Mönchspfeffertee, Tobi?

Mrs. Passmore
15.03.2004, 10:42
Herr Genista, langsam mache ich mir doch Sorgen um Ihr Wohlbefinden. Sie haben den leisen Verdacht, sie fürchten ... was denn noch alles???
Und was passiert, wenn Sie einen lauten Verdacht haben, Herr Genista?

Frau Battisti, vielleicht können Sie mir erklären, was Herr Genista mit seiner letzten Wortmeldung gemeint haben könnte? Ich bin wohl zu einfältig um dies zu dechiffrieren (oder zu neu hier).

Im übrigen wünsche ich einen angenehmen Tag.
Hier scheint die Sonne.

Grüße
DLPassmore

Fluctuat nec mergitur

Frau H aus B
16.03.2004, 00:57
Diese kleine Forumswelt wäre eine bessere, wenn gewisse Leute zugleich mit ihrem Pseudonym auch ihre Attitüde ändern würden.

Herr Genista
16.03.2004, 03:28
"Frau" Passmore, lesen Sie halt nochmal nach, was in diesem Strang so drinsteht. Vielleicht findet Sie eine verirrte Erkenntnis. Das kann übrigens gerne auch schweigend geschehen.

google
16.03.2004, 16:40
Ich habe den Strang gerade nochmal gelesen. Posting #15 ist das einzig Gute, dann vielleicht noch die Frage, was "fei" bedeutet. Alles andere hätte man sich schenken können. Wenn man unter jedes mittelmäßige Posting drunterpißt, kann man sich nicht beschweren, wenn irritiert geantwortet wird. Was ich aber wirklich nicht begreife, ist, nach welchem System unter mittelmäßige Postings gepißt wird. 20 Senatoren schreiben den ganzen Tag unbeanstandet das Forum mit überhaupt nicht mittelmäßigem, sondern grauenhaftem Gutschlechtfindemüll und Chatscheiß voll, und ich muß es alles lesen, denn ich lese nach wie vor ALLES, und mein Leben ist kurz, ich bin schon über der Hälfte der durchschnittlichen Lebenserwartung für Männer, meine Haare werden grau, und die Zeit beschleunigt unangenehm - könntet ihr da bitte ein wenig Rücksicht auf mich nehmen und einfach mal nichts schreiben, wenn euch nichts einfällt. Bezieht sich nicht speziell auf diesen Strang.

Alberto Balsam
16.03.2004, 16:47
naja, wenn Du, wie Du in Deinem ersten Satz andeutest, jeden Strang offenbar mehrmals liest, rinnt Dir natürlich die Zeit davon und Dir werden die Haare auf der Glatze grau

DREA
16.03.2004, 17:12
Auch liesse sich aus solchem Tun Leidensbereitschaft oder gar Lust am Frust ableiten.

huehnergott
16.03.2004, 17:34
...und meiner bitte ist auch niemand nachgekommen!

MissFizz
23.03.2004, 16:56
Auch wenn die Hoffnung, mit diesem (übrigens jungfräulichen) Beitrag in diesem Forum auf herzlichste Wilkommen geheißen zu werden, eine geringe ist, möchte ich mich doch an dieser Stelle erdreisten ein wenig Licht auf das feine Wörtchen "fei" zu werfen, aus der Sicht eines (Tiroler) Native-Speakers:

Da der Durchschnittstiroler im Schnitt mit ca. 280 Wörtern durch den Tag kommt (im Vergleich dazu benötigt der Durchschnittsdeutsche 3000), ist es unumgänglich, diverse Wörter und Silben mit Mehrfachbedeutungen zu belegen, so auch das Wort "fei".

1."Des is fei" - "Das ist fein", "Das fühlt sich gut an"

2."Des is fei meins", "Mia sein fei Deitsche" - Ist leider nicht 1:1 ins Deutsche übertragbar, wird jedoch als Untermauerung für die jeweilige Aussage eingesetzt. In o.g. Fällen wären Adjektive wie "verdammtnochmal" oder "kreizteifi" durchaus verwertbar.

3. "I hu fei scho oas" - "Ich hab ÜBRIGENS schon eines" Das Wort übrigens existiert im Tiroler Sprachgebrauch nicht und wird gern durch "fei" ersetzt.

4. Gerade hab ich mir sagen lassen, dass in Salzburg "fei" anstelle von "sehr" verwendet wird (Des is fei schwer).

Ich hoffe, Sie hiermit geholfen zu haben.

Iron Chef Morimoto
23.03.2004, 17:02
Zwischen 2. und 3. kann ich keinen Unterschied erkennen.

MissFizz
23.03.2004, 17:23
@Iron Chef Morimoto:

stimmt, tut leid, in beiden Fällen lässt sich "übrigens" wunderbar einsetzen, allerdings gibt es einen feinen Unterschied, abhängig vom jeweiligen Kontext.

Wäre ich Kellnerin in Südtirol und ein Tourist würde versuchen, auf italienisch einen Kaffee zu bestellen - und mal angenommen ich wäre nicht bei bester Laune an jenem Tag - dann käme ich in Versuchung einen zynischen Kommentar auszuspucken. Da ich aber gut erzogen bin, würde ich "verdammtnochmal" durch "fei" tarnen, schließlich ist es doch ein vielseitig einsetzbarer Begriff.

Doch selbst nach nunmehr 25jähriger Erfahrung mit der tiroler Sprache und Grammatik, bin ich nicht in der Lage, einem Ausländer (-das ist alles was sich ausserhalb Tirols befindet) den korrekten Gebrauch zu vermitteln, ich bitte um Nachsicht.

Do hob i jetz fei epa epan epas gsog!- heisst in diesem Zusammenhang "vielleicht"

*auweh*

Goodwill
23.03.2004, 18:13
Keine Ahnung, wie das grammatikalisch auf Latein heißt. Murmel hilf! Aber "fei" wird in Bayern auch als "aber" gebraucht. Dadurch bekommt ein Fei-Satz manchmal eine gewisse Wendung hin zum Aufmüpfigen, Neunmalklugen oder signalisiert wenigstens einen leisen Einwand.

Klingeltonk
23.03.2004, 20:31
Ich habe mir mal erklären lassen: „fei“ heißt einfach „doch“. Keine komplette Überschneidung, aber in den Bedeutungen: a) eben bzw. es-ist-doch-so-oder sowie b) aber (s. Goodwill).

rron
23.03.2004, 20:54
Fast immer. Ein paar Ausnahmen gibt es, z.B. kurz vor der Wirtshausschlägerei "Sauf Du fei no oamoi aus meina Mass, Zwetschgnmandei!". Hier ist es eher das "wenn" in einer Drohung, die die Konsequenzen unausgesprochen lässt.

Bei "des woaß i fei ned" schwingt je nach Betonung ein bedauerndes "leider" oder ein über das eigene Unwissen erstauntes "kaum zu glauben" mit.