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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Haider, Jörg (Noch-immer-oder-schon-wieder-Landeshauptmann von Kärnten)



SantaFe
10.03.2004, 14:05
Ich hatte bei der Wiener Ferienmesse vor einigen Jahren eine Begegnung der dritten Art: nicht mit einem Vertreter der ÖVP, nicht mit einem der SPÖ, sondern der FPÖ, nämlich mit Jörg Haider, dem einfachsten aller Parteimitglieder. Und das kam so:

Der Dr. Jörg Haider lief mir auf der Wiener Ferienmesse über den Weg, oder besser gesagt, er lief an mir vorbei. An das Jahr kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es mag ein Wahljahr in den 90er-Jahren gewesen sein. Er ging, übrigens nur von einem einzigen Mann begleitet, ohne Security, ohne Fotografen- und Pressemeute zu einzelnen Ständen im Oberösterreich-Bereich. Das mickrige Begleitkommando läßt mich heute eher darauf schließen, dass es doch kein Wahljahr war, aber egal, es tut hier nichts zur Sache.

Der Jörgl arbeitete sich nicht - wie andere Politiker, die ich zuvor schon erlebt hatte - von Stand zu Stand voran, sondern pickte sich bestimmte heraus, wo er dann allerdings länger verweilte. Vielleicht täusche ich mich, aber mir kam vor, er wählte besonders gern jene Stände, an denen hübsche Mädl’s lächelten. Genau unserem Stand gegenüber war der Messestand einer Erdäpfelpension aus dem Oberösterreichischen, wo eine besonders adrette, blonde Dame arbeitete. Dort hielt sich der Dr. Haider samt Kompagnon einige Zeit auf und trank auch so ein, zwei Schlückchen Wein. Dermaßen aufgehalten, hatte er natürlich keine Zeit mehr, auch unseren Stand zu beehren, aber das störte mich eigentlich nicht weiter.

Ich erinnere mich noch, das mir der Jörg Haider - aus einer Distanz von vielleicht 3 m live betrachtet - eigentlich recht unscheinbar vorkam. Sollte das der Politiker sein, vor dem schon damals halb Österreich zitterte?

werwilldaswissen
11.03.2004, 11:15
Tja, das ganze Dämonisieren des Herrn Haider hat ihn zu etwas Größerem gemacht, als er eigentlich war.
Irgendwann wird auch seine mediale Übergröße schrumpfen (hoffe ich zumindest inständigst!).

Ich wäre beinahe einmal mit Ex-Außenminister Alois Mock zusammengestoßen. Die ÖVP hat im 12. Wiener Bezirk so eine Polit-Akademie und ich mußte dort Bücher für einen Vortrag hinliefern. Wie ich vom Parkplatz wieder wegfahren wollte, zitterte Herr Mock plötzlich vor mein Auto, ich konnte gerade noch ausweichen, sonst hätte ich ihm ein vorzeitiges Ableben beschert.
Herr Mock wirkte dort auf dem Parkplatz auch kleiner und unbedeutender als er eigentlich war (ich sage nur EU-Anschluß).

Stimmen
11.03.2004, 21:43
Als Kind verbrachte ich Stunden und Aberstunden mit äußerst beknackten Tätigkeiten, z.B. wenn wir bei meiner Großmutter waren, gab es in dem kleinen Zimmer eine gußeiserne Schreibmaschine, die unter einer opaken Plastikfolie vor Staub geschützt stand. Ich durfte Papier einspannen und herumtippen. Das Worteschreiben wurde bald langweilig, stundenlang tippte ich Sinnloses, unfähig, mich loszureißen von der Faszination des Mechanischen, zugleich angeödet. Es war wie zuviel Süßigkeiten essen. Meine Lieblinge waren die Sonderzeichen. Die Paragraphentaste, die Entdeckung der Umschalttaste, die durchgezogene Linie (über der 8). Ganze Nachmittage tippte ich auf einer einzigen Taste, mit dem Ziel, ein Blatt zu linieren, zu karieren, zu schwärzen. Am deprimierendsten: Der Mangel an Senkrechtstrich. Ob Vergleichbares Kindern im Computerzeitalter noch zustößt? Fiel mir gerade wieder ein, wo ich zum zweiten Mal heute in dem Posting über mir diese überaus behämmerten Linien da sehe.

Edding Kaiser
11.03.2004, 21:54
Ich habe die Senkrechten notgedrungen mit den grossen Is gemacht, aber die Serifen haben mich genervt. Himmel, haben die genervt.
Auch die Neurose befeuernd waren die Punkte, mit denen man bei genügend hartem Anschlag zwar die Seite perforieren konnte, aber nie eng beieinanderliegend genug, um das Blatt anschliessend sauber in Streifen reissen zu können.

l_tu
11.03.2004, 22:06
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Stimmen
11.03.2004, 22:06
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Edding Kaiser
11.03.2004, 22:08
Frag mal Jeremy, der macht bestimmt mit.

slowtiger
11.03.2004, 23:21
Ich habe früher ganze Bilder mit der Schreibmaschine gemacht, eine Olympia, ich besitze sie immer noch, sie ist zwar kaum noch zu benutzen, weil die Typen derart verbogen sind, aber das Teil wirft man doch nicht weg. Die Bilder kamen, nachdem ich ABAKUS AN mini-MAX von Boy Lornsen gelesen hab, leider besitze ich dieses Buch nicht mehr, ich habe es wieder und wieder gelesen, ich habe es geliebt, nicht nur wegen der vielen Schreibmaschinenbilder darin, die Geschichte selbst war so wundervoll: ein dichtender und zeichnender Computer. Hey, 1970 war das ganz schön toll.

Jeremy
12.03.2004, 02:12
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