Felix A. Keller
08.03.2004, 03:09
Sommer 1970, Mexiko Stadt, Hotel Camino Real, Fussball Weltmeisterschaft: Deutschland hatte gerade das Spiel um den 3. Platz gegen Uruguay gewonnen. Die deutsche Mannschaft war in o.e. Hotel untergebracht und im Laufe des Abends gesellten sich denn auch einige der Spieler und Funktionäre des Nationalteams an die Bar, darunter auch Hellmut Schön. Die Prominenz war umringt von dutzenden von Hotelgästen, Journalisten und Aussenstehende hatten keinen Zutritt.
Thema No. 1 war das verlorene Halbfinal Spiel gegen Italien. Wieder und wieder wurde lamentiert und gejammert, wie der Finaleinzug verpasst und welche Chancen dabei vertan wurden, etc. etc., bis es mir zuviel wurde. In meinem breitesten Schweizer Akzent erhob ich meine schüchterne Stimme: "Was seid Ihr Deutschen doch für undankbare Geschöpfe, da wird Eure Deutschland WM-Dritter und keinem von Euch fällt es ein, der Mannschaft oder Herrn Schön hier zur Bronze Medaille zu gratulieren!" Betretenes Schweigen, dann dreht sich Herr Schön zu mir um, reichte mir die Hand und sagte: "Ich danke Ihnen, mein Herr."
Thema No. 1 war das verlorene Halbfinal Spiel gegen Italien. Wieder und wieder wurde lamentiert und gejammert, wie der Finaleinzug verpasst und welche Chancen dabei vertan wurden, etc. etc., bis es mir zuviel wurde. In meinem breitesten Schweizer Akzent erhob ich meine schüchterne Stimme: "Was seid Ihr Deutschen doch für undankbare Geschöpfe, da wird Eure Deutschland WM-Dritter und keinem von Euch fällt es ein, der Mannschaft oder Herrn Schön hier zur Bronze Medaille zu gratulieren!" Betretenes Schweigen, dann dreht sich Herr Schön zu mir um, reichte mir die Hand und sagte: "Ich danke Ihnen, mein Herr."