qmp
07.03.2004, 15:22
Prolog:
Da ich aufgrund der neuen Rechtschreibreform sämtliche - ehemals guten - Kenntnisse über Interpunktion verloren habe durch Unkenntnis des Lehrkörpers bitte ich um Verständnis des geneigten Lesers.
Die folgende Geschichte spielte sich exakt wie beschrieben im Juli des Jahres 1998 ab - falls Interesse besteht es gibt noch weitere Kreuzungen zwischen den Wegen herausragendender Persönlichkeiten und meinen.
Es war einer jener Tage die man nur selten erlebt, eigentlich in der Regel nur einmal im Leben. Die Schule war abgeschlossen, es wurde gefeiert: die Pädagogen feierten ihr Überleben, die Schüler aus Dummheit, denn die schönste Zeit des Lebens war für die meisten vorbei - nicht jedoch für mich, eine weiterführende Schule sah sich mit meinem baldigen Erscheinen konfrontiert.
Meine Hauptaufgabe bei der illegalen Feier, der Direktor der Schule hat im üblichen kriminellen Denken von Beamten illegalerweise die Abschlußzeugnisse einen Tag zu früh herausgegeben, bestand darin die "krasse Musik" meiner Mitschüler, sowie das "kulturelle" Programm (in diesem Jahr Biermöslblasn, aufgrund der hervorragenden Beziehungen einer Lehrkraft, die später noch ein große Rolle spielen wird) mit mir
geeignet erscheindem Lichtspiel zu untermalen.
Nach etwa sechs Weizenbier schien mir eine simple Lauflichtschaltung angebracht, damit ich mich persönlich um weiteren Gerstensaft kümmen konnte - das Servicepersonal war mit etwa 100 alkoholkranken Schülern zuzüglich Eltern und Lehrkörper sichtlich überfordert.
Mit einem Weißbier und einer Zigarette in der Hand schwanke (damals hätte ich es wohl als schweben bezeichnet) zur Tür des
für unsere Zwecke viel zu noblen Lokals hinaus in den Biergarten an meinen Eltern vorbei. Mein Vater schafft es in seiner grandiosen Art mir noch einen bösen Blick für die Zigarette, sowie ein Kopfschütteln für das Weißbier zuzuwerfen, meine Mutter ist zu sehr in das Gespräch mit eben jener Lehrerin vertieft die später noch eine große Rolle spielen soll.
Am anderen Ende der Trunkstätte schicken sich zwei schwarzbeanzugte Herren an sich niederzulassen, meine Aufmerksamkeit ist aber momentan auf eine junge Aushilfskellnerin fixiert, solche Dirndl erfüllen den Tatbestand der sexuellen Belästigung. Einer meiner Klassenkameraden rückt in seiner pragmatischen Art meine Aufmerksamkeit auf eben jenen Tisch mit den zwei Herren: "Boa Alter hey des is doch der Moshammer, krass oda boah ey". Durch diese Aussage fühlen sich mehrere meiner Mitschüler veranlasst "unauffällig" zu eben jenem Tisch zu spazieren wo die beiden Herren gerade
perverse Gerichte (Lüngerl, laut Hörensagen) aus der Speisekarte ordern. Rudolph Moshammer erträgt kurz die Blicke der Menge, er scheint inkognito unterwegs zu sein, wir sind ja auch etwa 20 Kilometer außerhalb von München, und quittiert das ihm geltende Interesse nur mit dem Satz: "Geh jetzt lassts ma hoid mei Rua".
Das ist mein Stichwort!
Ich schlendere, okay ich torkele, zu jenem besagten Tisch, erhebe drohend mein Weißbier, was von einem Seufzer seitens der Promenenz zur Kenntnis genommen wird, doch schließlich auch dazu führt, daß Herr M. seinen Kopf in meine Richtung dreht... ich nutze die Gelegenheit und sage, soweit möglich, in todernstem Tonfall "Ich wollte schon immer mal mit Ihnen anstoßen". Moshammer nimmt sein Weißbier, stößt an, und sagt "Jetz is aber guat". Finanzielle Hintergedanken nicht ausgeschlossen sage ich "Na Na jetzt müssen's mir auch ein Autogramm geben" (die bayerische Mundart wurde mir
von norddeutschen Erzieherinnen im Kindergarten geraubt). Moshammer zückt seinen Edding und sagt "worauf?". Spontan nehme ich den Tischschmuck - einer jener unglaublich häßlichen Blumentöpfe. Moshammer signiert diesen relativ wenig würdevoll. Ich verbeuge mich dankend und ziehe mich
mit meiner Beute Richtung Lokal zurück und stelle eben jenen Blumentopf bei meiner Mutter ab um die Hände freizuhaben während ich mit sämtlichen Anwesenden auf dieses Erlebenis anstoße.
Einige Stunden später ist es Zeit für den Aufbruch, doch der besagte Blumentopf ist verschwunden. Ich stelle meine Mutter zur Rede. Doch Ihre Ausrede ist derart verständlich, daß man es ihr nicht übelnehmen kann... die besagte Lehrerin hat sie so in Beschlag genommen und verwirrt, indem sie ihr das Du anbot, daß meine Mutter auf die Frage einer anderen Mutter "ja mei is des a Autogramm vom Moshammer" nur wortlos den wertvollen Blumentopf an
jene andere Mutter verschenkt hat.
Da ich aufgrund der neuen Rechtschreibreform sämtliche - ehemals guten - Kenntnisse über Interpunktion verloren habe durch Unkenntnis des Lehrkörpers bitte ich um Verständnis des geneigten Lesers.
Die folgende Geschichte spielte sich exakt wie beschrieben im Juli des Jahres 1998 ab - falls Interesse besteht es gibt noch weitere Kreuzungen zwischen den Wegen herausragendender Persönlichkeiten und meinen.
Es war einer jener Tage die man nur selten erlebt, eigentlich in der Regel nur einmal im Leben. Die Schule war abgeschlossen, es wurde gefeiert: die Pädagogen feierten ihr Überleben, die Schüler aus Dummheit, denn die schönste Zeit des Lebens war für die meisten vorbei - nicht jedoch für mich, eine weiterführende Schule sah sich mit meinem baldigen Erscheinen konfrontiert.
Meine Hauptaufgabe bei der illegalen Feier, der Direktor der Schule hat im üblichen kriminellen Denken von Beamten illegalerweise die Abschlußzeugnisse einen Tag zu früh herausgegeben, bestand darin die "krasse Musik" meiner Mitschüler, sowie das "kulturelle" Programm (in diesem Jahr Biermöslblasn, aufgrund der hervorragenden Beziehungen einer Lehrkraft, die später noch ein große Rolle spielen wird) mit mir
geeignet erscheindem Lichtspiel zu untermalen.
Nach etwa sechs Weizenbier schien mir eine simple Lauflichtschaltung angebracht, damit ich mich persönlich um weiteren Gerstensaft kümmen konnte - das Servicepersonal war mit etwa 100 alkoholkranken Schülern zuzüglich Eltern und Lehrkörper sichtlich überfordert.
Mit einem Weißbier und einer Zigarette in der Hand schwanke (damals hätte ich es wohl als schweben bezeichnet) zur Tür des
für unsere Zwecke viel zu noblen Lokals hinaus in den Biergarten an meinen Eltern vorbei. Mein Vater schafft es in seiner grandiosen Art mir noch einen bösen Blick für die Zigarette, sowie ein Kopfschütteln für das Weißbier zuzuwerfen, meine Mutter ist zu sehr in das Gespräch mit eben jener Lehrerin vertieft die später noch eine große Rolle spielen soll.
Am anderen Ende der Trunkstätte schicken sich zwei schwarzbeanzugte Herren an sich niederzulassen, meine Aufmerksamkeit ist aber momentan auf eine junge Aushilfskellnerin fixiert, solche Dirndl erfüllen den Tatbestand der sexuellen Belästigung. Einer meiner Klassenkameraden rückt in seiner pragmatischen Art meine Aufmerksamkeit auf eben jenen Tisch mit den zwei Herren: "Boa Alter hey des is doch der Moshammer, krass oda boah ey". Durch diese Aussage fühlen sich mehrere meiner Mitschüler veranlasst "unauffällig" zu eben jenem Tisch zu spazieren wo die beiden Herren gerade
perverse Gerichte (Lüngerl, laut Hörensagen) aus der Speisekarte ordern. Rudolph Moshammer erträgt kurz die Blicke der Menge, er scheint inkognito unterwegs zu sein, wir sind ja auch etwa 20 Kilometer außerhalb von München, und quittiert das ihm geltende Interesse nur mit dem Satz: "Geh jetzt lassts ma hoid mei Rua".
Das ist mein Stichwort!
Ich schlendere, okay ich torkele, zu jenem besagten Tisch, erhebe drohend mein Weißbier, was von einem Seufzer seitens der Promenenz zur Kenntnis genommen wird, doch schließlich auch dazu führt, daß Herr M. seinen Kopf in meine Richtung dreht... ich nutze die Gelegenheit und sage, soweit möglich, in todernstem Tonfall "Ich wollte schon immer mal mit Ihnen anstoßen". Moshammer nimmt sein Weißbier, stößt an, und sagt "Jetz is aber guat". Finanzielle Hintergedanken nicht ausgeschlossen sage ich "Na Na jetzt müssen's mir auch ein Autogramm geben" (die bayerische Mundart wurde mir
von norddeutschen Erzieherinnen im Kindergarten geraubt). Moshammer zückt seinen Edding und sagt "worauf?". Spontan nehme ich den Tischschmuck - einer jener unglaublich häßlichen Blumentöpfe. Moshammer signiert diesen relativ wenig würdevoll. Ich verbeuge mich dankend und ziehe mich
mit meiner Beute Richtung Lokal zurück und stelle eben jenen Blumentopf bei meiner Mutter ab um die Hände freizuhaben während ich mit sämtlichen Anwesenden auf dieses Erlebenis anstoße.
Einige Stunden später ist es Zeit für den Aufbruch, doch der besagte Blumentopf ist verschwunden. Ich stelle meine Mutter zur Rede. Doch Ihre Ausrede ist derart verständlich, daß man es ihr nicht übelnehmen kann... die besagte Lehrerin hat sie so in Beschlag genommen und verwirrt, indem sie ihr das Du anbot, daß meine Mutter auf die Frage einer anderen Mutter "ja mei is des a Autogramm vom Moshammer" nur wortlos den wertvollen Blumentopf an
jene andere Mutter verschenkt hat.