U_Sterblich
02.03.2004, 19:46
Dustin
Garrison Keillor kommt wie ich aus Minnesota, einer Einöde im mittleren Westen Amerikas, und er ist von Beruf Entertainer, wie ich. Darum nahm Kirk Erbs mich am Wochenende mit ins feine Hotel Adlon, wo Keillor auftrat für Angehörige der amerikanischen Botschaft und andere in Berlin wohnende Amerikaner. Das feine Hotel Adlon ist innenarchitektonisch misslungen. Die Aufführung fand im Ballsaal statt. Der Ballsaal sah mir nach einem Raum aus, in dem sehr traurige Bälle stattfinden.
Am Beginn der Veranstaltung trat Garrison Keillor auf die Bühne und sagte: "Ladies and Gentlemen, please rise for our national anthem." Wir Deutschen zucken bei so was, aber im traurigen Ballsaal vom Hotel Adlon sang man sofort und mit Inbrunst das Lied vom starsprangled banner, und warum auch nicht. Garrison Keillor war recht unterhaltsam und knuffig. Er sang viele Lieder, er sang schön, aber trotzdem guckte ich während der Lieder immer eher im traurigen Ballsaal herum als Garrison Keillor an. Zum Beispiel den Mann, der aussah wie Dustin Hoffman, einen Schauspieler den ich aus diversen amerikanischen Filmen kenne, z.B. aus "Die Reifeprüfung", "Midnight Cowboy", "Tootsie" und "Rainman". Das war in diesem Moment un peu déjà vu, denn an der Haltestelle der Straßenbahn hatte ich auch schon einen Mann gesehen, der mir nach Dustin Hoffman ausgesehen hatte, aber es war ein anderer. Dieser hier stand erst in der Tür, dann saß er neben einer Frau seines Alters, und als Garrison Keillor "Falling In Love With You" von Elvis sang, hatte er sein graues Haupt auf ihre Schulter gelegt.
Als Garrison Keillor fertig war wurde erst applaudiert, dann aufgestanden. Bei diesem Prozedere sagte eine Frau, und sie sagte es ehrfürchtig: "…and Dustin Hoffman is here!"
Cherno
Wir holten uns also ein überteuertes Bier an der Bar und gingen noch mal rein in den traurigen Ballsaal, denn Kirk wollte noch hier und da Hallo sagen. Dustin Hoffman stand herum, klein wie er ist, und unterhielt sich. Er trug ein labbriges schwarzes Hemd, unter dem sich eine beachtliche Plauze wölbte. Darauf machte Kirk mich gerade aufmerksam, als sich Cherno Jobatei in mein Gesichtsfeld schob. Die Fallhöhe zwischen zwei Paparazzierungen kann eigentlich größer nicht ausfallen, ist es nicht so. Cherno drückte sich erst eine Weile in Dustins Nähe herum. Dann griff er sich in sehr unlässiger, irgendwie aggressiver Manier einen Stuhl und setzte sich an den Tisch neben uns. Dort saßen auch zwei Damen, eine ältere und eine, die sehr aussah wie Jobatei, deshalb nehme ich mal an, vielleicht kann sein seine Mutter und seine Schwester.
Dann machte Jobatei Fotos. Fotos über Fotos. Tausende. Mit dem Fotohandy. Fotos von Mutter und Schwester (wie ich ja nur vermuten kann), Fotos von sich mit Mutter, von sich mit Schwester, von allen zusammen, immer in sein Handy grinsend. Die Leute guckten schon. Der Witz an den Fotos war natürlich, dass die vermutlichen Jobateis immer so saßen, dass Dustin direkt hinter ihnen stand.
Anschließend ging man noch ins echte Nachtleben. Dort legte Dr. Steve Morell auf, der erste DJ, dessen Namen ich mir gemerkt habe, will sagen, der hat gerockt.
Garrison Keillor kommt wie ich aus Minnesota, einer Einöde im mittleren Westen Amerikas, und er ist von Beruf Entertainer, wie ich. Darum nahm Kirk Erbs mich am Wochenende mit ins feine Hotel Adlon, wo Keillor auftrat für Angehörige der amerikanischen Botschaft und andere in Berlin wohnende Amerikaner. Das feine Hotel Adlon ist innenarchitektonisch misslungen. Die Aufführung fand im Ballsaal statt. Der Ballsaal sah mir nach einem Raum aus, in dem sehr traurige Bälle stattfinden.
Am Beginn der Veranstaltung trat Garrison Keillor auf die Bühne und sagte: "Ladies and Gentlemen, please rise for our national anthem." Wir Deutschen zucken bei so was, aber im traurigen Ballsaal vom Hotel Adlon sang man sofort und mit Inbrunst das Lied vom starsprangled banner, und warum auch nicht. Garrison Keillor war recht unterhaltsam und knuffig. Er sang viele Lieder, er sang schön, aber trotzdem guckte ich während der Lieder immer eher im traurigen Ballsaal herum als Garrison Keillor an. Zum Beispiel den Mann, der aussah wie Dustin Hoffman, einen Schauspieler den ich aus diversen amerikanischen Filmen kenne, z.B. aus "Die Reifeprüfung", "Midnight Cowboy", "Tootsie" und "Rainman". Das war in diesem Moment un peu déjà vu, denn an der Haltestelle der Straßenbahn hatte ich auch schon einen Mann gesehen, der mir nach Dustin Hoffman ausgesehen hatte, aber es war ein anderer. Dieser hier stand erst in der Tür, dann saß er neben einer Frau seines Alters, und als Garrison Keillor "Falling In Love With You" von Elvis sang, hatte er sein graues Haupt auf ihre Schulter gelegt.
Als Garrison Keillor fertig war wurde erst applaudiert, dann aufgestanden. Bei diesem Prozedere sagte eine Frau, und sie sagte es ehrfürchtig: "…and Dustin Hoffman is here!"
Cherno
Wir holten uns also ein überteuertes Bier an der Bar und gingen noch mal rein in den traurigen Ballsaal, denn Kirk wollte noch hier und da Hallo sagen. Dustin Hoffman stand herum, klein wie er ist, und unterhielt sich. Er trug ein labbriges schwarzes Hemd, unter dem sich eine beachtliche Plauze wölbte. Darauf machte Kirk mich gerade aufmerksam, als sich Cherno Jobatei in mein Gesichtsfeld schob. Die Fallhöhe zwischen zwei Paparazzierungen kann eigentlich größer nicht ausfallen, ist es nicht so. Cherno drückte sich erst eine Weile in Dustins Nähe herum. Dann griff er sich in sehr unlässiger, irgendwie aggressiver Manier einen Stuhl und setzte sich an den Tisch neben uns. Dort saßen auch zwei Damen, eine ältere und eine, die sehr aussah wie Jobatei, deshalb nehme ich mal an, vielleicht kann sein seine Mutter und seine Schwester.
Dann machte Jobatei Fotos. Fotos über Fotos. Tausende. Mit dem Fotohandy. Fotos von Mutter und Schwester (wie ich ja nur vermuten kann), Fotos von sich mit Mutter, von sich mit Schwester, von allen zusammen, immer in sein Handy grinsend. Die Leute guckten schon. Der Witz an den Fotos war natürlich, dass die vermutlichen Jobateis immer so saßen, dass Dustin direkt hinter ihnen stand.
Anschließend ging man noch ins echte Nachtleben. Dort legte Dr. Steve Morell auf, der erste DJ, dessen Namen ich mir gemerkt habe, will sagen, der hat gerockt.