Kenny Kuchen
26.02.2004, 10:44
Gemeinsam mit zwei Freunden kaufte ich Mitte der achtziger Jahre ein Tramper-Monatsticket, und wir fuhren mit der Bahn vier Wochen durch Deutschland. Das Ausland (Interrail) hatten uns die Eltern verboten, weil wir noch nicht alt genug waren. Wir übernachteten in Jugendherbergen und bei Verwandten und Bekannten. In Grünwald-Geiselgasteig quartierten wir uns bei entfernten Verwandten eines Mitfahrers in einer Villa ein. Der Mann war Chef bei Siemens gewesen, damals schon fast 90 und lebte mit Frau und etwa 70-jähriger Tochter allein in der großen Villa. In unmittelbarer Nachbarschaft wohnten, so berichteten unsere Gastgeber, viele Prominente. Der Nachbargarten beispielsweise gehörte Heinz Rühmann, den wir aber nie zu Gesicht bekamen. Wir hatten einen ganzen Trakt der Villa für uns allein, wurden bestens versorgt und blieben mehrere Tage. Als wir eines Abends noch einen Spaziergang „einmal ums Karree“ unternahmen, begegneten wir einem Mann in einem offenen braunen VW Käfer Cabrio. Es war der Schauspieler und Regisseur Wolfgang Spier, bekannt durch seine markante Stimme („Schweinchen Dick“). Da er wohl merkte, dass wir ihn erkannt hatten, was wir in unserem jugendlichen Übermut nicht verbergen konnten, lachte er und winkte uns im Vorbeifahren zu. Nachträglich habe ich herausgefunden, dass Herr Spier eigentlich in Berlin lebt, so dass auch eine Verwechslung im Bereich des Möglichen liegt. Auf einer Besichtigungstour in den nahe gelegenen Bavaria Filmstudios („Das Boot“, „Die unendliche Geschichte“) sahen wir noch einige weitere Prominente, aber das hatte nicht mehr diesen zufälligen Charakter, der hier ja gefragt ist.