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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eagle-Eye Cherry



vir
02.02.2004, 16:42
Letzte Woche war ich von der Plattenfirma Sony zu einem Kurzkonzert in einem Club, dem ‚el Lokal’ eingeladen. Der Künster war ein junger Mann aus Amerika names Howie Day. Der spielte akustische Gitarre und sang dazu in der klagenden Art der Sänger von Bands wie Radiohead oder Coldplay – insbesondere wegen diesen dauernden Oktavsprüngen ins Falsett hinein.
C-moll mit vielen verminderten Sextakkorden sowie mir nur schwer verständliche Vorwürfe an das Leben und die Liebe waren das Thema des Abends. Er hatte auch ein Gerät, das aus seinem Gesang und den Gitarrenklängen ‚loops’ produzierte. Die anwesenden 100 oder 200 Gäste waren mehrheitlich begeistert, allerdings waren sie auch alle gratis da. Howie Day, der auch schon bei Letterman aufgetreten sein soll, wird bestimmt bald ein Star.
Viktor, der Besitzer des Clubs ist ein Freund von mir und er kennt sich sehr in Musik aus. Trotzdem hat er meinen prima Scherz „Hat sich aber ganz schön gemacht, der Howie B!“ nicht verstanden, denn er weiss nichts über die Backstreet Boys. Das Konzert schien ihm aber sehr zu gefallen. Deshalb war ich erstaunt, als er nach dem Ende des ‚showcase’ zu mir kam und dabei fortwährend über den Künstler fluchte. ‚Arschloch’, ‚Rotzbube’ und noch schlimmere Ausdrücke verlor er über den in so kurzer Zeit in Ungnade gefallenen Sängerknaben. Dann schloss er gleich noch Radiosender, Plattenfirmen, die Musikindustrie im Allgemeinen und sämtliche Interpreten pauschal in seine Verachungstirade ein. Ich meinte mittlerweile zu verstehen, dass Viktor dem Künstler ein Fussballleibchen mit dem Logo seines Lokals geschenkt, und dieser das Geschenk zu wenig gewürdigt hatte. Da wurde mir klar, dass Beschwichtigungsversuche nichts fruchten würden.

Nachdem dann etwa eine Viertelstunde geschimpft war, kam Eagle-Eye Cherry auf Viktor zu. Er sah sehr hübsch aus und gar nicht so strubbelig wie im MTV. Ausserdem ist er nicht klein. Er trug einen Gehrock aus Leder, einen beige-braunen Wollpullover, dezent gestreifte Hosen und unauffälliges Schuhwerk. Er ergriff Viktors Hand, schüttelte sie, lächelte fortwährend, dankte herzlich für den schönen Abend und verabschiedete sich aufs freundlichste. Da war der alte Wirt mit einem kleinen Teil der Popwelt wieder versöhnt.

Herr Weber
02.02.2004, 17:31
Lieber vir, der Herr konnte Deinen Witz gar nicht verstehen, weil der Backstreetboy-Howie nämlich Howie D heißt und nicht Howie B. Und der Witz wäre natürlich noch viel lustiger gewesen, wenn Du gesagt hättest: „Hat sich aber ganz schön gemacht, der Howie D!“

Hast Du Eagle-Eye mal gefragt, was seine Schwester eigentlich so macht?

vir
02.02.2004, 17:38
Verdammt, da muss ich wohl doch noch einiges über die Backstreet Boys lernen. Kann ich bei Dir Nachhilfe nehmen?

Und Neneh Cherry hat hier kürzlich in einem grösseren Tanzclub den DJ gemacht - ich hab das Plakat gesehen. Nach weiteren Einzelheiten konnte ich den Bruder nicht fragen, denn von mir hat er sich nicht verabschiedet weil er mich nämlich nicht kennt!

Herr Weber
02.02.2004, 18:00
Selbstverständlich bekommst Du bei mir gerne Nachhilfe in Sachen Backstreet Boys. Dann musst Du mir aber im Gegenzug auch hin und wieder Geschichten über die Musiker Deiner Generation erzählen.

Aber dass Neneh Cherry jetzt als DJ arbeitet, ist ja auch nicht gerade das Gelbe vom Ei!

vir
02.02.2004, 18:11
Aus meiner Generartion? Ok: Monteverdi, zum Beispiel, der hat gerockt wie irre!

vir
02.02.2004, 18:14
Ist aber tot mittlerweile. Überdosis.