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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schmidt, Helmut



mulle
04.11.2003, 23:52
Im November 1980 versuchte ich, per Anhalter nach Bonn zu fahren und stellte mich an die Ausfahrt einer Autobahnraststätte. Nach mehreren Stunden vergeblichen Wartens ging ich zurück zur Tankstelle, um mich mit einem Kaffee etwas aufzuwärmen. Ich hatte sie gerade erreicht, als drei dunkle Mercedeslimousinen in meiner Nähe hielten. Aus jedem Wagen stiegen Männer und gingen auf die Tankstellentoiletten zu, im mittleren entdeckte ich Helmut Schmidt, der wartend aus dem Fenster blickte. Die Gelegenheit erschien mir günstig, vielleicht könnte ich mich bei ihm mit Informationen aus dem Volk revanchieren, wenn er mich mitnähme, also fasste ich mir ein Herz, klopfte gegen die Scheibe und fragte ihn, ob ich bis Bonn mitfahren dürfe. Helmut Schmidt erwiderte, von ihm aus gern, aber sein Sicherheitsdienst sei bestimmt dagegen. Wie sehr dagegen, merkte ich fast in derselben Sekunde, als die Herren aus den Toiletten zurückkehrten und erschreckt auf mich zu stürzten. Schmidt beschwichtigte sie schnell und wünschte mir für die weitere Reise viel Glück, gleich darauf fuhr die Kolonne weiter.



(Herumgefasel gestrichen)

Ruebenkraut
05.11.2003, 00:29
Trotz der langen Vorrede: Die Geschichte fetzt, wenn sie denn stimmt.
Kann es denn wahr sein, dass alle Bodyguards gleichzeitig ihren Harndrang befriedigen mussten und den armen Helmut allein der Gefahr durch die RAF aussetzten?

mulle
05.11.2003, 00:43
Erstaunlicherweise, ja. Nicht in putativer Attentatsverhinderung oder aus schlechtem Gewissen heraus verletzt worden zu sein, verdankte ich wohl nur der sofortigen Beruhigung der Leibwächter durch Herrn Schmidt.

Mutti
05.11.2003, 00:45
Und dass ausgerechnet ( ich wiederhole: ausgerechnet ) Helmut Schmidt anscheinend vor o.g. Gefahr so gar keine Angst hatte?
Na........

joq
05.11.2003, 00:47
Hat er damals auch schon so viel geraucht?

mulle
05.11.2003, 00:47
Mutti, geh heim, Euer halbes Schwein fällt immer um.

yellowshark
05.11.2003, 01:10
Ich kann auch keinen Sinn darin sehen, "glaub' ich" oder "glaub' ich nicht" unter Geschichten zu schreiben, glauben Sie mir, Mutti.

NamedesUsers
05.11.2003, 01:13
Ja, ja, Gelber Hai, das machen sie gerne hier, ja, ja. Ich kann es auch gar nicht glauben.

Ruebenkraut
05.11.2003, 01:27
Hatten wir schon öfter die Diskussion. Hm, klar, auch erfundene Geschichten können ok sein. Aber wenn schon gefälscht, dann so gut, dass mans glauben will.
Und überhaupt: was macht schon Sinn hier?

Mutti
05.11.2003, 01:37
Mulle hätte Herrn Schmidt doch ohne weiteres eine Bombe ins Auto schmeißen können ( alternativ eine Knarre an den Kopf halten, schmutzige Witze erzählen, saure Gurken vor die Füße werfen) .
Ys, ich bin vollkommen Ihrer Meinung! Ich glaube Ihnen sogar!

Goodwill
05.11.2003, 15:21
Es ist Zeit für ein Bekenntnis: Ich bin ein großer Fan von hypothetischen Annahmen. Ach was, ein riesengroßer Fan von sowas. Wenn ich hier lese, dass Mulle Herrn Schmidt theoretisch eine Bombe ins Auto hätte werfen können, dann bin ich dabei! Da mach ich mit beim rumspekulieren: Was wäre gewesen, wenn Mulle Herrn Schmidt die Gummis von den Scheibenwischern gerissen hätte? Na?

Ich kann mir gut vorstellen, dass jetzt erst mal Sprachlosigkeit herrscht. Trotzdem lege ich nach: Was wäre das für eine Geschichte gewesen, wenn Mulle den ganzen Autohass-Schwurbel am Anfang weggelassen hätte? Also rein theoretisch natürlich.

sapinho
05.11.2003, 16:23
Eben fuhr er hinter mir, der Herr Schmidt. Vielmehr: liess sich hinter mir her fahren. Ich würde jetzt gerne behaupten, dass er mir folgte, weil wir einen gemeinsamen Termin hatten. In irgendeiner markanten Immobilie wie dem Gerling-Anwesen. Oder der Herstatt-Villa. Was ich sonst ja eh wieder nicht hätte erzählen können. Jedenfalls sah der Fahrer ein bisschen aus wie Morgan Freeman in weniger dünn. Und Helmut Schmidt sah auch nicht so schmal aus wie ich ihn in Erinnerung hatte. Viel spannender fand ich die große Kiste auf dem Beifahrersitz. Bis ich entdeckte, dass es gar keine Kiste war, sondern einfach eine sehr hohe, breite Lehne, die mit hellem Leder bezogen war. Wahrscheinlich befand sich die Bombe also doch im Kofferrraum.

honz
05.11.2003, 17:02
Schmidt, Helmut ist natürlich die coolste Sau von allen, den Namen Mulle mag ich auch, den er erinnert mich an das Lieblingsstück auf der Tango-Platte von Numinem, es ist das Drittletzte,wird von einer Frau gesungen, das Lied heißt "die Rose von Kotkas" und dort singt die Frau immer wieder "mulle", mit kehligem l, ich weiß aber nicht was das heißt.

Es gibt übrigens zwei gute Anhaltergeschichten im Forum, eine mit Rudi Carell, die andere mit Karel Svoboda, dem Komponisten des Biene Maja-Liedes, es kommt auch eine Schnekce darin vor.

Eine weitere Trampergeschichte gibt es noch, wo sich eine von mir hochgeschätze Autorin dieses Forums in jungen Jahren von einem LKW-Fahrer bezahlen liess, ihn im Strassengraben beim Onanieren zuzusehen. Als sie sich einmal kurz wegdrehte, sagte der Fahrer "hier spielt die Musik!" Aber diese Gesachichte müssen sie schon selbst finden.

Entschuldigen sie , manchmal gehen die Assoziationen mit mir durch.