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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lustige Kamelspinnen-Seite



Lilaxista
17.07.2003, 22:32
In einem bei spiegel-online zitierten Brief des Gefangenen Moazzam Begg aus Guantanamo Bay an seinen Vater erfuhr ich heute nachmittag das erste Mal von der Existenz der Kamelspinne:

"Die Kamel-Spinne ist die einzige Spinne in der Welt mit zehn Beinen. Ich glaube nicht, dass es ein Spinnentier ist. Denn es wird größer als eine menschliche Hand und es ist in der Lage zu beißen, dass das Fleisch abfault, wenn es nicht behandelt wird. Im Sommer gab es hier genügend Kamel-Spinnen, die sich in den Zellen breit gemacht und über die Gefangenen hergemacht haben. Eine Person wurde gebissen und musste behandelt werden. Gott sei Dank, dass es Winter ist."

Mein Gott, was für Drogen geben die denen da zu fressen, dass die solche Biester halluzinieren dachte ich im ersten Schaudern.
Von 10beinigen Gifttieren hatte ich bis dahin tatsächlich noch nie gehört.

Dies ist vielleicht auch die Stelle, an der Frau Maisch und Sabeta nicht weiterlesen sollten, obwohl es noch lustig wird!


D A (http://www.frgnews.com/spider.htm) ist das Biest höchstpersönlich zu bestaunen!


Es sieht zwar tatsächlich so aus, als ob die Viecher 10 Beine hätten, tatsächlich sind es 8 Beine und ein Fühlerpaar, laufen tun sie nur auf 6 Beinen und originäres Gift produzieren sie wohl auch nicht. Nachzulesen alles auf einigen informativen aber wenig unterhaltsamen Seiten zur camel-spider unter google.

Wirklich lustig (im Sinne von leichter Abendunterhaltung) finde ich aber diese (http://www.random-noise.net/stories/cs.htm) kleine Erzählung vom Kampf Mann gegen Kamelspinne. Scheinen doch einiges an Unterhaltungspotential zu besitzen, die kleinen Racker.

Gibts noch mehr feine Kamel-Spinnen-Seiten?

Lilaxista
17.07.2003, 23:14
Ah, inzwischen weiß ich, dass Kamelspinnen eine urban legend sind, und es sich in Wirklichkeit um harmlose Kriechtiere handelt.

Verzeihung, dass ich erst heute auf diesen Hoax komme, aber was wollen mir
diese (http://forums.disorganisedcrime.com/viewtopic.php?t=264) Bilder denn sagen?

Und solche (http://rinkworks.com/rinkforum/messages/68854.shtml) Berichte?

Lilaxista
17.07.2003, 23:19
Ist die gemästete Kamelspinne Teil der psychologischen Kriegsführung zwischen Amerika und der araboiden Wüsten-Welt?
Gar ihr Anker?

Sabeta
18.07.2003, 09:58
vielen dank für deine fürsorge, lilax, lesen kann ich berichte über spinnen inzwischen ganz gut und besonders gefällt mir die option, dass das alles nicht stimmt. allerdings traue ich mich noch nicht, diese blauen wörter anzuklicken.

Sabeta
18.07.2003, 09:59
mir mir könnte man überigens einen sehr günstigen und blutfreien krieg führen. man müsste nur große spinnenbilder in ausreichender anzahl vorrätig haben und ab und zu hoch halten. schon wäre alles gewonnen, bzw. verloren.

Angelika Maisch
18.07.2003, 11:29
ich kann und will nicht glauben, daß es irgendein Regime, System, Land ecetera gibt, das so verderbt und grausam wäre, Spinnen zur Terrorverbreitung einzusetzen.
Nein, so etwas gibt es nicht. Denn wenn es das gäbe, dann wäre die Welt ja richtig schlecht. Und die Welt ist nicht durch und durch schlecht, nein, ist sie nicht.

Aporie
18.07.2003, 12:27
Du glaubst aber doch nicht im Ernst, dass die derzeitige amerikanische Regierung davor zurückschrecken würde, wen es denn mehr brächte als die in Guatanamo üblichen Foltermethoden?

Angelika Maisch
18.07.2003, 12:59
Aporie, das fragst du doch jetzt nicht im Ernst, oder?

Aporie
18.07.2003, 14:15
Doch, Angelika

Gesicherte Beweise für Foltermethoden in Guantanamo:

Unterbringung in Käfigen von zwei mal zweieinhalb Metern, in denen auch die Notdurft verrichtet werden muss

Hinderung am Schlafen

Zwang zum stundenlangen Verharren in unbequemen, zuvor stabilisierten Körperhaltungen

Ständige Fesselung von Händen und Füssen

Tragen von undurchsichtigen Brillen, Chirurgenmasken und Gehörschutze


Was in den Verhörräumen geschieht, kann man nur ahnen. Jedenfalls müssen die Gefolterten nachher auf Bahren rausgetragen werden. Es ist anzunehmen, dass dabei zu Mitteln gegriffen wird, die Amerikaner auch in Somalia und in ihren eigenen Gefängnissen anwenden:

Schlagstöcke, die beim Auftreffen auf den Körper 160.000 Volt durch das Opfer jagen.

"Stun Belts", das sind Gürtel, bei denen ein Elektroschocker integriert ist und der per Funksteuerung ausgelöst werden kann (8 Sekunden lang Stromstöße von 50.000 Volt)

taschenlampenähnliche Lampen, welche statt normales Licht extrem kurzwelliges Laserlicht pulsierend aussenden und so zu einer völligen Desorientierung der Opfer führen.

Dagegen sind Giftspinnen niedliche Haustierchen.

bettyford
18.07.2003, 14:45
Folter ist etwas, mit dem ich mir absichtlich den Tag versauen kann. Es ist ganz einfach: Man muss nur in einem ganz besonders entspannten und glücklichen Moment blitzartig die Tatsache, dass jetzt gerade irgendwo jemand gefoltert wird, in das Bewusstsein sickern lassen.
Ich finde den Gedanken so unerträglich, dass ich ihn immer nur wenige Sekunden ertragen kann, dann muss er weg. Es funktioniert merkwürdigerweise bei anderen schlimmen Dingen nicht so gut, also vergewaltigte Frauen, misshandelte Kinder, das geht alles.

Wenn man es lange genug auf sich wirken lässt, könnte man sicher auch Flugzeuge an Orte fliegen, die nicht für Flugzeuge gedacht sind, oder zumindest eine irrationale Genugtuung empfinden.

bettyford
18.07.2003, 14:46
Posting Nummer 10 klingt wie jemand, den ich sofort absnobben würde, wenn er so infantil in einem anderen Zusammenhang herumschwafeln würde.

starlingM
18.07.2003, 15:57
Finde ich gar nicht so infantil.

Es gibt diesen Film von 1999 oder 2000, Bruce Willis = böses CIA gegen Denzel Washington = gutes FBI.
New York wird von arabischen Terrorakten gebeutelt, Busse fliegen in die Luft, ganze Schulklassen werden - gerade eben noch - gerettet, im Hintergrund sieht man manchmal die TwinTowers.
Jetzt gehts darum, mit welchen Mitteln sich das Böse bekämpfen lässt, Bruce Willis lässt Panzer auffahren, und steckt profilaktisch gleich mal die gesamte arabischstämmige, männliche Bevölkerung zur Überwachung in ein Fussballstadium. Herr Washington findet das falsch.
In einer Schlüsselszene stellt sich die Frage, ob der arabische, mutmassliche Terrorist (von dem der Zuschauer weiss, dass er tatsächlich Terrorist ist) gefoltert werden soll.
Herr Washington ist dagegen, Herr Willis dafür.
Die Szene endet düstert. Hinter der verschlossenen Tür hört man laute, verzweifelte Schreie.
Am Schluss geht aber alles gut aus, der reaktionäre General Willis wird in die Schranken verwiesen, das freie, demokratische Denken hat gesiegt.

Bei einer Podiumsdiskussion die nach Vorführung dieses Filmes Anfang 2002 in München stattfand, stellte Jean Baudrillard die These auf, dass es völlig egal sei, wer in dem Film den Part des Bösen, bzw. den des Guten übernehmen würde. Allein das Zeigen bestimmter Praktiken in der Fiktion, bereite ihnen den Weg in der Wirklichkeit. Ich fand das überspitzt, aber inzwischen denke ich, dass was dran ist.