Brigitte Aust
16.07.2003, 16:37
Es war Weiberfastnacht 1979 in Düsseldorf.
Damals wurde noch allgemein direkt in Ämtern und Betrieben gefeiert. Die PCs, in die man in ausgelassener Laune Altbier hätte hinein schütten können, Kundenorientierung, Servicegedanke: herrlich, gab es alles noch nicht.
Meine Kollegin und ich waren noch Anfänger und deshalb nach ein paar Stunden bedient.
Wir machten uns zu Fuß auf den Weg zu ihrer Wohnung auf der anderen Rheinseite.
Mitten auf der Brücke schlug das Wetter um - aus Nieselregen wurde dichtes Schneetreiben.
In Oberkassel angekommen stapften wir durch knöcheltiefen Schnee und konnten bald die Hand vor Augen nicht sehen.
Am Drakeplatz sahen wir dann allerdings eine bekannte Silhouette: ziemlich groß, Hut, weiter Mantel. Joseph Beuys brachte wohl einen Brief zum Briefkasten. Er sah uns und blieb erstarrt stehen. Unsere Silhouetten waren anscheinend auch nicht von schlechten Eltern. Zwei eher kleine Gestalten, einmal in bayerischer Tracht und einmal in Knickerbockern und Tropenhelm. Wir zogen spontan alle drei die Hüte...ich gebe zu, Joseph Beuys lüpfte den seinen nur so angedeutet, so'n bisschen. Dann fragte er: "Haben wir denn schon wieder Karneval?"
Meine Kollegin und ich bejahten und zogen weiter. Tief hatte uns damals beeindruckt: die Fähigkeit des großen Künstlers, merkwürdige Situationen zu erfassen. Und daß er offensichtlich in ganz anderen Welten weilte (vielleicht eben aus New York zurückgekommen?). Und die sehr gute Qualität seines weit geschnittenen Mantels: der Stoff wehte und wallte, als er zu seiner Haustür schritt.
Damals wurde noch allgemein direkt in Ämtern und Betrieben gefeiert. Die PCs, in die man in ausgelassener Laune Altbier hätte hinein schütten können, Kundenorientierung, Servicegedanke: herrlich, gab es alles noch nicht.
Meine Kollegin und ich waren noch Anfänger und deshalb nach ein paar Stunden bedient.
Wir machten uns zu Fuß auf den Weg zu ihrer Wohnung auf der anderen Rheinseite.
Mitten auf der Brücke schlug das Wetter um - aus Nieselregen wurde dichtes Schneetreiben.
In Oberkassel angekommen stapften wir durch knöcheltiefen Schnee und konnten bald die Hand vor Augen nicht sehen.
Am Drakeplatz sahen wir dann allerdings eine bekannte Silhouette: ziemlich groß, Hut, weiter Mantel. Joseph Beuys brachte wohl einen Brief zum Briefkasten. Er sah uns und blieb erstarrt stehen. Unsere Silhouetten waren anscheinend auch nicht von schlechten Eltern. Zwei eher kleine Gestalten, einmal in bayerischer Tracht und einmal in Knickerbockern und Tropenhelm. Wir zogen spontan alle drei die Hüte...ich gebe zu, Joseph Beuys lüpfte den seinen nur so angedeutet, so'n bisschen. Dann fragte er: "Haben wir denn schon wieder Karneval?"
Meine Kollegin und ich bejahten und zogen weiter. Tief hatte uns damals beeindruckt: die Fähigkeit des großen Künstlers, merkwürdige Situationen zu erfassen. Und daß er offensichtlich in ganz anderen Welten weilte (vielleicht eben aus New York zurückgekommen?). Und die sehr gute Qualität seines weit geschnittenen Mantels: der Stoff wehte und wallte, als er zu seiner Haustür schritt.