Werrnerr
08.07.2003, 22:23
Zum Ende meiner Studienzeit, als überhaupt noch nicht klar war, ob ich jemals in meinem angestrebten Beruf würde arbeiten können, hatte ich die Gelegenheit, ein Praktikum zu machen. Unter dem Titel „Praktikum für Geisteswissenschaftler“ wurde den ideenlosen Studenten eine Möglichkeit geboten, eine Alternative, z.B. zum Lehrerberuf, kennenzulernen.
Meine Kommilitonin Astrid, die diese Praktika koordinierte, sprach mich an, dass es in Köln eine Filmproduktionsgesellschaft gebe, die ein Praktikum anböte. Das wäre doch was für mich.
Für das Westdeutsche Werbefernsehen (WWF) wurde die Serie „Losberg“ gedreht. Deutschland war damals im „Denver“ und „Dallas“-Fieber, und da musste es ein deutsches Pendant geben. Die Serie handelte von der Industriellenfamilie Losberg und zeigte Verwicklungen, Intrigen, Skandale. Nur alles drei Nummern kleiner und unbedeutender als die US-Produktionen. Gedreht wurde in und um Köln und in einem Chateau ín der Nähe von Verviers.
An einem Drehtag wurde in einer Kölner Kunstgalerie gedreht. Es war eine Szene, in der Heinrich Pachl als Kommunalpolitiker eine Eröffnungsrede anlässlich einer Vernissage halten sollte. Er, also der Kommunalpolitiker, gab heillosen Blödsinn von sich, eben das, was ein Kommunalpolitiker anlässlich einer solchen Veranstaltung zu sagen hat. Dabei fiel das Wort „petrifakt“, das einzige, das mir im Gedächtnis geblieben ist. Am Abend des Drehtages habe ich es sofort nachgeschlagen.
Vor der Rede wurde eine kurze Einstellung gedreht, in der die Komparsen, gut gekleidet, die Ausstellungsstücke interessiert betrachteten. Damals staunte ich: das waren ja immer dieselben. Ob in Köln, um Köln oder in Verviers: immer dieselben Komparsen. An ein Pärchen kann ich mich noch gut erinnern: sie hatte Haare auf dem Kopf, die man kaum als Frisur bezeichnen konnte, eben nur Haare, rapunzelartig; er hatte eine Glatze.
Eine junge Frau fiel mir auf, die ich bislang in der Komparsenansammlung noch nie gesehen hatte. Sie stand am Fenster und wurde von der Mittagssonne wunderbar ins rechte Licht gesetzt. Ich ging zu ihr hin, begrüßte sie freundlich und fragte, ob sie hier auch ein Praktikum mache. Ein irritiertes Lächeln: nein, sie mache kein Praktikum. Hm, dachte ich, ob sie denn doch zu den Komparsen gehört? „Ich bin sicher, dir schon mal begegnet zu sein. Studierst du in Aachen? Vielleicht haben wir uns schon mal auf einer Party getroffen?“ Die Fragen meinte ich ernst. Ich war wirklich der Überzeugung, diese Frau zu kennen. „Nein“, antwortete sie, „ich studiere nicht in Aachen.“ – „Echt nicht?“ Sie setzte dieses „Plump-aber-rührend-dass-du-es-versucht-hast“-Lächeln auf. „Nein.“ Ich verstand und zog mich diskret zurück.
Erst später habe ich die Besetzungsliste für den Drehtag gelesen und gesehen, dass diese schöne, junge Frau Katharina Müller-Elmau hieß. Sie spielte eine kleinere Rolle als Tochter des Försters, der für den Losbergschen Wald zuständig war. Gleichzeitig war sie in diversen Folgen die beste Freundin von Christina Plate, die einen verführerischen Spross der Losbergs darstellte und hin und wieder ihren Cousin versuchte anzumachen, der von Sky Dumont dargestellt wurde.
Aber das führt jetzt zu weit.
Meine Kommilitonin Astrid, die diese Praktika koordinierte, sprach mich an, dass es in Köln eine Filmproduktionsgesellschaft gebe, die ein Praktikum anböte. Das wäre doch was für mich.
Für das Westdeutsche Werbefernsehen (WWF) wurde die Serie „Losberg“ gedreht. Deutschland war damals im „Denver“ und „Dallas“-Fieber, und da musste es ein deutsches Pendant geben. Die Serie handelte von der Industriellenfamilie Losberg und zeigte Verwicklungen, Intrigen, Skandale. Nur alles drei Nummern kleiner und unbedeutender als die US-Produktionen. Gedreht wurde in und um Köln und in einem Chateau ín der Nähe von Verviers.
An einem Drehtag wurde in einer Kölner Kunstgalerie gedreht. Es war eine Szene, in der Heinrich Pachl als Kommunalpolitiker eine Eröffnungsrede anlässlich einer Vernissage halten sollte. Er, also der Kommunalpolitiker, gab heillosen Blödsinn von sich, eben das, was ein Kommunalpolitiker anlässlich einer solchen Veranstaltung zu sagen hat. Dabei fiel das Wort „petrifakt“, das einzige, das mir im Gedächtnis geblieben ist. Am Abend des Drehtages habe ich es sofort nachgeschlagen.
Vor der Rede wurde eine kurze Einstellung gedreht, in der die Komparsen, gut gekleidet, die Ausstellungsstücke interessiert betrachteten. Damals staunte ich: das waren ja immer dieselben. Ob in Köln, um Köln oder in Verviers: immer dieselben Komparsen. An ein Pärchen kann ich mich noch gut erinnern: sie hatte Haare auf dem Kopf, die man kaum als Frisur bezeichnen konnte, eben nur Haare, rapunzelartig; er hatte eine Glatze.
Eine junge Frau fiel mir auf, die ich bislang in der Komparsenansammlung noch nie gesehen hatte. Sie stand am Fenster und wurde von der Mittagssonne wunderbar ins rechte Licht gesetzt. Ich ging zu ihr hin, begrüßte sie freundlich und fragte, ob sie hier auch ein Praktikum mache. Ein irritiertes Lächeln: nein, sie mache kein Praktikum. Hm, dachte ich, ob sie denn doch zu den Komparsen gehört? „Ich bin sicher, dir schon mal begegnet zu sein. Studierst du in Aachen? Vielleicht haben wir uns schon mal auf einer Party getroffen?“ Die Fragen meinte ich ernst. Ich war wirklich der Überzeugung, diese Frau zu kennen. „Nein“, antwortete sie, „ich studiere nicht in Aachen.“ – „Echt nicht?“ Sie setzte dieses „Plump-aber-rührend-dass-du-es-versucht-hast“-Lächeln auf. „Nein.“ Ich verstand und zog mich diskret zurück.
Erst später habe ich die Besetzungsliste für den Drehtag gelesen und gesehen, dass diese schöne, junge Frau Katharina Müller-Elmau hieß. Sie spielte eine kleinere Rolle als Tochter des Försters, der für den Losbergschen Wald zuständig war. Gleichzeitig war sie in diversen Folgen die beste Freundin von Christina Plate, die einen verführerischen Spross der Losbergs darstellte und hin und wieder ihren Cousin versuchte anzumachen, der von Sky Dumont dargestellt wurde.
Aber das führt jetzt zu weit.