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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prince Charles (macht sich beliebt)



Conchitta Dill
26.06.2003, 22:03
Im Sommer 1994 herrschte schlechte Stimmung in Plas Maesincla. Prince Charles, fucking son der fucking Queen, feierte 25-jähriges Prinzenjubiläum und er wollte dieses Jubiläum ausgerechnet in Caernarfon feiern. Dabei hatten sich die Waliser schon 1969 bei seiner Ernennung zum Thronfolger alle Mühe gegeben, ihm den Tag zu versauen. Der junge Charles wurde damals während der ganzen Zeremonie so platziert, dass er – von seinem Platz auf der Balustrade aus - stundenlang auf die Toilettentür blicken musste. Noch heute erzählen die Einwohner der Stadt mit diebischer Freude von diesem Scherz.

Ich arbeitete damals in der Stadt Caernarfon in Nordwales in einem Altersheim. Das Haus heißt Plas Maesincla und ist ein Altersheim, wie man es in jeder größeren Stadt findet. Das besondere an Caernarfon ist jedoch nicht dieses Heim, sondern die Burg. Das Castle bestimmte die jüngere Geschichte der Stadt, die mit ihrem Hafen und den mittelalterlichen Straßen ein richtiges Touristenzentrum ist – zumindest für walisische Verhältnisse. 1969 wurde Prince Charles innerhalb der Burgmauern auf einer runden Plattform aus walisischem Schiefer zum Prince of Wales und damit zum britischen Thronfolger ernannt.

Nun muss man wissen, dass es untertrieben wäre, die Engländer in Wales als „unbeliebt“ zu bezeichnen. Selbst „verhasst“ wäre ein Ausdruck, der nicht annähernd die grenzenlose und allumfassende Abneigung der Waliser gegen die „fucking bastards“ aus London bezeichnet. Man ekelt sich geradezu vor allem, was aus England kommt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass jeder rechtschaffene Waliser die Briefmarke mit dem Antlitz der Queen verkehrt herum auf den Briefumschlag klebt. Den Kopf nach unten: So wünscht man sich die Königsfamilie. Geht man während einer WM oder eines Europapokalspiels in einen Pub, sieht man immer das gleiche Bild. Alle Besucher sind immer und ohne Ausnahme für das nichtenglische Team. Egal, ob es sich nun um Deutschland, Äqypten oder Argentinien handelt: Hauptsache, England verliert.

Besonders krass ist diese grenzenlose Verachtung in Nordwales spürbar. Dort, im Umkreis von Caernarfon, spricht man noch walisisch. Eine aussterbende Sprache. Und kaum ein Engländer, der dort oben Urlaub macht, kann auch nur einen einzigen Satz in dieser Sprache von sich geben.

Das Programm für den Jubiläumsbesuch von Prince Charles in Caernarfon war vollgepackt mit Terminen. Gleich am Morgen kam er zu uns ins Heim. Vorgesehen waren 45 Minuten, allerhöchstens 60. Anschließend sollte es weitergehen in andere soziale, politische und kulturelle Einrichtungen der Stadt. Die Heimleiterin und zwei Kolleginnen (eine davon war ich) sollten den Prinzen während des Besuchs durch alle Zimmer begleiten. Es war nicht vorgesehen, dass wir lange Gespräche mit ihm führen würden – schließlich sollte er im Eildurchlauf und begleitet von seiner Entourage alle Zimmer des Heims aufsuchen. Ganz kurz!

Der Prinz kam pünktlich. Er schien gut gelaunt, begrüßte die Heimleiterin und sagte, er wolle sogleich in eines der Zimmer gehen. In diesem Zimmer wohnte – wie in allen anderen Zimmern auch – eine Oma. Charles begrüßte sie, redete mit ihr. Sie fragte etwas, er antwortete. Zwischendurch überraschte er sogar immer wieder mit ein paar walisischen Sprachbrocken. Er hatte sich offenbar vorbereitet. Nach etwa drei Minuten schauten seine Begleiter auf die Uhr. Sie räusperten sich. Man müsse jetzt aber. So langsam. Der Prinz hörte nicht hin. Redete mit der Oma. Nach zehn Minuten verabschiedete er sich. Die Augen der Oma, die dem Besuch des Thronfolgers zuvor – wie alle anderen – sehr skeptisch entgegen gesehen hatte, strahlten. Wir gingen weiter ins nächste Zimmer. Das gleiche Bild. Fünf bis zehn Minuten redete Charles mit einer einzigen Oma. Und hinterließ sie strahlend und überglücklich. Im dritten Zimmer wohnten die Jones-Zwillinge, zwei reizende ältere Damen mit bläulich schimmerndem Haar, die ihren Lebensabend gemeinsam im Altersheim verbrachten, so, wie sie ihr gesamtes Leben gemeinsam verbracht hatten. Prince Charles erzählte und er hörte zu. Er lachte mit den alten Damen, sie lachten mit ihm. Mittlerweile war etwa eine halbe Stunde vergangen und die Begleiter des Prinzen wurden immer nervöser. Die Zeit! Sie drängte! Doch der Prinz war jetzt nicht mehr zu halten. Er hatte sich offenbar vorgenomemn, mit jedem Heimbewohner zu sprechen. Ich schätze mal, dass damals mindestens 50 Leute in Plas Maesincla lebten. Und Prince Charles redete an diesem Tag mit jedem einzelnen von ihnen! Unbekümmert und unbeirrt lachte und schäkerte er mit den meist weiblichen Bewohnern, nahm sie an der Hand, streichelte die eine oder andere, die im Bett lag, über den Kopf, und nahm sich vor allem viel, viel Zeit. Nach etwa zwei Stunden hatten wir höchstens ein Drittel der Zimmer hinter uns und die Begleiter des Prinzen hatten inzwischen kapituliert. Hektisch wurde herumtelefoniert und in Walkie Talkies geflüstert, doch den Thronfolger kümmerte all dies überhaupt nicht. In einer Seelenruhe wandelte er durch die Hallen, ließ sich zwischendurch von uns noch die eine oder andere Neuigkeit erzählen und verließ das Heim erst, als er – nach etwa sechs Stunden - auch den allerletzten Bewohner und die allerletzte Bewohnerin besucht und ausführlich mit ihnen geredet hatte.

Die Königsfamilie und alles andere, was aus England kommt, ist in Wales zwar immer noch verhasst! Aber zumindest in Caernarfon hat Prince Charles an diesem Tag unglaublich viele Sympathien gewonnen. Und zu mir sagte er beim Abschied sogar „Auf Wiedersehen“. Auf Deutsch! Und wenn er mal König wird, werde ich die Briefmarken richtig herum auf den Brief kleben.

Pond
26.06.2003, 22:20
Hier macht sich auch Frau Dill beliebt!

Kleben Sie immer noch britische Briefmarken?

noddyholder
27.06.2003, 11:12
Das früher berühmte Fußballdreieck Liverpool-Manchester-Wolverhampton ist nicht allzuweit entfernt von Nordwales. Ich war früher des öfteren bei Spielen des FC Liverpool und traf bei bzw. vor den Spielen in den Pubs auch Fußballfans aus Wales. Sie hassen England wirklich. Kurios ist jedoch, dass fast jeder Waliser trotz seiner Abneigung einen englischen Lieblingsverein hat. Besonders beliebt: Der FV Everton (Stadtteil von Liverpool). Grund: Wales hat nur Dritt- oder Viertligaclubs zu bieten. Das ist auf die Dauer auch peinlich. Den Prinzen finde ich nach dieser Geschichte auch irgendwie nett.

Edgar_Biller
27.06.2003, 11:21
Bei
"Und Prince Charles redete an diesem Tag mit jedem einzelnen von ihnen!"
ging mir endgültig das Herz auf. Das ist wie in dem Lied von Johnny Hill, wo der gehbehinderte Junge am CB-Funk sitzt und den Trucker dazu überredet, mit ihm eine Runde zu drehen, und dann kommt der um die Ecke und da stehen schon zwanzig LKWs, die mitgehört haben.

Edding Kaiser
27.06.2003, 11:24
Da standen achtzehn LKWs, ich war den Tränen nah.
Sie hatten alles mitgehört, und fuhren ihn hin und her.
Ja einer nach dem anderen, fuhr eine Runde mit Teddybär.
Achtzehn mal die Straße runter, und achtzehn mal auch rauf,
ich war ganz als letzter dran und trug ihn auch wieder hinauf.
Ich hab noch nie ein Kind gesehen, das so restlos glücklich war
und seine Augen strahlten, es war einfach wunderbar.

Knappe Wamba
27.06.2003, 11:30
Ich bin gerührt. Sein Verhalten ist edel, großmütig und golden wie die Würde eines Prinzen es verlangt. Und die Deutschen haben seiner Familie, die diesen edlen Sprössling heranzog, Bomben auf den Kopf geworfen.
wirft sich erschöpft weinend aufs Bett

Aporie
27.06.2003, 13:33
Meine Mutter, für die ich diesen Text natürlich sofort ausgedruckt habe, lässt Ihnen herzlich danken, Conchitta Dill. Er hat ihr Urteil über Charles, "der Diana in den Tod getrieben hat" komplett revidiert.

Dirk von Foerster
27.06.2003, 14:36
Tobler, Du kannst den Text von "Teddybär 04"!! Das macht mich fertig.

Edding Kaiser
27.06.2003, 14:38
1-4, Hase.

U_Sterblich
27.06.2003, 14:40
Tobler nennt jetzt immer alle Hasen, habt ihrs auch bemerkt?

Edding Kaiser
27.06.2003, 14:44
N' und?

U_Sterblich
27.06.2003, 14:49
Na und sagt der Hund mit'm Nuckel in dem Mund.

Edding Kaiser
27.06.2003, 14:49
Was kriegt er, wenn er bellt?

U_Sterblich
27.06.2003, 14:50
(scheiße, ich wusst es mal)

U_Sterblich
27.06.2003, 14:50
Geld?

Edding Kaiser
27.06.2003, 14:51
Aber sicher, Hose.

U_Sterblich
27.06.2003, 14:52
Geht und denkt sich einen Hosencomic aus.

Arthur Schlupfloch
27.06.2003, 15:01
Da sieht man es mal wieder: Ist die Geschichte fröhlich und lebensbejahend, dann swingt der ganze Strang voller Glück und Heiterkeit. Wir müssen Senora Dill für diesen kurzen Moment der Harmonie dankbar sein. (Tirilierend ab)

Herr Weber
02.07.2003, 11:16
Ich kenne auch einen Nordwaliser, und zwar den Opernsänger und kraftstrotzenden Zwei-Meter-Koloss Bryn Terfel. Allerdings nicht perönlich. Meine Mutter, die das Gegenteil von einem Girlie ist und nur zweimal in ihrem Leben ein "Idol" hatte, nämlich den Trompeter Maurice André, dem sie nächtens in Tübingen vor seinem Citroen auflauerte, und eben Bryn Terfel, trat sogar in eine Art "Fanclub" ein, um dem schrulligen Waliser zu huldigen.

George Duck
02.07.2003, 12:00
Eine sehr schöne Geschichte, vielen Dank. Seltsam: ich hatte mich in der Überschrift verlesen und dachte, da stünde "Prince Charles (macht sich unbeliebt)", und dann habe ich gelesen und gelesen und immer darauf gewartet, dass Charles endlich einer von diesen netten alten Damen in die Fresse haut. Bin aber im Nachhinein doch froh, dass er es nicht getan hat.

Arthur Schlupfloch
02.07.2003, 12:17
Mein Gott, Herr Weber, bei der Beschreibung Ihrer Mutter erkannte ich meine wieder, die sich auch niemals von einem Pop-Star hätte hinreißen lassen, es sei denn, es handelte sich um Tom Jones. Der strotzt ja auch vor Kraft, ist jedoch meines Wissens nach kein Waliser. Wollen Sie denn nicht aus der Tübinger Nachtgeschichte etwas mehr zum besten geben?

Herr Weber
02.07.2003, 12:29
Selbstverständlich ist Tom Jones auch ein Waliser, ebenso Bonnie Tyler. Die Geschichte mit Maurice André und meiner Mutter ist schnell erzählt. Der berühmte Trompeter spielte vor vielen, vielen, vielen Jahren mal in einer Kirche in Tübingen. Nach dem Konzert sah meine Mutter ihn zufällig beim Einsteigen in seinen Citroen. Sie sprach ihn an und ließ sich das einzige Autogramm ihres Lebens geben. Mehr kann man über diese Begebenheit leider nicht berichten.

Conchitta Dill
06.07.2003, 17:12
Bryn Terfel ist der einzige Prominente, dem man in Nordwales wirklich nicht entgehen kann. Vor zwei oder drei Wochen saß er an einem Sonntagnachmittag direkt neben mir. In einem kleinen Café in der Nähe von Caernarfon. Er war mit seiner Frau und seinen drei kleinen Söhnen unterwegs und mit seinem Gelände-Familienwagen.

Wenn er alleine durchs Land fährt, benutzt er sein Mercedes-Cabrio. Vor einiger Zeit wurde ich Zeuge eines lustigen Zwischenfalls. Durch den sehr kleinen Ort, in dem ich lebe, führt nur eine einzige Straße. Hält man sich auf dieser Straße auf, sieht man jedes der seltenen Autos, die den Ort passieren, schon Minuten vorher. Neulich Sonntagnachmittags stand ich vor dem Pub und unterhielt mich mit ein paar Freunden. Neben uns spielten etwa fünf bis sechs Jungs aus dem Ort Fußball. Jeder von uns sah von weitem den Mercedes herannahen und jeder wusste: Das ist Bryn Terfel. Plötzlich bildeten die Jungs im Alter von 10 bis 12 Jahren ein Spalier. Drei stellten sich auf die linke Seite der Straße, drei auf die rechte. Als Bryn Terfel mit seinem Cabrio betont langsam an den Jungs vorbeifuhr, fingen diese wie wild an zu singen. Sie machten Opernsängerbewegungen und versuchten, Opernsängerlaute von sich zu geben. Bryn Terfel hörte dies, lächelte huldvoll und winkte aus dem offenen Auto heraus, wie die Queen, wenn sie bei ihrer Geburtsparade an ihren Bewunderern vorbeichauffiert wird.

Auge
06.07.2003, 17:19
Bryn Terfel ist wunderbar, ich hab mal Angelika Miasch eine CD von ihm geschenkt, damit sie von ihrem Irrglauben Abstand nimmt, ich höre schlechte Musik

Angelika Maisch
06.07.2003, 20:29
Auge, ich höre die Bryn Terfel Cd immernoch mindestens einmal die Woche. Außerdem ist nur die eine Hälfte deines Musikgeschmacks schlecht, die andere ist dagegen ganz vorzüglich. Ich habe nie was anderes behauptet.

Bartholmy
07.07.2003, 00:18
Schön, eine Geschichte die mit Lynchvorbereitungen beginnt und mit Ommis charmieren endet.

Ein Bekannter, der aus Nordwales stammt erzählte mir so von seinem ersten London-Besuch:
Von Mutter und Tante wurde er damals, fünfzehn Jahre alt, ausführlich vorgewarnt: 'Das sind alles Verbrecher, glaube ihnen nichts, sprich nicht mit ihnen. Und vor allem: Sprich in ihrer Hörweite kein walisisch.'
Er fuhr ängstlich nach London. Dort war alles gut. Zurückgekehrt fragte er bei Mutter und Tante nach dem Wieso und Weshalb nach, und sie erzähltem ihm von ihrem ersten Londonbesuch, Anfang der 60er Jahre. Stets waren sie, die walisisch sprachen, von Wirten und Ladenbesitzern übervorteilt worden, weil die sie für ignorante Ausländer hielten, mit denen man das machen könne. Schon nach drei Tagen hatten sie ihr Reisegeld verbraucht und mussten zurück nach Wales.

Mit walisisch ist das allerdings so eine Sache. Vor Jahren, als ich in GB lebte, besuchte ich in London eine Konferenz und meldete mich dort auch zum Krippendienst. Das war ganz lustig, mit Kindern kneten und Sachen bauen und vorlesen. Bis die beiden Waliserkinder kamen, drei und vier, deren Eltern nur walisisch mit ihnen sprachen, Kindergarten war auch nicht, und sie konnten deshalb nur walisisch. In der Krippe konnte keiner walisisch. Schon mit den anderen Kindern hatten die Jungwaliser keine Freude, mit uns Aufpassern auch nicht. Sie sagten interessant klingende Sachen, bekamen darauf aber nie die erwartete Antwort. Mussten wir eben alle halbe Stunde einen walisischen Elternteil aus der Sitzung holen, um die verstörten Kinder zu beruhigen.
Und wo war Prinz Charles da?

Herr Weber
10.11.2003, 11:07
Pfui, pfui, pfui! Diese englischen Schmuddelblätter! Nach "Elton John verspeist kleine Kinder" und "Frau wollte nach Dover, bremste aber erst in Gibraltar" haben sie sich mit Prince Charles jetzt ein neues Opfer ausgesucht. Angeblich soll er "schwul" sein oder "bisexuell", was ja praktisch das Gleiche ist und - so oder so - logischer Weise zum Ende der Monarchie führen muss!

Anbei in vollem Wortlaut eine dpa-Meldung, die einen wieder mal zum Schluss kommen lässt: Die sind echt bekloppt, die Engländer. Deshalb mögen wir sie ja auch so!

"Sex-Vorfall" beschäftigt Briten / Ist Charles bisexuell?

London (dpa) - Der britische Thronfolger Prinz Charles (54) sieht sich mit immer neuen Berichten über einen angeblichen "Sex-Vorfall" ("The Times") konfrontiert. Obwohl er die Vorwürfe als "völlig unwahr" bezeichnet hatte, berichtete die gesamte britische Presse am Sonntag wieder in großer Aufmachung darüber. Selbst wenn alles erlogen sein sollte, befindet sich die Monarchie nach Einschätzung der meisten Zeitungen in einer schweren Krise, da sie durch die Gerüchte schwer beschädigt werde.
Eine Einstweilige Verfügung hindert die englische Presse daran, Einzelheiten zu den Vorwürfen zu veröffentlichen. Die Beschuldigungen gehen auf den ehemaligen Palastdiener George Smith zurück, der in der Vergangenheit gesagt hatte, er habe einen "hochrangigen Royal" mit einem männlichen Diener im Bett gesehen. In einer offiziellen Erklärung ließ Charles am Donnerstagabend mitteilen, die zur Zeit kursierenden Gerüchte drehten sich um ihn, seien aber Lügen.
Diese Stellungnahme wurde am Wochenende fast einhellig als schwerer Fehler gewertet. Dadurch seien die Gerüchte enorm aufgewertet und weltweit zum Gegenstand wilder Spekulationen gemacht worden, hieß es. Der PR-Experte Max Clifford sagte: "Die haben aus einem Gerücht, das bloß ein paar hundert Leuten bekannt war, ein Gerücht gemacht, über das nun Millionen Näheres wissen möchten." Der Staatsrechtler Lord St John of Fawsley sprach von einer riskanten Strategie: "Das Risiko besteht darin, dass der Appetit immer größer werden wird, je mehr man dazu sagt."
Dies schien sich am Sonntag zu bestätigen. "Ist Charles bisexuell?" titelte die Boulevardzeitung "News of the World". Sie berichtete, dass sich Charles' Privatsekretär Sir Michael Peat mit dieser Frage an den ehemaligen Pressesprecher des Thronfolgers, Mark Bolland, gewandt habe. Dieser habe sie ausdrücklich verneint.
Der linksliberale "Independent" forderte, Charles müsse zu Gunsten seines Sohnes William (21) auf die Thronfolge verzichten. Sonst sei die Umwandlung Großbritanniens in eine Republik mittelfristig kaum noch aufzuhalten. Das Königshaus hatte in den vergangenen Wochen bereits unter den "Enthüllungen" des Ex-Butlers von Prinzessin Diana, Paul Burrell, zu leiden. Der ehemalige britische Außenminister Douglas Hurd beklagte am Wochenende, Gerüchte, die früher über den Stammtisch nicht hinausgekommen seien, stünden jetzt sofort in der Zeitung, weil man damit viel Geld verdienen könne. Diese Medienkultur sei verwerflich.

lacoste
10.11.2003, 11:34
Herr Weber!!!
Prinz Charles ist nicht nur schwul und bisexuell, er hat auch einen Palastangestellten vergewaltigt, heimlich! Ich finde sowas darf man wirklich nicht unter den Teppich kehren!