Gisela Schmidtchen
16.05.2003, 13:06
Lindenstraße war toll. Bis Sonntags um 18.40 andere Dinge toll wurden.
Als Lindenstraße noch toll war, war Phil Seegers irgendwie immer böse. Hinterfotzig und unberechenbar. Er hatte nicht nur ein Verhältnis mit Gabi, aus dem Mäxchen entstand, der einige Jahre später leider sterben mußte, nachdem er in seinem kurzen Leben so ungefähr 3 verschiedene Vaterfiguren hinzunehmen hatte, sondern erbte auch irgendwann mal viele, viele Häuser oder eine Menge Geld, mit dem er die Häuser kaufen konnte. So genau weiß ich das nicht mehr. Was ich dagegen noch sehr genau zu wissen glaube ist, daß die Bewohner der Seegers-Häuser es nicht leicht hatten.
Wie groß daher mein Entsetzen, als ich vor einiger Zeit unsere Straße entlang ging und Phil Seegers ein Haus verlassen sah. Sollte er etwa auch unsere Straße aufgekauft haben und in nächster Zeit alle Anwohner aufs Unheimlichste terrorisieren? Beruhigt war ich erst, als er die Straße überqueren wollte und dabei beinahe von der Straßenbahn überfahren wurde (er rettete sich durch einen behenden Sprung, wobei mir sein verwirrter und leicht verängstigter Gesichtsausdruck auffiel). Ich war durch diese Reaktionsschnelligkeit so beeindruckt, daß ich über meine eigenen Füße stolperte, den Sturz jedoch durch geschicktes Ausbalancieren gerade noch abwenden konnte und mit einem ebenso verwirrten und verängstigtem Gesichtsausdruck ihm gegenüber stand. Wir sahen uns an, lächelten. Er tat so, als ob er die gerade eben geschehenen Mißgeschicke nicht bemerkt hätte, während ich „Hoppala. Da ham wa ja beide Glück gehabt“ murmelte. Er überging diese Bemerkung und setzte seinen Weg fort, wahrscheinlich erleichtert, noch am Leben zu sein. Ich setzte meinen Weg ebenfalls fort, erleichtert, einem Menschen begegnet zu sein, der durchaus freundlich die Dämlichkeiten des Lebens ignoriert.
Seitdem glaube ich: Phil Seegers ist nett.
Als Lindenstraße noch toll war, war Phil Seegers irgendwie immer böse. Hinterfotzig und unberechenbar. Er hatte nicht nur ein Verhältnis mit Gabi, aus dem Mäxchen entstand, der einige Jahre später leider sterben mußte, nachdem er in seinem kurzen Leben so ungefähr 3 verschiedene Vaterfiguren hinzunehmen hatte, sondern erbte auch irgendwann mal viele, viele Häuser oder eine Menge Geld, mit dem er die Häuser kaufen konnte. So genau weiß ich das nicht mehr. Was ich dagegen noch sehr genau zu wissen glaube ist, daß die Bewohner der Seegers-Häuser es nicht leicht hatten.
Wie groß daher mein Entsetzen, als ich vor einiger Zeit unsere Straße entlang ging und Phil Seegers ein Haus verlassen sah. Sollte er etwa auch unsere Straße aufgekauft haben und in nächster Zeit alle Anwohner aufs Unheimlichste terrorisieren? Beruhigt war ich erst, als er die Straße überqueren wollte und dabei beinahe von der Straßenbahn überfahren wurde (er rettete sich durch einen behenden Sprung, wobei mir sein verwirrter und leicht verängstigter Gesichtsausdruck auffiel). Ich war durch diese Reaktionsschnelligkeit so beeindruckt, daß ich über meine eigenen Füße stolperte, den Sturz jedoch durch geschicktes Ausbalancieren gerade noch abwenden konnte und mit einem ebenso verwirrten und verängstigtem Gesichtsausdruck ihm gegenüber stand. Wir sahen uns an, lächelten. Er tat so, als ob er die gerade eben geschehenen Mißgeschicke nicht bemerkt hätte, während ich „Hoppala. Da ham wa ja beide Glück gehabt“ murmelte. Er überging diese Bemerkung und setzte seinen Weg fort, wahrscheinlich erleichtert, noch am Leben zu sein. Ich setzte meinen Weg ebenfalls fort, erleichtert, einem Menschen begegnet zu sein, der durchaus freundlich die Dämlichkeiten des Lebens ignoriert.
Seitdem glaube ich: Phil Seegers ist nett.