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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Möllemann, Jürgen



exilsylter
16.05.2003, 12:13
Es gibt gute Gründe, für die Strecke Hamburg Recklinghausen mit der Bahn zu fahren. Zum einen, wenn einen der Zug für ein langes Wochenende nach Hause bringt. Die Deutsche Bundesbahn spendiert drei Stunden Kontemplation im Großraumwagen, die Arbeit tröpfelt weg, der Walkman liefert den Einstiegssoundtrack für die nächsten den Tage und volle Bahn ist immer noch schneller als volle Strasse. Ladytron haucht mir in die Ohren, die Augen beginnen zuzufallen. Doch nein, wer strebt da mit hochrotem Kopf an mir vorbei, Jürgen W., Schattengestalt der Liberalen und alter Lieblingsfeind. Pappe verpflichtet, ruft mein Hirn mir zu.

Also Jürgen nach in den Speisewagen. Und tatsächlich, da steht er, der Ex-Vizekanzler, Ex-Wirtschaftsminister, und was weis ich noch alles an der schmalen Ausgabeluke des Bistrowagens und verlangt ein Bier und einen Korn. Nach Erhalt wird der Korn noch an der Theke geext und Jürgen stellt sich mit seinem Pils an den der Bar am nächsten gelegenen Stehtisch. Flugs bestellte ich auch ein Pils und mich dazu. Doch bevor ich mit Jürgen unseren Sozialstaat in Ordnung oder wenigstens Frieden im nahen Osten stiften konnte, kamen Jürgens Groupies zum Tisch. Beide in Jürgens Alter, beide männlich. Gemeinsam wurde dann erstmal Regierungsbashing ( Die trauen sich ja eh nie, die Wahrheit zu sagen.) betrieben. Noch zwei Kaffee für die Groupies, noch ein Gedeck für Jürgen. Es folgte die Aufzählung der Zipperlein, Jürgen hat es mit dem linken Meniskus, aber operieren lohnt sich noch nicht, nur das Fallschirmspringen soll er nicht übertreiben. Schade eigentlich.
Das Gespräch wird immer mehr zu einem Möllemannschen Monolog. Sein Kopf wird dunkelrot, im Schnäuzer sammelt sich Getränkereste, es folgen Geschichten aus dem Münsterland, von Männerlogen mit Eisbeinessen, vom Bauernpräsident von Heeremann, Möllifans in Erfurt und so weiter und so fort. Ein Groupie entschwindet in einem günstigen Moment, der andere lächelt versteinert, weiß aber nicht, wie er dem Monologisierenden entkommen soll. Die inzwischen fünf Herrengedecke zeigen Wirkung, Jürgen wird lauter, die Gesten ausladender. Ich werde in die Monologe mit Einbezogen, bezweifle vorsichtig die Möglichkeiten der Deutschen Bundesbahn, am Wochenende längere Züge einzusetzen oder aus dem Heer der Arbeitslosen massenweise Servicepersonal für die Züge zu rekrutieren.
Kurz vor Osnabrück gehe ich zurück zu meinem Sitz, leicht beschwingt durch 4 Pils. Und so einer war mal Wirtschaftsminister fährt es mir durch den Kopf, der hat Milliarden hin und her geschoben. Immerhin, für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass ich mal Milliarden bewege, gab es wenigstens einen vor mir, der auch keine Ahnung hatte.
Münster, Jürgens End- und mein Umsteigebahnhof. Jürgen erwidert leicht schwankend meinen Wunsch für ein schönes Wochenende und strebt leicht wankend dem Taxenstand zu. Keine Groupies, kein Empfangskomitee, keine Leibwächter.

Der nahe Osten hat mal wieder kein Glück gehabt.

Klede
16.05.2003, 12:23
In dem Text fehlen ein paar Woerter, koennen Sie das korrigieren? "Jürgen leicht schwankend meinen Wunsch für ein schönes Wochenende und strebt leicht wankend dem Taxenstand zu." Was ist da vorgefallen? Ansonsten sehr lustig, dass Moellemann sich im Zug ein Gedeck nach dem anderen bestellt, das ist wirklich prima.

Photorin
18.05.2003, 23:55
.

Klede
05.06.2003, 13:42
Tja.

metropop
05.06.2003, 14:25
das Weller-Zitat (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showthread.php?postid=243821#post243821) wörtlich genommen?

DREA
05.06.2003, 16:16
Allemal besser als Barschels Badewannennummer seinerzeit.

exilsylter
05.06.2003, 16:35
Ich werde ihn mit Kleiderscack leicht torkelnd auf dem Münsteraner Bahnsteig in Erinnerung behalten.

Beinahe wäre er noch in meinen Garten gesprungen.

Bruno-King of Ravioli
25.03.2004, 16:57
Ein Bekannter von mir arbeitet bei einer lokalen Tageszeitung und klagte einst, dass Jürgen Möllemann ihm mächtig auf die Nerven gehe, ständig neue Bilder von sich in die Redaktion schicke und telefonisch und per Fax nachdrücklich darauf dringe, sie zukünftig auch wirklich zu benutzen. Möllemann sei ein eitler Fratz.
Dass Möllemann sein Aussehen sehr wichtig war, konnte ich ab und zu aus meinem Bürofenster beobachten. Er wohnte in der Nähe und fuhr morgens gelegentlich daran vorbei, wegen der benachbarten Kliniken und Pflegeheime im vorgeschriebenen Schneckentempo. Wenn er wegen dichten Verkehrs gar stehen bleiben mußte, nutzte er die Zeit, um sich genauestens in seinen Autospiegeln zu mustern, zupfte hier und da korrigierend an seinem Schneuzer und seinem Haar, versuchte nach Außen- und Innenspiegelabstimmung unter halsbrechischen Verenkungen einen Blick auf sein Profil zu erhaschen, zog abschließend seine roten Trinkerbäckchen straffend nach schräg oben hinten und strahlte sich dabei froh selbst an. Einmal stieg er danach aus, weil der Verkehr für den Start eines Rettungshubschraubers länger halten mußte, schaute interessiert zu, flüchtete aber wieselschnell in sein Auto zurück, als der Startwind seine eben angelächelte Frisur zu zerstören drohte.

joq
25.03.2004, 17:01
Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ein Hubschrauber seine Frisur zerstört.

joq
25.03.2004, 17:03
pardon, war ein reflex.

Bruno-King of Ravioli
25.03.2004, 17:08
Wunderbar pietätlos! Dann kann ich ja noch hinzufügen, dass er jetzt 250 Meter links von mir in einer windgeschützten Ecke des Zentralfriedhofs liegt.

mea
25.03.2004, 18:26

Bruno-King of Ravioli
25.03.2004, 19:42
Ich wohne nicht im Büro, mea. Und was soll das da oben, das doofste Posting der Woche werden?

mea
25.03.2004, 19:54
Nein. Das Vorletzte.

JPHintze
25.03.2004, 22:18
... ich habe da auch noch so eine Möllemann-Anekdote; kann oder soll ich die etwa diesem Thread folgend beifügen...???

elinor
25.03.2004, 22:25
Nein.

JPHintze
25.03.2004, 22:30
... gut, also einen neuen Thread!

Frau H aus B
25.03.2004, 22:41
Sie sind nicht wirklich so begriffsstutzig, oder?

JPHintze
25.03.2004, 23:20
Also doch hier, gut - aber bitte noch etwas Geduld; oder darf ich mich auch etwas kürzer als gewohnt fassen?

aber Vorsicht: Die Sache ist gähnend langweilig und hat keinen unerwarteten Ausgang; nur, damit´s vorher schon gesagt wurde!

Dreizehn Koestlichkeiten
25.03.2004, 23:33
Na dann würde ich vorschlagen: Schnauze!

JPHintze
26.03.2004, 00:14
Die Lübecker FDP spielte bundespolitisch, ausgenommen in der Gründungsphase der Nachkriegszeit, noch nie eine grosse Rolle.
Höhepunkte im Leben des Ortsvereins sind deshalb überwiegend die Besuche der Parteipromminenz bei Wahlkampfveranstaltungen, Info-Ständen und bei sogenannten „Aktionen“.
In Lübeck passierte sonst sowieso nichts.
Eine der langweiligsten fand 2002 statt.

Westerwelle sollte kommen, selbstredend im Doppelpack, also zusammen mit seinem spritzig-gelben „Guidomobil“. Als Kulisse, so war den Verantwortlichen des Wahlkampfmanagements 2002 in Berlin sonnenklar, konnte nur die spätsommerliche Atmosphäre des Travemünder Sandstrandes in Frage kommen.
Es hätte so schön werden sollen.
Guido wollte, wenn der Wettergott gnädig gewesen wäre, in locker-liberaler Art einen Plausch mit Bade- und Kurgästen halten, das ganze mit „Verlosungen und kleinen Spielen“ auflockern, Autogramme feilbieten und, ab und zu, je nach Stimmung, den D.J. geben.
Guido wollte aber dann doch nicht – die Flutkatastrophe in Sachsen hielt ihn offiziell von seinem Badeausflug ab.
Wähler der neuen Bundesländer könnten nämlich auf den Gedanken kommen, dass Guido lieber badet als Solidarität mit den Flutopfern zu beweisen.
Vermutlich fürchtete sich der aber mehr vor satirischen Medienberichten.
Nun gut, Lübeck war bundespolitisch sowieso völlig nebensächlich, also wollte Gudo nicht baden gehen.

Als Überraschungsgast kündigte sich deshalb wenige Wochen später Jürgen W. Möllemann an – für „Underdogs“ in der eigenen Partei hatte der stets etwas übrig.
„Mölle“, wie ihn seine Freunde gern nannten, wollte per Fallschirm auf die Travemünder Strandprommenade einfliegen.
Keine Frage, dass diese Auftritte selbstverständlich zur aktuellen Programmatik der FDP passten, deshalb war es natürlich auch genauso klar, dass „Mölle“ so einen Teil seines gewagten Hobbies aus der Parteikasse finanzierte.
Doch zu so einem Sprung kam es nicht.
Mag sein, dass die Travemünder Kurverwaltung was ahnte, zumindest wusste man dort offenbar, dass Möllemann für Überraschungen gut sein könnte – und gab keine Erlaubnis, da aufgrund der an der Promenade fast immer abrupt wechselnden Windverhältnisse eine sauber Landung eines Springers nicht gewährleistet sei.

Nachdem der rührige Vorstand der FDP-Lübeck also am besagten Tag einen Infostand auf der Strandprommenade vor dem Travemünder Casino aufgestellt hatte, rauschte Möllemann, einige Beteiligte glaubten es kaum, pünktlich an und liess sich von seinem Chaffeur vor dem Casino absetzen.
Er flannierte die wenigen Meter auf der Promenade, ungeschützt und frei von Personal, und schien in der spätsommerlichen Sonne zu glühen, ja, fast schon zu explodieren.
Er wirkte überhaupt nicht wie ein sportliche Fallschirmspringer, des Hemd schien eher unter dem Jacket zu platzen, die Knöpfe spannten.
Er passte nicht in diese Atmosphäre, wirkte eher wie ein gehetzter Vertreter für Marken-Staubsauger und nahm, nachdem die Hände der liberalen Freunde geschüttelt waren, genauso neben dem gelben FDP-Stand Position, wartete auf sein Publikum.
Und dass liess nicht auf sich warten und bestürmten ihren Held sogleich.
Angeführt wurden die Sympatisanten von sonnengebräunten Rentnern, aus Westfalen im Urlaub, die aufgeregt dem schnurrbärtigen Politiker auf die Schulter klopften.
Einige freuten sich, stellten persönliche Ideen zur Lösung des Nahost-Konflikts auf und und rieten „Mölle“, sich „von den Juden“ nicht unterkriegen zu lassen.
„Mölle“ nickte wissend, begann dann aber schnell, Autogrammkarten zu signieren und strammer zu stehn: die lokale Presse war da.
Ein Auftritt wie gerufen:
“Wissen Sie, von den Juden an sich habe ich, und dass sage ich auch offen jedem Kritker, nie pauschal gesprochen, aber wenn ein Herr Scharon in Israel, und ein Herr Friedmann im deutschen Fernsehen –„
Zeichen vom Herrn mit Mikro und Kopfhörer, dem Vetreter des hiesigen Offenen Kanals, „könnten Sie dass vielleicht ...“
“Also den Vorwurf des Antisemitismus lasse ich mir einfach nicht gefallen, blablabla...“
Routiniert funktionierte der Liberale – Schweisstropfen perlten auf seiner geröteten Stirnhaut.

Zwei Hausfrauen interessieren sich für die hölzernen Kochlöffel, die als „Vote-Give-Away“ Interessenten kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Auf dem Griff wurde das FDP-Logo eingebrannt, zum Kochen sind sie trotzdem geeignet.
„Oder, um die Ehemänner auf Kurs zu bringen!“, wie „Mölle“, der mittlerweile einige belanglose Fragen des Radiomannes beantwortet hat, den Damen anvertraute.
Verschüchtert wie Schulmädchen machten sich die reiferen Damen mit ihren Küchengeräten aus dem Staub, „ja, bringen Sie Ihren Gatten auf liberalen Kurs“, lachte er ihnen volkstümlich hinterher.
Auch eine jüngere Frau sah den Berufspolitiker still von der Seite an, besorgte sich aber nur einen Luftballon für den Nachwuchs, betonte jedoch ausdrücklich dabei, die FDP trotz des Ballons nicht zu wählen, blickte dabei bewusst „Mölle“ an.
Das machte ihn verlegen, er wandte sich wieder den Rentnern aus seiner Region zu, sprach mit seinen Parteifreunden hingegen so gut wie kein Wort.
Nach einer halben Stunde dann aufgeregtes Gestikulieren mit der Armbanduhr, Verabschiedung, Schlusswort an die Passanten, die regungslos herumstanden. Möllemann schlendert zum Parkplatz des Casisnos zurück, verliert sich in der Menge.
Die Liberalen verteilten noch die restlichen „Gimmicks“, die Kochlöffel, Aufkleber, Ballons und Fähnchen („nein, den Akkuschrauber benötigen wir noch, Sie können aber gerne ein Poster bekommen“), beginnen dann die Bude abzubauen.
Die Passanten lösen sich auf, einige wenige schauen sich dass regungslos an.

Zwei Polizisten sahen aus geringer Entferung zu, wohl auch auf Überraschungen gefasst, äusserlich aber gelassen wohlwollend.
Das ganze sah also ziemlich traurig aus, irgendwie schien hier was zu Ende zu gehen.
Hätte sich doch bloss die Idee mit dem Guidomobil durchgesetzt.
Oder das Fallschirmspringen.
Aber wie gesagt, in Lübeck passiert sowieso nichts ...

JPHintze
26.03.2004, 12:46
... it seems so blue -

selbstredend, dass dieses unter blauen Gläsern einer Sonnenbrille beobachtet wurde; das deprimiert künstlich dazu.

1A Trottelindikator
26.03.2004, 13:07
ping

DREA
26.03.2004, 21:03
Bekaeme Herr Hintze vom Fremdenverkehrsamt einen Euro fuer jede Unterbringung der Woerter Luebeck und Luebecker in seinen Beitraegen, so haette er mit diesem Forum wahrscheinlich schon mindestens einen Zwanni verdient.

mulle
26.03.2004, 22:05
Sicherlich ist es zu blauäugig, darauf zu hoffen, dass er damit sein Ziel erreicht hätte und nun endlich die Klappe hält.

JPHintze
26.03.2004, 22:13
Da haben Sie uneingeschränkt Recht, DREA - eine Kritik, an die ich mich künftig gerne erinnern werde.
Die Theorie mit dem Fremdenverkehrsamt (hier -verein) scheint offensichtlich, befindet sich jedoch durch permanent leere Kassen der Kommunalverwaltung jenseits aller Wahrscheinlichkeiten.

Möglicherweise hängt das erscheinen wirrer Texte mit hanseatischen Bezüge auch mit Lübecks Bewerbung als Kulturhauptstadt 2012 zusammen?

Doch mit Fragen um die Motivationen eines Verfassers ist es ähnlich wie mit dem viel berühmteren Rätsel, ob Jesus Christus mit seinen Jüngern links oder rechts um den See Genezareth herum gewandert ist - wir wissen es einfach nicht!

JPHintze
26.03.2004, 22:16
... dem blauäugigen Mulle sei hingegen auf den Weg gegeben, dass doch vielmehr der WEG das eigentliche ZIEL ist.

Von was für´nem Ziel ist sonst die Rede?

Ruebenkraut
26.03.2004, 22:29
2012 sollen sie sich ruhig mal bewerben die Lübecker. Wird nur wenig nutzen, weil zwei Jahre zu spät.

DREA
26.03.2004, 22:33
Von was für´nem Ziel ist sonst die Rede?

14 Tage Ueberleben in feindseliger Umgebung, vielleicht? Wette gewinnen? Rechercheauftrag erledigen? Beachtung bekommen, egal welche? Kicks kriegen vom Gebeutelt werden? Moeglichkeiten gibt es da ja viele.

JPHintze
26.03.2004, 23:17
Das sind ja fantastisch schräge Hobbies - und; macht´s Spass???

bangen
26.03.2004, 23:24
Sie könnten versuchen Jürgen Möllemann mal wieder zu treffen.

(Ist nicht böse gemeint.)

elinor
26.03.2004, 23:27
Sie könnten versuchen Jürgen Möllemann mal wieder zu treffen.

(Ist böse gemeint.)

JPHintze
26.03.2004, 23:31
Wer meint jetzt wen warum?

DREA
26.03.2004, 23:39
14 Tage werden zusehens unrealistischer fuer Sie, Herr Hintze.

JPHintze
26.03.2004, 23:42
... auch diese Festellung (DREA) könnte man verstehen, muss es aber nicht!

Benzini
26.03.2004, 23:43
Blei. Ich will heisses Blei.

JPHintze
26.03.2004, 23:48
Mal was völlig anderes:

Kommt ´ne Frau zum Arzt: "Herr Doktor, kann ich mit Durchfall eigentlich baden?"
- "Theoretisch schon - wenn Sie die Wanne mit der Scheisse vollbekommen ..."

So, jetzt sind Sie endlich mal beschäftigt ...

DREA
26.03.2004, 23:49
Aber Herr Hintze, selbstverstaendlich haben Sie die freie Wahl. Und zwar zwischen schnell Abtauchen oder Ersaeufen lassen.

Herr Genista
26.03.2004, 23:50
Herr Hintze, ich bin nach reiflichem Überlegen zu dem Schluss gekommen, dass Sie ein geschwätziger und aufdringlicher Narr sind. Wie weder ich diese irrige Ansicht nur wieder los? Helfen Sie mir.

JPHintze
26.03.2004, 23:50
SAUFEN - ich will das mit dem Saufen!

Der Admiral
26.03.2004, 23:51
Das Blöde, Herr JPHintze, an ersten Eindrücken ist, daß man keine zweite Chance kriegt.

JPHintze
26.03.2004, 23:52
Den Teufel werde ich tun, Ihnen dabei zu helfen eine solche Ansicht wieder los zu werden. Meinen Sie eigentlich, ich mache dass aus Spass? Das war harte Arbeit, Ihnen dieses Bild zu vermitteln.

Herr Genista
26.03.2004, 23:55
Sogar diese Antwort war zu lang. Wie machen Sies nur?

Der Admiral
26.03.2004, 23:57
weint leise

JPHintze
27.03.2004, 00:08
Das ist eine Angewohnheit von Onkel Müller, dem Heiner, in fernen berliner Tagen, an denen ich mehr Geld in der Tasche hatte als Christoph Schlingensief.
Heiner, wie wir ihn beide nennen durften, sagte mir wenige Tage vor meiner Abreise eine grosse Karriere als Schriftsteller vorraus ("aber nicht hier; geh´nach England oder Amerika").
Sein Misstrauen, da ich damals als ROA bei der Bundeswehr war, er angeblich sogar Bespitzelungen durch Nachrichtendienste fürchtete, wich sofort als er mehrere Texte in die Hände bekam.
Christoph meinte nur, ich sei ein blöder Kiffer.
Das meinte er jedoch nichts so.
Sagte er jedenfalls nach Müllers Tod in Hamburg, beim Betrinken in St.Pauli.

Doch dass ist wiederum eine andere Geschichte, die hier versprochenerweise nicht erzählt wird, da dass bereits an anderer Stelle gegen ein nicht unerhebliches Honorar geschah.

SO mache ich dass!

arbor reloaded
27.03.2004, 00:13
Scheiße, ich kenne den Mann, und ich mag ihn. Es ist entweder akbrehm oder arbor oder beides. An meine kackeverschmierte Brust!

DonDahlmann
27.03.2004, 00:38
Eine der merkwürdigsten Frauen, die ich jemals kennen gelernt habe, war eine Frau aus Sande/Ostfriesland. Muss auf einer Sause in der "Daniela Bar" in HH gewesen sein. Auf jeden Fall tanzte sie irgendwann barfuß auf der Theke und kickte mit ihrem großen rechten Zeh, der wirklich sehr groß und lang war, die Aschenbecher runter. Der riesige Zeh stand in überhaupt keinen proportionalem Zusammenhang zu den anderen Zehen, die danaben verkümmert wirkten.
Die Thekenmannschaft nahm alles begeistert zu Kenntnis nahm, und die drei nachgemachten Sintis mit dicken Bäuchen, die gerade was ungarisches fiddelten auch. Ich war völlig fasziniert von diesen beiden riesigen großen Zehen die vor mit auf der Theke tapsten und ja, das geb ich zu, wo sie auf der Theke tanzte, dachte ich, dass ich gerne mal mit ihr Zehenvergleich machen würde. Großartiger Abend. Küsschen links und rechts, gute Nacht. Zwei Abende später tanzte sie mit dem Besitzer einer Sofakneipe zu Aznavour und Gainsbourg und bei "Bönnie änd Kleide" ließ sie kurz ihren Pullover über den Kopf kreisen. Reden war nicht so ihr Ding. Sie saß/stand lieber rum, saugte an einem halben Liter Jever, schaute rum, strich sich eine Strähne hinters Ohr, keckerte plötzlich los, verschwand auf der Toilette, oder zog sich die Schuhe aus, um zu tanzen. Wir trafen uns immer nur in den Läden, nie davor. Wenn wir uns sahen, sagten wir "Hallo", "N Bier?", "Super hier" und "Noch n Bier?" Wenn sie betrunken wurde, sagte sie in einem Anfall von Wortschatzfund "Boah, muss nach Hause. Sehen wir uns morgen? Oder SMS, ja?" Deswegen hab ich mich nie getraut mir ihr Essen zu gehen, weil ich immer Angst hatte, dass kein Gespräch entstehen würde, und ich mich vor lauter Fremd- und Eigenscham um Kopf und Kragen reden würde.
Manchmal schrieb sie Nachts eine SMS, die ging dann so:

Sie: Noch wach?
Ich: Ja. Alles gut bei Dir?

Antwort bekam man nie.

Was ich eigentlich sagen wollte, Herr Hintze: Die Ostfriesen haben den schwerblütigen Ost-Holsteiner auf jeden Fall eins voraus: Sie reden nicht soviel.

JPHintze
27.03.2004, 00:56
Und um nun nur auf dass einzugehen, was Sie eigentlich sagen wollten:

Die von Ihnen als "schwerblütige" bezeichneten Ost-Holsteiner (zu denen sich im übrigen die Lübecker nicht zählen; diese sind ganz einfach nur Lübecker, höchstens noch Hanseaten - dass aber nur nebenbei) reden garnicht so viel.
Der Holsteiner, zu denen ich mich zumindest bei Achtung der persönlichen Ahnenlinie nicht zählen kann, ist an und für sich sehr schweigsam, geradezu still, ja, kommt dem Fremden gar unfreundlich abweisend vor.
Diese von Ihnen aufgestellte Behauptung stimmt also ganz und garnicht!!!

Charlson Lyes
27.03.2004, 01:09
halt die schnauze hinze! hintze halt die schnauze! mit dir kann ja keiner mit! die ganzen präpotenten arschgeigen hier schon gar nicht! grüß christoph bitte von mir! und heiner auch, aber bitte halt die schnauze! worum geht es hier eigentlich? was ist denn hier bloß los! boah, schlingenschief! der hammer, keine ahnung? was? scheiß-anarcho-syndikalisten! Hyänen! Leichenkauer! trampel!trampel! dilettampel! nein! ja! hintze! nimmms! so nimm doch das nimms doch wenigstens das du vaschbibana flobeidl! druggs obe du gfrasst! zadrucks du trootl du sau nimmms! du brunza! faliaas, fadaus, haus dobittdigoasche zruck du oaschhintz!

charlson geifert in seine fäuste

bin 2 oeltanks
27.03.2004, 01:15
JPHintze, ich weiß ein Geheimnis. Soll ich es sagen, oder wollen Sie lieber noch etwas warten?

exilsylter
27.03.2004, 09:43
Wie meine Erlebnis mit Jürgen W. zeigt, folgt auf dumme Taten zu mindest ab und zu das vorzeitige Ableben.

Damit hätte das ganze bittere Marzipan hier dann doch noch einen wunderbaren Bezug zum Thema.

raumoberbayern
27.03.2004, 15:35
Am letzten Cebit-Tag begegnete mir Friedrich Merz am Toshiba Stand. Eigentlich rannte er nur an mir vorbei die Treppe runter, begleitet wohl von Security und Protokoll, sagte kein Wort und nahm auch keinen Menschen wahr. Unspektakulär und stinklangweilig also, hätte mir nicht vom Absatz seines rechten Schuhs ein winziger Fetzen Fallschirmseide mit verkrusteten Blutflecken zugezwinkert.

DREA
27.03.2004, 16:02
Immer noch auf Reliquiensuche (http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/showthread.php?postid=291430#post291430), raumoberbayern?

JPHintze
28.03.2004, 00:21
ICH AUCH !!!

Aber um welches handelt es sich?

Bitte verraten! Oder sollte ich doch noch etwas warten?

DREA
28.03.2004, 01:38
verschoben aus dem Politikforum:

Juergen W. fand ich gut, allerdings nur ein einziges Mal. Vor 8 oder 9 Jahren auf einem taiwanesisch-deutschen Wirtschaftstreffen in Bonn, bei dem es vor allem um Exportchancen fuer den deutschen Mittelstand gehen sollte.
Nachdem etliche deutsche Parlamentarier, Professoren und Lobbyisten ein Loblied der deutschen Ingenieurkunst gesungen hatten, dessen Refrain sich stets auf 'Transrapid' reimte, kam Moellemanns Auftritt.
Den begann er klassisch, mit einem Affront an seine Vorredner: Statt darum zu betteln, Taiwanesen, Chinesen oder sonstwem endlich eine echte Referenzstrecke fuer den Transrapid finanzieren zu duerfen, moege man doch lieber ueber Mittelstandsfoerderungsprogramme und vernuenftige Richtlinien zur inlaendischen Kreditvergabe nachdenken.
Fand ich einen guten Punkt. Die wenigen Mittelstaendler, die man eingeladen hatte, auch.