Aleks
22.04.2003, 14:05
Halt, halt, bitte nicht schießen!
Jedenfalls nicht sofort. Ich entnahm einem dieser schönen Stränge hier, daß nur der nicht toleriert wird, der Scheiße schreibt. Daher eilt diese Nachricht dem eigentlichen Text präambelhaft voraus, galoppierend, erschöpft, auf einem schweißtropfenden, abgemagerten Klepper sitzend und mit einem weißen Fähnchen winkend, und dazu singt sie zur Melodie von 'Ein bißchen Frieden' einen Text, der sich ein bißchen so anhört wie 'Das hier ist auch Scheiße.', obwohl man es kaum versteht, weil sie ziemlich nuschelt.
Man möge einwerfen, daß die Präambel viel zu lang und schon deswegen Scheiße ist, aber dem halte ich mit zorniger Falte zwischen den blitzenden Augen entgegen, daß sie noch länger wäre, hätte ich diese Entgegnung inkludiert und außerdem ist ja ohnehin alles Mist. Andere aus meiner spekulativen Leserschar werden laut rufen, daß dies doch nur 'neuer Wein in alten Flaschen', nämlich immer noch ich, sei, jetzt nicht mehr als haptisches Drei-Zeilen-Zucken, sondern als jovialer Dampfplauderer, einer dieser ekelhaften Schulterklopfer, deren Schleim die Bahnhofsklos zu stinkenden Fischbäuchen verkommen läßt, und die nichts besser und lieber tun als grünschillernde Mistkäfer von stark befahrenen Kraftfahrstraßen zu retten, feingerippte Unterhemden zu tragen sowie süßliche Cocktails zu schlürfen, und ich höre an dieser Stelle schon James Dean Brown dazwischenblasen: 'Schnauze, Trottel!' Das mag auch alles so sein, macht es aber oder ohnehin auch nicht besser.
Und, was soll ich sagen, ich freue mich mit euch. Ich freue mich über alles mögliche, zum Beispiel über die Hasen auf der Waldwiese, doch zunächst überkam mich dieses nachgerade selbstzerfressende Kribbeln im Nacken, das ich letztmalig verspürte, als mich Mutter beim Knutschen mit meinem Bruder erwischte. Ich meine, ich himmele Euch an, ich bewundere Euch, ich würde Euch am liebsten an mein Bett fesseln und tagtäglich mit Marzipankartoffeln füttern und so, aber nach Jahren der Anhimmelung ereilte mich dieser überhebliche Fehlglaube, ich könne es Euch gleichtun, vielmehr, ist es nicht, kann man, ich meine, ist das nicht verzeihlich, schließlich, sind wir nicht alle bloß, achwas. Jedenfalls ereilte mich hernach dieses ganze Zeug wie Reue, Tobsucht, Einsicht, schüchternes Piepsen und all sowas und deswegen bin ich jetzt auch hier, wenigstens so ein bißchen.
Und insgeheim frage ich mich, was wohl der Grund für Euren Langmut sein mag, mich zu schmähen, bevor Ihr mich rauswerft. Ist es mein vertraulicher Unterton? Ist es mein kindliches Outfit? Ist es mein fortwährendes Geduze? Ach, wißt Ihr, nehmt einfach an, ich wäre einer dieser altlinken Friedensapostel aus Kreuzberg, grüner Schlabberpulli, missionarisch-sanfter Blick, oder aber einer dieser Wilden aus den ältlichen Softpornos mit der robbenden Senta Berger, ein nackter Urmensch mit zotteliger Mähne, tierhaftem Äußeren und sabberigem Benehmen, oder aber, das wäre mir am liebsten, aber was heißt das schon, einer dieser melancholisierenden Netheads, die noch die Illusion hegen und pflegen, das Internet wäre etwas besonderes, ein Hort der Unschuld und des Infantilen, ach, wo höre ich Dein Tirili, Weltgesang?
Und, wenn Ihr dieses Erkenntnisplateau mit Mühen erklettert, bevölkert und niedliche kleine Fellknäuel angesiedelt habt, und weil ich mittlerweile immer noch nur, ich insistiere, Scheiße schreibe, erhoffe ich zum einen später zum anderen nichtsdestotrotz ein wenig Toleranz, Verzeihung und Übermut von einem kläglichen Pups.
Jedenfalls nicht sofort. Ich entnahm einem dieser schönen Stränge hier, daß nur der nicht toleriert wird, der Scheiße schreibt. Daher eilt diese Nachricht dem eigentlichen Text präambelhaft voraus, galoppierend, erschöpft, auf einem schweißtropfenden, abgemagerten Klepper sitzend und mit einem weißen Fähnchen winkend, und dazu singt sie zur Melodie von 'Ein bißchen Frieden' einen Text, der sich ein bißchen so anhört wie 'Das hier ist auch Scheiße.', obwohl man es kaum versteht, weil sie ziemlich nuschelt.
Man möge einwerfen, daß die Präambel viel zu lang und schon deswegen Scheiße ist, aber dem halte ich mit zorniger Falte zwischen den blitzenden Augen entgegen, daß sie noch länger wäre, hätte ich diese Entgegnung inkludiert und außerdem ist ja ohnehin alles Mist. Andere aus meiner spekulativen Leserschar werden laut rufen, daß dies doch nur 'neuer Wein in alten Flaschen', nämlich immer noch ich, sei, jetzt nicht mehr als haptisches Drei-Zeilen-Zucken, sondern als jovialer Dampfplauderer, einer dieser ekelhaften Schulterklopfer, deren Schleim die Bahnhofsklos zu stinkenden Fischbäuchen verkommen läßt, und die nichts besser und lieber tun als grünschillernde Mistkäfer von stark befahrenen Kraftfahrstraßen zu retten, feingerippte Unterhemden zu tragen sowie süßliche Cocktails zu schlürfen, und ich höre an dieser Stelle schon James Dean Brown dazwischenblasen: 'Schnauze, Trottel!' Das mag auch alles so sein, macht es aber oder ohnehin auch nicht besser.
Und, was soll ich sagen, ich freue mich mit euch. Ich freue mich über alles mögliche, zum Beispiel über die Hasen auf der Waldwiese, doch zunächst überkam mich dieses nachgerade selbstzerfressende Kribbeln im Nacken, das ich letztmalig verspürte, als mich Mutter beim Knutschen mit meinem Bruder erwischte. Ich meine, ich himmele Euch an, ich bewundere Euch, ich würde Euch am liebsten an mein Bett fesseln und tagtäglich mit Marzipankartoffeln füttern und so, aber nach Jahren der Anhimmelung ereilte mich dieser überhebliche Fehlglaube, ich könne es Euch gleichtun, vielmehr, ist es nicht, kann man, ich meine, ist das nicht verzeihlich, schließlich, sind wir nicht alle bloß, achwas. Jedenfalls ereilte mich hernach dieses ganze Zeug wie Reue, Tobsucht, Einsicht, schüchternes Piepsen und all sowas und deswegen bin ich jetzt auch hier, wenigstens so ein bißchen.
Und insgeheim frage ich mich, was wohl der Grund für Euren Langmut sein mag, mich zu schmähen, bevor Ihr mich rauswerft. Ist es mein vertraulicher Unterton? Ist es mein kindliches Outfit? Ist es mein fortwährendes Geduze? Ach, wißt Ihr, nehmt einfach an, ich wäre einer dieser altlinken Friedensapostel aus Kreuzberg, grüner Schlabberpulli, missionarisch-sanfter Blick, oder aber einer dieser Wilden aus den ältlichen Softpornos mit der robbenden Senta Berger, ein nackter Urmensch mit zotteliger Mähne, tierhaftem Äußeren und sabberigem Benehmen, oder aber, das wäre mir am liebsten, aber was heißt das schon, einer dieser melancholisierenden Netheads, die noch die Illusion hegen und pflegen, das Internet wäre etwas besonderes, ein Hort der Unschuld und des Infantilen, ach, wo höre ich Dein Tirili, Weltgesang?
Und, wenn Ihr dieses Erkenntnisplateau mit Mühen erklettert, bevölkert und niedliche kleine Fellknäuel angesiedelt habt, und weil ich mittlerweile immer noch nur, ich insistiere, Scheiße schreibe, erhoffe ich zum einen später zum anderen nichtsdestotrotz ein wenig Toleranz, Verzeihung und Übermut von einem kläglichen Pups.